Ernst Heimes - Ich habe immer nur den Zaun gesehen

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Das Buch behandelt das KZ-Außenlager Cochem mit den Lagern in Bruttig und Treis. Es zeigt nicht nur die Ereignisse um 1944 sondern auch die Schwierigkeiten, die der Autor bei seiner Recherche erfuhr. Ziel des Buches soll es sein an die Schrecken der NS-Zeit zu erinnern und dem Vergessen entgegenzuwirken.

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Wie viele Menschen insgesamt das Lager Natzweiler durchleiden mussten, ist nicht genau festzustellen. Die Zugänge und Abgänge von Häftlingen wurden zwar peinlich genau festgehalten. Viele sogenannte Angehörige minderwertiger Rassen , also Russen, Polen, Angehörige der Sinti und Roma, verächtlich Zigeuner genannt, wurden jedoch ermordet, ohne Hinterlassung von Spuren . Ebenso erging es vielen Gefangenen, die dem französischen Widerstand angehörten. Nach ihrer Ergreifung wurden sie nach Natzweiler gebracht und umstandslos exekutiert. Die Zahl von rund 45.000 Häftlingen wurde offiziell erfasst. Von diesen sind jedoch nur 10.000 bis 15.000 im Hauptlager Natzweiler, die übrigen in den Außenlagern gewesen. In der Zahl von 15.000 sind etwa 3.000 nicht offiziell erfasste Häftlinge mitgerechnet.

Ein ehemaliger luxemburgischer Gefangener erinnert sich. Er sei in der Schreibstube des Lagers eingeteilt gewesen und habe über alle Zugänge und Abgänge Protokoll führen müssen. Er berichtet:

In Natzweiler sind immer wieder nachts Leute aus dem bewaffneten französischen Widerstand eingeliefert worden, die Maquisards, Mitglieder der Partisanenbewegung, die sich Maquis nannte. Ihre Mitglieder lebten in den Wäldern Frankreichs, daher auch ihr Name, der für dichten Buschwald steht. Sie wurden in Natzweiler oft sofort nach ihrer Ankunft durch Genickschuss getötet oder mit Gift totgespritzt, ohne registriert zu werden. Wenn nachts eine Gruppe Gefangener gebracht wurde, musste ich aufstehen, weil ich ja Buch zu führen hatte. Wenn ich dann von der SS wieder zurückgeschickt wurde, ohne meine Eintragungen machen zu müssen, wusste ich, was geschehen würde. Ich habe mir das aber nie anmerken lassen. Es war zu gefährlich, wenn man zu viel wusste. Ebenso sind auch Russen ohne weiteres einfach umgebracht worden, weil es ja nur Russen waren. 2

2Persönliche Aufzeichnung des Autors aus Gesprächen mit Ernest Gillen, Luxemburg

Alle Häftlinge, auch die in den Außenkommandos, wurden in den Listen als Gefangene von Natzweiler geführt. Viele betraten aber das Lager in Natzweiler nicht, sondern wurden sofort einem Außenlager zugeteilt. Dadurch erhöht sich die Zahl der Häftlinge, die in den Büchern von Natzweiler auftauchen erheblich. Am 3. Mai 1944 sind beispielsweise 850 Russen und Polen direkt von Auschwitz nach Cochem gekommen, wurden aber in Natzweiler als Zugänge registriert. Im Sommer 1944 sollen etwa 10.000 Häftlinge allein in den Außenlagern von Natzweiler gearbeitet haben. Ende September 1944 erreichte diese Zahl mehr als 16.000 und Ende Oktober 1944 sogar 20.822 Häftlinge, darunter 2352 Frauen.

Die Zahl der Toten von Natzweiler lässt sich nicht exakt rekonstruieren. Es müssen jedoch mehrere Tausend gewesen sein, die hier den Tod fanden. In der Broschüre KZ Lager Natzweiler-Struthof ist von 108 Gefangenen die Rede, die allein in der Nacht zum 2. September 1944 umgebracht worden seien. Die Überlebenden entsinnen sich , heißt es darin, der Kamin des Krematoriums war die ganze Nacht über rot. 3

