Jacques Berndorf - Der Reporter

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"Es ist ein Beruf wie jeder andere auch. Die meisten Leute glauben, er ist sehr abenteuerlich, aber meistens ist er nur ein bisschen widerwärtig, und Sternstunden sind selten."
Ein brutales Frühwerk
Es hätte nicht viel gefehlt, und Paul Poggemann wäre endgültig unter die Räder gekommen. Er hat alles verloren. Seine Frau, seinen Beruf, den Glauben an sein Talent. Im Keller eines Mietshauses verkriecht er sich und zieht Resümee. Er weiß, dass er nur weiterleben kann, wenn es ihm gelingt, seine schrecklichen Erinnerungen zu verarbeiten. Und so macht er das, was er kann: Er haut die Gedanken an die irrsinnigen Tage seiner Reporter-Tätigkeit in die Schreibmaschine.
Erinnerungen an ein Leben voller Hetze, voller Brutalität und voller Alkohol. Ein Leben, in denen er über Flugzeugabstürze, bestochene Regierungsräte und besudelte Kinderleichen berichtete, bei dem kein Weg zu weit und kein Spiel zu schmutzig war, um an Informationen zu kommen.
Ein Leben auf Abruf, ohne Ruhepause, eins, das man nur im Suff halbwegs ertragen kann. Doch Poggemann hat noch eine kleine Tochter. Und diese Tatsache ist der letzte Rest an Hoffnung auf eine Art Zukunft, der ihm überhaupt noch geblieben ist.
Jacques Berndorf schrieb diesen Roman 1971 unter seinem wirklichen Namen Michael Preute, mit dem er damals selbst große Karriere als Illustrierten-Reporter machte. Mit nur 35 Jahren weiß er schon ganz genau, worüber er schreibt. Kein Abgrund dieses Berufs ist ihm fremd.

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»Vielleicht reicht es, wenn Monsieur …«, sagte die alte Nonne. Sie war jetzt sehr unsicher, und sicherlich wusste sie schon, dass sie einen Fehler machte.

»Ich will sehen!«, sagte das Mädchen hastig.

Die Nonne schloss die schmale Tür auf, stieß sie in den Raum hinein und knipste dann einen Schalter an.

Das Ding war weiß und rot und rosa und gelb, violett und blau, und es schillerte fettig und blutig. Unten war es wie ein großer Klumpen, wie eine überdimensionale Faust, aus der drei wie zersplittert und aufgespleißt aussehende dünne Pfähle herausragten. Von einem dieser Pfähle tropfte stetig und dünn irgendetwas herunter. »Das ist es, Monsieur«, sagte die Nonne. Sie sah nicht dorthin. »Wahrscheinlich ist es eine Frau.«

Ich drehte mich zurück und sagte: »Ich suche einen Mann.« Dann ging ich hinter Ellen her, die davonlief und unablässig stolperte wie ein sehr geschickter Clown. Die Nonne rief ängstlich: »Monsieur, wer sind Sie?«

Als ich am Eingang des Altbaus vorbeikam, rief ich: »Ellen!« Aber sie stand schon draußen auf der Straße an der Mauer und erbrach sich. Wir waren erst um drei Uhr wieder in der Pension, und natürlich waren Kohler und Bernhold noch immer nicht da. Aber ich machte mir keine Sorgen, denn Kohler war sehr verlässlich.

Das Mädchen zitterte immer noch, aber es weinte nicht mehr. »Ich möchte noch etwas von dem Kognak.«

»Natürlich«, sagte ich. Wir knipsten uns eine Tischlampe im Speisezimmer an und tranken ein wenig Kognak. Wir sprachen nicht miteinander, nur einmal versuchte ich mich zu entschuldigen, dass ich sie zu widerlichen Dingen mitgenommen hatte, aber es blieb ein halber Satz, und es war so sinnlos.

Ich brachte sie nach zehn Minuten in ihr Zimmer und ging dann in meines hinüber, um einige Notizen zu machen. Ich kann mich sehr gut daran erinnern, wie stolz ich war, aufgrund ganz einfacher Überlegungen herauszufinden, dass es irgendetwas Konkretes geben musste, und ich erinnere mich ebenso daran, dass ich dachte: Das wissen nicht einmal die Leute von Paris Match. Heute kann ich das sagen, ohne überheblich zu wirken. Jetzt, wo ich kaputt bin und nur noch ein wenig hoffe.

Wenn ich sage, dass ich das Mädchen nach zehn Minuten auf sein Zimmer brachte, so ist das nicht wörtlich zu nehmen. Ich meine damit nur, dass wir sehr kurz im Speisezimmer zusammensaßen. Ich erinnere mich daran, dass ich sie unbedingt in ihr Zimmer bringen wollte, um aufschreiben zu können, was ich gesehen hatte. Und also muss es nach kurzer Zeit gewesen sein, denn ich bin ein ungeduldiger Mensch, und meine Neugier nach diesem Mädchen war fort.

2. Kapitel

Die milchige 40-Watt-Birne über der Schreibmaschine flackert. Also lässt dieser Bastler im vierten Stock seine Mehrzweckmaschine laufen. Vielleicht baut er eine Puppenwiege für seine fette, verfressene Tochter und pfeift unendlich satt und zufrieden vor sich hin und denkt daran, dass in drei Jahren sein Bausparvertrag fällig wird. Lieber Gott, warum kann ich nicht so sein wie er?

Habe ich »lieber Gott« gesagt? Es steht hier, aber es ist eine Floskel, glaube ich! Bestimmt ist es kein Gebet. Warum kann ich eigentlich nicht beten? Es gibt Leute, die behaupten, wer beten kann, ist ruhig. Ich habe viele solcher Leute getroffen.

