Angela Steinmüller - Marslandschaften

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Die hier erstmals in einem Band gesammelten Erzählungen umfassen ein breites thematisches Spektrum, lassen sich aber dennoch in drei Abschnitte gruppieren:
HIER in unserer Gegenwart begegnen den Helden allerlei Störungen und Erschütterungen der Realität – zeitliche, ökonomische, biokybernetische, sogar rein mechanische –, und auch die Virtualität des Internets bleibt nicht unbehelligt.
DORT draußen im Weltraum warten fremde Lebensformen auf die Entdeckung durch irdische Raumfahrer – aber sind sie wirklich fremd? Worauf warten sie wirklich? Und auch, wenn sie bei uns aufkreuzen, kann der Kontakt recht befremdlich ausfallen, zumal es kein Raumschiff ist, in dem sie bei uns erscheinen …
DANN schließlich sind statt ferner Räume noch die anderen Zeiten zu bereisen – vor, nach oder auch alternativ neben unserer eigenen Zeit. Und wieder ist vieles anders, als wir Ungereisten glauben. Zumal sich zeigt, dass man eine fremde Welt auch erfahren kann, ohne sich selbst in Raum und Zeit zu bewegen.
Elf der Geschichten in «Marslandschaften» wurden zuvor in Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht, sechs Erzählungen und ein Hörspiel erscheinen hier zum ersten Mal im Druck.
Angela und Karlheinz Steinmüller · Werke in Einzelausgaben · Band 10

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»Du warst nicht zu erreichen. Hattest wohl das Handy ausgeschaltet. Und die Zeit drängte. Außerdem: Du bist der Erfinder, ich bin nur der Geschäftsmann. Und du hast rhetorisch viel mehr drauf als ich.«

»Aber du verstehst es, die Leute zu beschwatzen!«

Devin grinste. »Außerdem hast du die Aura. Die Veranstalter waren ganz begeistert, als sie davon hörten.«

»Du verkaufst mich wieder einmal.«

»Klappern gehört halt zum Geschäft.«

Es war schon verständlich, daß Devin ihn vorschickte. Devin selbst kam in der Öffentlichkeit nicht so gut rüber; unter Streß sprach er immer etwas abgehackt und mit langen Pausen. Außerdem war er noch nie der Mann für Details gewesen – ausgenommen die Geschäftszahlen. Und an einen der jüngeren Mitarbeiter konnte man diese Aufgabe nicht delegieren.

»Annika stellt dir zusammen, was man über die Aura weiß und was gerade diskutiert wird. Über unsere Heiligenschein-App mußt du gar nicht reden, die haben sie in der Anmoderation. Als Talkmasterin haben sie übrigens diese Blonde aus dem Regionalfernsehen gewonnen, die auch diesen Mode-Blog betreibt.« Devin rührte in seinem dick gezuckerten Kaffee. »Wie hieß sie gleich? Du weißt schon …«

Einige Stunden später stand Sebastian in der Runde, vor sich auf dem von einem weißen Tuch überspannten runden Tisch Annikas Notizen und drei Gläser mit Wasser, eines für ihn, eines für eine nervöse junge Frau, die am Hackathon teilgenommen hatte, und eines für einen schmalen Herrn im Anzug, den die Moderatorin als Dr. Schwake vom BSI vorgestellt hatte. Sie selbst, Frauke Prendergast, die bekannte Bloggerin und TV-Ansagerin, stand, Kärtchen in der Hand, am anderen Tisch und begrüßte soeben einen Soziologie-Professor und eine, wie es schien, alterslose Frau, die in feiner Spitzenbluse mit goldenen Kettchen darüber der Aura nicht bedurft hätte, um aufzufallen.

Sebastian, ganz rechts in der Reihe, war als erster und sehr ausführlich vorgestellt worden, neben dem virtuellen Heiligenschein waren auch die neuen Hunde-Apps zur Sprache gekommen. Eigentlich, dachte er, könnte er sich jetzt davonstehlen. Devin hatte, was er wollte, eine hübsche, unaufdringliche Werbeaktion. Allein in der Halle der Maximilian-Stiftung hatten sich geschätzte 250 Personen, zumeist ältere Jahrgänge, eingefunden. So wie sie aussahen, besaßen wahrscheinlich viele von ihnen einen Bullterrier oder wenigstens einen Dackel. Links im Hintergrund werkelten zwei Techniker an einem Pult, die Diskussion wurde in 16K-Auflösung live gestreamt. Das ergab ein direktes Online-Publikum von möglicherweise einigen tausend. Nicht zu vergessen die eventuelle Verbreitung in den sozialen Medien.

