Maximilian Jungwirth - Heer, vergib mir, denn ich habe gekündigt!

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Heer, vergib mir, denn ich habe gekündigt!: краткое содержание, описание и аннотация

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August 2021, Fall der afghanischen Hauptstadt, es folgt die Frage nach dem Sinn der letzten 20 Jahre.
Diese Sinnfrage ist es auch, die ich mir während meiner Zeit bei der Bundeswehr gestellt habe.
Meine Geschichte beginnt mit dem letzten Ereignis, dem
letzten Kapitel, was wiederum der Anfang eines neuen Lebensabschnitts und einer neuen Geschichte ist. Das in den
jeweiligen Kapiteln Erlebte beginnt von vorne.
Vorher jedoch geht es um die folgenschweren Auswirkungen auf ein seit nun mehr als vierzig Jahren von Krieg
gebeuteltes Land durch Fehleinschätzungen der westlichen Staatengemeinschaft. Somit erfährt der Leser die
letzten Geschehnisse zuerst und die ersten zuletzt.
Stück für Stück ergibt sich ein Kontext, eine zusammenhängende Geschichte, so wie ich sie während meiner
Zeit bei der Bundeswehr erlebt habe. Ein kleines Stück
des großen Kuchens, zwei von vierundzwanzig oder aber
auch ein bisschen von beidem, sowohl von der einen als
auch von der anderen Seite.

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Maximilian Jungwirth

Heer, vergib mir, denn ich habe gekündigt!

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

© 2021 Maximilian Jungwirth

Korrektorat: LiWe1376 Lektorat Plus

Buchsatz: Laura Kier

Herstellung und Verlag: Neopubli GmbH – 10997 Berlin

Inhalt

Inhaltsangabe Inhaltsangabe Meine Geschichte beginnt mit dem letzten Ereignis, dem letzten Kapitel, was wiederum der Anfang eines neuen Lebensabschnitts und einer neuen Geschichte ist. Das in den jeweiligen Kapiteln Erlebte beginnt von vorne. Vorher jedoch geht es um die folgenschweren Auswirkungen auf ein seit nun mehr als vierzig Jahren von Krieg gebeuteltes Land durch Fehleinschätzungen der westlichen Staatengemeinschaft. Somit erfährt der Leser die letzten Geschehnisse zuerst und die ersten zuletzt. Stück für Stück ergibt sich ein Kontext, eine zusammenhängende Geschichte, so wie ich sie während meiner Zeit bei der Bundeswehr erlebt habe. Ein kleines Stück des großen Kuchens, zwei von vierundzwanzig oder aber auch ein bisschen von beidem, sowohl von der einen als auch von der anderen Seite.

Visa upon arrival

August 2021

Ende im Gelände

Mai 2016

Kriegsdienstverweigerer

Februar bis April 2016

In naher Vergangenheit

Dezember 2015 bis Januar 16

Trident Juncture

Oktober bis November 2015

G7-Gipfel

Juni 2015

Füssen zu Füßen

Februar bis Mai 2015

Der Anfang vom Ende

September 2014 bis Februar 2015

Danksagung

»Ich soll thun was der Staat von mir verlangt, u doch soll ich nicht untersuchen, ob das, was er von mir verlangt, gut ist. Zu seinen unbekannten Zwecken soll ich ein bloßes Werkzeug sein – ich kann es nicht. «

Heinrich von Kleist – Berlin, 13. November 1800

Inhaltsangabe

Meine Geschichte beginnt mit dem letzten Ereignis, dem letzten Kapitel, was wiederum der Anfang eines neuen Lebensabschnitts und einer neuen Geschichte ist. Das in den jeweiligen Kapiteln Erlebte beginnt von vorne.

Vorher jedoch geht es um die folgenschweren Auswirkungen auf ein seit nun mehr als vierzig Jahren von Krieg gebeuteltes Land durch Fehleinschätzungen der westlichen Staatengemeinschaft. Somit erfährt der Leser die letzten Geschehnisse zuerst und die ersten zuletzt.

Stück für Stück ergibt sich ein Kontext, eine zusammenhängende Geschichte, so wie ich sie während meiner Zeit bei der Bundeswehr erlebt habe. Ein kleines Stück des großen Kuchens, zwei von vierundzwanzig oder aber auch ein bisschen von beidem, sowohl von der einen als auch von der anderen Seite.

Visa upon arrival

August 2021

Immer wieder kommt in den letzten Tagen diese eine Frage auf, eine ganz bestimmte Frage, welche man kaum stellen mag. Sie ist in der Lage, alles in Frage zu stellen und denjenigen den Boden unter den Füßen wegzureißen, die in den letzten 20 Jahren am stärksten davon betroffen waren.

Menschen, die ihre Familien verloren haben, ihre Kinder, alles, was ihnen im Leben etwas bedeutet, wurde schlichtweg ausradiert und die Existenz gelöscht, ja, sogar die Erinnerungen an eine Existenz wurden geraubt. Diese Menschen und die Soldaten aus Deutschland und der Staatengemeinschaft, die für ihr Land nach Afghanistan in den Krieg an den Hindukusch gezogen sind, um ihr eigenes Leben aufs Spiel zu setzen für die Freiheit anderer. Die Menschen, die ihre Söhne und Töchter in einen ungewissen und gefährlichen Einsatz haben gehen sehen, diese 59 Familien, die Hinterbliebenen, deren Kinder ihr Leben lassen mussten.

