Christoph Bausenwein - Geheimnis Fussball

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Als Christoph Bausenweins Buch vor einigen Jahren erschien, überschlugen sich die Rezensenten mit Lob. «Schlicht und einfach das beste aller Fußballbücher», urteilte «Lesezeichen» im Bayerischen Fernsehen. «Sucht in der deutschen Sportliteratur seinesgleichen», schrieb die Zeitschrift Sport in Zürich. «Verfasst mit Esprit und Sinn fürs schöne Detail», lobte die Stuttgarter Zeitung. «Nie ist das Weltspiel Fußball besser beschrieben worden», meinte Radio Bremen. Und «Bücher Bücher» im hessischen Fernsehen:"Dieses Buch ist wahrscheinlich das beste, das je über Fußball geschrieben wurde." Dem ist wenig hinzuzufügen. Außer: Es ist wieder da. Seit Jahren vergriffen, wird es endlich neu aufgelegt. Bausenwein hat seine intelligente Analyse des Spiels, seiner Geschichte und seiner Kultur, von Grund auf überarbeitet, neue Literatur und frisch entdeckte Quellen eingearbeitet; der Verlag hat den Preis auf weniger als die Hälfte gesenkt. Damit sollte erst recht gelten, was der Tages-Anzeiger schrieb: «Dieses Werk gehört in die Champions League der Fußballbücher.»

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Manche mögen die „falschen“ Stars lieber nicht sehen; sicherlich aber kaufte sich auch ein Nick Hornby vor allem deswegen eine Karte, weil er – eben ganz anders als im Theater – vorher nicht wusste, welches Stück gegeben wird. Umgekehrt langweilte sich der Stückeschreiber Peter Handke wohl manchmal bei den Inszenierungen auf der Bühne. Dann ging er ins Stadion, wo wegen des ungewissen Verlaufs des bevorstehenden Ereignisses immer eine knisternde Atmosphäre herrscht. Die Situation unmittelbar vor Spielbeginn bezeichnete er als den „schönsten Augenblick“ eines Fußballspiels: „Alle halten den Atem an und schauen.“ Warten wir daher noch ein wenig mit dem Anpfiff. Schauen wir uns erst einmal um, wer alles ins Stadion gekommen ist.

„Noch in den Siebzigern waren die Stadien sehr übersichtlich aufgeteilt, in den Fanblock und die anderen“, schrieb das Fanzine „11 Freunde“ im Jahr 2001. „Wer singen und klatschen wollte, stellte sich zu den anderen, die singen und klatschen wollten. Und jeder Fanblock hätte die Idee wohl einigermaßen absurd gefunden, den Nebenmann zu fragen, was er denn bitte sei …“ Die Ersten, die schon in den 1960er Jahren auffielen, waren die Kuttenfans. Sie tragen Trikots des Vereins, den sie unterstützen, nietenbestickte Jeansjacken mit Aufnähern, dazu Mützen und Schals. Sie kommen in Fanklub-Gemeinschaften, feuern ihre Mannschaft lautstark an, begleiten sie zu Auswärtsspielen, liefern sich Sprechchor-Wettkämpfe mit den Fans des Gegners und unterstützen ihren Verein auch in schlechten Zeiten bedingungslos. Nicht zu verwechseln mit den Kuttenfans ist die kleine Gruppe der Hooligans, die seit den 1980er Jahren mit ihren Gewalttaten in die Schlagzeilen kamen. Diese Raufbolde mischen sich unauffällig unter die Zuschauer auf den Sitzplätzen und verabreden sich mit den Hools des Gegners zu Kämpfen. Seit den 1990er Jahren hat die in italienischen Stadien entstandene Ultra-Bewegung viele Anhänger gefunden. Die Italiener entwickelten eindrucksvolle Choreographien mit Fahnen, Transparenten, Papptafeln, Feuer und Rauch. In Deutschland fühlen sich die Ultras als die einzig unabhängigen und „echten“ Fans, und deswegen distanzieren sie sich vor allem von unkritischen Anhängern, die ihre Vereinsklamotten in den Fanshops kaufen.

Alles, was nicht Kutte, Hooligan, Ultra oder „Hooltra“ (gewaltbereiter Ultra) ist, gilt als „Normalo“. Doch auch die „normalen Zuschauer“ lassen sich noch differenzieren. Da gibt es die kleine Gruppe älterer Anhänger, die viel über die Tradition des Vereins wissen und eine Menge von lange zurückliegenden Erfolgen zu berichten wissen. Beim Anmarsch kaum zu sehen sind die so genannten VIPs. Sie bahnen sich mit ihren Limousinen einen Weg durch die Menge und parken unmittelbar hinter der Haupttribüne. Das Spiel verfolgen sie hinter Glas bei Sekt und Schnittchen in teuer angemieteten Logen oder auf extra abgesperrten Ehrenplätzen. Die größte Menge der heutigen Besucher bilden wenig auffällige Durchschnittsmenschen, auch Frauen sind darunter und viele Kinder. Die auf den billigeren Sitzplätzen, oft ehemalige Amateurfußballer, nörgeln viel und verlassen das Stadion, wenn es für das eigene Team nicht so gut läuft, oft schon vor dem Abpfiff. Auch bei den besser gestellten Leuten auf den etwas teureren Plätzen handelt es sich um recht kritische Konsumenten, die vor allem ein unterhaltsames Spiel und eine ihrem Eintrittsgeld entsprechende Leistung sehen wollen.

