Hanne-Vibeke Holst - Seine Frau
Здесь есть возможность читать онлайн «Hanne-Vibeke Holst - Seine Frau» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Seine Frau
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:3 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 60
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Seine Frau: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Seine Frau»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Seine Frau — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Seine Frau», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
»Ja, und wie zeigen wir ihnen das, Per?«, ertönt plötzlich Charlotte Damgaards durchdringende Stimme, deren Ton jetzt etwas nordjütischer ist als sonst. »Kann ich irgendwie helfen?«, fragt sie dann, an mich gerichtet. Vermutlich nur eine rituelle Frage, aber ich bin froh, überhaupt bemerkt zu werden. Mit Aufmerksamkeit werde ich nicht gerade verwöhnt, auch nicht auf Pers Silvesterpartys. Und obwohl die Gästeliste in diesem Jahr etwas merkwürdig ist, sowohl was die Anwesenden als auch die Nichtanwesenden angeht, muss ich zugeben, dass ich nicht viele der üblichen Gäste vermisse. Weder bei den Herren noch bei den Damen.
Doch wenn die Gästeliste widerspiegelt, womit Per in der nächsten Zukunft zu tun haben wird, besteht Grund zur Sorge. Für ihn. Gert dagegen kann sich ruhig zurücklehnen. Auch das wird a piece of cake.
»Nein, danke, es ist einfacher, wenn ich es allein mache«, antworte ich Charlotte Damgaard, deren kleidsamer Rausch sie noch weiter in meiner Achtung steigen lässt. Die anderen sind langweilig puritanisch, mehrere von ihnen sind zu Mineralwasser übergegangen. Gert mag Charlotte nicht, deshalb mag ich sie offiziell auch nicht, doch im Geheimen ist sie diejenige, der ich während des Wahlkampfs am meisten die Daumen gedrückt habe. Während Gert über ihre jungen Wahlhelfer aus Amager vor Wut geschnaubt hat, Zickenclique nennen sie sich, war ich voller Bewunderung. Allein der Name ihrer Homepage, www.männersind-schweine.dk, hebt die Laune. Meine Sympathie habe ich niemandem verraten und tue es auch jetzt nicht, als ich mit den gelben Gummihandschuhen und Gittes zurückgelassener und fast neuer Amokka-Schürze demütig wie Aschenputtel am Spülbecken stehe und mit der Arbeit fortfahre, während die Diskussion hinter mir weitergeht.
»Es ist nämlich so, Charlotte! Wir müssen zeigen , dass wir noch da sind!«, kommt es eifrig von Per, der die Spülmaschine inzwischen sich selbst überlassen hat, die ich jetzt, wo ich die Teller abgewaschen habe, einräume. Töpfe und Pfannen werde ich anschließend schrubben. Meine Promillegrenze, bis zu der ich gut funktioniere, ist hoch, sodass mir die paar Gläser heute Abend keine Probleme machen.
»Okay«, sagt Charlotte. »Es ist auch super, den Leuten die Hände zu schütteln und mit Rentnern in Herlev zu reden. Ganz bestimmt. Aber wir müssen wirklich bald formulieren, warum wir die Wahl verloren haben! Tun wir das nicht, können wir die nächste nicht gewinnen, richtig?«
Ich brauche mich nicht umzudrehen, um zu wissen, dass die jungen Genossen jetzt Blicke wechseln und das Gewicht unruhig von einem Fuß auf den anderen verlagern. Natürlich haben auch sie das diskutiert – aber man kann schließlich nicht den Gastgeber brüskieren, indem man ihm offen ins Gesicht sagt, dass die Niederlage vor allem seiner Person zuzuschreiben ist. Vielleicht glauben sie das auch nicht. Vielleicht hat er sie bereits dazu gebracht, an die bürgerliche Medienmauer und den ultraliberalen Wolf im Schafspelz zu glauben, den man erst durchschauen wird, wenn er morgen Abend seine Neujahrsansprache gehalten und mit einem Happs alle kleinen Lämmer verschlungen hat.
Es besteht auch kein Grund, die Arbeit zu unterbrechen, sich umzudrehen und Per anzusehen, während er den Fragen der Xanthippe ausweicht, indem er sich über die komplexen Zusammenhänge auslässt, die nicht auf eine eindeutige Erklärung reduziert werden können, abgesehen davon, dass wir natürlich erkennen müssen, dass wir zu der Integrationsfrage allzu vage Stellung bezogen haben. Und so weiter. Rasend langweilig, und Charlotte hat auch nicht die Geduld, ihm bis zu Ende zuzuhören, stattdessen wendet sie sich noch einmal an mich.
