Helen Waldstein Wilkes - Das Schlimmste aber war der Judenstern - Das Schicksal meiner Familie

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Das Schlimmste aber war der Judenstern - Das Schicksal meiner Familie: краткое содержание, описание и аннотация

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Prag, 15. März 1939: Deutsche Truppen marschieren in die Tschechoslowakei ein, Hitler steht auf der Prager Burg. Am selben Tag, buchstäblich in letzter Sekunde, bekommen Helens Eltern Edmund und Gretl den entscheidenden Stempel in ihr Ausreisevisum gedrückt: `Genehmigt!´. Beginn einer Odyssee, die die junge jüdische Familie nach Kanada verschlägt. In Europa herrscht Krieg. In den Briefen aus der Heimat erfahren sie vom Schicksal ihrer Verwandten. Die Briefe werden weniger. Bald kommt keiner mehr. Helens Eltern beginnen zu schweigen. Jahre später entdeckt Helen Waldstein Wilkes die Briefe in einer zerschlissenen Pappschachtel. Verzweifelte Briefe. Sie liest, findet Fotos. Sie entdeckt eine verschwundene Welt. Und macht sich schließlich mit vielen Fragen und großer Hoffnung im Gepäck auf den Weg nach Europa.AUTORENPORTRÄTHelen Waldstein Wilkes, geboren in Strobnitz/Horni Stropnice. Im April 1939 ging die Familie von Prag über Antwerpen ins kanadische Exil. Sie hat in Romanistik promoviert und über 30 Jahre an Universitäten in Kanada und den USA gelehrt. Ihre Forschungsinteressen bezogen sich auf interkulturelle Kommunikation, Spracherwerb und Fragen der Neurolinguistik. In ihrem Ruhestand, den sie in Vancouver verbringt, erforscht sie ihr eigenes kulturelles Erbe und dessen Bedeutung.-

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Bei der Geburt jedes Kindes kaufte ich goldene Münzen in der Absicht, sie in den Saum ihrer Bekleidung einzunähen, sollten wir jemals fliehen müssen. Für den Fall, dass meine Kinder von mir getrennt werden, wollte ich, dass diejenigen, die sie finden würden, auf jeden Fall ausreichend Mittel hätten, um sie durchzubringen. Noch heute entzündet jede Weltkrise die Flammen meiner Paranoia. Alte Ängste mögen begraben sein, aber sie verschwinden nicht. Das Gold habe ich noch.

Als nächstes Familienmitglied trägt Dr. Emil Urbach, der Ehemann von Else, zum Brief vom 2. April bei. Er richtet seine Worte nur an meinen Vater, sie sind eine Mischung aus sinnvollen Empfehlungen und ungeschminkten Fakten:

Lieber Edi, ich habe mich sehr gefreut, dass es Euch unterwegs verhältnismäßig gut ergangen ist und hoffe, dass Ihr auch gutes Seewetter haben werdet. Es wäre notwendig, dass Du an Deinem jetzigen Wirkungsorte eine sehr ausgiebige Kost einnimmst, damit Du Kräfte für das Farmen sammelst.

Emil gibt keinen Hinweis, dass er nach Kanada kommen möchte, aber er trifft Vorsorge, seine Tochter nach England zu schicken, um sie dort in Sicherheit zu bringen.

Bei uns hat sich vorderhand nichts geändert. Wir beabsichtigen die l. Marianne nach England zu einer Familie zu schicken, haben sie jetzt deswegen registrieren lassen. Ob und unter welchen Bedingungen es geschehen solle, erfahren wir Freitag, den 14. d. M.

Es waren die Worte Emils, die mich an Kindertransport denken ließen, ein Wort, an das ich mich noch dunkel erinnern konnte. Jetzt begann ich mich eingehender mit dieser Rettungsaktion zu beschäftigen.

Zwischen 1938 und 1940 lockerte Großbritannien seine Einwanderungspolitik, um mindestens 7500 jüdische Kinder aus Österreich, Deutschland und der Tschechoslowakei ins Land zu lassen. Auch wenn der britische Altruismus ein wenig von seinem Glanz verliert, weil er an schwer erfüllbare Bedingungen geknüpft war – private Organisationen und Bürger mussten nicht nur für den Unterhalt und die Ausbildung dieser Kinder aufkommen, sondern auch für ihre etwaige Auswanderung aus Großbritannien –, so kann doch festgehalten werden, dass Großbritannien immerhin nicht untätig blieb.

Kanada und die USA dagegen entschieden sich gegen solche Hilfsmaßnahmen. 1940 informierte der kanadische Botschafter in Washington den Premierminister, dass die amerikanische Regierung gegen die Aufnahme jüdischer Kinder in Kanada sei, aus Angst, diese könnten eines Tages doch versuchen, in die USA einzuwandern. Aber auch wenn es die Türen für jüdische Kinder verschloss, gab Kanada Kindern, die in Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden, Belgien oder in Skandinavien geboren waren, vorübergehendes bzw. immerwährendes Aufenthaltsrecht. 1Es war ein großer Schock für mich, erkennen zu müssen, dass der Antisemitismus auch in Kanada und den USA so tief verwurzelt war.

Mit den Zeilen Emil Urbachs noch frisch in meinem Gedächtnis schaute ich mir den Dokumentarfilm The Power of Good über Nicholas Winton an, der im Rahmen einer Zeitzeugenreihe auf CBC-TV gesendet wurde. Der Film stellt Winton in den Mittelpunkt, einen bescheiden auftretenden Engländer, der über 600 tschechische Kinder – darunter auch Joseph Schlesinger, der den Film gedreht hat – retten konnte. In der vagen Hoffnung, dass er den Streifen vielleicht gesehen hatte, schrieb ich eine E-Mail an meinen einzigen kanadischen Verwandten, einen Großcousin meiner Mutter.

