Giorgio Bassani - Hinter der Tür
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Eines Tages blickte ich zerstreut durch das hohe Fenster links von mir auf den tristen, von hungrigen Katzen bevölkerten Hof, der das Guarini-Gymnasium, das sich im Gebäude eines ehemaligen Klosters befand, von der Seitenwand der Kirche del Gesù trennte. Ich dachte, daß es eigentlich schön gewesen wäre, wenn mich zum Beispiel Giorgio Selmi, der mir im Grunde immer sehr sympathisch gewesen war, von sich aus am ersten Schultag gebeten hätte, mich zu ihm zu setzen. Selmi war Vollwaise und wohnte mit seinem Bruder Luigi zusammen bei einem Onkel väterlicherseits, dem Rechtsanwalt Armando, einem mürrischen Junggesellen, der sich den Sechzig näherte und der nur auf die Stunde wartete, da er seine Neffen los wurde, wenn er den einen auf die Militärakademie in Modena und den anderen auf die Marineakademie in Livorno schicken konnte. Wie kam es, daß sich Giorgio lieber mit diesem stumpfsinnigen Büffler Chieregatti zusammensetzte als mit mir? Die Wohnung seines Onkels an der Piazza Sacrati (eine Anwaltskanzlei mit einigen dazugehörigen Wohnräumen) war sicherlich nicht besonders geeignet, um dort gemeinsam Schularbeiten zu machen, wenn es zutraf – und es traf wohl zu –, daß Giorgio in seinem Schlafzimmer lernen mußte, einem Kämmerchen von drei mal vier Metern. Bei mir zu Hause hingegen hätten wir so viel Raum gehabt, wie wir nur brauchten. In meinem Arbeitszimmer gab es Platz genug für mich, ihn und jeden, den wir noch in unsere Gemeinschaft aufnehmen wollten. Und was für einen prächtigen Imbiß, mit Tee, Butter und Marmelade als Grundlage, hätte uns meine Mutter um fünf Uhr bereitet, da sie so froh darüber war, daß ich jetzt den Nachmittag stets zu Hause und nicht wie früher bei den Fortis verbrachte. Es war wirklich schade, daß sich Giorgio Selmi nicht zu mir gesetzt hatte. Nur Eifersucht und Mißgunst konnten ihn davon abgehalten haben. Unsere Wohnung war im Vergleich mit seiner zu schön und zu komfortabel. Und ich hatte noch meine Mutter, während er nur einen alten, wunderlichen Onkel hatte. Der Antisemitismus spielte dabei ausnahmsweise mal keine Rolle; nein, damit hatte es ganz und gar nichts zu tun.
»Sss!«
Ein leiser Pfiff von rechts ließ mich zusammenfahren. Mit einem Ruck wandte ich mich zur Seite. Es war Veronesi. Geduckt hinter dem Rücken Mazzantis forderte er mich mit ausgestrecktem Zeigefinger auf – es war ein dünner, unwahrscheinlich nikotinverfärbter Finger –, nach vorn zu blicken. Was ich denn mache, schien er mich, halb belustigt, halb besorgt, fragen zu wollen. Wo meinte ich wohl zu sein, ich närrischer Kauz, für den, wenn nicht für Schlimmeres, er mich hielt!
Ich blickte auf. In der vollkommenen Stille, kaum unterbrochen durch ein halb unterdrücktes Lachen, waren alle Gesichter mir zugewandt. Auch Professor Guzzo fixierte mich vom Katheder aus mit einem ironischen Lächeln.
»Endlich!« bemerkte er mit sanfter Stimme.
Ich stand auf.
»Sie heißen?«
Ich stammelte leise meinen Namen.
Guzzo war für seine Bosheit berüchtigt; sie grenzte an Sadismus. Er war ein Mann um die fünfzig, hochgewachsen, von herkulischer Kraft, mit großen, blitzenden Augen – von smaragdgrüner Farbe mit braunen Flecken, wie die Haut gewisser Eidechsen – unter einer gewaltigen Stirn (einer Wagnerstirn) und mit langen grauen Koteletten, die bis zur Mitte seiner hageren Wangen reichten. Im Guarini-Gymnasium galt er als eine Art Genie. (Die Worte auf der Gedenktafel für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs, die sich unten im Treppenhaus so schön ausnahm, waren von ihm: › Mors domavit corpora – Vicit mortem virtus : Der Tod bezwang die Körper – Die Tugend besiegte den Tod‹.) Er gehörte nicht der faschistischen Partei an, und nur deshalb – so sagten alle – hatte er nicht den Lehrstuhl an der Universität erhalten, für den ihn seine in Deutschland veröffentlichten philologischen Arbeiten gewiß legitimiert hätten.
