Hanne-Vibeke Holst - Seine Frau

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Hanne-Vibeke Holsts erster politischer Thriller: Nach außen hin ist der dänische Finanzminister Gert Jacobsen ein freundlicher Mensch und souveräner Politiker, doch zu Hause schlägt er seine Frau Linda. Auf eindrückliche Weise werden sensible Themen wie Missbrauch und Gewalt in der Ehe sowie politische Machtspiele thematisiert. Wie auch in Holsts anderen Romanen geht es um die Frauen in unserer Gesellschaft und die Frage nach Emanzipation.-

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»Und Luftschlangen, Per!«, sagt sie und pustet eine gelbe Luftschlange in einer Spirale über seinem Kopf aus. »Hast du nicht auch noch ein paar Karnevalshüte?«

Mitten in der sehr angeregten Silvesterparty in der Cosy-Bar, wo Ole-Stig sich einem stürmischen, lateinamerikanisch inspirierten Tanz mit einem extrem jungen, kaffeebraunen Frisör aus Malmø hingibt und die Puppen tanzen lässt – wieder einer dieser nicht übersetzbaren Ausdrücke –, wird er von einer betrunkenen Glatze mit zurückweichendem Kinn, Netzhemd und aufdringlichem Zeigefinger angesprochen. Die restliche Hand hält eine Flasche Freixenet fest.

»Dich kenne ich!«

»Das bezweifle ich!«, sagt Ole-Stig, ohne den Augenkontakt zu seinem gertenschlanken Tanzpartner zu verlieren.

»Doch, das tue ich!«, beharrt die Glatze und drängt sich ihm auf. »Wer zum Teufel bist du, verdammt? Ich weiß, dass ich dich kenne! Haben wir gebumst?«

»Hör mal zu, ich heiße Ole-Stig. Ich lebe in den USA, das tue ich seit über dreißig Jahren, und ich bin nur zu einem Weihnachtsbesuch hier. Okay? Please leave us alone

»Ach, du meine Fresse, jetzt weiß ich es!«, stößt der Eierkopf mit einem lallenden Lächeln aus.

»Gert Jacobsen, nicht? Der Politiker! Ach, du meine Fresse, Mann, bist du schwul?«

Ohne seinen Tanzpartner loszulassen, der seinen schmalen Unterleib so eng gegen seinen presst, dass Beule gegen Beule stößt, beteuert er noch einmal, dass er nicht Gert Jacobsen ist.

»Ich bin sein Bruder, okay? Gert ist nicht schwul!«

Doch der Fremde ist so mit diesem sensationellen Scoop beschäftigt, dass er sich von Korrekturen nicht beeindrucken lässt. Deshalb bleibt er einfach schwankend auf der Tanzfläche stehen und wiederholt, dass das nun aber wirklich eine Neuigkeit ist.

»Hast du dich geoutet? Super! Cool! Das traut sich der Löwe von der Venstre nicht, was? Respekt! Gert Jacobsen hat sich geoutet!«, ruft er in eine unbestimmte Richtung und lässt sich von dem Meer der Tanzenden verschlingen.

Hier muss Ole-Stig kapitulieren. Fällt seinem Partner um den Hals und lacht so sehr, dass er sich an dem schwitzenden Farbigen festhalten muss, der trotz Schweiß nur nach Guccis Rush2 riecht. Und als der fragt, was denn so fucking funny sei, kann er es nicht erklären. Man muss schon Däne sein und Gert Jacobsen kennen, um die Komik zu verstehen. Der Gedanke, wie wenig lustig Gert das Gerücht finden wird, das bestimmt bald in der ganzen Stadt die Runde macht, schmälert die Komik nicht. News travel fast , wie man so schön sagt.

Pers junge Gäste haben bereits einen Platz auf der Stufenleiter erreicht, wo man sich nicht um den Abwasch kümmert. Darum, wer ihn macht. Oder wer den Tisch abräumt, die Dorschreste in den Abfalleimer wirft, die Teller von Eiresten und Senfsauce säubert. Diese Art von niederen Arbeiten, die junge, vorwärts strebende Menschen nur kurzfristig übernehmen, um die mageren Studienjahre zu finanzieren, bevor die fetten Akademikerjobs auf sie warten. Bin ich verbittert? Vielleicht ein wenig eifersüchtig? Weil nicht ich mit achtundzwanzig einen Platz im engsten Kreis des Hofes bekommen habe? Weil ich nicht einmal geglaubt habe, dass das jemals passieren könnte? Das ist die Geißel der Arbeiterklasse – dass du zu wenig erwartest. Wir setzen die Latte zu niedrig an. Aus Selbstschutz, um nicht enttäuscht zu werden, falls es nicht gelingen sollte. Nach oben zu kommen.