Hier unten im Keller ist es empfindlich kalt, aber ich muss Angela dankbar sein, dass sie mich hier wohnen lässt und nicht einmal Geld dafür verlangt, obwohl es zuweilen schwer ist, das Mitleid und den Spott der Gruppe zu ertragen.

Angela hat mir gestern, gerade als ich zu schreiben begann, einen alten Teppich gebracht. Ich habe ihn über das Feldbett an die Wand genagelt und bildete mir sofort ein, der Keller sei nicht mehr ganz so kalt und feucht. Aber das ist natürlich unsinnig. Ich brauche eine ganze Anzahl solcher Teppiche, um den Raum wärmen zu können. Sicherlich mehr als vierzig Quadratmeter. Und ich habe auch schon eine bestimmte Idee, wie ich es machen kann: Wenn in zwei Tagen der Fasching vorüber ist, werde ich auf die Schutthalden gehen. Die Leute werfen nach diesen Tagen immer sehr viel Plunder fort, alte Sachen aus fröhlichen Stunden, in denen schwere und leichte Sünden baumeln. Vielleicht finde ich dann Filzstücke oder alte Hemden oder irgendetwas, mit dem ich die Betonwände verkleiden kann.

Angela ist die Einzige, die zu begreifen scheint, was ich bin und denke. Für die übrigen bin ich nur ein Penner, der einmal ein Reporter war. Ich nehme es ihnen nicht übel, es ist mir gleichgültig. Manchmal allerdings denke ich rachsüchtig, es müssten selige Sekunden sein, diesen Keller zu verlassen, wieder zu arbeiten, zu etwas zu kommen, um dann eines Tages in irgendeinem auffallenden Sportwagen vorzufahren und sie kühl zu fragen: »Kann jemand von euch einen Tausendmarkschein wechseln?« Aber damit würde ich Angela wehtun, und das wäre nicht recht.

Sie ist eine merkwürdige Frau, und es ist mir ein Rätsel, wie sie mit den anderen zusammenleben kann, ohne zu zerbrechen, in dieser für mich so peinigenden Gemeinschaft, die sie »Blumenkommune« nennen.

In diesen sechs Monaten, die ich jetzt hier unten sitze, ist sie vier- oder fünfmal zu mir in den Keller gekommen, hat sich auf mein Feldbett gesetzt und geweint. Gesprochen haben wir kaum miteinander, und sie hat mir auch nie gesagt, warum sie weinte. Aber es war immer nach den Nächten, in denen die Bande Geld genug hatte, sehr viel Wermut und Haschisch zu kaufen. Dann saß sie morgens mit ihren dunklen Augen auf dem Feldbett, biss sich in die Hand und weinte lautlos. Und gewöhnlich hielt sie ein Glas Whisky in der Hand und sagte ganz abrupt: »Entschuldigung«, und ging wieder. Und auf der Treppe begann sie ganz laut zu weinen wie jemand, der etwas nicht begreifen kann.

Es ist wirklich so: Ich sitze jetzt sechs Monate in diesem Keller, und seit einem Tag erst schreibe ich an diesem Bericht. Was habe ich eigentlich in diesen sechs Monaten getan? Kann ich so etwas wie einen Rechenschaftsbericht geben? Ein Mensch kann doch nicht sagen: Ich lag oder stand oder saß sechs Monate herum, ohne irgendetwas zu tun, ohne irgendetwas Bedeutsames zu erleben.

Nichts war da, es war ein dumpfes Nichts. Sicherlich, hier und da ein paar tastende Worte mit Angela, hier und da ein zögernder Gang nach draußen. Zuerst in den Hof, dann zweihundert Meter, dann dreihundert. Dann die Angst, den Keller nicht mehr zu erreichen. Schließlich der erste Besuch im Kinderheim. Und nun schreibe ich und kann sagen: Ich tue etwas.

Nein: Ich habe seit sechs Monaten nicht mehr gearbeitet und nicht mehr getrunken, und trotzdem bin ich nur unendlich langsam erwacht und habe unendlich langsam die Risse und Rillen in diesem Betonloch wirklich zu sehen begonnen. Dass es hier unten kalt ist, weiß ich erst seit Kurzem! Seit ich bewusst diese Nächte über mir erlebe. Als ich sie das erste Mal schreien und stampfen hörte, habe ich sie nicht verachtet. Ich habe sie beneidet, weil sie im Warmen kreischten.

Diese Nächte beginnen immer mit einer Explosion, die ich nicht genau lokalisieren kann. Ein Stuhl fällt um oder eine leere Flasche klatscht gegen eine Wand, und auf den Beton über mir regnen Glassplitter. Es kann auch sein, dass der bebrillte Hagere, der angeblich Philosophie studiert, »Vietnam!«, »Vietnam!«, schreit, es kann auch so beginnen. Dann gibt es noch die Explosion, die ich die »verzögerte« oder »unterschwellige« nenne. Ein Mädchen seufzt ganz laut oder es sagt: »Komm, spritz meine Brüste nass«, und es sagt das so gedehnt, als würden ihm gleich die Stimmbänder reißen.

Es sind immer die gleichen Leute, und immer sind ihre Gesichter erst flach wie Pfannkuchen, um dann nach Alkohol oder Haschisch aufzuflammen wie kleine, fröhliche Sonnen. Ich habe sie gesehen, wenn ich gelegentlich baden durfte, aber sie kommen nie zu mir in den Keller. Wir wüssten uns wohl auch nichts zu sagen.

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