Wie er befürchtet hatte, begann die Moderatorin mit der einfallslosen Frage, wie er sich denn als Auratischer fühle. »Wie beim Fasching«, gab er etwas unwirsch zurück, »oder als ob du einen Fleck auf der Stirn hast. Mit dem Unterschied, daß ich mir einen Fleck abwaschen könnte.«

Die Frau ganz links, die in der weißen, hochgeschlossenen Spitzenbluse, gab sofort Kontra. Es sei ein wundervolles Gefühl, »auserwählt« zu sein. Sie könne ihre Aura spüren wie eine sanfte Wolke um sich herum, ein Schutz gegen negative Energie und dunkle Mächte, sie vermittle ein erhabenes, belebendes Gefühl, das sie allen Menschen wünsche …

Die Moderatorin unterbrach sie, der Soziologe kam zu Wort und sprach von den noch nicht bekannten sozialpsychologischen Wirkungen. Ein spannendes Experiment sei hier im Gange, und so wie die Auratischen unterschiedlich auf die Aura reagierten, reagierten die Nicht-Auratischen auch ganz unterschiedlich auf die Auratischen und diese wiederum auf sie. In der Wechselwirkung aber von Selbstbild und Fremdbild, von bewußtem Ignorieren und Akzeptanz, von Inklusion und Exklusion seien neue interessante Effekte zu erwarten, deren konkrete Gestalt aber vorläufig …

Er verstummte, die Moderatorin hatte ihm die Hand auf den Arm gelegt. Sebastian verkniff sich ein Grinsen. Nun ergriff der Mann vom BSI, ein akkurater Anzugträger mit altmodischer Krawatte, die Gelegenheit: »Wir vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik gehen wie die Verbraucherschützer und sämtliche Datenschutzbeauftragten davon aus, daß mit der Kopplung der Aura-Erscheinungen an bestimmte Personen deren Privatsphäre in einem erheblichen Maße verletzt wird.« Von der Gesetzgebung her sei die Sachlage klar, aber wieder einmal sehe man sich mit einer nicht gesetzeskonformen Innovation konfrontiert, gegen die es noch keine technischen Mittel gebe.

Das Eingeständnis verwunderte Sebastian nicht, aber offensichtlich hatten die meisten Leute unten im Saal, unter ihnen, wie es schien, viele Rentner, die gern Bildungsveranstaltungen am Nachmittag besuchten, den entscheidenden Punkt nicht begriffen, so daß Dr. Schwake erklären mußte: Die Aura setze eine praktisch momentane und praktisch fehlerfreie Identifikation der Person überall und immer voraus, denn sonst würde sie der Person nicht an jedem digitalen Ort zu jeder Zeit angeheftet werden – wie man ja habe beobachten können.

»Schlimmer noch!« Die nervöse junge Frau von einem Hackerclub hakte ein. »Das ist schlimmstes Social Scoring!« Sebastian zuckte zusammen, sie schlug, während sie sich ereiferte, mit dem rechten Fuß nach hinten aus und hatte ihn am Schienbein getroffen – offensichtlich ohne es selbst überhaupt zu bemerken. »Da werden Menschen nach unbekannten Kriterien ausgewählt und dann mit der Aura ausgezeichnet. Im Prinzip so, wie die Chinesen ihr Social-Scoring-System in Schanghai und anderswo einsetzen. Wohlverhalten wird belohnt, angebliches Fehlverhalten, die kleinste Übertretung bestraft. Nur der Unterschied: Dort in China kennt man die Kriterien und den Zweck – soziale Kontrolle! Was aber wird hier kontrolliert? Und zu welchem Zweck? Wir vermuten verdeckte Verhaltensbeeinflussung! Eine fiese Nudging-Maßnahme! Und die Urheber verstecken sich!«

»Wie können Sie Dinge, die Sie nicht verstehen, so heruntersetzen!« Die Frau mit Aura und Spitzenbluse am anderen Tisch spielte Empörung. »Sie sind nur neidisch, daß der Gott des Netzes nicht Sie auserwählt hat.«

»Meine Damen, meine Damen!« Die Moderatorin hatte keinen leichten Job. Sebastian kannte schwierige Situationen bei der Gesprächsleitung, sie gehörten, wie er von vielen Arbeitsgruppen-Meetings und Workshops wußte, einfach dazu. Er hätte Frau Prendergast ja gern unterstützt, aber was sollte er dazu sagen? »Betrachten wir es nüchtern …«, setzte er an, faselte dann etwas von Apps und Bildverarbeitung und Gesichtserkennung und vernetzter Datenanalyse und kam sich dabei absolut grenzdebil vor. – Das Publikum klatschte – und unter seiner Aura wurde er bestimmt rot.

Während die Moderatorin die Fragerunde zum Publikum öffnete und sich die ersten erkundigten, wie sie sich verhalten sollten, bei wem sie sich melden könnten, wenn sie plötzlich eine Aura hätten, und weshalb keine Vertreter der Kirche mit auf dem Podium seien, überflog Sebastian noch einmal den Notizzettel, den Annika für ihn vorbereitet hatte. Stand da vielleicht doch irgend etwas Brauchbares? Eine originelle Idee, etwas, das nicht schon die anderen vorgebracht hatten? Unter dem Scheinwerferlicht begann er nun auch noch zu schwitzen – hatten die hier denn nicht auf LEDs umgerüstet? Er trank einen großen Schluck, und plötzlich redete die Moderatorin schon von Abschlußrunde, noch ein kurzes Statement von jedem, und er ahnte, daß sie sich die Auratischen bis zum Ende aufsparte. Sollte er jetzt betonen, daß eine App wie »Your Dog Speaks« viel interessanter und nützlicher war?

Die Frau in Spitzenbluse schwafelte noch einmal vom Gott des Netzes und dem Verdienst, den man sich erwerben könne. Das Licht der Aura werde die Welt erleuchten. – Ein ärgerlicher Schwachsinn, den Sebastian am liebsten auch so genannt hätte. Aber das traute er sich nun doch nicht.

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