Ein Tag nach Sarajevo: Das Attentat auf Rasputin
Unbedarft in die Julikrise
Neun Tage bis zum Abgrund
Schlieffen-Plan versus Plan XVII
Visionäre Stimmen zum kommenden »Weltkrieg«
Letzte Versuche, den Krieg aufzuhalten
Ende 2014: US-Repräsentantenhaus forciert Krieg gegen Russland
Übersicht: Wesentliche Akteure am Vorabend des Ersten Weltkriegs
Das alte Europa marschiert in den Abgrund
Mobilmachung allerorten
Handstreich von Lüttich – der Irrwitz im Detail
Kriege: automatisierter Wahnsinn gestern und heute
Clausewitz’ Kriegsphilosophie
Scheitern der kontinentalen Kriegspläne
Ermordung des Pazifisten Rasputin und Ende des Zarenreichs
Die tragische Rolle der Juden
Kriegsende 1918: Vae victis – Wehe den Besiegten
Entstehung Jugoslawiens vor dem Hintergrund angelsächsischer Interessen
NATO zerschlägt Jugoslawien
Landkarte: Die Neuordnung der Mitte Europas
Amerikas Griff zur Weltmacht
Wilson als Werkzeug kriegstreibender Kreise
Manifest Destiny – zur Okkupation erwählt
Der US-Imperialismus bricht sich Bahn
Der Krieg gegen Spanien als Blaupause für spätere Interventionen
Amerikas Sprung auf die Weltbühne
Großbritannien – Feind oder Freund der USA?
Roosevelts Machtdemonstrationen
Wilson und seine Berater
Die Hasardeure spinnen ihre Netze
Die Lusitania-Affäre – Kriegsopfer oder Kollateralschaden?
Aufregung über Mystery Ships
Wilson zwischen Kriegsbefürwortern und -gegnern
Der uneingeschränkte U-Boot-Krieg – ein Politikum
Amerika tritt in den Ersten Weltkrieg ein
Kriegspropaganda überschwemmt die Staaten
Allgemeine Militarisierung und Landung in Europa
US-Truppen sorgen für den Sieg der Entente
Amerikas Rolle bei den Friedensverhandlungen
Wilsons Völkerbundidee löst sich in Luft auf
Pfeiler der US-Außenpolitik: Gründung des CFR (1921)
Vier Wochen vor Pearl Harbor: Gründung von Freedom House (1941)
Edmund A. Walsh und die amerikanische Geopolitik der Moderne
Carter lässt den islamischen Geist aus der Flasche
Florett der Subversion: National Endowment for Democracy (1983)
Brzezinskis Imperative imperialer Geostrategie
Mit dem Seidenstraßenstrategiegesetz in den »eurasischen Balkan«
Das Marshall-Center und die geopolitischen Ziele in Eurasien
Mit inszenierten Krisen in den dritten Weltkrieg
US-Doktrin für Post-Cold War
Die Welt im Übergang aus Sicht der USA
Kritische Stimmen ehemaliger Politiker
Resümee, Bewertung und Ausblick
Kapitalinteressen durchdringen die Welt
Schlafwandler auf den Trampelpfaden der Geschichte
Kritische Betrachtung der Literatur zum Ersten Weltkrieg und zur Schuldfrage
Die STRATFOR-Sensation – Nachtrag zur 6. Auflage
ZWEITES BUCH
von Willy Wimmer
Kalter Krieg war gestern, Krieg ist heute
Empfang in der Verbotenen Stadt
»Elder Statesmen« warnen China
Erste Anzeichen chinesischer Expansionspläne
Kissingers Anschlag auf die bestehende Ordnung
Bomben auf Belgrad
Instrumentalisierte OSZE – die Inszenierung von Krieg
Eine Lektion an die Adresse Pekings
Helmut Kohl im Kreuzfeuer
Oktober 1989: Bewegende Gespräche in Moskau
Kosovo-Frage: Friedliche Konfliktbeilegung wird sabotiert
Spin-Doctoring: Richard Holbrooke und Bob Dole
Sykes-Picot-Abkommen
Bellizismus gestern und heute
Einladung nach Teheran
Geopolitische Überlegungen zu Zentral- und Nordostasien
Kurswechsel der US-Politik gegenüber Deutschland
Auf dem Weg zur deutschen Wiedervereinigung
Soziale Marktwirtschaft soll verhindert werden
Die Bundeswehr zwischen Agadir und Abu Dhabi: Will Berlin ein eigenes »nahes Ausland«?
NATO-Osterweiterung: Eine Verabredung wird ignoriert
Destabilisierung und Isolierung Russlands haben Methode
Deutsche Soldaten auf Friedensmission?