All diese betroffenen Menschen stellen sich nun diese eine Frage: »War wirklich alles umsonst?« Alle Errungenschaften der letzten 20 Jahre? In welchem Verhältnis stehen die letzten 20 Jahre Einsatz zu den »Kollateralschäden«, die durch den Abzug der US-Truppen und der chaotischen Evakuierungen am Kabuler Flughafen jetzt zum Tragen kommen? Wodurch sich das dem afghanischen Volk Gegebene relativiert.

Hierbei geht es womöglich nicht um die Billionen von Dollar aus den USA oder die Milliarden aus Deutschland, sondern um Freiheit! Freiheit, die für so viele Menschen innerhalb dieser zwanzig Jahre wieder real wurde.

Für Frauen, die einer Arbeit nachgehen konnten, Schülerinnen, denen das Recht auf Bildung nicht länger vorenthalten wurde, waren auf gutem Weg, ihren eigenen Weg frei und selbst zu gestalten. Journalistinnen, Menschenrechtsaktivistinnen und noch so viele Unzählbare mehr, denen dieses Recht nun wieder, und so scheint es, genommen wird, denen nun ihr Weg und ihr Sein, ihre Möglichkeit zur Selbstbestimmung wieder gestohlen wird.

Sehr verstörend wirken die Bilder und Szenen am Kabuler Flughafen, in denen sich Menschen in ihrer unendlichen Verzweiflung an Maschinen der amerikanischen Luftwaffe klammern, mit der Hoffnung auf ein Entkommen vor den Taliban, vor Verfolgung, Folter oder Hinrichtung durch die wieder eingeführte Scharia, doch warum? Weil sie für westliche Staaten gearbeitet haben, weil sie, wie deutsche Politiker sie nennen, »Ortskräfte« waren? All das, um nur wenig später aus mangelnder Kraft mehrere hundert Meter in den sicheren Tod zu stürzen.

So sehr erinnern diese Bilder an Menschen, die bei den Anschlägen auf das World Trade Center aus der Höhe stürzten, dem Tode geweiht, sich die Art und Weise zu sterben mit einem Sprung aussuchten. Doch welche Wahl hat man? Zwischen Verbrennen oder Ersticken, zwischen erschossen werden, geköpft oder vergewaltigt.

So unterschiedlich diese Ereignisse auch sein mögen, eines haben diese Menschen gemeinsam. Hoffnung! Hoffnung, doch einen Ausweg aus einer schier ausweglosen Situation zu finden, Hoffnung weiterleben zu dürfen, Hoffnung auf ein Wiedersehen mit ihren Familien, ihren Kindern. Und auch wenn diese Individuen das gleiche Schicksal teilen, so sind ihre Geschichten doch sehr unterschiedlich, denn die Gemeinsamkeit des Todes ist es, was sie zu Vergessenen macht, ihre Geschichten lassen sie auf ewig in uns weiterleben!

Für die baldig geglaubte Freiheit eines Landes, dessen Vorstellung von Frieden nach mehr als 40 Jahren Krieg, ja, fast greifbar schien und die ohne die Unterstützung des Westens sich zuletzt als größter Irrglaube und Fehler der modernen Militärgeschichte präsentiert hat.

Vielen deutschen Soldatinnen und Soldaten sind der Frust und die Frage nach dem Sinn aufgrund der aktuellen Entwicklung des Landes anzusehen. Nicht nur Frust, sondern auch Wut, Hass und tiefstes Unverständnis machen sich in der Truppe und in den Köpfen all jener breit, die in Afghanistan gedient haben. Ein, zwei oder sogar mehrere Male.

Bei allem Unverständnis gibt es auch Soldaten, die nicht die Zukunft und somit die Ungewissheit, sondern die Vergangenheit betrachten. Sie betrachten ihre Taten, die Momente, in denen sie den Menschen halfen, als sie es brauchten. Situationen, in denen es auf sie ankam. Auf die Soldaten, denn während dieser Zeit konnte die afghanische Bevölkerung wieder atmen.

Deutschland hat sich zuletzt mit seiner katastrophalen Afghanistanpolitik zu einem Land entwickelt, das gezwungenermaßen und offenkundig mit Terroristen verhandelt, verhandeln muss, sich erpressbar macht, gegenüber einer Gruppe barfüßiger, in Kitteln gekleideter Analphabeten. Die nun ihren religiösen Fundamentalismus, und das ohne jede Gegenwehr, mit der für sich neu entdeckten Macht von Social Media wie eine Krebszelle in das gesamte Land streuen. Befinden wir uns dadurch in einer aussichtslosen Position? In der man sich den Forderungen der Taliban als Geisel des radikalen Islamismus kampflos geschlagen geben muss? Diese Frage kann man wohl zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantworten.

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