Angela Steinmüller - Marslandschaften

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Die hier erstmals in einem Band gesammelten Erzählungen umfassen ein breites thematisches Spektrum, lassen sich aber dennoch in drei Abschnitte gruppieren:
HIER in unserer Gegenwart begegnen den Helden allerlei Störungen und Erschütterungen der Realität – zeitliche, ökonomische, biokybernetische, sogar rein mechanische –, und auch die Virtualität des Internets bleibt nicht unbehelligt.
DORT draußen im Weltraum warten fremde Lebensformen auf die Entdeckung durch irdische Raumfahrer – aber sind sie wirklich fremd? Worauf warten sie wirklich? Und auch, wenn sie bei uns aufkreuzen, kann der Kontakt recht befremdlich ausfallen, zumal es kein Raumschiff ist, in dem sie bei uns erscheinen …
DANN schließlich sind statt ferner Räume noch die anderen Zeiten zu bereisen – vor, nach oder auch alternativ neben unserer eigenen Zeit. Und wieder ist vieles anders, als wir Ungereisten glauben. Zumal sich zeigt, dass man eine fremde Welt auch erfahren kann, ohne sich selbst in Raum und Zeit zu bewegen.
Elf der Geschichten in «Marslandschaften» wurden zuvor in Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht, sechs Erzählungen und ein Hörspiel erscheinen hier zum ersten Mal im Druck.
Angela und Karlheinz Steinmüller · Werke in Einzelausgaben · Band 10

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Sebastian nickte; so wie er es verstand, wollten die meisten Unternehmen keine Auratischen einstellen – die störten den Betriebsfrieden. Statt daß man sie vorzog, wurden sie nun benachteiligt. Die Ironie der Gerechtigkeit. Aber irgendwann würde sich das geben. Oder nicht?

Es klopfte. Torsten kam herein, so aufgeregt, daß er zuerst kaum ein Wort herausbrachte: »Wir haben den Beweis!« Einer Hackergruppe war es gelungen, den größten Teil des Softwarepakets, das auf praktisch allen Bildschirmen den Strahlenkranz malte, »einzufangen«, wie Torsten sagte. Und – nun die Sensation! – dieser Teil enthielt knapp 100 Codezeilen »von unserer Heiligenschein-App«.

Gab es eigentlich Patentverletzungsklagen gegen unbekannt?

Ob es am Auftritt in der Talkshow lag oder am Interview oder an den Kurzmeldungen, die Annika in seinem Namen absetzte, jedenfalls fand Sebastian am nächsten Tag eine Botschaft auf seinem Handy vor: »Muss dich unbedingt sehen. Wo treffen wir uns? Laura.«

Im Grunde hatte Sebastian weder Zeit noch Lust.

Die Firma versank in Arbeit, und Laura – nun, die war ein abgeschlossenes Kapitel. Abgehakt, verflossen und vergessen! Zum Schluß hatten sie sich um Nichtigkeiten gestritten, das neue, völlig unpraktische »Beleuchtungskonzept« für die Wohnung, die stupide Musik, die sie immer lauter drehte – bis ihm klargeworden war, daß sie ihn auf diese Weise sachte, doch unerbittlich vertrieb … Natürlich hing die Botschaft mit der Aura zusammen. Hatte sie selbst eine? Er hätte sie einfach ignorieren sollen, doch statt dessen schlug er ein Café in der Nähe vor. Neutraler Boden.

Am frühen Nachmittag saß er dann auf einem grün gepolsterten Ecksitz, ein schweres Tischchen mit verschnörkelten Metallbeinen vor sich, und hatte wie ein Idiot – wie die anderen Idioten! – das Handy auf den Eingang gerichtet.

Natürlich ließ sie auf sich warten, zehn Minuten, einen Espresso lang.