USA in Afghanistan: Kaschmir im Visier
Truppenentsendungen im Koalitionsvertrag
Von Beistandspflichten
Die schleichende Wandlung der NATO
Westeuropäische Entscheidungskompetenz – Fehlanzeige
Eine Führungsrolle für Deutschland?
Verfassungsferne Staatsräson
Wer entscheidet künftig über Bundeswehreinsätze?
Der Generalinspekteur als »Reichswehrminister«
Sicherheitspolitische Herausforderungen nach der Wiedervereinigung
Amerikas Vormachtstellung in Bündnis- und Einsatzfragen
Verfassungsklage gegen Tornados in Afghanistan
Transatlantische Netzwerke hebeln parlamentarische Kontrolle aus
NATO-Oberbefehl und die unbequeme Bündnisfrage
Wird der Parlamentsvorbehalt gekippt?
Deutsche Truppen im In- und Ausland unter fremder Verfügungsgewalt?
Visionen vom Frieden (von Wolfgang Effenberger und Willy Wimmer)
Die Autoren
Anhang
Briefe von Willy Wimmer
Denkschrift vom 20. Dez. 1989 an Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl über die NATO-Mitgliedschaft des wiedervereinigten Deutschland
Globaler Einsatz deutscher Truppen im weltweiten Interesse der USA, Brief vom 7. Dez. 1999 an Bundeskanzler Gerhard Schröder
Die amerikanische Neuordnung Europas, Brief vom 2. Mai 2000 (nach der Konferenz von Bratislava) an Bundeskanzler Gerhard Schröder
Anmerkungen
Literaturverzeichnis
Personenregister
Bildquellenverzeichnis
Vorwort
Von Wolfgang Effenberger und Willy Wimmer
»Geschichte muss doch wohl allein auf Treu und Glauben angenommen werden?
Nicht?«
Gotthold Ephraim Lessing, Nathan der Weise
2014 jährt sich der Beginn des Ersten Weltkriegs zum hundertsten Mal; zahlreiche neue Publikationen zu diesem gravierenden Ereignis, der »Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts«, wie es der US-amerikanische Historiker und Diplomat George F. Kennan (1904–2005) treffend formulierte, schwemmen den Markt. Denn die Folgen sind noch heute wirkungsmächtig, der Krieg selbst ein Trauma im kollektiven Gedächtnis der europäischen Völker.
Wie sieht nun die aktuelle Bewertung dieses Krieges, insbesondere seitens der deutschen Geschichtswissenschaft, aus? Ausländische, vor allem angelsächsische und französische Historiker haben sich ja bereits vor langer Zeit zu großen Teilen von der These der Alleinschuld der Deutschen verabschiedet. Ein kritischer vergleichender Blick in die Publikationen der letzten hundert Jahre soll hier die verschiedenen Ansichten gegenüberstellen.
Welche Anforderungen sollten an einen seriösen Historiker gestellt werden? Zunächst muss er sich des eigenen »Nichtwissens« bewusst sein und sich infolgedessen vor schnellen Beurteilungen hüten. Er muss in die Vorstellungswelt einer Epoche eintauchen und darf seine Schlüsse nicht aus der Rückschau und dem Stand der heutigen Wissenschaft ziehen. Frei von jeglicher Ideologie, sollte er in erster Linie ein Fragender sein und ergebnisoffen in alle Richtungen forschen.
Den ersten thematischen Anstoß zum Thema dieses Buches erhielt Wolfgang Effenberger im Mai 2005 während seiner Recherchearbeiten zu den Festlichkeiten für das 25. Regierungsjubiläum des Deutschen Kaisers Wilhelm II. im »Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz« in Berlin. Dort begann er mit der Materialsammlung für das vorliegende Werk, durchaus im Bewusstsein, dass über den Ersten Weltkrieg und dessen Ursachen mehr als ausführlich geschrieben worden ist. Mit Recht stellte Walther Hubatsch bereits 1955 fest, dass Forscher in allen Ländern sich über die Grundzüge der Vorgänge im Großen und Ganzen einig sind – sofern nicht ideologische Bindungen die unbefangene Beurteilung beeinträchtigten.
Egmont Zechlin untersuchte 1964 die Politik und Kriegführung in den ersten Monaten des Ersten Weltkriegs und wählte als Überschrift für seinen Artikel: »Deutschland zwischen Kabinettskrieg und Wirtschaftskrieg«. Manche Politiker in Berlin, Moskau, Paris oder London mögen gehofft haben, dass er auf das Maß eines Kabinettskrieges zu beschränken sei. Doch diese Annahme war höchst naiv, den Kriegstypus gab es höchstens bis zur Französischen Revolution. An einem Kabinettskrieg war lediglich ein kleines stehendes Heer beteiligt, die Kriegführung war zurückhaltend, hatte begrenzte Ziele und strebte die weitgehende Schonung von Menschen und Sachwerten an.
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