Salomo Friedländer - Rosa, die schöne Schutzmannsfrau

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Mynonas Grotesken verbinden das Heitere und Ernste, das Komische und das Grausige, das Tiefsinninge und Banale in paradoxem, humoristisch-ironischem Spiel. Schrankenlose Fantasie verbindet sich mit scharfer, spöttischer Zeitkritik. Die Sammlung enthält 37 Grotesken, die fünf Büchern entnommen sind, den wichtigsten Buchveröffentlichungen Mynonas aus den Jahren 1913 bis 1928, u.a. «Rosa, die schöne Schutzmannsfrau», «Goethe spricht in den Phonographen», «Gebratenes Sphinxfleisch», «Faust lacht sich ins Fäustchen».-

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Da zog hinterm Berge leise und langsam, wie sich selber besinnend und halb zögernd, von einem zahmen Winde getrieben, eine lose hellgraue Wolke auf. Sie warf ihren matten Schatten über alle die fröhlichen Dinge unmerklich mißmutig hin, und mit diesem Schatten dachte sie selbst über das ganze Glück dieser schönen Gegend nach. Ihre Gedanken liefen aber alle darauf hinaus: Wo könnte ich am passendsten niedergehen? Mit gleichgültiger Trauer in ihrem suchenden Blick streifte sie über alles weg; der Wind stieß sie aufreizend an und blies in ihre hohlen Ohren: hier, hier, hier! Aber sie ließ sich nicht beirren, sondern suchte, suchte. Selten gab es eine so zweifelnde, so überaus gewissenhaft abwägende Wolke. Soll ich oder soll ich nicht, schwankte sie fortwährend und wurde bald dünner, bald dichter. Unten streckte Rentner Lebehoch seine kluge Hand aus und rief dem Bäcker Dudelsack mit wohlsituierter Stimme zu: Herr Nachbar, das gibt keinen Zuckerguß. Die Wolke versuchte, wie man an ihrem Schatten merkte, flüchtig zu lächeln; sie putzte gerade der Sonne die herrliche Nase; wobei die Sonne mit den Augen blinzte, so daß die ganze Gegend mit einem Male aussah, wie wenn sie einen geistreichen Einfall hätte; bald darauf war sie wieder glücklich wie das Schlaraffenland. Nur unglücklich fühlte sich die Wolke mit ihrem zaudernden Willen, niederzuregnen. Eine nachdenkliche Wolke ist sehr selten. Das ganze Geheimnis, zu regnen, besteht ja eben bloß darin, daß man resolut, so stark man gerade kann, niederregnet, ohne sich – das ist die Hauptsache! – aus der Wirkung auf das zu Beregnende etwas anderes zu machen als eine lustige Kurzweil oder einen lustigen Zorn. Gekitzelt wurde wohl die Wolke zu jenem, gestachelt zu diesem; aber mit ihrem Schatten alles Untere zart berührend und prüfend, erhielt sie sich in ihrem grämlichen Gleichgewicht. Weder die glatten, schimmernden Rücken der Kühe, die sie sanft mit ihrem Dämmer streichelte, noch das kleine Kindchen im Wagen, dem sie die helle Stirn ein wenig trübte, noch Pastor Blotegel, der stets ein wahrer Festschmaus für hungrige Wolken war, lockten sie zur Auflösung. Sondern, angesteckt vom allgemeinen Frieden, begann die Wolke sentimental zu werden: sie genoß und sog in sich ein dieses ganze Idyllische allenthalben und empfand als den einzigen Störenfried allein nur sich. Sie sah die Kuh Klaudine und erschrak bei dem bloßen Gedanken, diesem ehrwürdigen Tier die Douche geben zu sollen. Der Wind, der Mephistopheles der Wolken, war außer sich: Gemüt bei einer Wolke, zischelte er, ist wie Käse in Form eines Maiglöckchens. Die arme Wolke wurde düster und ließ aus Zerstreutheit dem Blotegel einen Tropfen auf die Nase fallen, so daß dieser aufsah und salbungsvoll sprach:

«Oh himmlisches Naß, verschone noch deinen Diener, bis daß er den Fußsteig über den Bach zu seinem Hause zurückgelegt!»

