TEXT + KRITIK 229 -Thomas Hürlimann

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Thomas Hürlimann ist einer der vielseitigsten und profiliertesten deutschschweizerischen Autoren der Gegenwart. Sein dramatisches, erzählerisches und essayistisches Werk umspannt so unterschiedliche Bereiche wie politisches Dokumentarstück und katholisches Volkstheater, zeitgeschichtliche Schlüsselromane und philosophische Essays. Der unverkennbare Hürlimann-Sound liegt in einer melancholisch-schelmischen Grundspannung, die sein Schreiben vom Debüt «Die Tessinerin» bis zum umfangreichen Selbstporträt «Heimkehr» über vier Jahrzehnte prägt.
Das Heft fragt nach den Grundzügen seines Werks und analysiert seine familienbiogra?sch und durch die religiöse Herkunftswelt inspirierte Prosa und Dramatik, seine Geschichtsbilder und Gesellschaftskritik sowie die Bedeutung der Katze als philosophisches und poetologisches Tier.

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Der Vater des Autors, Hans Hürlimann, war zur Handlungszeit der Geschichte Regierungsrat für die christlich-konservative CVP im innerschweizerischen Kanton Zug. Als der Band »Die Tessinerin« erschien, hatte Hans Hürlimann eine steile politische Karriere hinter sich: Er war in den eidgenössischen Ständerat, dann sogar in die Landesregierunggewählt worden. Auf seine frühe Ambition und seinen Ordnungssinn spielt in der Geschichte lakonisch an, dass sich der Vater schon Jahre zuvor mit den Uniformen des Sicherheitspersonals vertraut gemacht hatte. Im Roman »Der grosse Kater« (1998) wird Hürlimann ihn als verbissenen Emporkömmling zeichnen. Anders gestaltet sich der Blick auf die Mutter, um deren Biografie sich die Fabulationen im Roman »Vierzig Rosen« (2006) spinnen: Sie erfährt, wie in den frühen Erzählungen, eine Darstellung als feinsinnige und liebenswerte Person.

Eine scheinbare Randbemerkung aus »Schweizerreise in einem Ford« wird sich für die Gesamtkonzeption des Erzählbands als sehr bedeutsam herausstellen: Gegen Schluss der Geschichte sagt der Ich-Erzähler, er habe über die Ausfahrten im Auto »vor einem Jahr mit seinem Bruder« geredet, als dieser »im Sterben lag« (S. 35).

Erzählhaltung und -stil

Eine nächste Erzählung, »Die Pechbindung«, ist mit dem Untertitel »Ein Selbstportrait« versehen. Die Geschichte folgt eigentlich aber einer jungen, unverheirateten Frau, die immer wieder Zudringlichkeiten und herablassenden Kommentaren ausgesetzt ist. Sie unternimmt Versuche zur Selbstermächtigung im Rahmen der Frauenbewegung (die Geschichte spielt im Jahr 1980). Auch darauf reagiert ihr Umfeld mit spöttischen Kommentaren. An diesen scheitert letztendlich auch ihre Liebschaft mit einem früheren Bekannten des Erzählers.

Der sich im Ausland befindende Erzähler lässt sich über all dies Bericht erstatten, woraus sich die merkwürdige Erzählkonstruktion der Geschichte ergibt, die teils auktorial gehalten ist, teils auf die kolportierten Gerüchte angewiesen scheint. Aus der Mischung des panoptischen Erzählerwissens und den Tratsch-Erzählungen resultiert eine klaustrophobische Stimmung. Das Selbstverhältnis, das dem Erzähler dieses »Selbstportraits« zugrunde liegt, scheint ambivalent: Er gibt ein hohes Einfühlungsvermögen zu erkennen, scheint sich in der Figur zu spiegeln. Zugleich hat sein Blick auf sie auch aufdringliche Züge.

Die Zwiespältigkeit von Phantasmen der Nähe wird bei Hürlimann immer wieder thematisiert: In der ersten Geschichte bekundet der Erzähler, dass er auf der »Straße (…) einem schwarzbestrumpften Damenbein nachschnuppert« (S. 7 f.). Das nimmt den (recht liebenswerten) Fetisch des jugendlichen Helden aus der Novelle »Fräulein Stark« (2001) vorweg: Als der Schüler während eines Ferienjobs in der St. Galler Stiftsbibliothek damit betraut wird, Besuchern Überschuhe anzuziehen, entdeckt er eine Vorliebe für Beinstrümpfe. Kritischer verhält es sich im späten Roman »Heimkehr« (2018): Der erwachsene Protagonist sucht dort nach der Mutter, der er sich immer besonders nahe glaubte. Schließlich erinnert man ihn daran, dass er sich ihr gegenüber in der Kindheit geradezu boshaft tyrannisch verhalten habe.

So freimütig Hürlimanns Prosa also Einfühlsamkeit und Bedürfnisse nach Nähe ausstellt, so deutlich erscheint bereits in seinem ersten Erzählband auch deren Ambivalenz. Dies zieht weder hier noch in späteren Texten eine Drosselung entsprechender narrativer Verfahren nach sich: Das teils geradezu exzessiv emotions- und empathiebetonte Erzählen erfährt durch das Wissen um den möglichen Missbrauch von Einfühlung aber ein Korrektiv, woraus ein mitunter selbstironisches Selbstverhältnis von Hürlimanns Erzählerfiguren resultiert.

