Emmy Ball-Hennings - Das flüchtige Spiel. Wege und Umwege einer Frau
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Er hatte eine lungenkranke Schwester im Sanatorium, für die er in der rührendsten Weise sorgte. Er wünschte diese Schwester durch die Macht des Gebetes zu heilen. Leider wurde die Schwester immer mehr krank, worüber der gute Bebenrot sich sehr wunderte. Er meinte, der liebe Gott könne gekränkt sein, weil seine Schwester unter ärztlicher Aufsicht stand. Immer wieder versuchte ich, ihn über diesen Punkt zu beruhigen.
Der liebe Gott hätte auch die Ärzte erschaffen, meinte ich. Mehr noch, der Arzt, der Mann der Wissenschaft, sei sogar ein Liebling Gottes, weil er doch seine ganze Kraft, sein Studium und sich selbst in den Dienst der leidenden Menschheit gestellt habe. Ich wußte aus den Arbeiterkreisen manche Beispiele anzuführen für die schöne Opferbereitschaft, für die Selbstlosigkeit, für die Menschenliebe des Arztes. Es gelang mir zwar nicht, Bebenrot hiervon zu überzeugen, aber es tat ihm dennoch wohl, von mir zu hören, daß der Arzt doch helfen will und sehr oft helfen kann, das Leben zu erhalten. Freilich, einmal müsse man ja sterben, ob nun etwas früher oder später. Dann nickte Herr Bebenrot tiefsinnig, mit dem ganzen Kopf nickte er. Und ich begann wieder einen leichten Ton anzuschlagen und sprach vom möglichst späten Sterben. Herr Bebenrot lächelte mir dann liebreich zu. Er mochte mich gern, und ich ihn auch.
Seine Mutter war eine sehr liebe Frau, die mich und meine Freundinnen aus dem Atelier an schönen Sonntagnachmittagen manchmal zu sich einlud. Wir bekamen dann jedesmal prachtvollen Kuchen zum Kaffee, und nachher gingen wir meistens zu fünft in den Garten, wo wir Volkslieder sangen, was Frau Bebenrot und ihrem Sohn besonders gut gefiel.
Eines Sonntags ergab es sich, daß ich mit Frau Bebenrot einige Minuten allein in der Wohnung blieb, da meine Freundinnen, Karen und Marie, sich mit Herrn Bebenrot schon in den Garten begeben hatten. Da bat Frau Bebenrot mich, doch noch ein wenig Platz zu nehmen, es gefiele ihr, mal mit mir allein zu plaudern. Sie fragte dann, so wie nebenbei, wie es meiner Mutter ginge, und wann und woran mein Vater gestorben sei, und welchen Beruf er gehabt habe. Ich gab ihr Auskunft und fragte meinerseits mehr aus Höflichkeit denn aus Wißbegierde nach dem seligen Herrn Bebenrot, nur um eine gewisse Teilnahme zu bezeigen, da ich merkte, daß dies Frau Bebenrot wohltat.
Dann kam sie auf ihren Sohn zu sprechen, und wie es sei, daß er einen Posten im Atelier Hollesen habe.
«Aber wenn er nur eine nette kleine Frau finden würde.»
Nun dachte ich nicht im entferntesten daran, daß Frau Bebenrot auf mich anspielen wollte. Ich antwortete höflich:
«Aber Frau Bebenrot, Ihr Sohn braucht doch nur zu wählen. Jedes anständige Mädchen wird sich glücklich schätzen, ihn zum Manne zu bekommen. Er muß sich nur bemühen, anfragen.»
Frau Bebenrot sah mich ungemein freundlich an, musterte mich und dann mein hübsches blaues Kleid, mein ein wenig verblaßtes Kornblumenkleid mit dem weißen Halskragen, den sie mir, da er verrutscht war, in mütterlicher Art ein bißchen gerade schob.
«Finden sie nicht, daß mein Willi etwas zu alt zum Heiraten ist? Darüber wüßte ich gerne Ihre Meinung. Er ist schon vierzig Jahre alt. Wußten Sie das?»
«Nein, das wußte ich nicht. So, er ist schon vierzig Jahre? Das hätte ich nicht gedacht. Er sieht bedeutend jünger aus.»
«Nicht wahr?» erwiderte Frau Bebenrot mit mütterlichem Stolz. «Willi hat sich gut gehalten. Das kommt vom soliden Leben. Er ist sehr solide in jeder Hinsicht. Er ist ja ein frommer Mensch und geht jeden Sonntag, den Gott werden läßt, in die Kirche. Ja, was das anbetrifft, ist nichts an ihm auszusetzen. . . Nein, nein, nicht das mindeste. . . Wenn er sich nur etwas mehr gerade halten wollte. Er geht so schrecklich mit dem Kopf vornüber. Er ist ja nicht grad krumm. Nein, verwachsen an sich ist mein Willi nicht. Wie oft aber habe ich ihm gesagt: wenn du dich nur ein bißchen besser halten wolltest.»
«Aber warum denn, Frau Bebenrot? Er ist doch über die Entwicklungsjahre hinaus. Lassen Sie ihn doch gehen, wie er Lust hat. Das geht doch keinen Menschen etwas an. Wie er geht, das muß man doch ihm überlassen. Es ist seine Privatsache.»
«Macht Ihnen das nichts aus, wie ein Mensch geht? Er schleift ja auch ein bißchen mit den Füßen. Macht Ihnen das nichts aus?»
