Hanne-Vibeke Holst - Seine Frau
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Niemand will die Beinstümpfe des Bettlers sehen. Auch Charlotte nicht. Als sie wie erstarrt in vorgebeugter Haltung über den diversen Packungen mit Fleisch von Freilandschweinen steht, schämt sie sich, dass auch sie von Schwäche abgestoßen und von Stärke angezogen wird. Denn Charlotte betrachtet sich als anständigen Menschen. Sie will ein anständiger Mensch sein. Und ein anständiger Mensch wendet dem Verlierer nicht den Rücken zu. Ein anständiger Mensch verhält sich nicht wie die Fraktion im Folketing, die ihn seit dem Wahlabend mit der Niederlage alleingelassen hat. Bei jeder Fraktionssitzung hat sie es gespürt, wenn auch nur an ihren eingerollten Zehen. Sie ertragen ihn nicht. Sie reagieren wie eine Frau, die ihren Geliebten verstoßen hat und seine Berührung nicht länger aushält und seinen Namen nur noch mit Ekel ausspricht. Es ist keine rationale, sondern eher eine emotionale Zurückweisung, die sie teilt, aber nicht leben will. Deshalb richtet sie sich auf, und als er sie sieht und sofort auf sie zusteuert und laut und energisch das Wort an sie richtet, »Charlotte! Gute Weihnachten gehabt zu haben!«, ist sie gezwungen, sich überrascht zu geben und lächelnd »Hi Per!« zu sagen. Und weil sie so ein schlechtes Gewissen wegen ihrer Unehrlichkeit hat, bleibt ihr keine Wahl. Sie muss die Silvestereinladung annehmen. Die Kinder können sie ruhig mitbringen, das ist kein Problem. Er ist gerade dabei, alle anzurufen; er findet, sie könnten ein bisschen Aufmunterung brauchen.
»Die Idee kam mir ganz spontan, deshalb werden natürlich nicht alle können. Und Marienborg wird es auch nicht werden, aber in meiner Wohnung ist viel Platz!«
»Das klingt gut«, sagt sie und gibt zu bedenken, dass sie das natürlich noch mit Thomas besprechen muss.
»Ist er aus Afrika zurück?«, fragt Vittrup und scannt den Supermarkt auf aufmerksame Blicke ab. Sie gucken noch, die Leute. Obwohl das Gedächtnis kurz ist.
Charlotte erklärt, wie sie es schon einige Male hat tun müssen, dass Thomas zu Weihnachten aus Sambia nach Hause gekommen ist und laut Plan seinen Vertrag mit der MS, der Organisation für Internationale Zusammenarbeit, im kommenden Jahr auch erfüllen kann, indem er nur zu mehreren kürzeren Aufenthalten hinunterfliegt.
»Super«, sagt er und sieht ihr erneut in die Augen. »Wir brauchen dich in den kommenden Monaten. Alle guten Kräfte müssen zusammenstehen.«
Auf was oder wen der Gebrauch des Pluralis Majestatis hinweist, ist nicht ganz klar, aber sie fragt nicht nach. Sie mag nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen und wirft einen Seitenblick auf das Fleisch in der Kühltheke.
»Um acht oder etwas früher. Dann können wir noch die Königin sehen, nicht?«, sagt er und lächelt wieder. Das Lächeln wirkt künstlich oder zumindest ungewohnt. Vielleicht weil sie ihn bisher noch nie in Zivil gesehen hat? Allein, ohne sein Gefolge von Aktenträgern.
»Das wird bestimmt nett«, nickt sie. »Sollen wir etwas mitbringen?«
»Nein, nein! Wenn ein Westjütländer etwas kann, dann einen Dorsch kochen!«, lacht er.
Jetzt greift er nach einer Packung Schinkenstückchen für den Wok. Rührt sich aber nicht von der Stelle; offenbar möchte er doch noch etwas loswerden.
»Hast du etwas von den anderen gehört?«, fragt er mit der gleichen unnatürlichen Lässigkeit wie ein Teenager, der wissen will, ob »jemand« angerufen hat.
»Nee, wir waren in Nordjütland. Ich habe ein einziges Mal mit Meyer telefoniert. Sie waren in Norwegen auf der Hütte eingeschneit, aber das war bestimmt gemütlich. Mit Grog und einem Kaminfeuer, du weißt schon.«
Er lacht wieder.
»Das kann ich mir vorstellen. Was ist mit Gert? Hast du ihn gesprochen?«, fragt er leichthin.
»Gert?«, sagt sie und zieht die Augenbrauen zusammen. »Nein, das habe ich nun wirklich nicht. Sollte ich?«
»Nein, nein. Sie kommen morgen auch. Er und Linda. Wie dem auch sei, ich muss weiter. Grüß zu Hause«, sagt er und setzt sich mit dem fast leeren Einkaufswagen in Bewegung. Er wirkt irgendwie linkisch mit dem Wagen. Als ginge er mit einem Kinderwagen ohne Kind spazieren.
