Demgegenüber reicht die Verarbeitung der Informationen aus der Umwelt bei höherer Situationskomplexität alleine nicht mehr aus, um adäquate Lösungen zu finden. 27Es bedarf dabei nunmehr auch der Verwendung von Instruktionen und Erinnerungen, die sich zuvor durch implizit erworbene Erfahrungen angeeignet werden müssen. Damit also explizite Lehrmodelle ihre Wirksamkeit entfalten können, müssen seitens der Spieler eine ausreichende Spielerfahrung und ein taktisches Grundverständnis vorhanden sein.
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Im Ergebnis heißt das, dass implizite und explizite Prozesse derart zu verbinden sind, dass entsprechend des Niveaus der Spieler der größtmögliche Lernerfolg gewährleistet wird. Die Komplexität der Übungs- und Spielformen ist also je nach Niveau der Spieler und des Teams anzu passen. Dementsprechend gilt auch bei der Einführung neuer Strategien, dass zunächst der bottom-up -Prozess genutzt wird. 28Die Spieler sollen in Übungs- und Spielformen mit geringer Komplexität die technischen, taktischen, physischen und mentalen Besonderheiten der jeweiligen Strategie erfahren und verinnerlichen. Mit zunehmender Sicherheit und Erfahrung erhöhen sich Komplexität und Schwierigkeitsgrad, was zunehmend explizite Lehr- und Lernprozesse notwendig macht (sogenannte Dual-Prozesse ). 29
Anmerkungen:
1Delgado-Bordonau / Mendez-Villanueva 2012; vgl. auch Raab 2001, S. 8.
2van Gaal / Heukels 2010b, S. 32f.
3Damit sind keine Spielsysteme gemeint.
4Vgl. van Gaal / Heukels 2010b, S. 96.
5Näher dazu Lopes 2011, S. 8ff.
6Der „geheime Lehrplan“ Volker Finkes – in den Jahren 1991 bis 2007 Trainer des SC Freiburg – folgte ebenfalls den Prinzipien des impliziten Lernens. Dazu Biermann 2009, S. 145ff.
7Schöllhorn et al. 2004.
8Gil et al. 2014.
9Dellal et al. 2012.
10Rampini et al. 2007 (m.w.N.); Clemente / Martins / Mendes 2014 (m.w.N.).
11Barez 2013.
12Owen et al. 2011.
13Rampini et al. 2007 (m.w.N.); Clemente / Martins / Mendes 2014 (m.w.N.); Manolopoulos et al. 2012.
14Rampini et al. 2007.
15Dellal et al. 2012.
16Vgl. Passos / Araújo / Davids 2013.
17Vgl. Raab 2001, S. 144f. und S. 75f.
18Ebd., S. 31f.
19Tielemann 2008, S. 12 und S. 125.
20Sun 2007.
21Raab 2001, S. 10 (m.w.N.).
22Raab 2001, S. 33; Tielemann 2008, S. 12.
23Tielemann 2008; Raab 2001.
24Raab 2001, S. 163ff.
25Ebd., S. 137 und 143.
26Memmert / Furley 2007 (m.w.N.).
27Raab 2001, S. 164f.
28Ebd., S. 200.
29Vgl. ebd., S. 200f.
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