Sie hatte eine Aura, und sie trug diese wie andere einen Pelzmantel oder ein teures Kleid aus einem Designerladen. Sie schwebte mehr heran, als daß sie ging. Schwebte vorbei an den anderen Tischchen, wo sich die Leute nach ihr umdrehten. Schwebte lächelnd auf ihn zu.

»Bastl, mein Bester, die Aura bringt uns wieder zusammen!«

Er dachte nicht daran, sich zu erheben. Kein Küßchen auf die Wange. Sie ließ sich neben ihm nieder. »Du möchtest sicher auch einen Prosecco …« Den hatte er nie gemocht, genausowenig wie ihr albernes, fruchtiges Parfüm, aber woher sollte sie das wissen?

Sie legte ihm die Hand auf den Arm: »Wir sind auserwählt, Sebastian. Zählen zu den wenigen, die …« Er mußte nicht danach fragen, ob ihr Gegenwärtiger – also der Noch-Nicht-Ex – zu den Normalsterblichen gehörte.

»Du siehst etwas zerknautscht aus, Bastl. Dabei solltest du vom Glück überfließen.«

Der Prosecco kam, sie stießen an. Sie senkte ihre Stimme, flüsterte so leise, daß er sie kaum verstehen konnte. Durch die mit goldenen Schriftzügen geschmückten Scheiben des Cafés drang, zu einem Rauschen gedämpft, der Straßenlärm.

»Wir sind die Hundertvierundvierzigtausend. Die bleiben, wenn alles vergeht. Das sind die letzten Tage, das weißt du doch, Sebastian? Die vor dem Ende. Nein, keiner kann wissen, wie das kommt. Doch es ist schon ganz nahe. Die Aura ist das Zeichen. Und die Aura schützt uns.«

»Bist du eigentlich immer noch auf Diät?« fragte Sebastian brutal dazwischen. Aber sie ließ sich nicht beirren.

»Alle Religionen kennen das Weltende. Vielleicht ein Brand, vielleicht eine Flut. Wir Menschen sind ja zu beidem fähig. Vielleicht ein leises Ende, ein plötzliches Verschwinden, ohne Wimmern.« Sie lachte. »Bereite dich vor, Bastl.«

»Soll ich packen? Für den Weltuntergang?«

»Also tu nicht so, Bastl. Du weißt, was ich meine.«

»Buße tun? Bereuen?«

»Quatsch. Du hast doch die Aura. – Aber deinen Seelenfrieden solltest du finden, dich innerlich auf das Ende – den Großen Übergang – vorbereiten, alles Unnötige abstreifen, den Job und so. Sieh mich nicht an wie einer von deinen Handy-Hunden! Alles ist doch sonnenklar: Die Aura ist das Zeichen. Ob sie nun von dem bärtigen Gott im Himmel, Jehova, Allah oder von einer göttlichen KI stammt, ist doch völlig gleichgültig, wir schauen nie hinter die Kulissen, aber wenigstens das, was davor läuft, können wir erkennen.«

Keinesfalls war Laura von selbst auf diese Gedanken gekommen. »Das sagt dein neuer Meister? Wie heißt er eigentlich?«

Früher hatte sie Abmagerungs-Gurus gehabt, jetzt lief das wohl auf eine Art geistige Diät – ebenso einseitig und ungesund – hinaus.

»Also Bastl, du willst die Botschaft einfach nicht vernehmen. Meine Stimme ist wohl zu schwach für dich. Komm einfach einmal mit, wenn der-Erste-unter-uns zu uns spricht. Oder schau ihn dir wenigstens im Netz an. – Er hat die Aura als Allererster bekommen, schon vor vier Wochen. Aber jetzt werden nur noch wenige erwählt.«

Der Erste-unter-uns! Sebastian schüttete den Rest Prosecco hinunter. Da gab es also schon eine Sekte von Idioten, die die Aura-Intelligenz anbeteten! Eine gute Zeit für Möchtegern-Propheten, für selbsternannte Religionsführer … Mußte man dafür eher total bescheuert oder gewissenlos und geschäftstüchtig sein – oder vielleicht alles zugleich? Und selbstverständlich fiel Laura auf dergleichen Scharlatane herein!