«Nicht die Spur», versicherte ich lebhaft. «Die Hauptsache ist doch, daß er vorwärts kommt.»
«Wie vernünftig, wie großzügig Sie denken», rühmte Frau Bebenrot, «wissen Sie, mein Willi kommt nicht nur auf seinen zwei Beinen, sondern auch sonst vorwärts. Sie haben ja recht, ein gerader Charakter ist mehr wert als eine gerade Haltung, die nur äußerlich ist. Es ist nämlich so, mein Willi möchte sich gerne selbständig machen. Ein kleines Atelier will er aufmachen mit zwei bis drei Assistenten. Er kann nämlich grad jetzt eine Erbschaft antreten und bekommt eine sehr ansehnliche Summe, aber nur, wenn er verheiratet ist. Das ist eine Klausel im Testament seines Onkels.»
«Das verstehe ich weniger. Wie kann man über seinen Tod hinaus anderen Leuten Vorschriften machen, ob sie heiraten sollen oder nicht.»
«Nun ja», seufzte Frau Bebenrot, «es ist dies aber die Bedingung des Onkels, und wenn diese Bedingung nicht erfüllt ist, wird das Geld nicht ausbezahlt.»
«Dann werden Sie oder Ihr Sohn vielleicht auf das Geld verzichten müssen.»
«Ach, Fräulein Helga, verzichten, das ist leichter gesagt als ausgeführt. Wir könnten das Geld so gut brauchen.»
«Ja, Geld kann man immer brauchen», gab ich verständnisinnig zu. Es tat mir sehr leid, daß Frau Bebenrot und ihr Sohn so sehr auf das Geld angewiesen waren, aber ich konnte den beiden ja nicht helfen. Das Gespräch wurde mir ungemütlich, und ich suchte der Unterhaltung ein Ende zu bereiten, indem ich in zuversichtlichem Tone sagte: «Ihr Sohn wird sicher die passende Frau finden, aber er muß sich umsehen.»
Wenige Tage später, und zwar ausgerechnet in der Dunkelkammer, sah Herr Bebenrot sich um, und zwar nach mir. Wir waren damit beschäftigt, eine Vergrößerung zu entwickeln. Hier, mitten im Finstern, sagte mir Herr Bebenrot, daß er mich schon lange gern habe, und ob es nicht möglich wäre, daß wir ein Paar würden, und ob er mich wohl um meine Hand bitten dürfe.
Ich war verdutzt und sehr in Verlegenheit. Ausgerechnet hier mir einen Antrag zu machen, wo man die eigene Hand nicht einmal vor Augen sehen konnte. Dann schlug ich vor, wir wollten zunächst einmal unsere Arbeit verrichten, wir könnten ja später das andere besprechen. Dann bewegten wir mit vereinten Kräften die große viereckige Schale, in der sich allmählich das Bild zu entwickeln begann, hin und her.
«Was für ein gräßlicher Kerl», flüsterte ich vor mir her, erschrocken auf das Bild starrend.
«Meinen Sie vielleicht mich?» fragte Herr Bebenrot mit unglücklich-enttäuschter Stimme.
«Gott bewahre», beruhigte ich ihn, «was denken Sie auch? Sie sind doch. . . aber sehen Sie doch nur dieses unmögliche Gesicht. Nein, so etwas. Dieses schlaffe, dicke, schläfrige Gesicht. Wie kann man so etwas nur vergrößern!»
«Es ist doch der verstorbene Mann von Frau Fleth. Können Sie nicht verstehen, daß die Frau gern ein Andenken an ihren Mann haben will?»
«Andenken ist gut. Das vergißt doch die arme Frau ihr Lebtag nicht, wie der Mann aussah. Das weiß sie doch in- und auswendig. Das braucht sie doch nicht erst an die Wand zu hängen. Und dann überlebensgroß.»
«Wie herzlos Sie sprechen, Fräulein Helga.»
«Ja, ich bin nun einmal so herzlos.»
Das Bild war tatsächlich der reine Albtraum, und weil ich es nicht länger ansehen konnte, blickte ich unwillkürlich zu Herrn Bebenrot hinüber, den ich plötzlich im roten Licht im Verhältnis zu Herrn Fleth recht hübsch fand. Er sah so betrübt drein, und plötzlich dachte ich an seine Mutter und was sie mir alles erzählt hatte. Und hatte Frau Bebenrot mich nicht mit Guttaten überhäuft? Sie hatte mir Blumen aus ihrem Garten geschenkt, einen Kürbis, den Mutter eingemacht hatte. Und jetzt erst hatte ich eine Flasche Fliedersaft und ein Glas Gurken bekommen, und ein Häkelmuster hatte sie mir gezeigt, und. . . Das stand alles vor mir, und ich fühlte mich Frau Bebenrot zu Dank verpflichtet. War eine Gefälligkeit nicht der anderen wert? Freilich, heiraten war eine große Sache, aber Herr Bebenrot war ein musterhaft ordentlicher Mensch, an dem meine Mutter sicher ihre Freude haben würde. Wenn Mutter wüßte, was sich mir hier bot! Sie würde mir wahrscheinlich zureden. Die arme Frau Fleth! Womit hatte sie sich begnügen müssen? Und war ich denn etwas Besonderes? Nicht die Spur. Wann Herr Bebenrot wohl die Erbschaft ausbezahlt bekam? Vor oder nach der Heirat? Ich hätte ihn zu gerne gefragt, aber ich hätte dadurch verraten, daß seine Mutter mir anvertraut hatte, was los war.
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