Nina Schott
Schlüssellochfantasien
Nina Schott, Jahrgang 1972, lebt mit ihrem Mann und mehreren Söhnen in Berlin. Dem Testosteron-Überschuss im Haus wird sie als Autorin Herr, äh Frau, indem sie von Zeit zu Zeit in die Leben ihrer Protagonisten abtaucht.
Ihr Herz schlägt für das Verfassen von erotischen Abenteuern sowie ChickLit-Komödien.
Schlüssellochfantasien ist ihr erstes Buch im Elysion Verlag.
Nina Schott
ELYSION-BOOKS
BAND 4051
Auflage: Februar 2013
ORIGINALAUSGABE
© 2013 BY ELYSION BOOKS GMBH, GELSENKIRCHEN
ALL RIGHTS RESERVED
UMSCHLAGGESTALTUNG: Ulrike Kleinert
www.dreamaddiction.de
FOTO: © Fotolia/ Lesemann
LAYOUT & WERKSATZ: Hanspeter Ludwig
www.imaginary-world.de
ISBN 978-3-942602-30-3
www.Elysion-Books.com
Fesselspiele
Selbst ist die Frau
Der Zungenakrobat
Schweigen ist Gold
Eine Frau
Zwei Frauen
Drei Frauen und mehr
Sex mit dem Ex
Und täglich grüßt das Murmeltier
Telefonsex
Angezählt …
Ausgezählt …
Sex ist Liebe
Stella verlor die Kontrolle. Alles, was jetzt folgen würde, lag nicht mehr in ihrer Macht.
Ein Seil, das beide Handgelenke aneinander fesselte und über Kreuz um den Hals gelegt war, verhinderte jede Bewegung. Die rauen Fasern des Materials fühlten sich unangenehm auf der Haut an. Die Fesseln schnürten sich mehr und mehr in ihre Kehle. Angst stieg ihr in die Knochen, doch für einen Abbruch war es jetzt zu spät. Dazu hatte sie ihm im Chat und in den vergangenen zehn Minuten zu viele Einblicke in ihre intimen Vorlieben gewährt. Das Letzte, was Stella sah, war das schwarze Seidentuch, das ihr heutiger Verehrer, der sich im Internet Patrick nannte, aus seiner Hosentasche zog und ihr auf die Augen legte. Dann war es dunkel. Die wenigen Kerzen, die noch kurz zuvor das Zimmer mäßig stark erhellt hatten, wurden ausgeblasen, wie sie dem Geräusch und dem darauf folgenden Schwefelgeruch entnehmen konnte. Nun saß sie wie eine Fremde in der vertrauten Umgebung ihrer Wohnung und wagte es nicht, auch nur den leisesten Mucks von sich zu geben.
Minutenlang geschah nichts. Sie horchte in den Raum hinein, um herauszufinden, was ihr Gast vorhatte. Stille. Kein Knarren der Dielen, selbst sein Atem war nicht zu hören. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, der sie gleichermaßen anturnte und in Habachtstellung versetzte. Sie überlegte, wie lange sie es aushalten und nicht in Panik geraten würde. In ein paar Minuten wäre es vielleicht zu spät und sie hatte den größten Fehler ihres Lebens begangen, diesen Kerl in ihre Wohnung gelassen zu haben.
Plötzlich nahm sie einen Geruch wahr. Es war sein Parfum, das ihr bei der Begrüßung sofort aufgefallen war und das sie von irgendwo her kannte. Natürlich. Gregor. Ihr Kollege aus der Kanzlei benutzte es ebenfalls. Mit dem Unterschied, dass es an Patrick angenehm duftete.
Er musste jetzt unmittelbar neben ihr stehen. Nur keine Schwäche zeigen. Sie hatte das verdammt noch mal gewollt und platzte vor Erregung. Endlich vernahm sie einen Luftzug auf ihrer nackten Schulter. Er roch an ihr. Wie ein Tier beschnupperte er seine Beute, die wehrlos vor ihm saß, und mit der er vor dem Erlegen noch zu spielen gedachte. Stella fing an zu zittern und sie merkte, wie die nasse Gier aus ihrem Schoß direkt auf den Holzschemel floss, auf dem er sie platziert hatte.
Patrick schien den lockenden Duft zu wittern, denn sogleich schnüffelte er sich auf den Weg. Ohne den Körperkontakt zu verlieren, streifte sein Sinnesorgan um Stellas rechte Schulter herum und zwischen den blanken Brüsten hindurch, hinweg über ihren flachen, makellosen Bauch bis hin in ihren Schritt. Dort ließ er seine Nase ohne Vorwarnung in das Feuchtgebiet eintauchen und sich die Bestätigung seiner Wahrnehmung holen.
