Sammy Gronemann - Erinnerung an meine Jahre in Berlin

Здесь есть возможность читать онлайн «Sammy Gronemann - Erinnerung an meine Jahre in Berlin» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Erinnerung an meine Jahre in Berlin: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Erinnerung an meine Jahre in Berlin»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Nach der Emigration ins gelobte Land sitzt Sammy Gronemann 1946 auch einer Strandterrasse vor der «köstlichen Silhouette Jaffas» und staunt über die gelungene Verwirklichung des zionistischen Jugendtraums. Diese Staunen löst in ihm den Wunsch aus, den Weg dorthin und damit sein eigenes Leben aufzuschreiben. Seine amüsant geschriebenen Erinnerungen geben Einblick in das jüdisch-zionistisch Milieu Deutschlands vor dem Ersten Weltkrieg.
Sammy Gronemann wurde 1875 als Sohn eines Rabbiners geboren. Nach dem Jurastudium ließ er sich als Anwalt in Berlin nieder und bestätigte sich mit Erfolg als Schriftsteller. Er zählte zu den führenden Köpfen der zionistischen Bewegung. 1933 emigrierte er zunächst nach Paris, dann nach Tel Aviv, wo er 1952 starb.

Erinnerung an meine Jahre in Berlin — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Erinnerung an meine Jahre in Berlin», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ich kam also dann nach Bukarest. Die Stadt bot damals nicht entfernt das glänzende Bild, das sich mir Jahrzehnte später präsentierte, und trotz des interessanten halborientalischen Lebens, des glanzvollen Korsos auf der „Chaussee“, des Betriebes in der „Flora“, mißfiel sie mir eigentlich eher. Sie hatte zwar einige reizende Partien, aber im ganzen wimmelte die Stadt von architektonischen Scheußlichkeiten und geschmack­­losen Denkmälern. Reizvoll war das Getriebe der Zigeuner. Wenn man einem von den schmutzpatinierten Buben etwas schenkte, konnte man Straßen lang die bettelnde Schar der Jungen nicht loswerden. Ich machte mich bald davon und blieb zwei Tage in dem reizend gelegenen Herkulesbad. Vergeblich forschte ich dort in den zahlreichen jüdischen Läden, wo es ein rituelles Restaurant gäbe. Die Inhaber starrten mich unglaublich und fast mißtrauisch an; sie konnten sich scheinbar gar nicht vorstellen, daß ein westeuropäischer Tourist ein derartiges Verlangen hatte. Zu meiner freudigen Überraschung stellte ich dann aber fest, daß in dem recht eleganten Kurhaushotel, in dem ich abgestiegen war, unter der Aufsicht des Rabbiners von Orsowa eine koschere Fischküche eingerichtet war, und so konnte ich bei den Klängen eines guten Zigeunerorchesters neben einer recht soigniert aussehenden Gesellschaft von Kurgästen dinieren. Merkwürdig war folgendes: Ich hatte, wie es allgemein üblich ist, meine Brieftasche und meine Barschaft im Hotelbüro zur Aufbewahrung deponiert. Aber als ich abends dem Tanze im Kursaal zusah, suchte mich der Wirt auf und bat mich, meine Sachen doch lieber an mich zu nehmen, da sie bei mir sicherer wären als in seinem Büro. Am zweiten Abend schon in der Dämmerung fuhr ich in einem Wagen nach Orsowa, um dort den Donaudampfer, der mich stromaufwärts bringen sollte, zu besteigen. Da erlebte ich ein reizendes Intermezzo: Als der Wagen um die Ecke des Hotelparks bog, erscholl ein „Stop“, und aus dem Gebüsch sprang ein Stubenmädchen, das ich bis dahin kaum zu Gesicht bekommen hatte, auf das Trittbrett, steckte mir eine Rose ins Knopfloch, gab mir einen Kuß und verschwand, ehe ich mich von meiner Überraschung erholen konnte. Nach angenehmer Fahrt kam ich nach Orsowa, wo der Dampfer lag, der am andern Morgen fortgehen sollte. Ich richtete mich in meiner Kabine ein und spazierte dann noch sehr lang auf dem Deck in Gesellschaft eines älteren jüdischen Arztes, dem offenbar das, was ich ihm über die jüdisch-nationale Idee und den Zionismus erzählte, vollkommen neu war. – Früh am andern Morgen beobachtete ich, wie die Schiffsgäste an Bord kamen. Dabei fiel mein Blick auf die schöne Rose des Stubenmädchens, und, da die Blume schon den Kopf sinken ließ, warf ich sie achtlos auf die Laufplanke. Da geschah etwas Unerwartetes: Nach einiger Zeit kam eine wunderschöne, höchst elegante Frau, umgeben von einem ganzen Stab ebenso eleganter Herren, und als sie über die Planke ging, stutzte sie, bückte sich und nahm die Rose, reinigte sie und steckte sie sich ins Haar, und den ganzen Tag sah ich ebenso bewundernd wie beschämt diese Dame auf dem Deck sitzen, wie sie mit ihrer Begleitung plauderte, und immer leuchtete die Rose aus ihrem Haar. Unsereins wirft achtlos etwas weg, und eine schöne Frau weiß, ihm neues Leben und Glanz zu verleihen.

