Blanca Imboden - heimelig

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Nelly ist mit ihren 77 Jahren eine fröhliche, selbstbewusste, gesunde und recht muntere Witwe. Trotzdem zieht sie ins Altersheim, weil ihre Tochter Trudi den dringenden Wunsch hat, ihr gemütliches Elternhaus durch einen modernen Neubau zu ersetzen. Trudi verspricht ihrer Mutter zwar eine coole Einliegerwohnung, aber da macht Nelly – auch ein wenig trotzig – nicht mit. Dann lieber grad ab ins «heimelig». Dort wird es ihr aber schon bald ganz unheimelig langweilig, und sie überlegt sich, dass sie – jetzt, wo sie so viel Zeit hat – eigentlich auf Reisen gehen könnte. Nicht weit, nur durch die Schweiz. Nicht lang. Nur immer für einen Tag. Die Idee dahinter: Sie will das Abc abreisen. Und so macht sie sich auf den Weg nach Ascona, nach Buochs, nach Chur und erlebt dabei einiges.
Sie macht neue Bekanntschaften, lernt die Drogenfahndung kennen, muss einen Panflötenspieler abwimmeln und bringt sogar das Leben ihrer Enkelin Kim durcheinander. Natürlich nicht mit Absicht. Mit Absicht zieht sie aber ihre Aktion «Spiegeleier für alle» durch, und die, die wird ein voller Erfolg. Die Quintessenz aller gemachten Erfahrungen überrascht Nelly, denn sie begreift: Sie ist zwar alt, aber sooo alt dann doch wieder nicht. Und schließlich lässt sie die Erkenntnis zu: «Ich will eigentlich nur eins: raus! Und wieder leben, möglicherweise sogar wieder lieben.»
In Blanca Imbodens Altersheim-Roman wird gelacht und geliebt, gelebt und gestorben. Die Autorin beschreibt liebevoll das Zusammenleben von alten Menschen, hat genau beobachtet und recherchiert und erzählt neben viel Traurigem auch eine sehr fröhliche und durch und durch lebensbejahende Geschichte, die Mut macht, auch mal gegen den Strom zu schwimmen.

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Das sind halt die kleinen Freuden, die ich noch habe.

Und ich weiß: Das tut mir gut. Sportlich und menschlich.

Im Zimmer hole ich sofort eine Hunderternote und einen Fünfziger aus meinem Geldbeutel in der blauen Tasche. Ich adressiere ein Couvert, stecke das Geld hinein und schreibe ein paar Zeilen auf eine Ansichtskarte vom heimelig. Den Umschlag will ich gleich anschließend in die Post-Box unten beim Empfang werfen. Nein, ich habe nicht gern Schulden. Und ich zahle Matteo gern großzügige Zinsen. Er hat schließlich meinen Tag gerettet.

Endlich im Bett, merke ich, dass ich ziemlich erschöpft bin. Das war doch ordentlich viel Aufregung für eine alte Frau. Ich lasse meinen Tag Revue passieren und finde, dass sich die Anstrengung gelohnt hat. Ich hatte zwar leichte Startschwierigkeiten, fand dann aber einen Schutzengel und habe ein paar richtig vergnügliche Stunden verbracht.

Ich glaube, ich mache weiter. Mit B.

Zum Einschlafen zähle ich nicht Schafe, sondern versuche, Orte mit B zu finden.

Beckenried, Beromünster, Bürchen, Bad Zurzach …

Baden, Buchs, Bauma, Benken, Birmensdorf …

Bünzen bei Boswil …

Burgdorf …

6 картинка 9Reise-Wunschkonzert

Normalerweise sitze ich beim Frühstück um halb acht allein am Tisch. Die anderen schlafen länger. Verständlich. Für die meisten hier hat der Tag sowieso viel zu viele Stunden. Wieso sollten sie ihn also unnötig früh beginnen?

Ich kann nicht anders. Ich bin eine unverbesserliche Frühaufsteherin. Meine innere Uhr weckt mich kurz vor sieben. Außerdem sitze ich am Morgen ganz gern allein am Tisch, schweige vor mich hin und kaue gedankenverloren mein Brötchen. Manchmal lege ich mich dann nach dem Frühstück noch ein wenig aufs Sofa.

Doch heute bleibe ich nicht lange für mich. Alle trudeln früher ein: Tobias, Marlies und Paul. Ich lächle in mich hinein. Die Neugierde hat sie aus dem Bett getrieben.

»Wie wars?«

»Wie geht es dir?«

»Wann bist du heimgekommen?«

»Wirst du wieder verreisen?«

Sie löchern mich mit Fragen.

Und ich erzähle. Ausführlich.

Es tut mir gut, so viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Meine Tischkameraden hängen an meinen Lippen, speziell an der Stelle der Geschichte, an der ich meinen unerwarteten »Bankrott« feststelle. Da mache ich gekonnt eine kleine Kunstpause und hole mir eine neue Tasse Kaffee, ganz ohne jede Eile. Das nennt man Dramaturgie. Cliffhanger. Spannungsaufbau. So etwas weiß ich.

»Und dann?«

»Machs nicht so spannend!«

»Erzähl weiter!«

»Hast du nichts gegessen?«

Die Fragen prasseln wieder auf mich ein. Und so berichte ich auch noch von Matteo, vom Risotto und dem ganzen schönen Mittag in Ascona. Auch die Ente lasse ich nicht aus.

»Schön«, kommentiert Tobias.

»Gut gemacht«, meint Paul wohlwollend.

»Na ja«, kommt jetzt natürlich Marlies daher. »Sich von einem fremden Mann einladen zu lassen … So etwas käme mir nie in den Sinn.«

Das glaube ich ihr.