Sie ließ ihn hinübergehen und stand eine Weile still, ein kleiner Blitz fuhr in ihr Auge und verschwand, sanftmütig setzte sie ihren trostlosen Weg fort. Man glaubt ja immer, die Sonne kümmere sich um nichts und lasse ihr Licht leuchten, ohne sich viel Gedanken darüber zu machen, wohin es falle. Das ist Aberglaube. Zum Beispiel die Wolken kennt die Sonne alle beim Namen. Wie oft macht sie sich ein Vergnügen daraus, sie an den Haaren zu sich emporzuheben, sie zu küssen, um sich an ihrem Naß den Durst zu löschen und sie dann wieder loszulassen. Die Sonne, die sich heute besonders wohl fühlte, faßte die Wolke zart an, aber durch diese ging ein Schauern, sie schmiegte sich dicht an sie an und bat: liebste Tante, du bist vielleicht mit daran interessiert, daß ich diese glückliche Gegend unten nicht einmansche. Bitte, darf ich ausnahmsweise einmal nach oben regnen?

Da lächelte die Sonne so sehr, daß der Wind seine Flügel faltete und still wie eine Eule am Tage dasaß. Und holte aus ihrer Tasche einen strahlenden Kamm: Frisiert mußt du werden, mein Töchterchen, ehe du in den Himmel hinaufgehst. Und sie kräuselte ihr das feuchte Haar in zierlich rieselnde Wellen, streute auch das feinste Flimmern darauf aus, von unten war es so schön anzusehen, daß alle Schulkinder die Nasen sehr hoch hoben: dies war der letzte Anblick, den die Wolke hatte, der sie auch zu Tränen rührte: so geriet sie denn in immer tieferes Weinen, löste sich ganz darin auf, tat noch einen himmlischen Atemzug und floß in diesem durch das Sonnenlicht ganz verklärt in den blauesten Himmel hinauf. – Wolken sind sehr selten so gefühlvoll.

Mein Sohn

Mein Sohn, ein gewisser Herr Lehmann, dem ich vom Tage seiner Geburt an ein mir verwunderliches Interesse gewidmet hatte, ist heute ein dicker, melancholischer Mann von rund dreißig Jahren, der mir unsympathisch ist, weil er ungesetzlich verfährt. Er rechtfertigte sich mir gegenüber mit der Einwendung, man müsse sich beweisen, daß man nicht bloß aus Gutmütigkeit bei der Stange bleibe. «Du sollst nicht töten», sprach ich zu ihm mit väterlicher Stimme. Siehe da! Er fiel mir zu Füßen, zog aus seiner inneren Rocktasche ein braunes seidenes Tuch, darin lagen wohl eingewickelt mehrere Revolver, ein Fläschchen Gift, ein Strick, ein Döschen Pfeffer, kurz lauter Sachen, die Argwohn erregten. «Ich soll nicht», schluchzte mein Sohn, «allein ich muß es erst können.» Er tat die Sachen wieder in seinen Rock und vollführte einen Freudensprung. Bald darauf ermordete er meine Frau, eine schöne Matrone, die ihn mir geboren hatte. Ich hielt es ihm ernstlich vor. Aber mein Sohn, bei aller Zartheit ein harter Charakter, mißhandelte mich auf das roheste, so daß ich zum bösen Spiel gute Miene machte. Versteht sich, daß mein Sohn dem Gericht jedesmal ein Schnippchen schlägt. Bloß mir hat er es angeboten, daß ich der Mitwisser seiner Schändlichkeiten sei; und schließlich muß ein rechter Vater seinem Kinde auch ein paar mal durch die Finger sehen können. Ich billigte seine eigentümliche Methode, sich zu einem gesitteten Menschen zu erziehen, keineswegs: aber sie imponierte mir. Es genügte, daß er jemanden liebte, alsbald sann er auf die grausamsten Mittel, Partei gegen sich zu nehmen: er zwang sich zur Ermordung aller Triebe und Gegenstände seines Herzens. «Nur so», argumentierte er, «bekommt man sich in eigene Gewalt.» Bei diesen Worten weinte ich laut auf: «Du liebst mich nicht, mein Sohn», stöhnte ich, «denn ich lebe noch.» «Hoho!» lachte er: «ich bedarf eines Mitwissenden, es ist eine Schwäche – wer weiß, du hast etwa Hoffnung.» Am vorigen Mittwoch ertränkte mein Sohn seine Braut, er teilte mir es brühwarm mit: «Ich kann darüber weinen oder lachen – wie ich eben will», frohlockte er, «ich habe eine vollkommene Freiheit über alle Bewegungen meines Gemütes erlangt.» «Dann laß es doch endlich!» raunte ich ungeduldig. «Jetzt», sagte er, «wo es mir Spiel geworden ist, ein liebliches Spiel der Selbstfolterung, nicht zu vergessen, wie es dich quält, Papa? – Geduld, alter Herr! Du bist noch nicht an der Reihe.» –

