Willy Wimmer - Wiederkehr der Hasardeure

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Die Entwicklung, welche zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs führte, wird heute zumeist an den Bündnisverpflichtungen innerhalb Europas festgemacht, hinzu kommen Fehlurteile sowie Selbstüberschätzung bei den Mächtigen, allen voran bei Kaiser Wilhelm II. Das jedoch ist zu kurz gegriffen. Die Lunte für das explosive Gemisch wurde schon Jahre zuvor an anderer Stelle gelegt.Das vorliegende Buch beschreibt den Weg in die Katastrophe, identifiziert die Kriegstreiber und erläutert deren Motive und Ziele. Dabei wird deutlich, dass es sich keineswegs um Schlafwandler, sondern um kühl kalkulierende, machtbesessene Hasardeure handelte. Sie finden sich unter Politikern, Militärs, Unternehmern und Bankiers, die ihren Einfluss häufig aus zweiter Reihe ausüben. Völlig unterschätzt wird das Wirken verdeckter Netzwerke, deren Wurzeln in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zurückreichen.Heute, ein Jahrhundert später, wird erneut ein Konflikt der Großmächte heraufbeschworen, und die Massenmedien stimmen wie seinerzeit in den Kriegskanon ein. Wolfgang Effenberger zeigt anhand einer Vielzahl an Quellen, wie sich die Muster gestern und heute gleichen, ja dass heute sogar noch perfider vorgegangen wird. Besondere Betrachtung finden der Aufstieg der USA zur Weltmacht und die Aushebelung des Völkerrechts seit 1999.Willy Wimmer ergänzt den primär historischen ersten Teil durch seine Überlegungen sowie eine Einschätzung der aktuellen Lage, welche er aus einer Vielzahl an Gesprächen und Besuchen während seiner aktiven politischen Zeit gewonnen hat. Eine der zentralen Fragen lautet dabei, wer in Deutschland künftig über Bundeswehreinsätze zu entscheiden hat. Wimmers biografische Notizen machen das vorliegende Werk zu einem Dokument der Zeitgeschichte.

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Imaginäre Landkarte des britischen Weltreichs des Geographen John Dee - фото 2

Imaginäre Landkarte des britischen Weltreichs des Geographen John Dee (1527–1608). Sie gibt nicht Landmassen, sondern »Ideengebilde« wieder. An ein zusammenhängendes »Euro-America« – mit ähnlichen Grenzen wie die NATO nach der Osterweiterung – schließt sich ein »Euro-Asia« an. Südlich davon »Islamistan« (© Abb. 2)

Der Dreißigjährige Krieg in seiner heutigen Aktualität

Gegen Ende des 16. Jahrhunderts brachen innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation trotz des Religionsfriedens von Augsburg (1555) die Glaubensgegensätze zwischen Luthertum und Katholizismus wieder auf. 1608 rief Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz die »Protestantische Liga« ins Leben, Herzog Maximilian von Bayern 1609 die »Katholische Liga«. Das Heilige Römische Reich war im Gegensatz zu Frankreich nicht zentralistisch geführt, sondern zerfiel in über dreihundert Einzelterritorien – und das im konfliktträchtigen Gravitationszentrum Europas. Die von den Kurfürsten gewählten Kaiser – fast immer aus der Herrscherfamilie der Habsburger – strebten danach, möglichst viel Macht allein und direkt auszuüben, was jedoch die einzelnen Reichsgebiete zu verhindern trachteten, z. B. die Schweiz, Norditalien, das heutige Belgien und die heutigen Niederlande. Die Habsburger beherrschten zudem Spanien, Süditalien, Böhmen und Ungarn. Somit hatte Frankreich ab dem frühen 16. Jahrhundert nur noch eine Außengrenze und einen Feind: die Habsburger.

Nach einer angeblichen Verletzung des »Majestätsbriefes«, der den Protestanten in Böhmen Religionsfreiheit zusicherte, warf am 23. Mai 1618 eine Verschwörergruppe unter Führung des aufgebrachten Heinrich Matthias Thurn (1567–1640) die beiden verhassten kaiserlichen Statthalter Jaroslav Martinitz und Wilhelm Slavata samt ihrem Sekretär Fabicius aus den Fenstern des Hradschins (in 17 Metern Höhe) – der Prager Fenstersturz wurde zum Fanal für den offenen Aufstand der böhmischen Stände gegen das Haus Habsburg, und als sichtbares Zeichen erhoben sie den Führer der »Protestantischen Union« zum böhmischen König: Kurfürst Friedrich V., Schwiegersohn Jacobs I. von England. Der »Böhmische Krieg« (1618–1620) mündete in den »Pfälzischen Krieg« (1621–1624). Dem katholischen Heerführer Johannes von Tilly hatte sich während des böhmischen Krieges ein konvertierter böhmischer Edelmann angeschlossen: Albrecht von Wallenstein (1583–1634). Mit Wallenstein, so Leopold von Ranke, trat die »außerordentlichste Gestalt« des Dreißigjährigen Krieges ins Rampenlicht. 7Der Kaiser hatte dessen Angebot, ein privates Söldnerheer aufzustellen, angenommen. Damit begann laut Gombrich »ein gräuliches Gemetzel von schlechtbezahlten, wilden Soldatenhorden« 8, die hauptsächlich aufs Rauben und Plündern aus waren und je nach erhoffter Beute die Seite wechselten. Kaiser und Glaube waren längst vergessen. Heute, am Beginn des 21. Jahrhunderts, feiert diese Art der Kriegsführung fröhliche Urständ. Auch die USA setzen in ihren Kriegen private Söldnerarmeen ein, die wie einst Wallensteins Kämpen rechtlos operieren. Staatliche Souveränität, pervertiert zur Souveränität des Stärkeren. 9

