Max Geißler - Der Heidekönig

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Der Roman handelt vom Leben des bedeutenden niederländischen Malers Matheis Maris, das der Autor in drei Teilen entfaltet: Lehrjahre, Wanderjahre und Meisterjahre. Aber nur vordergründig geht es um Malerei, mehr darum, was es bedeutet, wenn einem Menschen die Kraft des Schöpferischen zufällt, welche Last und Aufgabe es ist. Es wird davon erzählt, wie der Genius das Äußerste einsetzen muss, um zur Vollendung zu gelangen, von der Sehnsucht eines außerordentlichen Menschen, der keinen Sinn für Ruhm und Vergnügen hat und einzig für sein großes Ziel lebt.-

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Diese Kraft lief gleich in Nele Greefs Augen. Aber ihre Augen wurden fremd davor. Und sie schwieg. Dann sagte sie: „Es ist anders, was du nun malst.“

„Ja. Jetzt mach’ ich lebendig. Zuvor schlug ich die Welt tot mit meinem Pinsel.“ Und damit stiess er so hart gegen die Brettwand in Nele Greefs — sie erschrak davor und fragte: „Na, und die weisse Ziege? Und die Hühner? Das Feuer unterm Herd? Das Kaninchen in der Pfanne? Und du selber — wie schläfst du?“

Matheis Maris erstattete gern Bericht.

„Fein hast du’s hier. Aber im Winter?“

„Es ist da auch nicht anders als bei euch.“

„Wohl,“ sagte Nele Greefs. „Aber wenn dir der Mund zuwächst in deiner Einsamkeit?“

„Ah, ich male ja mit den Händen.“

In dieser Sonnenstunde machte Matheis Maris eine Entdeckung, nämlich: dass in seinen Gedanken die Menschen immer sehr freundlich aussahen und sein Glaube an die Menschen gross war. Versunken in seinem Gedächtnis war dann, was sie ihm und seiner Mutter angetan. Seine Gedanken, sein Leben, ja sogar seine Erinnerungen — alles in ihm schritt eben nach einem anderen Ziele. Und wenn er an Nele Greefs dachte — wenn er an sie dachte, da war sie noch viel blanker und blonder als die richtige Nele Greefs, und hatte einen so roten Mund, und dieser Mund konnte so lieb reden von allem, was ihn anging, und ihr Herz — dies kleine selbstsüchtige eitle Mädchenherz — fand ein festliches Gefallen an seinem Paradies und hegte ganz insgeheim den Wunsch, das Dasein mit ihm zu teilen. — Ja. So war das, wenn der Mensch in diesem Paradiese sich auseinandersetzte mit der Welt von ehegestern — in seinen Gedanken. Es kam auch daher, dass er das Mass für draussen von sich selber abnahm. Dass er besser, klüger, reiner, dass er gegen die anderen ein richtiger Feiertagsmensch sei, der mit Sonntagsgedanken spielte wie der junge Morgen mit den Klängen der Glocken — soweit reichten diese Gedanken noch nicht.

Und nun — Nele Greefs stand neben ihm, ein Holländermädel, in dem der liebe Gott offenbar so was wie sein Meisterstück hatte machen wollen. Gelb und rot und süss und blank wie eine reife Glaskirsche. Der Wind — wie er sie entdeckte — lief ihr gleich nach auf den Heidehügel, auf den sie nun stiegen, stupfte ihr ans Röckchen und stupfte ihr an die Löckchen: „Na, Nele Greefs?“

Aber Matheis Maris war nicht im geringsten eifersüchtig. — Sie standen recht lange auf dem gelben Sandrücken, von dem die Sonne die Erikabüschel hinweggesengt und der Sturm des Winters das borstige Gestrüpp vollends abgefressen hatte. Und Neles Augen flogen ein paarmal um die Scheibe der Welt.

„Matheis Maris, es ist von hier bis an den Himmel keine zwei Stunden ...“

„Ja,“ unterbrach er sie, „aber bis in den Himmel ist es keine zwei Minuten.“

Da merkte er — zum wievielten Male in der kurzen Zeit, in der sie bei ihm war? — da merkte er, dass sie ihn nicht verstand.

„... keine zwei Stunden,“ sagte sie und färbte ihre Stimme mit Enttäuschung, „und es ist kein Dorf, kein Haus, keine Hütte, es ist überhaupt nichts Lebendiges da als ein paar dumme Kiebitze und eine Handvoll Schmetterlinge. Das ist fad.“

„Nein, es ist merkwürdig; denn es liegen Häuser zwischen hier und dem Ringe des Himmels, sogar drei Dörfer. Aber es kuscht sich alles entweder hinter einen Eichwald oder — wie euer Haus, Nele Greefs — hinter eine Kussel Föhren.“

„Unheimlich und fad,“ sagte sie und machte ein Gesicht wie eine, die den Weg nicht mehr weiss.

