Giorgio Bassani - Hinter der Tür

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Ferrara im Oktober 1929: Der Protagonist, ein sensibler, intelleigenter Sechzehnjähriger, wechselt in der Oberstufe des Gymnasiums. Bei den neuen Mitschülern findet er keinen Anschluß – bis Luciano in der Klasse auftaucht. Der Erzähler sucht die Freundschaft dieses undurchschaubaren Jungen, der ihn zugleich fasziniert und abstößt.

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Aber das Gefühl meiner Unterlegenheit rührte nicht einmal so sehr vom Vergleich unserer Leistungen in der Schule her als von ganz anderen Dingen.

Da war zuerst der Unterschied in der Größe. Er war groß und hager, ein junger Mann bereits und wie ein junger Mann gekleidet, mit langen Hosen aus grauem Vigogneflanell und einem andersfarbigen Sakko aus einem schweren Stoff – in der Tasche steckte ein Zehnerpäckchen Macedonia-Zigaretten – und einer hübschen Krawatte aus Organdy. Ich dagegen – klein und untersetzt, in meinen ewigen Knickerbockers, in denen ich mich so unglücklich fühlte und für die meine Mutter eine besondere Vorliebe hatte – nahm mich neben ihm nur wie ein kleiner Junge aus. Dann der Sport. Cattolica übte keinen aus. Er verachtete das Fußballspiel, aber nicht deshalb, weil er es nicht beherrschte (er hatte einmal auf dem Platz vor der Kirche del Gesù bei einem Spiel mitgemacht und dabei einen hervorragenden Stil gezeigt), sondern weil Sport ihn nicht interessierte und ihm nur verlorene Zeit bedeutete. Ferner: Für welche Fakultät würde ich mich einmal entscheiden, wenn ich auf die Universität ging? Ich wußte es noch nicht. Heute neigte ich zur Medizin, morgen zur Jurisprudenz, dann wieder zur Literaturwissenschaft. Er dagegen hatte sich nicht nur bereits für das Studium der Medizin entschieden, sondern auch seine Wahl zwischen innerer Medizin und Chirurgie zugunsten der letzteren getroffen. Und schließlich hatte er ein Mädchen, das er liebte und das ihn liebte, das Mädchen aus Bondone. Auf diesem Gebiet fehlte mir noch jede konkrete Erfahrung. (Konnte man Erfahrungen nennen, was ich im Sommer am Strand mit kleinen Mädchen erlebt hatte, dies bißchen Hand-in-Hand-Sitzen, Sich-in-die-Augen-Blicken, einen flüchtigen Kuß auf die Wangen und weiter nichts …?) Er dagegen war richtig verlobt: offiziell, mit einem gewaltigen Ring am Finger. Oh, dieser Ring! Es war ein Saphir, in Weißgold gefaßt, ein imponierender Ring, wie für einen Commendatore – und mir besonders unsympathisch. Und doch, wie sehr wünschte ich mir selbst einen solchen Ring! Wer weiß, dachte ich, um ein Mann zu werden, oder wenigstens um das Mindestmaß an Selbstsicherheit zu gewinnen, das man unbedingt braucht, um als einer zu gelten, konnte solch ein Ring vielleicht von großem Nutzen sein.

Mit wem zusammen machte Cattolica nachmittags die Schulaufgaben? Am Anfang war ich nicht dahintergekommen. So sehr schien er sich selbst zu genügen, so unerreichbar zu sein, daß ich an einen wirklichen, vertrauten Freund nicht glauben konnte. Selbst sein Verhältnis zu Boldini und Grassi schien mir von Fall zu Fall von reinen Zweckmäßigkeitserwägungen bestimmt; ich glaubte nicht, daß er je einen Schulkameraden in seiner Wohnung in der Via Cittadella empfing, auch nicht Boldini und Grassi.

Doch das war ein Irrtum.

Eigentlich hatte ich schon vorher etwas geahnt, und zwar seit jenem Morgen, an dem ich als letzter die Treppe vom Chemie- und Naturkundesaal (dem unbeschränkten Herrschaftsbereich der Krauss’) herunterkam und mich, als ich einmal aufblickte, plötzlich den dreien gegenüber fand: Cattolica, Boldini und Grassi, die im Gespräch auf dem Treppenabsatz stehen geblieben waren. Sie sehen und erraten, daß sie gerade dabei waren, eine Verabredung für den Nachmittag in der Wohnung eines von ihnen zu treffen, war eins. Tatsächlich änderten sie, sowie sie mich bemerkt hatten, das Gesprächsthema und begannen – man stelle sich das vor! – eine Diskussion über Fußball, als ob ich nicht gewußt hätte, daß sich Cattolica überhaupt nicht für Sport interessierte und nie über sportliche Ereignisse sprach.

Aber ich wollte mich selbst überzeugen können, wollte es mit Händen greifen. Und als ich am Abend meinen Vater im Klub der Kaufleute nicht angetroffen hatte (seitdem ich nicht mehr mit Otello meine Schularbeiten machte, hatte ich mir angewöhnt, mit dem Rad am Klub vorbeizufahren und meinen Vater dort jeden Abend gegen sieben Uhr abzuholen), entschloß ich mich plötzlich: statt nach Hause zu radeln, fuhr ich zur Kreuzung des Viale Cavour und der Via Cittadella und wartete ab.

