Erdmann Graeser - Das falsche Gebiss

Здесь есть возможность читать онлайн «Erdmann Graeser - Das falsche Gebiss» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Das falsche Gebiss: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Das falsche Gebiss»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Mit dem Verkauf ihres legendären Gartenlokals draußen in Schöneberg sind die «ollen Lemkes» nicht nur finanziell unabhängig geworden. Mit dem Umzug in die Potsdamer Straße beginnt für Frau Lemke auch der gesellschaftliche Aufstieg. Statt in Holzpantinen in den Keller zu laufen, um Weißen abzuzapfen, wohnt man jetzt in der «Bölletasche» und ist «wat Besseret» geworden. Und, wie Frau Lemke selbstbewusst feststellt: «Unse Kinna werden noch feina». Der Start ins neue Leben beginnt für sie vor allem mit neuen Zähnen. Ein mutiger Schritt, denn bisher war Anna Lemke jedes Mittel recht, die schmerzenden Ungeheuer in ihrem Mund zu bekämpfen, bis auf den Zahnarzt, den sie fürchtet wie der Teufel das Weihwasser. Allerdings ist ihr auch klar, dass ein blendendes Gebiss allein nicht reicht, um angemessen an der «Tablettote» mit zu sitzen. Der einzige in ihrem Haushalt, der ihr das gute Benehmen und den notwendigen Schliff beibringen könnte, ist Herr Anton Fiedler, der als Nachhilfelehrer von Enkelsohn Edwin erstaunliche Erfolge vorweisen kann. Eines Nachmittags überrascht sie den völlig überrumpelten jungen Mann mit dem Plan, Anstandsunterricht bei ihm zu nehmen, und zwar praktisch. Er soll mit ihr ausgehen und ihr das richtige Benehmen bei Tisch beibringen. Allerdings heimlich, denn ihr Mann würde das ganz bestimmt falsch verstehen …Mit einem weiteren Band über die herzerfrischend komische Berliner Familie Lemke schreibt Erdmann Graeser weiter an seiner liebevollen Chronik der Gründerjahre des alten Berlin.-

Das falsche Gebiss — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Das falsche Gebiss», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Dann hatte Lieschen das Album auch ihrer besten Freundin, Selma Wagenschütz, zum Einschreiben gegeben, und da diese gefühlt hatte, daß sie mit den Größen da vorn auf den ersten Seiten des Buches nicht konkurrieren konnte, hatte sie sich die letzte Seite ausgesucht und sich durch das berühmte Versehen zu helfen gesucht: „Wer dich lieber hat als ich, der schreibe sich gleich hinter mich!“

Und Anna Kuhnert, Lieschens zweitbeste Freundin, hatte das für eine Aufforderung gehalten, Selma Wagenschütz zu übertrumpfen. Sie hatte das festgeklebte Blatt vom Deckel losgerissen und in lakonischer Kürze außer ihrem Namen nur „Ich“ dahintergeschrieben.

Seitdem war es mit dem Aussehen des Albums bergabgegangen. Minna Wagner, Lieschens drittbeste Freundin, die berühmt war, daß sie den Stammbüchern stets künstlerischen Schmuck verlieh, hatte eine große Enttäuschung bereitet. Nach der Rückgabe stellte sich heraus, daß sie nur ein „Abziehbild“ hineingezaubert, das ihr nicht einmal recht gelungen war.

Eigentlich hätte nun das Stammalbum, auf Anraten Großvaters, aus dem Verkehr gezogen werden sollen, aber da war gerade damals ein adliges Mädchen, Frieda von Bergholz, in die Klasse aufgenommen worden, deren Beitrag dem Album gewiß zur Zierde gereicht hätte. Da die Adlige auf Ehrenwort versprach, mit dem Album recht sorgfältig umzugehen, hatte sie es bekommen. Als sie es zurückgab, erschien es merkwürdig dünn, und Frieda von Bergholz gestand dann auch, daß sie sich beim Einschreiben die Mitte des Albums ausgesucht und jedesmal ein Blatt ausgerissen hatte, wenn ihr etwas mißglückt war. Zuerst hatte sie sich verschrieben, dann, als sie radieren wollte, war ein Loch entstanden und nachher die Schrift wieder schief geworden. Schließlich hatte sie kein Blatt mehr ’rausreißen können, weil sonst eine Seite mitgegangen wäre, „auf der schon was stand“. Kurz, sie hatte Blut geschwitzt, ehe sie ihr armseliges Verslein: „Schiffe ruhig weiter …“ im Buche hatte. Dabei war ihr noch ein grober Fehler unterlaufen: „In hertzlicher Erinnerung“ hatte sie unterzeichnet.