Sie sind dreizehn bei Tisch, worauf der Gastgeber zwischen der Foie gras und dem gekochten Dorsch mehr als einmal scherzend hinweist. Keiner der Gäste auf der gelinde gesagt überraschenden Gästeliste ist abergläubisch, zumindest lässt keiner durchscheinen, dass er es ist. Abgesehen von seiner Tischdame Linda natürlich, Gerts flatterhafter Frau, die wie üblich redet, wo sie besser schweigen sollte.
»Forderst du das Schicksal heraus, Per?«, fragt sie ihn beispielsweise und legt ihre schmale Hand auf seine. Eigentlich ist er erheblich paranoider, als er meint, so paranoid, dass er, hätte dieses Silvesteressen in einem italienischen Fürstenhof zur Zeit Machiavellis stattgefunden, sowohl für einen Mundschenk als auch für eine schwer bewaffnete Leibgarde gesorgt hätte. Deshalb hört er auch fälschlicherweise eine Betonung auf dem du , sodass die Frage in seinen Ohren lautet: »Forderst du das Schicksal heraus?«, und das in einem Tonfall, der besagt, dass sein Glück aufgebraucht ist, dass gerade er sich nicht der Gefahr aussetzen sollte. Auf die gleiche Weise sieht er plötzlich, während sein Blick auf der Suche nach einer passenden Replik die Runde macht, seine Gäste in schweren Brokat und Velours gekleidet; die Ohren der Frauen mit großen tropfenförmigen Perlen geschmückt; die Männer in Wams und Barett. Wer Freund und wer Feind ist in diesem Szenarium, ist unmöglich auszumachen. Doch dann findet er seine Antwort, blinzelt hinter der Brille und schaut noch einmal über eine nun ganz vertrauenerweckende Gesellschaft von in hohem Grad jüngeren, um nicht zu sagen jungen Menschen, die ihm ihre offenen, noch immer beeindruckten Gesichter zuwenden. Der Einzige, der auf seine Gabel hinunterblickt, ist Gert.
»Ich glaube nicht an das Schicksal, Linda«, antwortet er und hebt sein Glas, indem er eine kleine Kunstpause einlegt. »Ich glaube an harte Arbeit. Sie bringt als Einziges Resultate«, sagt er dann, unmittelbar an die beiden Neugewählten gewandt, den jungen Sune Garde und die noch jüngere und herrlich zielstrebige Liv Busk Sørensen, auf die er zusammen mit dem dritten Neuen in der Gruppe, René Nielsen aus Aalborg, zu setzen gedenkt, wenn er direkt nach den Weihnachtsferien den ersten Teil seines Erneuerungsplans vom Stapel lassen wird. Christina Maribo ist ebenfalls mit von der Partie. Was ihr an politischem Talent fehlt, wird durch ihre grenzenlose Loyalität voll und ganz wettgemacht. Hinzu kommt, dass sie robust wie ein Brauereipferd ist und über eine Energie verfügt, die es fast , fast , mit seiner aufnehmen kann. Ein derartiger Arbeitseifer findet sich nur selten bei Frauen, wie er leider konstatieren muss. Nicht, dass sie faul sind, bestimmt nicht, Frauen sind nur, wie die süße Gitte immer zu sagen pflegte, nicht so monoman in ihrem Zugang zur Arbeit. Für sie gibt es auch noch anderes im Leben, wie er oft belehrt worden ist, und daran ist schließlich nichts auszusetzen. Doch wenn man in der Politik etwas erreichen will, braucht es diese totale Besessenheit, ohne Ablenkungen und ohne Gewissensbisse alles einzusetzen, um sein Ziel zu erreichen.
Dass Charlotte Damgaard, die er heute Abend nach einigen Überlegungen neben Gert gesetzt hat, über diesen Arbeitseifer verfügt, hat er früher bezweifelt. Ihrer Loyalität war er sich auch nicht ganz sicher, während das Talent nicht zur Diskussion stand. Was sie, zuletzt am Vormittag des 11. September dänischer Zeit, beinahe zu Fall gebracht hätte, war ihre Aufmüpfigkeit. Sie war zu weit gegangen, hatte sich wie eine Primadonna aufgeführt, sich geweigert, in ihrer allzu weit gehenden Forderung nach einem Schweinestopp zurückzustecken. Aus diesem Grund – und weil Gert ihren Kopf auf einem silbernen Tablett forderte – sollte sie von ihrem Ministerposten gefeuert und, um bei den morbiden Metaphern zu bleiben, zum Schafott geführt werden, als zwei voneinander unabhängige Ereignisse, das eine geringfügig, das andere von allumfassender Bedeutung, eintrafen.
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