Heute finden sich Menschen aus allen Bevölkerungsschichten in den Arenen des Fußballs zusammen. In der Verteilung der Zuschauer im Mikrokosmos Stadion (Logen, Haupttribüne, billige und teure Sitzplätze, Stehränge) spiegeln sich auch die Sozial-und Konfliktstrukturen der Gesellschaft. In den unterschiedlichen Formen der Teilnahme am Ereignis – die einen wollen vor allem ein schönes Spiel sehen, die anderen unbedingt einen Sieg ihrer Mannschaft, wieder andere wollen vor allem „die Sau“ rauslassen – zeigt sich ebenfalls, dass es keineswegs eine undifferenzierte Masse ist, die zuschaut. Anders als im wirklichen Leben sind es hier allerdings die auf den billigen Plätzen, die das Stadion lautstark als ihren Herrschaftsraum deklarieren. Das bessere Publikum betrachtet das Spiel interessiert-distanziert und begrüßt die Inszenierung des Volkes auf den Rängen als folkloristische Zugabe zu dem Erlebnis, für das man zahlt. Während man die zahlungskräftigste Schicht in den Logen während des Spiels kaum wahrnimmt, fallen die Möchtegern-VIPs auf der Haupttribüne vor allem durch ihr Schweigen auf und dadurch, dass die „La-Ola-Welle“ bei ihnen in der Regel verebbt.

Leute, die vom Fußball keine Ahnung haben, können sich nur wundern über das, was da allwöchentlich passiert. Für diese Leute besteht der Fußball lediglich darin, dass 22 Spieler mit oft merkwürdigen Verrenkungen einen Ball hin- und herstoßen. Sie können nicht verstehen, was so anziehend sein soll an diesem Geschehen. Wie könnte man solchen Fußball-Banausen verständlich machen, was so reizvoll ist an einem Stadionbesuch? Soll man ihnen sagen, dass Fußball einfach ein tolles Spiel ist? Wie soll man ihnen aber erklären, dass man auch dann noch hingeht, wenn der Unterhaltungswert eines Spiels nicht größer ist, als wenn man 22 gemütlich grasenden Rinder zusieht? Und wäre ihnen nicht Recht zu geben, wenn sie behaupten, dass man ein Fußballspiel am Fernseher im Grunde viel besser verfolgen kann?

Tatsache ist, dass es beim Besuch eines Fußballspiels nicht nur um Fußball geht. Die These, es gehe im Stadion auch um das, was durch die Besonderheit des Ortes erst möglich wird, ist keineswegs weit hergeholt. Die Verhaltensweisen und Erfahrungen der Besucher von Fußballspielen lassen sich von dem „physischen Milieu“, in dem sie stattfinden, nicht trennen. Überspitzt ausgedrückt: Die Gefühle, von denen der Fußballzuschauer ergriffen wird, verhalten sich zum architektonischen Raum, in dem sie stattfinden, wie die Software zur Hardware beim Computer. Ohne die besondere Konstruktion des Stadions würde nicht funktionieren, was das Besondere des Zuschauererlebnisses Fußball ausmacht.

Die Arenen sind meist am Rande der Städte angesiedelt. Allein das weist sie bereits als Orte aus, die außerhalb des Normalen stehen. Dieser Eindruck verstärkt sich, wenn man ihre Konstruktion betrachtet. Stadien sind als ein in sich geschlossener Kreis konzipiert, der einen Innenraum von der Außenwelt abgrenzt. Indem die Zuschauer ihre Aufmerksamkeit dem Geschehen in diesem Innenraum zuwenden, kehren sie dem gewöhnlichen Leben im wahrsten Sinne des Wortes den Rücken zu. Stadien sind besondere Orte, in denen die alltäglichen Normen für eine Weile außer Kraft gesetzt sind. Menschen legen draußen die Vernunft ab und überlassen sich ihren Gefühlen. Mit leerem Kopf, ganz Fußball, ballen sie sich zur Masse zusammen und artikulieren sich als solche.

Dieser in sich und nach außen hin geschlossene Ring scheint mit geradezu ungeheuerlichen Phänomenen in Zusammenhang zu stehen. Nähert man sich während eines Spiels einem Stadion von außen, so kann man ein Jubeln und Brüllen, ein Keuchen und Ächzen vernehmen, das so wirkt, als käme es von einem einzigen Wesen und nicht von mehreren tausend verschiedenen Menschen. Man könnte den Eindruck gewinnen, so der Schriftsteller Georges Haldas, als habe man in der Arena „ein Fabeltier, halb Mensch, halb Reptil, oder halb Mensch, halb Stier, gefangen“, das einmal seine Wut und ein andermal seine Lust hinausstöhnt oder -brüllt. Neben den Lauten der Aggression und der Freude ist aber auch das gesittete Klatschen eines kennerhaften Publikums zu vernehmen, selbst inbrünstige Gesänge fehlen nicht. Kriegsgeschrei, ausgelassene Festlichkeit, Karnevalsstimmung, Konzert- und Theaterbegeisterung, religiöse Andacht – alles scheint da an ein- und demselben Ort versammelt, der zugleich „Schlachtfeld“, „Partysaal“, „Hexenkessel“, „Oper“ und „Kathedrale“ sein kann.

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