Lieschen Lemke seufzte tief auf und blätterte nachdenklich weiter. Auf einer der nächsten Seiten, gerade hinter dem Beitrag von Carla Petersen, fand sich mit ausnehmend kräftigen Zügen eingetragen ein lateinischer Spruch:

„Non sentiunt viri fortes in acie vulnera!“

Es sah aus, als ob ein junger Titan sich dort verewigt hätte — aber dieses Sprüchlein stammte nur von Edwin.

Lieschen blickte zu dem Bruder hinüber und seufzte wieder — diesmal noch vernehmlicher.

Edwin drehte sich wütend um: „Hör uff mit det Jepiepe, ick kann nischt arbeeten, wenn du immerfort so stöhnst!“

„Ich wollte dich bloß was fragen — was das hier auf deutsch heißt —“ sagte Lieschen.

Edwin sah sie verachtungsvoll an — dann entschloß er sich doch zur Antwort und übersetzte den Vers: „Tapfere Männer fühlen in der Schlacht ihre Wunden nicht!“

„Weißte, was Selma Wagenschütz sagt? Weil du dich gleich hinter Carla Petersen eingeschrieben, bist du ihr Bräutigam!“

„Selma Wagenschütz is een Kamel —“ sagte Edwin, aber er war blutrot geworden.

„Und weißt du, was Anna Kuhnert sagt? Sie hat dich neulich mit Carla Petersen auf der Bülow-Promenade gesehen!“

„Wenn ick die Kuhnert treffe, haue ick ihr eene runter—“ sagte Edwin.

Lieschen steckte das Buch in die Tischschublade, ging gelassen nach der Tür und sagte — während sie aufblickte: „Und es ist doch wahr, ihr seid Braut und Bräutigam — wir alle haben euch ja gesehen!“

Dann schlug sie rasch die Tür zu und raste davon, denn Edwin hatte Miene gemacht, ihr nachzulaufen.

Der gute „Bongtong“

Um fünf Uhr — genau mit dem Glockenschlag — kam Herr Anton Fiedler, der Hauslehrer, um Edwin Nachhilfeunterricht zu erteilen. Wenn er es sich auch nicht abgewöhnt hatte, sein Taschentuch nach Gebrauch jedesmal wieder in kleine Quadrate zu falten, so war — im Laufe der Jahre — doch eine wohltuende Veränderung mit dem jungen, schüchternen Manne vorgegangen.

Statt des schwarzen Rockes mit dem etwas speckigen Kragen, trug er jetzt einen modernen Jackettanzug, und statt des linkischen, gedrückten Benehmens, zeigte er ein sicheres, energisches Auftreten.

Minna, das Dienstmädchen, dessen Bewunderung für Herrn Fiedler den höchsten Grad erreicht hatte, brachte verlegen das Tablett mit dem Kaffeegeschirr herein und stolperte dann — sich mit den Füßen im Teppich verwickelnd — zur Tür hinaus. Trotzdem sie dem jungen Mann nun doch unermüdlich Beweise ihrer Zuneigung gegeben, schien er bis heutigen Tages keine Ahnung davon zu haben, in welche Gemütsverfassung er sie gebracht und wie sehr er sogar ihr Traumleben beeinflußte.

Nun hatte er sich die Brille geputzt — mit einem rotseidenen Tüchelchen, das ihm Frau Lemke geschenkt, und dann begann der Unterricht. Man mußte es Herrn Fiedler lassen, er verstand es vorzüglich, selbst einen so harten und widerwilligen Kopf, wie ihn Edwin besaß, mit dem nötigen Weisheitsquantum vollzutrichtern.