»Wie bitte?« fragte er und hielt dabei seine Hand hinter das Ohr, während er sich so weit vorbeugte, daß er mit dem mächtigen Oberkörper das aufgeschlagene Klassenbuch berührte. »Sprechen Sie bitte lauter!«
Keine Frage: Es machte ihm Spaß. Er spielte Komödie.
Ich wiederholte meinen Namen.
Mit einem Ruck richtete er sich wieder auf und blickte aufmerksam ins Klassenbuch. »Gut«, bemerkte er, während er eine geheimnisvolle Eintragung vornahm.
»Und jetzt erzählen Sie mir ein bißchen von sich«, fuhr er fort und lehnte sich wieder auf seinem Stuhl zurück.
»Von mir?«
»Natürlich, von Ihnen. Kommen Sie aus der ›Fünf a‹ oder aus der ›Fünf b‹?«
»Aus der ›Fünf b‹.«
Er verzog den Mund.
»Also aus der ›Fünf b‹. Und wie haben Sie den Aufstieg hierher geschafft? Im ersten Anlauf, im Fluge oder – verzeihen Sie mein schlechtes Gedächtnis – erst in zweiter Instanz?«
»Ich habe die Prüfung in Mathematik im Oktober wiederholen müssen.«
»Nur in Mathematik?«
Ich bejahte.
»Tatsächlich? Haben Sie nicht doch vielleicht auch ein paar andere Fächer wiederholen müssen? Latein und Griechisch zum Beispiel?«
Ich verneinte.
»Ganz bestimmt nicht?« fragte er von neuem, mit katzenhafter Freundlichkeit.
Abermals verneinte ich.
»Nun hören Sie zu, mein lieber Freund, geben Sie gut acht … Ich möchte nicht, daß Sie im nächsten Sommer außer in Mathematik die Prüfung auch noch – quod deus avertat – in Latein und Griechisch wiederholen müssen – in drei Fächern … Sie verstehen mich doch, nicht wahr?«
Dann fragte er mich, wie ich mich bisher im Gymnasium durchgeschlagen hätte und ob ich nicht das eine oder andere Mal sitzengeblieben wäre. Aber er sah mich dabei nicht an, sondern blickte im Kreise umher, als ob er mir nicht traute und gern das spontane Zeugnis eines anderen gehört hätte.
»Er war immer einer der Besten«, wagte schließlich jemand zu sagen. Ich glaube, es war Pavani, in der ersten Bank der ersten Reihe.
»Ach, einer der Besten!« rief Professor Guzzo erstaunt aus. »Aber wie erklärt sich dann dieser Abstieg? Wieso ist es dazu gekommen?«
Ich wußte nicht, was ich sagen sollte. Ich starrte auf die Bank, als könnte mir ihr schwärzliches altes Holz die von Professor Guzzo gewünschte Antwort verraten.
Dann hob ich wieder den Kopf. »Wieso?« fragte er unerbittlich von neuem. »Und aus welchem Grunde haben Sie sich dann eine solche Bank ausgesucht? Vielleicht, um in der Nähe des ausgezeichneten Veronesi und des nicht minder ausgezeichneten Danieli zu sitzen und statt von mir von ihnen die wahre Wissenschaft zu erfahren?«
Die Klasse brach in ein einstimmiges Gelächter aus. Selbst Veronesi und Danieli lachten, wenn auch mit weniger Begeisterung.
»Nein, glauben Sie mir«, fuhr Guzzo fort, und mit der großen Gebärde eines Dirigenten vor seinem Orchester bändigte er den Lärm. »Vor allem müssen Sie Ihren Platz wechseln.«
Er suchte, prüfte und traf seine Entscheidung.
»Dorthin, auf die vierte Bank. Neben diesen Herrn.« Er zeigte auf Cattolica.
»Wie heißen Sie?«
Cattolica stand auf.
»Carlo Cattolica«, erwiderte er schlicht.
»Oh, gut! Der berühmte Cattolica. Gut. Vorzüglich. Sie kommen aus der ›Fünf a‹, nicht wahr?«
»Ja, Herr Professor.«
»Schön. A mit b. Ausgezeichnet.«
Ich packte meine Bücher zusammen, trat in den Gang, erreichte meinen neuen Platz, unterwegs von einem Gehüstel Veronesis gegrüßt und bei der Ankunft mit einem Lächeln vom Star der alten ›Fünf a‹ empfangen.
»Geben Sie gut acht auf ihn, Cattolica«, sagte Guzzo. »Ich vertraue ihn Ihnen an. Führen Sie dieses verirrte Schäfchen auf den rechten Weg zurück.«
2
Ich weiß nicht, was in den 30 Jahren nach unserer Schulzeit aus Carlo Cattolica geworden ist.
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