Hierauf schoß er mir unversehens mit dem Revolver meinen Nasenknorpel weg und schickte unsere Dienstmagd zum Arzt. Ich tröstete mich mit einem Rückschluß auf die Stärke seiner Sohnesliebe. In der folgenden Nacht erdrosselte er meine Lieblingstochter Angelika. «Das räche der Himmel!» rief ich aus, ich verlor alle Selbstbeherrschung, mir graute. Lehmann wurde mir vollkommen unheimlich. War dieses Ungeheuer wirklich mein Sohn? «Alterchen, du bist ein drolliger Kerl», amüsierte er sich. «Ich gebe übrigens zu, daß die Möglichkeit des Todes schrecklich ist: aber wie, wann, wo wir sterben, ist recht sehr – Nebensache und sollte niemanden ernstlich aufregen.» «Du bist irrsinnig», schrie ich ihn an. «Deine Vernunft ist beim Teufel; wenn du jetzt kein Ende mit deinen Mordübungen machst, geh ich zum Gericht, ich hätte es schon beim Tode deiner Mama tun sollen.» – «Vater», sagte mein Sohn und sah mich auf eine unbeschreibliche Weise an, «Sie werden sofort Gift kriegen. Zuvor jedoch töte ich Ihre alberne Logik, welche die unendliche Vernünftigkeit des Wahnsinns lästert.» Er gab mir, so viel ich weiß, einen furchtbaren Klaps auf die Schädelkapsel. «Jetzt schweige, Idiot, der du nun bist», brüllte er, rauchte, in meiner Stube hin und her gehend, eine Zigarre, und entfernte sich verdrossen. Inzwischen kam ich wieder zur Besinnung, in meinem Speisezimmer fand ich die Dienstmagd in Gestalt einer Leiche, ein Anblick, der, trotzdem ich durch meinen Sohn abgehärtet dagegen war, mir doch dermaßen zusetzte, daß ich zu pfeifen aufhörte, ich hatte gerade eine Verdische Arie zwischen den Lippen gehabt. Ich kam mehr und mehr in eine wehmütige Stimmung. Plötzlich geriet mein Herzschlag in immer rasenderen Galopp, zugleich machte mir das Atmen Schwierigkeiten, und glühende Nadelspitzen stachen in meinen ganzen Körper. Kein Zweifel! Ich war während meiner Geistesabwesenheit vergiftet worden. Mit dem letzten Aufgebot meiner Kraft nahm ich ein Brechmittel, es wirkte, und ich begann, mich zu erholen. Da kehrte mein Sohn zurück. «Du lebst?» fragte er ungläubig lächelnd. «Ich lebe», antwortete ich fest und würdig. Das schien ihn nicht einzuschüchtern. Er zog ein Blatt aus der Tasche und rechnete einige Minuten. «Vater», verkündete er mir sein Resultat, «du hast die Lebenskraft von vier Rossen. Theoretisch bist du tot, und moralisch bist du es für mich längst. Hierauf schickte er zum Arzt. «Herr Doktor», erklärte er diesem, «mein Papa, der alte Herr, den Sie dort pfeifen hören, ist vor etwa einer halben Stunde gestorben; bitte konstatieren Sie das und fertigen Sie einen Schein aus.»

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