1628 erhielt Wallenstein das eroberte Mecklenburg als Reichslehen und den Titel »General der ganzen kaiserlichen Schiffsarmada zu Meere wie auch des ozeanischen und baltischen Meeres«. König Gustav II. Adolf von Schweden fürchtete nun, der habsburgische Kaiser beabsichtige, an Nord- und Ostsee eine Seeherrschaft zu begründen. Gleichzeitig sah er seine Chance gekommen, hegemoniale Ansprüche in Nordosteuropa durchzusetzen. Anfang Juli 1630 landete er mit einer starken Armee auf Usedom und zwang Pommern, Mecklenburg, Brandenburg und Sachsen zu einem Bündnisvertrag. So wie heute Interventionen als humanitäre Rettungsaktionen verbrämt werden, verklärte Gustav Adolf seinen Krieg als Rettung des deutschen Protestantismus – und ließ sich vom katholischen Frankreich auch noch dafür bezahlen, denn in den Augen Richelieus war er als Vorkämpfer auf deutschem Boden ein willkommenes Werkzeug gegen das Haus Österreich. 10Gestern wie heute: Machtpolitik kennt keine Moral. Gustav Adolfs enge Anlehnung an Frankreich, wo Kardinal Richelieu längst zielstrebig auf die Schwächung der katholischen Habsburger hinarbeitete, verschaffte ihm durch den Bündnisvertrag von Bärwalde am 23. Januar 1631 jährlich eine Million Livres oder 400 000 Reichstaler französischer Hilfsgelder und versetzte ihn damit in die Lage, den Offensivkrieg »zur Restitution der unterdrückten Reichsstände ins Reich zu tragen« 11.

Nachdem 1635 die Reichsfürsten, Protestanten wie Katholiken, Frieden mit Ferdinand II. geschlossen hatten, griff Frankreich den habsburgischen Kaiser und dessen spanische Verwandte aktiv an, um die Umklammerung Frankreichs aufzusprengen und gleichzeitig strategisch wichtige Gebiete an sich zu reißen. Für das Heilige Römische Reich sollte der nun folgende Krieg gegen das katholische Frankreich und das protestantische Schweden (1635–1648) zur Zerreißprobe werden: Die in Böhmen als lokaler protestantisch-katholischer Konflikt begonnene Rebellion endete im Kampf zweier katholischer Machtblöcke: der spanischen und österreichischen Habsburger einerseits und Frankreichs andererseits. 12Es ging also letztlich nicht um Glaubenskämpfe, sie wurden nur zu Machtzwecken instrumentalisiert – ähnlich wie heute die von den USA in gefährlicher Weise geschürten »Glaubenskonflikte« zwischen Schiiten und Sunniten.

Die Wechselfälle des Dreißigjährigen Krieges, in dem Deutschland durch seine geographische Mittellage zur Bühne für das Kriegstheater der europäischen Mächte geworden war, endeten am 24. Oktober 1648. Im »Westfälischen Frieden« wurden der Augsburger Religionsfriede von 1555 präzisiert und alle christlichen Bekenntnisse als gleichberechtigt anerkannt. Als noch bedeutungsvoller sollte sich jedoch die veränderte Mächtekonstellation in Europa – und damit die veränderte Landkarte – erweisen: Die Schweiz und die Niederlande wurden unabhängig, Schweden stieg unter Frankreich zur neuen Großmacht auf. Die protestantische Ostseemacht erhielt Vorpommern mit Stettin und der Odermündung, Rügen, Wismar, das Erzbistum Bremen und Stift Verden (Elbe- und Wesermündung). Das katholische Frankreich bekam viele deutsche Festungen und Städte in der Nähe des Rheins und war der eigentliche Sieger. In den österreichischen Erblanden war der Protestantismus so gut wie ausgerottet, gleichzeitig wurde die Machtstellung des Hauses Habsburg vernichtet und große Gebiete verwüstet.

Für Richelieus Nachfolger Giulio Mazarin (1602–1661) bedeutete der Frieden zunächst den Triumph über Österreich und die Schwächung des Heiligen Römischen Reichs. Frankreich konnte sich von nun an als Bürge der Reichsverfassung jederzeit formal einmischen. Durch diese »Pax Gallica« mit ihren beträchtlichen Territorialgewinnen – die österreichische Landgrafschaft Ober- und Niederelsass, der Sundgau, die Landgrafschaft über zehn elsässische Reichsstädte, die definitive Bestätigung der lothringischen Bistümer Metz, Toul, Verdun und des Besatzungsrechts im rechtsrheinischen Gebiet Philippsburg sowie der Gewinn von Breisach – rückte die Einheit der deutschen Lande in weite Ferne.

Im ohnmächtigen Deutschen Reich übernahmen nun die Landesfürsten die Rolle als Träger einer neuen Entwicklung, die durch Kleinstaaterei hindurch zum Nationalstaat führen sollte. Der Titel des Kaisers war kaum mehr als ein Ehrentitel, auch wenn die Habsburger ihn noch bis 1806 führten. Mit der Unabhängigkeit der Niederlande und dem Verlust wichtiger Küstenregionen und Ostseehäfen an Schweden war Deutschland fast völlig von der Hohen See abgeschnitten und somit vom Seehandel sowie dem Erwerb von Kolonien weitgehend ausgeschlossen und verlor damit an Bedeutung. England, Schweden, Spanien und die Niederlande hingegen wurden durch ihre erfolgreiche Kolonialpolitik einflussreich und wohlhabend, sie förderten zudem ein liberales Bürgertum, das sich in den deutschen Landen nicht entwickeln konnte. 13

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