»Du hast vielleicht auch schon gehört, Bastl, daß der Papst nicht mehr öffentlich auftritt? Mit oder ohne Aura, ihm laufen die Gläubigen weg. – Ach, was rede ich mir den Mund fusselig, du bist noch immer der alte Toffel!«

Laura war nicht die einzige, der die Aura zu Kopf gestiegen war. Sebastian brauchte nur ein wenig in die sozialen Medien zu schauen oder, einen Pott Kaffee in der Hand, den heftigen Wortgefechten im Inspiration Space zu lauschen. Steven, der Hardware-Spezialist, und Torsten, der Nutzerschnittstellen-Ingenieur, fochten vor der Espressomaschine – und am liebsten in Anwesenheit von Annika – ihre Revierkämpfe aus. Brachte Steven das Gerücht, daß Ärzte mit Aura bessere Heilungserfolge hätten – vielleicht ein Placebo-Effekt? –, dann hielt Torsten mit der Frage dagegen, ob Babys schon mit Aura zur Welt kamen. – Offenbar nicht, die jüngsten Auratischen waren gerade einmal drei Jahre alt. Dann diskutierten sie, ob Autoversicherungen den Auraträgern Rabatt einräumten, weil sie seltener in Unfälle verwickelt waren. Doch das war offensichtlich falsch, denn da hätte das Diskriminierungsverbot eingehakt: Menschen mit »digitaler Markierung« wären in jedem Falle gleich zu behandeln. Und dann ging es darum, daß Politiker mit Aura sich nicht mehr in der Öffentlichkeit zeigten und wohl künftig in den Wahlkämpfen nicht die mindeste Chance hätten. Außer in einigen afrikanischen Ländern, da wurden nur noch Auratische gewählt. Die Menschheit spaltete sich wieder einmal … Und in Indien waren Mitarbeiter einer Software-Schmiede von einem hinduistischen Mob gelyncht worden, weil man sie für diejenigen hielt, die die KI, einen Avatar des Zerstörers Shiva-Bhairava, in die Welt gesetzt hatten. In den USA dagegen hatte das FBI mehrere KI-Labors durchsucht.

Wie es schien, spekulierte Steven darauf, selbst eine Aura zu erhalten. Denn es gab ab und zu Berichte über neue Auratische. Aber wie man sich verhalten mußte, um in den Genuß der »digitalen Hülle« zu kommen, blieb umstritten, zu sehr unterschieden sich die Beschreibungen: »Der hat tagelang immer wieder den Straßenmusikanten gespendet, jetzt hat er die Aura.« Dagegen zirkulierte auch ein kurzes Video, in dem ein Angetrunkener just in dem Moment die Aura erhielt, in dem er gegen ein Wartehäuschen pinkelte. – Aber vielleicht war das nur ein witzig gemeinter Fake.

Wenn es denn eine Intelligenz ist, überlegte Sebastian und starrte, ohne zu sehen, auf das angeblich von einer Robbe gemalte Bild, dann mußte diese Intelligenz doch eine Absicht haben. Welchen Sinn, welchen Zweck hatte die Aura? Zumal wenn sie so zufällig ausgeteilt wurde. Eine Intelligenz verfolgte doch einen Plan, agierte nicht so kopflos und unbedacht wie viele Menschen. Kein Wunder, daß schamlose Prediger wie der-Erste-von-uns Auftrieb hatten und die Lauras beiderlei Geschlechts ihnen in Scharen nachliefen. Die meisten Theologen hielten tapfer, aber relativ erfolglos dagegen: Die Aura habe keinerlei religiösen Bezug, es handele sich um ein rein technisches Phänomen. Gehör fanden allenfalls die Geistlichen, die in der Aura Teufelswerk sahen, das vom wahren Glauben fortlocken sollte.

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