Stella stieß einen Seufzer aus und schob ihr Becken vor an den äußersten Rand des Hockers, sodass die Nasenspitze ihres Verführers tiefer in ihre nasse Grotte eindringen konnte. Die Schlinge um ihren Hals zog sich gefährlich zu. Ein unbeschreibliches Gefühl – geil, elektrisierend, ekstatisch. Wenn der Unbekannte, den sie vorhin an ihrer Haustür zum ersten Mal gesehen hatte, sie schon jetzt in diesen Zustand versetzte, was durfte sie dann erst vom weiteren Verlauf des Abends erwarten?
Für gewöhnlich dominierte Stella die Situation, machte die Vorgaben und setzte Grenzen. Heute hatte sie Neuland betreten, weil ihr Bauchgefühl zugestimmt hatte. Sie, die junge Anwältin, wusste genau, dass es genug Psychopathen da draußen gab und vielleicht hatte sie aufgrund ihres unstillbaren sexuellen Hungers einem von ihnen Einlass gewährt. Es war ein Spiel mit dem Feuer, denn ohne seine Hilfe würde sie nicht so einfach aus der Bondage-Nummer rauskommen. Kaum hatte sie diesen Gedanken zu Ende gedacht, spürte sie einen stechenden Schmerz auf ihrer linken Brustwarze. Das prickelnde Gefühl zwischen ihren Beinen war einem überwältigenden Brennen auf ihrem Nippel gewichen, das sich jetzt über die gesamte Brust ausbreitete.
Stella schrie auf und wich zurück. So viel, wie ihr die Fesselung an Spielraum zuließ. Panisch ruderte sie mit den Armen, was den Druck an ihrem Hals verstärkte. Am liebsten hätte sie um Hilfe geschrien, aber da ihr Peiniger dies offensichtlich vorausgeahnt hatte, bekam sie schneller als sie handeln konnte einen Gagball in den Mund gestopft.
»Hab keine Angst, ich werde dir nur ein bisschen wehtun. Du wirst es lieben.«
Seine Stimme beruhigte Stella. Sie hatte etwas Vertrautes.
Im selben Moment führte er zwei Finger in ihre Spalte ein und sie begann, im Wirrwarr ihrer Gefühle zu taumeln. Einerseits hatte sie Angst vor dem, was kam und war deshalb wieder trocken geworden. Andererseits, tief im Inneren, da, wo Patrick sie jetzt stoßartig berührte, blieb nicht verborgen, nach was sie sich sehnte. Und das holte er mit gleichmäßigen Bewegungen ans Tageslicht. Geschickt benetzte er ihre äußeren Schamlippen mit Muschisaft.
»Siehst du«, triumphierte er leise.
Das Ja , das Stella ihrem Gönner entgegenbringen wollte, war nicht zu hören. Vielleicht hatte sie es auch nur gedacht. Sie hegte längst berechtigte Hoffnungen auf eine intime Massage, die sie zum Höhepunkt bringen sollte. Ihr Stöhnen wurde lauter. Sie gab ihm zu verstehen, dass es gut war, was er tat und verzieh ihm seine Grobheit von vorhin. Während er Stella weiter energisch fingerte, brach das Feuer auf ihrer Brust erneut aus. Wie Blitze schlugen die kleinen Wachsspritzer auf ihrer Haut ein, die er mit der Kerze wahllos verteilte. Sie wollte, sie wollte nicht, sie wusste nicht mehr, was sie wollte. Ihre Vulva pulsierte, die Nippel reckten sich in die Höhe und er tat das, was sie halb in Ohnmacht fallen ließ: er saugte nicht nur an den Warzen, er malträtierte sie mit seinen Zähnen.
Stella lechzte vor Vergnügen, denn sie war jetzt bereit, alles zu tun. Auch das war gewollt und Teil seines Spiels. Unverhofft zog Patrick den Gummiball aus ihrem Mund und stopfte ihn mit etwas anderem, etwas hartem, etwas, das sich nach nur wenigen Stößen in ihr entlud. Sie schluckte, was sie kriegen konnte und melkte seinen Schwanz. Nie zuvor hatte sie mit verbundenen Augen einem Mann einen geblasen. Sein Sperma füllte ihre Mundhöhle aus und sie schlang alles hinunter. Einzelne Tropfen rannen ihr Kinn hinab, während Patrick vor Geilheit grunzte. Was für eine Explosion. Gierig lutschte sie den Zauberstab sauber.
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