Da setzte sich Matheis Maris in Bewegung, als hätte er ganz vergessen, dass sie da wäre. Er sah sich nicht einmal um, ob sie mitkäme. Es war ihm auch ganz gleichgültig. — Nach Menschen hatte sie Ausschau gehalten in dieser heiligen Stille, durch deren Tiefe man den lieben Gott gehen sehen konnte, so man die richtigen Augen hatte! ... Darüber schloss sich ihm der Mund nun doch wieder auf.

Drei Schritte hinter ihm ging sie den Sandhang hernieder. Es war ihr zu heiss auf der Bank vor der Tür. Da trat sie ins Haus und setzte sich auf seinen Stuhl. Er aber sagte: „Warum suchst du nach Menschen? Weisst du nicht, dass sie dem lieben Gotte die Welt verhunzen?“ Sie lachte ihn aus — nicht etwa weil sie seine Worte rasch und bis auf die Neige durchdacht hatte, sondern weil sie darin eine grosse und bittere Auflehnung verspürte.

Matheis Maris aber hatte seine Entdeckung gemacht: die Freundlichkeit oder Farblosigkeit seiner Gedanken über die Menschen verlor sich in ihrer Gegenwart ... Nun ja, wie vorhin die Nele Greefs so gegen die Torfkuhle heranblühte, da hatte er auf seinem Jungmannsherzen eine Fahne hochgezogen. Aber die flatterte nun nicht mehr; denn sagte Nele Greefs etwas, so war das dürr wie vorjähriges Ried. Und sagte Matheis Maris etwas, so verstand sie ihn nicht oder sie bekam davor müde Augen oder sie suchte nach Menschen.

Die Revolution seiner Seele sprang in Matheis Maris auf in einer jähen Flamme — nur zwei Minuten brauchte er mit einem Menschen zusammen zu sein. „Ich will dir sagen, wie das ist, Nele Greefs: ich habe an euch genau soviel auszusetzen wie ihr an mir. Wir schelten uns gegenseitig Narren. Wenn wir uns aber nicht begegnen, so brauchen wir nicht zu entscheiden, auf wen dies Narrentum zutrifft. — Der Himmel, Nele Greefs, ist aus blauer Seide ...“

„Hurrjeh!“

„Ich wollte, er wäre aus blauem Stahl; da könnte von draussen niemand herein zu mir. Und wenn ich nicht gerade auf den Sandsack steige, den mir der Heidewind hinter das Haus gelegt hat, so kann ich des vergnügten Wahnes sein, die gesamte daseinverhunzende Menschheit hat der liebe Gott aus seinem Himmel ausgesperrt.“

Diese Gedanken bewegten sich in einer Welt, zu der Menschen gemeinhin keinen Zutritt haben. Deshalb kam auch das Lachen in Nele Greefs und sie pickte die blaue Seide, den blauen Stahl, sogar den plumpen Sandsack gleich heraus aus seiner Rede, wie ein Huhn die Körner von der Tenne. Es war ihr über die Massen, dass solch ein Bauernjunge von der blauen Seide des Himmels redete als von einer platten Selbstverständlichkeit, die einem nur so im Munde liegt. Überhaupt — nie zuvor hatte er so an ihr vorbeigedacht und über sie hinweggeredet wie heute.

„Weisst du, ich habe mich nun dreimal an dir geärgert, Matheis Maris.“

„Dann wären wir uns also nichts mehr schuldig.“

„Und das Bild, das du mir versprochen hast?“

„Es war voreilig, Nele Greefs. Du bist für mich bloss Staffage.“

„Ist das wieder eine Niederträchtigkeit?“

„Nein, Nele Greefs — das ist eine schmerzliche Wahrheit.“

„Na, denn mag es sein. Und wann wirst du mich malen?“

„Gar nicht. Aber wenn dir daran liegt — ich will dir das Bild in Jahr und Tag schenken; die Moorkuhle mein ich, an die ich dich vorhin gesetzt habe. In Jahr und Tag, hörst du? Es ist das eine hübsche Erinnerung für dich; denn du kannst darunter schreiben: »Wie ich im Paradiese war«.“

Geraume Zeit war vergangen, da erschien Pieter Bosboom. Er fand das Haus offen, die Welt sommerstill und den Menschen Maris bei einer Beschwörung in Einsamkeit. Diesmal war Pieter gekommen, ihm Vorwürfe zu machen: er behandele die Menschen wie Luft und seine Freunde wie Feinde. „Da du im Finstern nicht malen kannst, Matheis Maris ...“ — „Aber bei der Lampe lesen, Pieter Bosboom!“ — „ ... so könntest du dich wohl manchmal für eine Stunde hinüber finden zu uns.“

„Ja,“ sagte Matheis, „wenn es um nichts als um diese Stunde ginge! Aber ich reisse mir damit etliche Tage ein. Wenn du eine Pflanze mit all ihren Wurzeln aus ihrem Boden nimmst, so bringst du sie in ihrer Entwicklung nicht bloss um die Stunde, in der du sie versetzest, sondern du stiehlst ihr eine Reihe von Tagen. Und wenn du sie in jeder zweiten Woche aus ihrem Grunde hebst — lieber Pieter Bosboom, muss ich dir sagen, dass du sie dann um Blüte und Frucht bestiehlst?“

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