Es war etwa zwanzig Minuten vor acht. Der Viale Cavour war vom Kastell bis zur alten Stadtzollschranke beleuchtet; die breite, umgepflasterte Via Cittadella schien dagegen wie in einem dunklen Nebel versunken. Ich rührte mich nicht von der Stelle und behielt das Haus Cattolicas im Auge. Es lag ungefähr hundert Meter von der Kreuzung entfernt – eine freistehende rote Villa mit zwei Stockwerken, vor nicht allzulanger Zeit erbaut, schön, gewiß, aber, so fand ich, zugleich irgendwie ein wenig vulgär. Waren zum Beispiel die rosa Gardinen vor den erleuchteten Fenstern im zweiten Stock nicht gewöhnlich, ja zweideutig? Ähnliche Gardinen schimmerten durch die angelehnten Fensterläden einiger Bordelle in der Via Colomba, in denen Danieli und Veronesi wie daheim waren.

Eine Viertelstunde verging. Schon schickte ich mich an fortzufahren (mir war der Verdacht gekommen, daß die Zusammenkunft anderswo abgehalten wurde, bei Grassi an der Piazza Ariostea oder bei Boldini in der Via Ripagrande), als sich die Haustür öffnete und nacheinander alle drei heraustraten, auch Cattolica.

Sie bestiegen ihre Räder und fuhren die Via Cittadella herauf bis zum Viale Cavour, glücklicherweise langsam genug, um mir Zeit zu lassen, ebenfalls aufs Rad zu springen und mich weit genug von der Kreuzung zu entfernen. Dort angelangt, trennten sich die drei. Boldini und Grassi bogen links ab, zur Stadtmitte, Cattolica rechts, zur alten Stadtzollschranke.

Wohin fuhr er jetzt? Es war klar: Er war unterwegs nach Bondeno zu seiner Freundin. Aber der Gedanke, daß er sich nach einem arbeitsreichen Tage (am Vormittag in der Schule, von der allgemeinen Achtung getragen, am Nachmittag zu Hause, umgeben von der Verehrung und Zuneigung seiner nächsten Freunde) nun auch noch den Luxus gestatten konnte, seiner Verlobten den Gutenachtkuß zu geben, war mir plötzlich unerträglich.

3

Obwohl Otello Forti nach den ersten zwei Monaten ein vorzügliches Zeugnis erhalten hatte, wollte er in den Ferien nur drei Tage daheim verbringen, den Heiligabend und die beiden Weihnachtstage. Ich sah ihn nur kurz, am zweiten Feiertag, ein paar Stunden, bevor er nach Padua zurückfuhr. Er war mit seinen Gedanken schon ganz bei der bevorstehenden Abreise. Ich besuchte ihn zu Hause, in der Via Montebello 24.

Er führte mich zunächst vor die große, prächtige Krippe, die wie immer im Erdgeschoß im Wohnzimmer stand und die ich bewundern sollte. Es war seit mindestens zehn Jahren das erste Mal, daß keiner der Brüder daran gedacht hatte, mich zur Mitarbeit bei der Aufstellung der Krippe aufzufordern. Danach stiegen wir in sein Zimmer hinauf. Aber selbst dort, in seinem kleinen Zimmer im obersten Stock, das mir immer auch ein wenig wie mein eigenes Zimmer gewesen war, konnte ich mich nicht nützlich machen. Sowie wir oben waren, nötigte er mich in den Sessel am Fenster. Dann begann er, seinen Koffer zu packen. Als ich aufstand, um ihm zu helfen, wollte er durchaus, daß ich mich wieder setzte. Er packe lieber allein, erklärte er mir, da er es so viel schneller hinter sich brächte. Solcher Beharrlichkeit gegenüber gab ich nach, setzte mich wieder und sah ihm von meinem Sessel aus zu. Ohne den Blick zu heben, machte er sich an seinem Koffer mit einer Langsamkeit zu schaffen, die etwas Gewolltes hatte. Ich hatte ihn anders in Erinnerung gehabt, blonder, dicker, rosiger. Vielleicht war er, abgesehen davon, daß er in seinen langen Hosen schlanker wirkte, tatsächlich magerer geworden und auch ein paar Zentimeter gewachsen. Aber in seinen Augen lag jetzt, hinter den Brillengläsern, die er als Kurzsichtiger brauchte, ein ernster, ja bitterer Ausdruck, der mich kränkte und verletzte. Nun hatte er zwar nie, überlegte ich, einen sehr aufgeschlossenen Charakter gehabt. Von uns beiden hatte stets ich die Initiative ergriffen, ob es sich um ein Spiel, eine Fahrt mit dem Rad über Land oder um eine Lektüre handelte, die nicht zu unserem Pensum gehörte, wie Salgari, Verne und Dumas. Er ließ sich von mir mürrisch und widerstrebend, aber manchmal, Gott sei Dank, auch lachend mitreißen; insgeheim bewunderte er mich, gerade weil es mir hin und wieder gelang, ihn zum Lachen zu bringen. Aber jetzt? Was hatte sich zwischen uns geändert? Wieso hatte ich Schuld daran, daß er nicht versetzt worden war? Warum machte er nicht endlich Schluß mit dieser Trauermiene?

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