Rudolf Nährig - Die Schweinedärme kullerten platschend auf den glitschigen Boden

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Rudolf Nährigs Geschichten aus dem altehrwürdigen Hamburger «Hotel Vier Jahreszeiten», in dem er als Oberkellner 35 Jahre lang die Gäste aufs Höflichste umsorgt hat, sind legendär – «Gern hab ich Sie bedient» wurde zum Bestseller. Jetzt zeigt der Kultkellner, dass er auch anders kann. Böse, brutal, bissig. Schonungslos blickt er zurück auf seine Kindheit in einem Hundert-Seelen-Kaff im niederösterreichischen Weinviertel.Mit ungestümer Direktheit und einer gehörigen Portion vom besten schwarzen Wiener Humor beschreibt er eine Hölle – frei nach dem Motto «In jedem Dörfler steckt ein Teufel». Schamlos aufgetischt werden unerhörte Beobachtungen und schaurige Tatsachen: Alles «Nein! Nein!» nutzt der Ursula gar nichts, wenn der Leopold zu viel Wein intus hat. Der alte Schickler liegt beinlos in seiner Siechkammer und brüllt. Emma zieht auf dem Dachboden ihre Bluse aus, der Pfarrer will alle Sünden ganz genau wissen. Adi möchte der Rosl sein neues Fahrrad zeigen, doch die Dorfbuben haben ganz andere Pläne mit ihm. Wenn die Sali mit einem Geliebten allein ist, schminkt sie sich sogar die Lippen rot…-

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Ab fünf Uhr früh ging im Schicklerhaus, schräg gegenüber von dem unseren, das Geschrei und Geplärre seiner Frau los, der Mutter der beiden Söhne des alten Schickler, Ferdinand und Gustav. Gustav allerdings hatte sich schon frühzeitig aus dem Staub gemacht. Er war der Sensiblere und besaß zumindest ein gewisses Potenzial an Intelligenz, das er aber nicht zu nutzen vermochte. Nun führte der dumpfe und leicht beschränkte Ferdinand, meist Ferdl genannt, zusammen mit seiner Mutter und später seiner Frau ihre verwahrloste Klitsche von Hof. Die einzige Kommunikation von Mutter und Sohn bestand darin, sich gegenseitig mit niederträchtigen Gemeinheiten und den wüstesten Beschimpfungen anzuschreien. Der etwa fünfunddreißigjährige abgemagerte Ferdl – debiler Gesichtsausdruck, schmale Lippen, spitze, kurzrückige Nase, blasse, tote Haut, ein larvenähnliches Gesicht – war in dieser Disziplin der einzige Sparringspartner der Alten; zumindest so lange, bis er seine Frau Fanny heiratete, mit der die alte Schickler nun jemand Neues zum Anschreien und Beschimpfen gefunden hatte.

Ferdls Gehabe hatte etwas von einem Neandertaler. Beim Gang zur Sonntagsmesse endete sein krummer, immer nach vorn gebeugter Körper schließlich stets im Wirtshaus. Dort war der Narr des Dorfes gern willkommen. Die wieder und wieder hin und her verdrehten, uralten Neuigkeiten, wie sie sich die Alten in der Abendsonne auf den Bänken erzählten, lieferten ihm und den anderen willkommenen, gut verdaulichen Redestoff. Wirtshaustischgespräche. Sonntags war der Tag, an dem er sich rasierte und umzog. Dann wechselte er seine graubraune, nach Schweinestall und Mist stinkende Alltagshose, die er eng um die Unterschenkel wickelte, um sie dann in die Gummistiefel hineinzustecken, gegen seinen einzigen Anzug. Der war grau gestreift und abgeschabt und die Hose war zu kurz, so dass zwischen den schwarzen, bis über die Knöchel reichenden und an den Absätzen schief abgetretenen Schnürschuhen die dünnen, kalkweißen Schienbeine etwa fünf Zentimeter weit hervortraten. Dazu zog er ein ungebügeltes Hemd an und band sich seine Krawatte wie einen Strick um den Hals. Statt der alten Tellerkappe, die er jahrein, jahraus trug, ob Sommer oder Winter, setzte er sonntags einen grauen Hut auf, der an der vorderen Krempe speckig war, und an den „Hutaugen“ – den Stellen, wo er zufasste, wenn er den Hut zog, um einen des Weges kommenden Bauern zu grüßen – waren links und rechts fingergroße dunkle Verfärbungen und Löcher. Das um den Hut geschlungene Ripsband war rundherum zerstochen von den vielen Abzeichen, die er mit den daran befindlichen Nadeln am Hut befestigte. So stapfte und stackelte er, unentwegt laut oder leise irgendetwas Sinnloses vor sich hinmurmelnd, mit ungelenken, auf dem Rückweg dann oft leicht torkelnden Schritten die Dorfstraße entlang.