In der vierten der sechs Erzählungen, »Das Innere des Himmels«, wird der Eintritt des Protagonisten in das Internat Einsiedeln beschrieben. Mit dieser ebenfalls autobiografischen Reminiszenz wird die Strukturlogik des Bandes deutlicher: Zum einen wechseln sich Geschichten der Gegenwart (sowie der jüngeren Vergangenheit) mit Erinnerungserzählungen ab. Andererseits bleiben beide Ebenen miteinander verschränkt: In die Gegenwartsgeschichten sind Erinnerungspassagen eingeflochten, 3in den Erinnerungstexten wiederum scheint immer wieder die Erzählsituation in Westberlin 1980 auf, etwa in der Erwähnung des merkwürdigen Doktors. 4

Anhand der Anfangspassage, die die Hinfahrt zum Internat beschreibt, lässt sich eine erzähltechnische Beobachtung machen: Es heißt dort zunächst nur schematisch, es seien »(i)n der Ferne, über die Häuser des Dorfes emporragend (…) zwei Türme zu erblicken« (S. 76). Die Erwähnung von »Pilgerhotels« (S. 77) bei der Einfahrt ins Dorf deutet einem Teil der Leserschaft schon an, um welche Ortschaft es sich handeln mag. Der Name Einsiedeln fällt aber erst in einer späteren Rückblende: In ihr hört der Protagonist als Kind zum ersten Mal von der Schwarzen Madonna, die sich in der dortigen Kirche befindet. In der Kirche ereilt den Ankömmling nach seiner Ankunft eine mystische Erfahrung:»Die Zeit hebt sich auf und auch der Raum. (…) (A)n der Hand meiner Mutter durch die Kirche schreitend, fühlte und wusste ich: Dieser Raum gleicht dem Innern des Himmels.« (S. 82)

Die Etablierung des Handlungsorts zeigt, wie genau Hürlimann bereits in diesem frühen Text abwägt, welche Teile seiner Szenerien erläuterungsbedürftig sind, wo Orte im Vagen belassen werden können oder wie nötiges Hintergrundwissen anderenfalls möglichst beiläufig eingestreut werden kann. Obschon Hürlimanns Geschichten fast sämtlich in dem örtlich und sozial stark gebundenen, gehoben-bürgerlichen Milieu der Zentral- und Ostschweiz spielen, schreibt er weder als Bildungsbürger für Bildungsbürger noch als Schweizer für Schweizer. Die Selbstverortung des Erzählers in der ersten Geschichte akzentuiert eine doppelte Hybridsituation: als Westberliner Exilschweizer und als Bürgersohn im Arbeiterlokal. Eine solche Zwischenstellung bleibt bei schriftstellerischen Selbstauskünften Hürlimanns wichtig. 5

Analog verhält es sich mit der sprachlichen Gestaltung: Hürlimann schreibt eine glatte, sehr zugängliche Prosa. Dialektausdrücke vermeidet er nicht völlig, setzt sie jedoch sparsam ein. 6In Dialekt schreibt Hürlimann manche seiner Theaterstücke. 7In den Texten, die nicht für den mündlichen Vortrag konzipiert sind, vermeidet er aber die Ausmalung mit sprachlichem Lokalkolorit und prägt auch keine besonders idiosynkratische dialektal-hochdeutsche Mischform aus. 8Er sucht einen nüchternen Schreibduktus nahe an einer standarddeutschen Literatursprache, als deren Vorbilder etwa Gottfried Keller oder Meinrad Inglin gedient haben mögen, aus deren beider Werk Hürlimann Auswahlbände zusammengestellt hat. 9

Szenarien metaphysischer Entrückung

»Die Haare der Schönheit«, die fünfte Geschichte, schildert, wie der Protagonist, wiederum im Erwachsenenalter, tagsüber auf dem unwirtlichen Balkon einer nicht näher bezeichneten Institution raucht. Abends besucht er Kneipen, in denen er sich haltlos betrinkt. Wird das Raucher-Setting auch hier erst nur schematisch geschildert, folgt dies jedoch einem anderen erzählerischen Kalkül als zuvor beim Dorf: Der Akzent liegt hier auf der Anonymität und Fremdheit der Institution. Neben der titelgebenden ›Schönheit‹ tritt auch der merkwürdige ›Doktor‹ (S. 93) auf den Balkon. Später im Text werden teils existenzielle Betrachtungen, teils eher abstruse Überlegungen von ihm wiedergegeben.

Ob es sich wirklich um einen Doktor handelt, bleibt unklar. Er habe mit dem Bruder beschlossen, ihn so zu nennen. Im Zusammenhang der Erwähnung des Bruders wird nun deutlich, dass die Raucherpausen bei Besuchen des Protagonisten in einem Krankenhaus stattfinden. Dort unterzieht sich der Bruder einer Chemotherapie (die, wie man aus der Bemerkung in der früheren Geschichte weiß, erfolglos bleiben wird). Über die Besuche sagt der Bruder am Schluss der Geschichte: »Tag für Tag erzählst du mir, was dir der Doktor auf dem Balkon gesagt hat. Du Schlawiner. Du tust es mir zuliebe, ich weiß. Aber es fällt dir mit jedem Tag schwerer, Sätze, wie sie der Doktor gebracht hat, zu erfinden. Solche Sätze kann einer wie du prima nachbeten, erfinden kannst du sie nicht.« (S. 109)

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