»Bei uns gab es gestern Tomaten-Spaghetti«, lenkt Tobias ab.

»Ach ja. Stimmt«, bestätigt Paul und sieht dabei etwas verärgert aus. »Das ist einfach kein Essen für Senioren«, schimpft er.

Ich wüsste jetzt nicht, warum es Altersbeschränkungen für Spaghetti geben sollte.

Auf meinen fragenden Blick fährt Paul fort: »Ich habe mir eine kostbare Seidenkrawatte verdorben.«

»Oh!« Ich verkneife mir ein Lächeln.

»Spaghetti kann man einfach nicht ordentlich essen!«, betont Paul noch einmal. »Du hättest Esther sehen sollen« – Esther ist leicht dement und sitzt im Rollstuhl –, »als sie fertig gegessen hatte, war sie mit Spaghetti behängt wie ein italienischer Christbaum.«

Hängen an italienischen Christbäumen Spaghetti?

Eine lustige Vorstellung.

Wenn es nach Paul ginge, müsste man also auf die Spaghetti-Packungen einen Warnhinweis drucken: »Nicht für Kleinkinder und Senioren geeignet!« Oder: »Kleinkindern und Senioren nur püriert servieren!« Noch besser: »Nur ohne Krawatte einnehmen.«

Manchmal – ich gebs zu – amüsiere ich mich ganz gut mit meinen eigenen Gedankengängen. Ja, ich werde langsam komisch. Immer öfter ertappe ich mich bei Selbstgesprächen. Das mag ja gehen, solange ich allein bin. Aber ich habs nicht mehr wirklich unter Kontrolle und plappere an den unmöglichsten Orten vor mich hin, zum Beispiel im Wartezimmer beim Zahnarzt. Neulich las ich allerdings in irgendeiner Zeitschrift, die ich eben beim Warten irgendwo durchblätterte, einen Spruch, der mich wieder mit meiner neuen Eigenart versöhnte: »Kein Wunder, dass ich Selbstgespräche führe. Ab und zu brauche ich einfach einen intelligenten Gesprächspartner.«

Ha! So kann man es auch sehen.

»Was ist dein nächstes Ziel?«, will Tobias jetzt wissen. »Baden, oder gar Baden-Baden?«

»Bern würde mich reizen«, sage ich spontan. »Gut erreichbar, schöne Altstadt.«

Meine Tischkameraden sind nicht begeistert.

»Brissago, das wäre wunderschön. Es liegt auch im Tessin. Da gibt es eine herrliche kleine Insel«, schlägt Marlies vor.

»Dann könntest du mir einen Brissago-Stumpen mitbringen«, lacht Paul.

»Nein«, wehrt sich Marlies. »Dort fährt man hin, weil man die Insel besucht, den botanischen Garten des Kantons. Sehr sehenswert.«

»Brissago ist mit hundertsiebenundneunzig Metern über Meer der tiefste Punkt der Schweiz«, steuert jetzt auch Tobias sein Wissen bei.

Ich erkläre entschieden: »Nein danke, Tessin, das hatte ich doch gerade.«

Tobias bringt leise einen neuen Vorschlag: »Du könntest für mich nach Buochs fahren.«

Buochs?

Gar nicht so weit weg. Warum nicht?

Ich mustere Tobias, und mir fällt auf, dass er noch schlechter aussieht als sonst. Die Haut spannt über seinen Wangenknochen, die Augen wirken eingefallen.

»Buochs. Gut. Abgemacht!«, sage ich spontan.

Tobias lächelt mir zu, und ich weiß, es steckt bestimmt noch irgendeine Geschichte hinter seinem Vorschlag. Aber ich kann warten.

Nach dem Frühstück nimmt Paul seinen Stock und geht auf seinen täglichen Spaziergang. Marlies schleicht an ihrem Rollator zum Lift, weil sie sich irgendeine Serie im Fernsehen anschauen will.

»Warum soll ich also nach Buochs fahren?«, will ich jetzt, wo wir ganz unter uns sind, von Tobias wissen.

Er rückt seinen Stuhl näher zu mir ran und beginnt zu erzählen.

»Ich war ein schlechter Vater. Ein ganz schlechter.«

»Was? Bist du sicher? Wir haben doch alle Fehler gemacht mit unseren Kindern. Das ist normal. Eltern, die sich später keine Vorwürfe machen, gibt es wohl gar nicht. Und Kinder, die ihren Eltern keine Vorwürfe machen, leider genauso wenig.«

»Das stimmt. Aber ich war richtig schlimm.«

»Oh, aber du hast nicht …«

»… nein, keine Gewalt oder so. Ich bitte dich!«

Ich bin erleichtert.

»Meine Frau ist früh gestorben, und dann habe ich mich einfach von allen und allem abgekapselt und meine Trauer ausgelebt, mich am Ende nur noch selbst bemitleidet. Sogar gesoffen hab ich. Meine Tochter Käthi habe ich alleingelassen, in einer Zeit, in der sie mich dringend gebraucht hätte. Dabei war Käthi bezaubernd. Sie glich immer mehr ihrer Mutter, meiner geliebten Katharina. Ihre Gesten, ihr Lachen, ihre Bewegungen. Ich hielt es genau deshalb kaum mehr aus mit ihr. Und das habe ich sie spüren lassen. Ich war kalt und ungerecht.«

Tobias’ Stimme zittert, wie seine Hände es immer tun.

»Es geht mir schlechter. Ich machs wirklich nicht mehr lange. Das ist okay. Ich muss nicht ewig leben. Ich bin bereit. Ich würde nur gern noch einmal mit meiner Tochter sprechen. Aber sie kommt natürlich nicht. Ich weiß gar nicht, wann ich sie zum letzten Mal gesehen habe.«

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