Die Mutter hingegen, die Frau vom alten Schickler, Martha hieß sie, machte zwischen Wochentag und Sonntag keinen Unterschied. Tagaus, tagein lief sie mit mehreren verschiedenen um den dicken Leib gewickelten Kleidern, Röcken und Schürzen verwirrt umher, immer eine aufgeregte Rastlosigkeit und Unzufriedenheit in sich. Die fetten, schmutzig graugelben Haare bildeten ein vogelnestähnliches Gewirre, mit einem Band zusammengehalten, das aus einem blauen, ausgefransten Kopftuch gedreht worden war. Ihrem verwitterten Gesicht hatte die Zeit zahlreiche Falten und Male der Verbitterung eingeprägt. Aus den großen und kleinen Warzen, die sich über das ganze Gesicht verteilten, sprossen einzelne kurze oder lange Haare, die grau und borstenähnlich waren. Immer hatte sie irgendein Werkzeug in den Händen, das ihr bei Bedarf als schnell bereite Waffe diente – einen Rechen oder eine Mistgabel, eine Schaufel oder eine Sichel. Die friedlich um den und auf dem Misthaufen mitten im Hof einherstolzierenden Hühner verscheuchte sie immer und immer wieder. Von links nach rechts, von vorn nach hinten, von oben nach unten. Völlig sinn- und grundlos. Der Hahn zeigte Merkmale von Nervosität – ihm schwoll der Kamm und verfärbte sich violett bis schwarz. Die Hühner gaben statt einem Ei täglich höchstens drei oder gar nur zwei pro Woche.

Unterdessen schrie der Alte, so laut er konnte, aus seiner dunklen Kammer, die nur ein kleines Fenster hatte, welches mit dünnen Holzverstrebungen wiederum in vier winzige Fensterchen unterteilt war; eines dieser Fensterchen war zersprungen und einige der Scherben waren herausgefallen. „Hallo, hallo! Martha, Martha!“, schrie er, was sich anhörte wie ein Krächzen und Röcheln, wobei er zwischendurch hustete und immer wieder an seiner die Beinstummel bedeckenden und ein gutes Stück über sie hinaus baumelnden langen Unterhose zerrte. Seine Frau, gerade damit beschäftigt, ihre aufgestaute Wut an den Hühnern oder einem anderen Menschen auszulassen, indem sie ihn beschimpfte, schlug, mit Mistgabel, Schaufel, Sichel bedrohte oder ihm irgendetwas anderes Gemeines, Hinterhältiges antat, schrie widerwillig: „Halt dei Pappen“, und warf, stand gerade die Tür offen, zugleich mit dem auf der Mistgabel liegenden Mist auf ihn.

Eine Stunde später kam der mehr oder weniger dumme Sohn Ferdl angetrunken die Dorfstraße entlangstapfend aus dem Wirtshaus zurück, das er nach dem Kirchgang aufgesucht hatte. Wenn er betrunken war, wurde er leutselig, hatte für seinen alten, verkrüppelten Vater in der Kammer immer ein offenes Ohr und redete mit ihm. Der Alte zeigte ihm seine völlig durchnässte lange, über seine Stümpfe baumelnde Unterhose und versuchte sie sich vom Leib zu zerren.

Der Toilettenkübel war bis zum Rand voll, schwappte über. Schwappte seinem betrunkenen Sohn auf die bis über die Knöchel reichenden Schnürschuhe und die kalkweiß unter der zu kurzen Hose hervortretenden Schienbeine.

Wir lagen im kühlen Moos und schauten den Eichhörnchen zu

Die Dorfstraße war etwa dreihundert Meter lang. Linksseitig reihten sich die teils näher an die Straße gebauten, teils zurückgesetzten Häuser und Höfe auf, mit knorrigen Holzbänken davor, wo abends die Alten saßen, sowie kleinen Gärten, in denen von April bis Oktober prächtige, farbenfrohe Blumen blühten. Auf der rechten Seite dagegen befanden sich lediglich die kleine Kapelle in romanischem Stil, das Gemeindehaus, unser Haus mit der Scheune sowie dahinter die Häuser der Sandigers und der Debringers. Dazwischen noch das schmale, enge Haus der betrogenen und von ihrem Mann mit der Bratpfanne beworfenen Ehefrau, unserer unmittelbaren Nachbarin, sowie, hinter den Sandigers, das Haus der Huberkas, wo mein Freund Franz mit seiner Mutter und seinen Geschwistern lebte. An ruhigen Tagen – und ruhig waren die meisten Tage im Dorf – sowie bei günstigem Wind konnte ich manchmal das leise Geplätscher des nahen Flüsschens Schmida und das Geschnatter der Enten hinter den Häusern auf der rechten Seite hören.

Gegenüber von unserem Haus lagen das Millingerhaus, wo die Witwe Millinger mit ihrem Sohn Georg und ihren Töchtern Vroni und Else wohnte (die zu zweit den alten Schickler aus seiner misslichen Lage zwischen Bett und Sessel errettet hatten), sowie der Dorfladen vom Greißler Knötler, das große, neue Wohnhaus der Peterkas und links daneben die verwahrloste Klitsche der Schicklers. Dort, auf der anderen, linken Seite der Straße, führte „hintaus“, also hinter der Dorfstraße parallel zur Hinterfront der dortigen Häuser, Scheunen und Ställe, noch ein zweites Gässchen entlang, die Kellergasse.

Die Dorfstraße und die Kellergasse waren die beiden einzigen Straßen im Dorf, und zumeist lag eine lastende, bedrückende, ja hoffnungslose Stille über ihnen. Lediglich das Geschrei und Geplärre der alten Schicklerin, wenn sie mit ihrem beinlos in der Ausnahmekammer siechenden Mann und ihrem Sohn, dem dumpfen Ferdl, keifte und brüllte, war beinahe tagtäglich von frühmorgens bis spätabends zu vernehmen. Zwischendurch hörte man auch aus dem Haus direkt neben dem unseren Gepolter und laute Wortwechsel, danach leises Wimmern, Jammern und Weinen, bis sich erneut Totenstille über die Dorfstraße legte. Dort, im Haus direkt neben uns, wohnte noch die betrogene Ehefrau bei ihrem Mann, dem Leopold, bis sie dann eines Tages ihre paar Sachen und ihren Sohn packte und drei Ortschaften weiter zog.

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