Die phantastisch schöne und romantische Fahrt von Orsowa über Vieczerowa durch das „Eiserne Tor“ und den Engpaß von Kasan, bei der man in den Felsen noch die Spuren des Durchzugs der römischen Legion unter Trajan sieht, will ich nicht beschreiben. Sie ist ungeheuer lebendig in den ersten Kapiteln des „Goldmensch“ des leider und zu Unrecht in Vergessenheit geratenen großen Romanciers Moritz Jockey geschil­dert. Wir genossen den Anblick, behaglich auf dem Verdeck sitzend, neben mir jener alte Arzt, ein ungarischer Offizier, und eine ungarische jüdische Dame. Im Gespräch ergab es sich, daß der Offizier sehr wohl Verständnis für die jüdischen Aspirationen hatte, während ich in der jungen Dame eine Vertreterin jenes jüdisch-ungarischen Chauvinismus kennenlernte, wie ich ihm später noch sehr häufig begegnet bin. Und so kam es, daß bald die Dame mit dem Offizier in einen lebhaften Disput geriet, in dem der Ungar die jüdische, sie aber die ungarisch-nationale Idee vertrat. Bei Bazias enden die Ausläufer des Gebirges, dort verbreitert sich der Strom, und die Gegend wird eben. Gerade, als wir an Bazias vorbeikamen, hielt die Dame eine lange Suada voll von bekannten Banalitäten der assimilatorischen Mentalität. Ich hatte mich lange ruhig verhalten und sagte nur lässig, auf die Landschaft weisend: „Schade, es wird immer flacher.“ Die recht gescheite junge Dame biß sich auf die Lippen, brach ihre Rede ab, und wir wandten uns harmlosen Themen zu. Abends langten wir in Belgrad an, ich verabschiedete mich von der an sich sehr sympathischen Reisegesellschaft, warf noch einen wehmütigen Blick auf jene Rose im Haar der schönen fremden Frau und betrat serbischen Boden. Zu meinem höchsten Erstaunen fand ich ein besonders elegantes Hotel in der sonst wenig einladenden Stadt und konnte mir diese Eleganz nicht recht erklären, bis ich hörte, daß dort die ungarischen Offiziere aus dem gegenüberliegenden Semlin zu verkehren pflegten, und sich dort ein Spielklub aufgetan hatte. Als ich am andern Tag die Stadt besichtigte, feierte wieder mein Polyglott Kunze, diesmal der serbisch-deutsche, Triumphe. Ich fand darin unter der Rubrik „Gespräch auf der Straße“ folgende hübsche Anweisung: „Mein Fräulein, darf ich Sie begleiten?“ – „Mein Fräulein, Sie sind ein Engel!“, und darauf folgte ziemlich logisch die Vokabel „der Kuß“. Die Dame aber hatte seltsamer Weise keine andere Antwort als: „Sie sprechen aber ein ausgezeichnetes Serbisch“, worauf dann die schlagfertige Antwort erfolgte: „Ich habe auch einen ausgezeichneten Sprachführer Polyglott Kunze, in allen besseren Buchhandlungen zu haben.“

Ich fuhr dann mit der Bahn durch die Puszta nach Budapest und über Wien nach Berlin. Meine Eindrücke von diesen beiden Städten, die ich nachher noch oft besuchte, behalte ich späterer Gelegenheit vor.

VII.

Dem Herannahen des IX. Kongresses sahen die Freunde von Wolffsohn wieder recht kleinlaut entgegen. Seine Gegner hatten nach der Niederlage auf dem VIII. Kongreß eine heftige Agitation gegen ihn entfaltet, und in weiten Kreisen glaubte man, in ihm eine Art von Schattenkönig zu sehen, der eine Puppe in den Händen irgendwelcher Drahtzieher wäre. Nebenher argumentierte man mit einem anderen Argument: Selbst wenn Wolffsohn die genialste Führerpersönlichkeit wäre, wäre es doch undenkbar, daß der Sitz der Organisation in einer Provinzstadt wie Köln läge. Aus politischen Gründen und aus Gründen des Prestiges müßte die Zentrale nach einer europäischen Hauptstadt verlegt werden, etwa nach Berlin, dem Wohnsitz von Warburg, und Wolffsohn weigere sich konstant, zu übersiedeln. – Wir gingen nach Hamburg, wohin der Kongreß für Dezember 1909 einberufen war, eigentlich in der Überzeugung, daß Wolffsohns Schicksal besiegelt sei, und wir in Warburg den künftigen Präsidenten zu sehen hätten.

Der Kongreß begann an einem Sonntag, und die Vorkonferenzen, die größtenteils in dem Hause der Bnei Brith-Loge stattfanden, begannen eine Woche früher. Ein ärgerlicher Gedanke war es, daß der Tag vor der Kongreßeröffnung ein Sabbat war, und daß bestimmt bei den Versammlungen im Logenhaus an diesem Tage von vielen Teilnehmern geraucht werden würde; das hätte nun aber in den Kreisen der konservativ eingestellten Juden Hamburgs unliebsames Aufsehen erregt. Es war klar, daß durch einen Appell an den Takt nichts erreicht werden würde. Viele der Radikalen hätten es als einen Verrat an ihrer Weltanschauung betrachtet, mit Rücksicht auf den Sabbat ihre Zigaretten nicht anzustecken. Da war es Wolffsohn, der einen originellen Ausweg fand: als die Teilnehmer der Vorkonferenzen am ersten Sitzungstag, also am Sonntag das Haus betraten, fanden sie dort überall Plakate, in denen mitgeteilt wurde, daß in diesem Hause das Rauchen polizeilich verboten sei. Polizeivorschriften sind ja nun nicht so leicht zu umgehen wie die Vorschriften vom Sinai, und so kam es, daß man sich die ganze Woche in diesem Hause des Tabaksgenusses enthalten mußte. Um so erstaunter war man, als dann am Sabbatausgang, dem Abend vor Kongreßeröffnung, die Plakate verschwunden waren.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Erinnerung an meine Jahre in Berlin»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Erinnerung an meine Jahre in Berlin» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Erinnerung an meine Jahre in Berlin»

Обсуждение, отзывы о книге «Erinnerung an meine Jahre in Berlin» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x