Eugene H. Peterson
Die Bibel als Lebensmittel
Aus dem Amerikanischen
übersetzt von Evelyn Sternad
Da ging ich zu dem Engel und bat ihn um das kleine Buch. Er antwortete mir: „Nimm das Büchlein, und iss es auf! Es schmeckt süß wie Honig, aber du wirst Magenschmerzen davon bekommen.“ So nahm ich das kleine Buch aus seiner Hand und aß es. Es schmeckte wirklich süß wie Honig; aber dann lag es mir schwer im Magen .
OFFENBARUNG 10,9
Sie ahnen etwas von der Kraft der Bibel, hätten aber gerne gewusst, was dieses Buch mit Ihrem Alltag zu tun hat?
Eugene H. Peterson fordert heraus, die Bibel auf eine andere Art zu lesen – so dass sie ein Text zum Leben und Wachsen wird, nicht nur um Wissen anzuhäufen oder Regeln zu befolgen. Dabei verleiht er der klugen Art eines bedächtigen Lesens, die sich im Laufe von Jahrhunderten entwickelt hat ( Lectio Divina ), eine neue Form für unsere Zeit.
„Nimm und iss dieses Buch“ lautet die Aufforderung, die Johannes im biblischen Buch der Offenbarung von einem Engel erhält.
Peterson macht Mut, dieses Buch „zu essen“, in sich aufzunehmen, es zu leben und nicht nur zu lesen – und zwar erfrischend unkonventionell! Denn er ist überzeugt: Gott lädt uns heute noch ein, sein Wort in uns aufzunehmen: „Nimm und iss …“
Eugene H. Peterson , Jahrgang 1932, gründete 1962 eine presbyterianische Gemeinde in Maryland, USA, die er als Pastor 29 Jahre lang leitete. Von 1993 bis 1998 war er Professor für Spiritual Theology am renommierten Regent College in Vancouver, Kanada. 2002 erschien seine Bibelübersetzung The Message , an der er zehn Jahre gearbeitet hatte.
Gleich ob er die Bibel aus dem Hebräischen und Griechischen übersetzt oder geistliche Bücher schreibt, Eugene H. Peterson geht es dabei um ein Ziel: dass die Heilige Schrift in die Herzen und Hirne, Arme und Beine sowie die Münder der Menschen gelangt.
Peterson ist Autor von über 30 Büchern und erhielt mehrere Ehrendoktortitel. Seine Frau Jan und er haben drei Kinder und sechs Enkel. Heute leben Petersons im Ruhestand in Montana.
Auf Deutsch sind bisher die folgenden Bücher von Eugene H. Peterson erschienen:
• Der verlorene Hirte – Wie Gott geistliche Leiter aus der Wüste führt . Wuppertal 2000 (Originaltitel: Under the unpredictable plant )
• Die Seele geht zu Fuß – Glauben in einer beschleunigten Welt. Meditationen zu Psalmen . Gießen und Basel 2006 (Originaltitel: A long obedience in the same direction )
• Mit den Pferden laufen – Verlockung zu einem leidenschaftlichen Leben . Gießen und Basel 2003 (Originaltitel: Run with the horses )
• Wer den Himmel sucht, muss die Erde lieben – Gott im Alltag finden . Gießen und Basel 2002 (Originaltitel: Leap over a wall )
Dieses Buch als E-Book:
ISBN 978-3-86256-746-1, Bestell-Nummer 590 045E
Dieses Buch in gedruckter Form:
ISBN 978-3-86256-045-5, Bestell-Nummer 590 045
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
Daten sind im Internet über www.d-nb.deabrufbar
Die amerikanische Originalausgabe dieses Buches erschien unter dem Titel Eat This Book – A Conversation in the Art of Spiritual Reading bei Wm. B. Eerdmans Publishing Co., Michigan/USA
Author is represented by the literary agency of Alive Communications, Inc., 7680 Goddard Street, Suite 200, Colorado Springs, CO 80920, U.S.A. www.alivecom.com
Copyright © 2006 by Eugene H. Peterson
Chapter 1of this volume is excerpted from The Best Christian Writing 2002 , edited by John Wilson. © 2002 HarperCollins Publishers, Inc. Introduction © 2002 Eugene Peterson. Reprinted by permission
Translated into German by permission of Eugene H. Peterson
Bibelzitate, sofern nicht anders angegeben, wurden der Übersetzung Hoffnung für alle ©entnommen © 1986, 1996, 2003 by International Bible Society ®. Verwendung mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Lektorat: Lukas Baumann Umschlaggestaltung: spoon design, Olaf Johannson Umschlagbilder: Maglara, Liv Friis Larsen/Shutterstock.com Satz: Neufeld Media, Weißenburg in Bayern
© 2014 Neufeld Verlag Schwarzenfeld
Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise,
nur mit Genehmigung des Verlages
www.neufeld-verlag.de/ www.neufeld-verlag.ch
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Zu diesem Buch
Über den Autor
Impressum
Vorwort
1.„Die unerhörte Gewohnheit des geistlichen Lesens“
Iss dieses Buch
2.Die Heilige Gemeinschaft am Tisch mit der Heiligen Schrift
3.Die Heilige Schrift als Text: Gottes Offenbarung kennenlernen
Der offenbarende und offenbarte Gott
Die Dreieinigkeit: Es bleibt persönlich
Dem Text die Persönlichkeit nehmen
Die Ersatz-Dreieinigkeit
Hoshia
4.Die Heilige Schrift als Form: Jesus nacheifern
Die Erzählung
Der Satz
5.Die Heilige Schrift als Drehbuch: Wir übernehmen unsere Rolle im Geist
Die unbehagliche Bibel
Die unermessliche Welt der Bibel
Gehorsam
Die Bibel liturgisch lesen
Geistliches Leben virtuos
Lectio Divina
6.Caveat Lector
7.„Ohren hast du mir gegraben“
Lectio
Meditatio
Oratio
Contemplatio
Die Gemeinschaft der Übersetzer
8.„Die Sekretäre Gottes“
Übersetzung ins Aramäische
Übersetzung ins Griechische
Übersetzung ins Amerikanische
9.„The Message“
Oxyrhynchus und Ugarit
Verlust durch Übersetzung
Über den Verlag
An einem Samstag im Oktober holte meine Frau unseren 7-jährigen Enkel von der Holy Nativity Church ab. Hans hatte dort den Unterricht zur Vorbereitung auf seine Erstkommunion besucht. Sie stiegen ins Auto und machten sich auf den Weg zu einem Museum in der Nähe, wo gerade eine Ausstellung für Kinder zum Thema Edelsteine gezeigt wurde. Unterwegs hielten sie an, um in einem kleinen Park zu essen. Während sie auf der Bank saßen und ihre Brote verspeisten, plapperte Hans ohne Unterlass – so ging das bereits, seitdem sie das Kirchengebäude verlassen hatten.
Nachdem alles aufgegessen war – im Fall von Hans ein Brot mit Salat und Mayonnaise, von ihm selbst belegt („Ich versuche mich gesund zu ernähren, Oma“) –, rückte er etwas von seiner Großmutter ab, blickte in den Park hinaus, holte ein Neues Testament aus seinem Rucksack, das er gerade erst vom Gemeindepfarrer bekommen hatte, öffnete es, hielt es sich vor die Augen und fing an zu lesen. Dabei bewegten sich seine Augen in andächtiger, aber für ihn untypischer Stille über die Seiten. Nach einer langen Minute machte er das Buch zu und steckte es wieder in den Rucksack. „Okay, Oma. Ich bin fertig – auf ins Museum.“
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