Und tatsächlich: Herbert – heute über achtzig Jahre alt – hatte den Film gesehen. Noch erstaunlicher war allerdings, dass man unter den weinenden tschechischen Kindern, die aus den Fenstern ihren Eltern Lebewohl winkten, auch ihn sah. Ich habe Herberts E-Mail aufgehoben:

Schlesinger ist großartig, und der Film ist fast wie wenn ein Märchen wahr wird. Einmal war ich wirklich zu Tränen gerührt. Und natürlich ist der Augenblick des Abschiednehmens von meinen Eltern am Bahnhof unseres kleinen Städtchens in mein Gedächtnis eingekerbt. Die ausgesprochenen und die verschluckten Dinge, die zurückgehaltenen Gedanken …

Wieder war ich durch die Schmerzen eines anderen sprachlos. Ich konnte Herbert nicht bitten, diese Abfahrt von Prag noch einmal durchzumachen. Trotzdem wollte ich mehr wissen, und so besuchte ich einen Workshop, in dem Überlebende, die damals Kinder waren, ihre Geschichte erzählten.

Besonders bewegte mich die Geschichte eines Mannes in meinem Alter. Seine Eltern hatten ihn in einen Zug nach England gesetzt, jedoch wurde dieser vom deutschen Einmarsch in die Niederlande gestoppt. Eine nette Familie nahm das Kind aus dem Zug auf. So wie mir meine Verwandten aus dem Gedächtnis geraten waren, vergaß auch er sehr schnell die Leute, die in seinen jungen Jahren einmal um ihn waren. Er fragte sich nie, warum seine Geschwister blonde Haare und blaue Augen hatten. Die Erinnerung an die andere Familie schwand. Kurz nach dem Krieg klopfte jemand an die Türe. Vor dem Jungen stand eine verstörte, fremde, ausgemergelte Frau, die behauptete, seine Mutter zu sein. Jahrzehnte später waren die Wunden des Mannes immer noch frisch.

***

Auf die Zeilen von Emil Urbach folgt die Handschrift von Martha, der Schwester meines Vaters. In ihren zum Teil schon oben wiedergegebenen Worten ist deutlich die Angst zu spüren, dass der Abschied vielleicht ein endgültiger war.

Als Ihr uns Samstag verlassen habt, war eine solche Traurigkeit in uns, dass wir uns ernstlich zusammen nehmen mussten, um vor allem die l. Eltern zu trösten.

Und doch seid Ihr die »Auserwählten«, denn überglücklich sind heute die, die in die Ferne ziehen können. Gebe nur der l. Gott, dass Ihr gesund und wohlbehalten an Eurem Ziel ankommt. Beim Betreten der neuen Erde wünschen wir Euch alles nur erdenkliche Gute. Die Luft in Eurer neuen Heimat soll Euch Kraft geben, um wieder festen Fuss zu fassen und in friedlicher Arbeit sollt Ihr Euer Brot verdienen.

Man begegnet in Marthas Worten einer unerwarteten Poesie und Erhabenheit. Wo hat dieses Mädchen vom Land mit einer nur minimalen Schulbildung diese Sprache erworben?

Wie zum Ausgleich umgibt sich Martha mit Liebe, welche die ganze Familie zusammenhält. Sie spricht uns spielerisch mit Worten der Zärtlichkeit an. Meine Mutter nennt sie »Greterl« und meinen Vater »Ederle«. Ich bin das »Helli-Kind«. Zu meiner Überraschung entdeckte ich, dass ich auch einen Namen für meine Tante Martha hatte.

Ich glaube am Besten wird es das liebe Helli Kindi haben. Sie wird sich überall gleich wohl und glücklich fühlen. Denkt sie noch an die »Matie«? Ich schicke ihr viele tausend Bussi.

Ich hänge dem Wort »Matie« nach. Dieser kindliche Kosename sagt mir, dass Tante Martha offenbar jemand war, den ich liebte und der eine feste Größe in meinem Leben war. Wie kann es sein, dass ich überhaupt keine Erinnerung an sie habe? Ich bin bestürzt herauszufinden, dass ich bereits sprechen konnte, bevor wir Europa verließen. Nie hatte ich mir vorgestellt, wie ich damals mit meiner Tante redete, auf sie zulief und sie umarmte, ihr Parfüm roch und ihre Arme um mich spürte. Durch ihren Brief wandelt sich Martha für mich von einem bedeutungslosen Schatten zu einer fassbaren Wirklichkeit.

Matie . Das Wort berührt mich sehr tief. Obwohl ich mich an Marthas Anwesenheit nicht erinnern kann, bin ich erstaunt, wie ihre Abwesenheit auf mich wirkt.

Leider werden die Tage immer ernster, man zerbricht sich Tag und Nacht den Kopf, man möchte am liebsten morgen schon fort. Wird man dieser neuen Nervenprobe standhalten, es erwartet uns viel. Wenn es nötig sein wird, muss man, das heißt, wenn man kann. Und nach Erez gehen? Aber was wird mit den Kindern? Die Lage kennt Ihr ja zur Genüge. Sie wird nur täglich trauriger. Die blauen Karten sind momentan gar nicht zu haben.

Liebes Ederle, ich brauche Dir unsere übergroße Bitte nicht wiederholen. Jedoch, sollte die Sache ganz aussichtslos sein, dann schreibe uns bald möglichst, was uns sehr schmerzen würde. Vielleicht gönnt uns doch das Glück noch gemeinschaftlich schöne Stunden. Wir haben ja gemeinsame Jugendstunden verbracht. Vielleicht werden sie in unserem sogenannten Alter auch sein?

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