Gegen Ende der Stunde öffnete sich plötzlich die Tür wie immer — ehe Herr Fiedler fortging — erschien Frau Lemke, um sich nach den Fortschritten ihres Sohnes zu erkundigen. Während sie sonst einen blauen Schlafrock bei diesen Gelegenheiten trug, hatte sie heute — da sie es beinahe verschlafen — in der Eile nur eine großgeblümte Matinee — wie sie diese Flanellnachtjacke nannte — übergeworfen. Ihr Gesicht war etwas entstellt, weil die Backe angeschwollen war und sich das Stickmuster des Sofakisssens, ein Papagei, darauf abgedrückt hatte.

„Wat ick leide, is unmenschlich“ — sagte sie — „Onkel Karrel, obschon ick ihn sonst nicht beistimmen kann, hat janz recht, wenn er sagt, det in die Zehne keene Nerven nicht sind dürften. Det mißte der liebe Jott so injericht’t haben, det man sich die Zehne, wie die Näjel von die Beene, mit ’ne Schere selba abschneiden könnte, wenn sie schlecht jeworden sind.“

Herr Fiedler war ebenfalls der Ansicht, daß dies jedenfalls am praktischsten wäre.

„Ick würde mir —“ sagte Frau Lemke, als sie ihr Spiegelbild erblickte — „in die Vafassung heite janich vor Ihn’n sehen lassen, aba et handelt sich um wat Beson’neres, wat ick mit Sie besprechen möchte. Edwin“, — wandte sie sich an ihren Sohn — „biste fertich, denn kannste jehen, wir brauchen dir momentan nich!“

Etwas widerwillig packte Edwin seine Bücher zusammen und verschwand.

„Et quält mir wat —“ sagte Frau Lemke, „und ick weeß nich, wie ick Sie det bejreiflich machen soll. Jleich in’n Anfang, als Sie bei uns kamen, hab’ ick schon mal mit Sie drieba jesprochen.“

Herr Fiedler saß in respektvoller Haltung auf der Stuhlkante und machte kleine, zustimmende Verbeugungen, obwohl er sich nicht recht erinnern konnte, was Frau Lemke meinte.

„Sie müssen mir mehr in die Mache nehmen“ — sagte Frau Lemke, — „so jeht det nich weita! Nu — wo ick mir den Zahn habe ziehen lassen und det Schmerzhafteste vorbei is, muß det an’nere ooch drankommen.“

Sie sah Herrn Fiedler erwartungsvoll an. Da sie aus seiner Verbeugung aber merkte, daß er noch immer nicht verstand, worauf sie eigentlich hinauswollte, setzte sie hinzu: „Wir wollen diesmal während die Schulferjen ooch varreisen, und da jehört et sich, det man sich zu benehmijen vasteht — an die Tablettote — ibahaupt beit Essen und so!“

„Aah, Frau Lemke meinen den äußeren Schliff“, sagte Herr Fiedler.

„Janz recht, ick kam bloß nich jrade uff den Ausdruck. Et is so vielet — lauta Kleenigkeiten, aba die wollen ooch jelernt sind. Manche Leite jeben jrade dadruff det meiste!“

„Wenn mir Frau Lemke das Vertrauen schenken wollen —“ sagte Herr Fiedler.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Das falsche Gebiss»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Das falsche Gebiss» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Doris Woggon - Das falsche Profil
Doris Woggon
Erdmann Graeser - Berlin WW
Erdmann Graeser
Erdmann Graeser - Eisrieke
Erdmann Graeser
Erdmann Graeser - Koblanks
Erdmann Graeser
Erdmann Graeser - Der blaue Amtsrichter
Erdmann Graeser
Erdmann Graeser - Spreelore
Erdmann Graeser
Erdmann Graeser - Leipzig - wie ich es sah
Erdmann Graeser
Erdmann Graeser - Eugenie Erdözy
Erdmann Graeser
Erdmann Graeser - Zur unterirdischen Tante
Erdmann Graeser
Erdmann Graeser - Koblanks Kinder
Erdmann Graeser
Отзывы о книге «Das falsche Gebiss»

Обсуждение, отзывы о книге «Das falsche Gebiss» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x