Maari Skog - Tiloumio
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Mein Blick fällt erneut auf das Foto, auf dem ich mit Turia im Boot sitze und vergnügt in die Kamera lächle. Ihr Blick ist verwischt. In ihren grüngrauen Augen ist ein beißender Kummer ertrunken, den man nur sieht, wenn man sie genauer betrachtet. Ich habe auf der Fotografie meinen linken Arm um sie gelegt und stelle fest, dass sie der einzige Mensch ist, der mich berühren darf. Es ist ihre ganz eigene Art meinen Beschützerinstinkt in mir zu wecken, der sie in meinen Augen so ehrlich und friedlich erscheinen lässt. Mir wird plötzlich bewusst, was ich mit meinem Verschwinden angerichtet habe. Ich habe sie im Stich gelassen. Dem einzigen Menschen, der mir was bedeutet, habe ich seine Träume und Hoffnungen genommen und in meinem Egoismus ertränkt.
»Es tut mir leid«, flüstere ich. »Es tut mir so unendlich leid.«
Ein Weinkrampf schüttelt mich. Die fürchterliche Schuld, die ich gegenüber Turia empfinde, beginnt sich wie flüssiger Zement in mir auszubreiten.
In diesem Moment wird mir etwas ins Bewusstsein gerufen. Sie ist in Gefahr. Es ist etwas Schlimmeres im Gang, als ich je vermutet habe, und das wird gerade jetzt, wo ich sie in Stich gelassen habe, angekurbelt.
Plötzlich komme ich mir beobachtet vor. Mit von Tränen verschleierten Augen versuche ich mich umzusehen. Vielleicht waren es lediglich meine überstrapazierten Nerven, die mir einen Streich gespielt haben. Es ist lächerlich, zu denken, dass noch jemand wie Mahony in meiner Nähe sein könnte, doch das ungute Gefühl bleibt. Deshalb packe ich eilig meine Sachen zusammen, werfe den Rucksack samt Brieftasche, Tourenkarten und meiner Skizze ins Feuer und warte, bis alles vollständig verbrannt ist.
Ich will nur weg von diesem Ort, der mir eigentlich meinen inneren Frieden geben sollte und ihn mir stattdessen zunichtegemacht hat. Der herkömmlichen Route beschließe ich, nicht mehr zu folgen. Mein nächstes Ziel ist es, Turia zu kontaktieren. Dafür muss ich irgendwohin, wo ich mit dem Handy Empfang habe, und die nächstgrößere Stadt ist Jokkmokk.
Ich stelle mich darauf ein, dass ich über kurz oder lang durchdrehen werde. Nicht in absehbarer Zeit, aber irgendwann wird es einen Funken geben, im Grunde genommen eine Nichtigkeit, die mich komplett um den Verstand bringen wird.
Was dann passiert, liegt nicht mehr auf der nachvollziehbaren Seite des gesunden Menschenverstandes. Dessen bin ich mir mehr als bewusst.
Bevor ich mir weiter darüber Gedanken mache, rufe ich mir ins Gedächtnis, in welche Richtung ich gehen muss, schultere meinen Rucksack und mache mich auf den Weg.
Ich bemühe mich, mich an Fakten zu halten und an das zu denken, was kommen wird, sobald ich die Zivilisation erreiche. Auf keinen Fall darf ich zur Polizei gehen. Sie würden meine Glaubwürdigkeit überprüfen, und, wenn ich Pech habe, mich wegen Mordes anklagen. Ich will nicht eingesperrt werden. Das wäre das Schlimmste, was passieren könnte. Mit niemanden werde ich über die Geschehnisse des Tages reden können, und doch ist mir klar, dass ich mit jemandem sprechen muss, damit ich mit meinen quälenden Gedanken nicht alleine bin.
Der Mann, Steven, ist von jemandem geschickt worden. Ich gehe davon aus, dass mein Vater etwas damit zu tun hat.
Mir ist nie in den Sinn gekommen, auf einem Seil zu balancieren, das die Grenze zwischen meinem bis zu diesem Tag legal geführten Leben und der Illegalität darstellt. Ich habe mich immer auf der einen Seite aufgehalten, und nun gehöre ich durch den Tod von Steven zu denen, die auf der anderen Seite ihr Unwesen treiben. Dort, wo kriminelle Energie und grausame Ideen wie Unkraut wuchern und zu einer undurchdringlichen Hecke heranwachsen.
Aber bin ich wirklich ein Mörder? Weil ich mein eigenes Leben verteidigt habe? Die Frage spukt ununterbrochen in mir herum. Was war dieser Steven für ein Mensch gewesen? Jemand, der auf jeden Fall glaubte, besser zu sein, weil er sich einer geordneten Gesellschaft nicht beugen wollte. Sofern man noch von geordnet reden kann.