Scheiß drauf, es passt mir ganz ausgezeichnet, hier in Pers minimalistischer Bulthaup-Küche zu stehen, die diese kühle Exhexe, Gitte Bæk, hat installieren lassen, und wie einer der beiden Trottel in Lars von Triers Das Hospital der Geister den Abwasch zu machen. Hier kann ich mit hautschonenden Gummihandschuhen stehen, denn trotz allem gibt es so ein Paar ganz ordinäre, gelbe unter dem doppelten Industriespülbecken, und auf einfältige Weise die Kluge spielen. Zu Anfang sind wir allein, Per und ich, was mir vorzüglich passt, denn wir haben uns lange nicht mehr unterhalten, und er macht, ehrlich gesagt, einen etwas mitgenommenen Eindruck hinter der fröhlichen Partylaune. Ein bisschen quält mich auch mein schlechtes Gewissen wegen meiner Bemerkung mit den Karnevalshüten.

»Nun, wie sieht es aus?«, leite ich unser Gespräch ein, während er über die Spülmaschine gebeugt steht. »Alles im grünen Bereich?«

Meine Absicht ist, ihn zum Sprechen zu bringen, über all das, worüber niemand spricht. Über Gitte, die ihn mitten in dem ganzen Dilemma verlassen hat. Über das angestrengte Verhältnis zu seinen scheißverwöhnten erwachsenen Kindern. Über die Wohnung, in der leere Flächen an den Wänden und Lücken im Regal davon tratschen, dass eine aufreibende Teilung des Mobiliars im Gang ist. Über Per »ganz privat«, wie es immer in den Zeitschriften heißt. Warum zum Teufel trägt er noch immer seinen Ehering? Der Vogel ist davongeflogen, das wissen alle! Bildet er sich etwa ein, dass er ins Nest zurückkommt? Doch mein Versuch, vertraulich zu sein, ist vergebens. Natürlich weicht er mir aus. Das tun sie alle.

»Mir geht es gut, aber um die Nation mache ich mir Sorgen«, antwortet er und legt das Gesicht in ernste Falten. Er kann das gut, diese landesväterliche Sorge, vielleicht weil sein Gesicht so fleischig ist, dass es wirklich etwas zum Modellieren hergibt. »Glaub mir, wer den Ernst der Lage noch immer nicht begriffen hat, wird morgen ein unsanftes Aufwachen erleben.«

»Du denkst an die Neujahrsansprache?«, frage ich; ich habe ihn früher am Abend seine düsteren Prophezeiungen lüften hören.

»Hmm«, nickt er und schiebt den Unterkiefer vor. »Das wird richtig brutal, heißt es. Und das Schlimmste ist, dass sie es auch so meinen. Sie werden Dänemark zu einem Minimalstaat machen. Du hast gehört, dass sie dreiunddreißig Spindoktoren eingestellt haben, von denen viele von der bürgerlichen Presse kommen? Die politische Redaktion der Jyllands-Posten ist wie leer gefegt. Kein Wunder, dass wir diese Wahl verloren haben. Alles, was wir gesagt oder getan haben, wurde schließlich verdreht!«

»Ja, aber ...«, wende ich ein, während ich Teller abspüle.

»Und so wird es auch die nächsten vier Jahre bleiben. Die Zeitungen sind so regierungsfreundlich, dass es bald an die alte Sowjetunion erinnert.«

Per starrt mutlos vor sich hin. Er füllt nicht länger die Spülmaschine.

»Weißt du was, Linda«, sagt er und dreht sich zu mir um. »Du und ich, wir verstehen, was das bedeutet. Es ist ja nicht nur die Sahne, die sie vom Kuchen kratzen, nicht? Es ist die ganze Menschlichkeit. Die Anständigkeit, der Respekt vor den Schwächsten. Du kannst meinen guten Freund Tony Blair fragen, was elf neoliberalistische Jahre mit der Thatcher-Regierung gekostet haben. An menschlichen Tragödien. Hat man die Menschen erst einmal gebrochen, stehen sie nicht mehr auf. Hat man ihnen erst einmal den Glauben genommen, bekommen sie ihn nicht mehr zurück. Das ist nicht wieder gutzumachen, Linda. Verstehst du, das Schlimmste ist, wenn die Glut erstickt. Wenn keine Hoffnung mehr in den Augen ist ... Es ist diese Hoffnung, die wir festhalten müssen, Linda. Verstehst du, was ich meine? Wir müssen ihnen zeigen, dass wir sie nicht im Stich lassen!«

Wenn Gert hier wäre, würde er auf dem Absatz kehrtmachen und die Küche verlassen. Er kann es nicht ausstehen, wenn Per anfängt, sich zu wiederholen. Doch die jungen Genossen, die nach und nach auftauchen und zu dem Publikum werden, ohne das er nicht auskommt, werden sichtlich von seinem Engagement angesteckt. Das ist es, was Per kann und Gert nicht: Er kann eine Stimmung schüren. Auf einem Bierkasten auf dem Enghave Plads stehen und die Leute zum Jubeln und Klatschen bringen, dazu bringen, sozialdemokratisch zu wählen. Oder richtiger, das konnte er. Damals, als sie ihm noch zugehört haben.

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