»Was meinst du, Linda? Du hast so viele Jahre als Beobachterin zugesehen, wie kommen wir wieder aus dem Sumpf heraus?«
Es wird totenstill. Sowohl in der Küche als auch in mir. Niemand fragt mich sonst nach meiner Meinung. In den vielen Jahren, die ich mit einem Minister verheiratet bin, ist das, glaube ich, noch nie vorgekommen. Ich habe es mir abgewöhnt, Meinungen zu haben. Ich übernehme einfach Gerts, das ist am sichersten. Jedenfalls nach außen hin. Früher habe ich mir oft Probleme eingehandelt, weil ich den Mund nicht halten konnte und mich partout in Dinge einmischen musste, »von denen ich nichts verstehe«. Deshalb beziehe ich nicht länger Stellung, beobachte nur, verhalte mich still und denke mir das Meine. Doch jetzt ist es, als würde ein trockener Ast in einem leisen Wald geknickt und die Stille plötzlich zerbrochen. Sie, Charlotte, ist ein Eindringling, und das mag ich an ihr. Ich lasse die Spülbürste ins Becken fallen und stelle das laufende Wasser ab, während mir das Herz in der Brust hämmert wie vor einer wichtigen Präsentation. Langsam drehe ich mich zu dem großen Mädchen mit dem markanten Gesicht und dem beharrlichen Blick um und befeuchte die Lippen, während ich wie eine Verrückte darüber nachdenke, was ich sagen soll.
»Ich meine«, beginne ich und merke, wie Pers Antennen auf mich gerichtet sind. Glaubt er auch, dass ich Gerts Bauchrednerpuppe bin? Dass das, was ich jetzt sage, klingen wird, als würde Gert selbst reden? Gert, der zurzeit klug genug ist, sich an seine Zahlen und Berechnungen zu halten und ansonsten so wenig wie möglich zu sagen?
»Ich meine«, fahre ich fort und überlasse mich dem freien Fall. »Ich meine, Männer-sind-Schweine und dass es von deiner Art mehr geben sollte!«
Niemand scheint zu begreifen, wie großartig, wie grenzüberschreitend das ist, was ich gerade getan habe. Denn alle lachen laut, am lautesten Charlotte, die darüber hinaus noch pfeift, vielleicht um ihre Verlegenheit über ein so vorbehaltloses Lob zu überspielen. Per lacht ächzend mit, was sollte er auch sonst tun, doch als das Lachen verebbt ist, legt er den Kopf schräg.
»Das meinst du nicht, oder? Du meinst nicht, dass alle Männer Schweine sind?«
»Kein Kommentar«, sage ich und drehe wieder den Wasserhahn auf, während es warm in meinem Bauch brodelt und erneut Gelächter hinter mir erklingt.
Man kann eine Silvesterparty nicht vor zwölf verlassen. Das ist gegen die Etikette. Man muss mit dem Rest der Gesellschaft vor dem Fernseher stehen und die Rathausuhr zwölf schlagen sehen. Man muss die Champagnerkorken knallen lassen und – das ist das Schlimmste – Neujahrsküsse austauschen. Vielleicht ist es auch nur das Zweitschlimmste, jedenfalls wenn man mit einer Frau verheiratet ist, die »ein gutes, neues Jahr« zum Vorwand nimmt, jeden anwesenden Mann, bekannt wie unbekannt, abzuküssen. Und Gert Jacobsen ist mit so einer Frau verheiratet und hasst es deshalb, auf solche Feste zu gehen. Weil er sich so Lindas »Kussrunde« mit ansehen und sich damit abfinden muss, selbst von den Frauen der anderen Männer auf die Wange oder den Mund geküsst zu werden, was ungefähr so erregend ist wie die Oblate beim Abendmahl. Deshalb schaut er bereits seit elf nervös auf die Uhr und denkt darüber nach, wie sie rechtzeitig verschwinden können. Seine Unruhe wird dadurch nicht gemindert, dass er Linda schon seit einiger Zeit nicht mehr gesehen hat, obwohl die Zimmer trotz ihrer herrschaftlichen Dimensionen überschaubar sind. Wenn er einen langen Hals macht, kann er sehen, dass nicht sie, sondern Christina Maribo und der junge Sune Garde mit Freundin auf dem Sofa vor dem Kamin sitzen. Dort sitzt Linda sonst gern, wenn sie hier sind. Sie sieht gern ins Feuer, sagt sie. Vielleicht ist sie auf der Toilette, vielleicht ist ihr übel geworden? Wie viel hat sie getrunken? Während des Essens hat er drei Gläser gezählt, plus den Begrüßungsdrink. Aber man weiß schließlich nicht, was sie vorher in sich hineingeschüttet hat, und auch nicht, was sie getrunken hat, seit sie vom Tisch aufgestanden ist. Er lächelt seinen Gesprächspartner, Charlotte Damgaards Mann Thomas, zuvorkommend an, einen naiven jungen Menschen, der ihn eine ermüdende halbe Stunde lang davon zu überzeugen versucht hat, dass Afrika für eine das Leben verlängernde ARV-Behandlung von HIV-Patienten reif ist. In großem Maßstab. Das ist so dumm, dass er nicht einmal Energie darauf verschwenden mag, ihm zu widersprechen. Obwohl er sich beinahe hätte provozieren lassen, als der Idiot mit so einem feministischen Scheiß kam, dass die patriarchalische Dominanz der Männer an der ganzen Epidemie schuld sei und sich alle Probleme des Kontinents lösen ließen, wenn man den Frauen »die Kontrolle über ihren eigenen Körper ließe«.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Seine Frau»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Seine Frau» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Seine Frau» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.