Ich stehe auf einem Blockfeld und werfe einen Blick auf den Horizont. Vor mir sind nur Berge, Höhenzüge und dazwischen vergletscherte Gipfel. Ich seufze resigniert, weil ich davon ausgegangen bin, dass der Weg mir nicht so unendlich erscheinen würde.
Die Sehnsucht nach einem Telefonat mit meiner Schwester dehnt sich dadurch noch mehr aus. Mein Redebedarf ist in den letzten Stunden ins Unermessliche gewachsen, und Turia ist die Einzige, der ich mich anvertrauen kann. Ich vermisse sie so sehr, dass mir ein scharfer Schmerz wie die Klinge eines Messers ins Herz sticht. Es klingt paradox, aber ausgerechnet dieser Schmerz bewahrt mich davor, in die Irre zu laufen. Ich will sie bei mir haben und meine Arme schützend um sie legen. Ich stelle mir ihre Atmung vor, wenn sie neben mir schläft, glücklich darüber, bei mir in Sicherheit zu sein. So war es immer gewesen. Und genau diesen Schutz habe ich auch immer bei ihr genossen. Ich brauche ihn jetzt. Mehr als jemals zuvor.
Ich sehe auf meine Schuhspitzen hinab und auf den riesigen Stein, auf dem ich stehe. Erstaunt blicke ich zurück und dann wieder nach vorn. Um mich herum sehe ich nichts als Gestein. Ein Wunder, dass ich nicht abgerutscht und mit einem Fuß in einer Spalte hängengeblieben bin. Ich bin so in Gedanken gewesen, dass ich gar nicht gemerkt habe, dass ich schon die Hälfte des Blockfeldes überquert habe. Trotzdem habe ich jeden Schritt gut überlegt. Vielleicht, so rede ich mir ein, werde ich dann auch den Rest schaffen. Ich darf meiner überempfindlichen Phantasie keinen Raum mehr geben und den daraus resultierenden Albträumen auch nicht. Ich muss weiter, immer nur weiter ...
Am Stand der Sonne kann ich erkennen, dass es Abend wird. Zeit, mich ein weiteres Mal nach einer geeigneten Stelle umzusehen, wo ich übernachten kann. Ich habe keine Ahnung, wie viele Tage ich seit meinem Aufbruch in Abisko schon unterwegs bin. Es sind auf jeden Fall zu viele, um mich noch an den ständigen Wechsel der Übernachtungsstätten zu erfreuen. Davon mal abgesehen wird der Drang, mit Turia zu reden immer mächtiger.
Eisige Schauer jagen mir über den Rücken. Um mich herum werden die Geräusche zu einem Flüstern, sodass ich erneut den Eindruck bekomme, verfolgt zu werden. Ich sehe mich hektisch um. Gewöhnliche Baumstümpfe und Felsen sehen plötzlich wie menschliche Gestalten aus, die mich unentwegt anstarren. Ich bin übermüdet, aber ich gebe dem Verlangen nach erholsamen Schlaf keinen Raum.
Ich blinzele meine finsteren Gedanken fort und stelle fest, dass ich das Blockfeld überwunden habe. Vor mir ist ein lichter Birkenwald, der weiter talwärts zu einem ausgedehnten Nadelwald wird. Dort muss ich hinunter, wenn ich nicht vom Kurs abkommen möchte. Mir ist das nur recht. So bin ich nicht mehr der Sonne ausgesetzt, ebenso wenig dem Wind, der oberhalb der Baumgrenze ziemlich unangenehm ist. Ich bin unendlich müde. Aber es ist keine Müdigkeit, die man in den Knochen spürt, wenn man den ganzen Tag in Bewegung ist. Auch die spärliche Nahrungsaufnahme ist nicht das, was mich erschöpft. Es ist eine andere Art von Erschöpfung. Eine, die tief aus meinem Inneren herrührt. Ich möchte tief und lange schlafen, aber ich fürchte mich, davon zu träumen, wie Steven mit zertrümmertem Kopf durch den Wald schleicht. Wie er zwischen jungen Birken und Blaubeerbüschen an mir vorbeigeht, den Gestank des Todes mit sich führend. Mit leisen Schritten, und die Nase prüfend in die Luft erhoben, wie ein Jagdhund der seine Beute wittert. Außerdem habe ich Angst davor, dass sich mir jemand nähert, sobald ich schlafe. Ich muss in Zukunft vorsichtig sein, wenn ich anderen begegne. Ich muss misstrauisch bleiben und mir ein Lügengebäude erstellen. Niemand soll wissen, wer ich wirklich bin und woher ich komme.
Hinter einem Felsen setze ich mich. Hier fühle ich mich einigermaßen sicher vor den Blicken eingebildeter Gespenster. Die Gurte vom Rucksack haben meine Schultern wundgescheuert. Sie brennen, doch ich achte nicht weiter darauf. Meine Hände kramen im Rucksack nach dem Spirituskocher und einem Nudelgericht, dass ich mit heißem Wasser aufgieße.
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