3Quelle: KZ Lager Natzweiler Struthof, Nancy 1982

Alle Häftlinge mussten zur Erkennung unterschiedliche Abzeichen auf ihrer Kleidung tragen. Diese bestanden aus der Häftlingsnummer und den bereits erwähnten Winkeln, worunter man sich ein gleichschenkliges Dreieck vorzustellen hat, dessen Fläche farbig gefüllt war. Ein in den Grünen Winkel, Spitze nach oben, gedrucktes SV stand für Sicherheitsverwahrung , woraus sich im Laufe der Zeit die Bezeichnung Schwerverbrecher entwickelte. Bibelforscher und Zeugen Jehovas wurden durch ein lila Dreieck, Angehörige der Sinti und Roma durch ein schwarzes Dreieck gekennzeichnet. Die Spitze zeigte nach unten, wenn sie zusätzlich als asozial galten. Juden waren in Natzweiler nicht besonders gekennzeichnet. Sie trugen rote, einige auch grüne oder schwarze Winkel. Ein schwarzes Dreieck erhielten zusätzlich sogenannte Rassenschänder. Den Rosa Winkel , Spitze nach unten, gab es für Homosexuelle. Ausländer trugen ab dem Frühjahr 1944 in ihren Winkeln den Anfangsbuchstaben ihrer Nationalität. Angehörigen der Strafkompanie wurde zusätzlich ein schwarzer Punkt aufgenäht. Fluchtverdächtigen wurde auf Brust und Rücken eine rot-weiße Zielscheibe aufgenäht oder aufgemalt. Die SS hatte eine besondere Kennzeichnung für sogenannte Blöde. Auf einer Armbinde mussten die Betroffenen den Satz Ich bin blöde tragen. Die Kategorie der Nacht-und-Nebel-Häftlinge , kurz mit N.N. bezeichnet, der überwiegend Belgier, Franzosen, Holländer, Norweger, Luxemburger aber auch einige Häftlinge anderer Nationen angehörten, war mit den Initialen N.N. gekennzeichnet.

Einlieferungsgründe in das KZ Natzweiler ergaben sich aus den Kategorien: politische Häftlinge wegen ihrer Aktivitäten gegen das faschistische NS-Regime, andere wegen ihrer Zugehörigkeit zu einer sogenannten minderwertigen Rasse, sowie die sogenannten Asozialen und Arbeitsscheuen, die Homosexuellen und die Kriminellen. Dabei bleibt zu berücksichtigen, dass hinter den Bezeichnungen arbeitsscheu, asozial oder kriminell die menschenverachtende Gesinnung des faschistischen NS-Staates stand.

Kriminelle, echte Kriminelle, gemeint sind bösartige Menschen, die vor Brutalitäten nicht zurückschreckten, wurden bevorzugt als sogenannte Kapos eingesetzt. Kapos waren Funktionshäftlinge, denen von der SS die Aufsicht über die übrigen Gefangenen übertragen wurde. Sie sollen häufig brutaler als die SS selbst, ja, teilweise völlig enthemmt, gegen ihre Mitgefangenen vorgegangen sein.

In das KZ Natzweiler wurden Menschen aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Luxemburg, Norwegen, Polen, der Sowjetunion, Spanien und der Tschechoslowakei verschleppt. In geringer Zahl gab es auch Häftlinge anderer Nationen. Für viele der Gefangenen aus dem politischen, bewaffneten Widerstand, die von den Nazis die Bezeichnung N.N. erhalten hatten, war eine sogenannte Sonderbehandlung vorgesehen, nämlich die Vernichtung bei Nacht und Nebel . In sogenannten Nacht-und-Nebel-Aktionen wurden Menschen von der Straße verschleppt und blieben für immer verschwunden. Den N.N. Gefangenen, die nach ihrer Einlieferung nicht sofort getötet wurden, erging es von allen Häftlingen im Lager am schlechtesten. Sie hatten praktisch überhaupt keinen Schutz mehr und durften jeder Zeit gequält und getötet werden. Der Formulierung bei Nacht und Nebel oder Nacht-und-Nebel-Aktion begegnet man auch heute noch. Manchmal wird sie von älteren Menschen benutzt, die es vielleicht besser wissen könnten, oft aber auch von jungen Leuten, die nichts über den nationalsozialistischen Gebrauch dieser Redewendung wissen.

Begründet wurde diese Sonderbehandlung durch den Nacht-und-Nebel-Erlass des Generalfeldmarschalls Wilhelm Keitel, dem Chef des Oberkommandos der Wehrmacht. Er führte in dem umfangreichen Schreiben aus, wie mit den N.N. zu verfahren sei. Damit folgte er dem Willen Hitlers, den Angriffen gegen das Deutsche Reich oder gegen die Besatzungsmacht in den besetzten Gebieten mit abschreckenden Maßnahmen entgegenzutreten und zwar durch den Tod oder durch Verschickung nach Deutschland . In der geheimen Mitteilung Keitels von 12. Dezember 1941 heißt es: Eine wirksame und nachhaltige Abschreckung ist nur durch Todesstrafen oder durch Maßnahmen zu erreichen, die die Angehörigen und die Bevölkerung über das Schicksal des Täters im Ungewissen halten.

Das KZ Natzweiler-Struthof wurde daraufhin zu einer Stätte, die nach dieser Anordnung arbeitete: schnelle Vernichtung von Gegnern des Regimes, ohne Hinterlassung von Spuren. Es ist schwer, all die Grausamkeiten und verschiedenen Strafen aufzuschreiben, die sich die SS für die Häftlinge ausgedacht hatte. Dennoch will ich Dir einen Eindruck vermitteln, wie es den Menschen in Natzweiler ergangen ist, denn Natzweiler war das Stammlager von Cochem und damit maßgebend.

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