Erdmann Graeser - Das falsche Gebiss

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Mit dem Verkauf ihres legendären Gartenlokals draußen in Schöneberg sind die «ollen Lemkes» nicht nur finanziell unabhängig geworden. Mit dem Umzug in die Potsdamer Straße beginnt für Frau Lemke auch der gesellschaftliche Aufstieg. Statt in Holzpantinen in den Keller zu laufen, um Weißen abzuzapfen, wohnt man jetzt in der «Bölletasche» und ist «wat Besseret» geworden. Und, wie Frau Lemke selbstbewusst feststellt: «Unse Kinna werden noch feina». Der Start ins neue Leben beginnt für sie vor allem mit neuen Zähnen. Ein mutiger Schritt, denn bisher war Anna Lemke jedes Mittel recht, die schmerzenden Ungeheuer in ihrem Mund zu bekämpfen, bis auf den Zahnarzt, den sie fürchtet wie der Teufel das Weihwasser. Allerdings ist ihr auch klar, dass ein blendendes Gebiss allein nicht reicht, um angemessen an der «Tablettote» mit zu sitzen. Der einzige in ihrem Haushalt, der ihr das gute Benehmen und den notwendigen Schliff beibringen könnte, ist Herr Anton Fiedler, der als Nachhilfelehrer von Enkelsohn Edwin erstaunliche Erfolge vorweisen kann. Eines Nachmittags überrascht sie den völlig überrumpelten jungen Mann mit dem Plan, Anstandsunterricht bei ihm zu nehmen, und zwar praktisch. Er soll mit ihr ausgehen und ihr das richtige Benehmen bei Tisch beibringen. Allerdings heimlich, denn ihr Mann würde das ganz bestimmt falsch verstehen …Mit einem weiteren Band über die herzerfrischend komische Berliner Familie Lemke schreibt Erdmann Graeser weiter an seiner liebevollen Chronik der Gründerjahre des alten Berlin.-

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„Der hätte nie nich heiraten sollen“, stimmte Herr Lemke zu. „Wojejen ick aba protestieren möchte, Karrel, det du Tante Liese een Frauenzimma nennst!“

„Ick habe nur janz int alljemeine jesprochen“, sagte Onkel Karl. „Ick jebe dir jerne zu, det sie imma for det Feine jewesen is, wir haben ja stets von ihre Zimpabeene jesprochen! Ooch dunnemals, wo sie eich det Klavier abknöppte und nich bezahlte, geschah et nur aus ibajroßet Feinjefiehl!“

„Na — wat haste dann jejen ihr?“ fragte Herr Lemke verwundert, „denn jib mir doch den Fingazeich!“

„Arinnerste dir noch an meene Aklärung von die Muttaliebe?“

„Nee — du hast ja so ville Reden jehalten!“

„Na — an die wirste dir aba noch arinnern“, sagte Onkel Karl, „paß uff, laß uns ’mal erst den Besuch jemacht haben.“

Beim Zahnarzt

Frau Lemke hatte in der Nacht wieder entsetzliche Zahnschmerzen gehabt, und in dieser Nacht war sie zu der Überzeugung gekommen, daß die ganze Hausapotheke mit all ihren Mitteln „man bloß Schund“ sei.

„Et fangt schon wieda an, Willem“, hatte sie gesagt, kaum daß Herr Lemke ihr den Senfspiritus oder die spanische Fliege aus dem Medizinkästchen geholt.

„Et is een rechtet Unjlick mit dir“, sagte ihr Mann, „du hattest doch sonne scheenen Zehne, als ick dir kennen lernte. Aba ick jlobe, du hast zu ville Sißigkeeten jejessen, oda et kommt ooch von die sauren Jurken!“

Er war so müde, daß ihm die Augen zufielen, aber wenn er sich wieder legen wollte, begann seine Frau so zu jammern, daß er auf der Bettkante sitzen blieb, um sofort wieder hilfsbereit zu sein.

„Stöhne doch nicht so, Anna“ — sagte er schließlich ganz verzweifelt, „det hilft ja doch nischt. Nimm lieba meen Taschenmesser oder die Schere und stekere mal den Zahn mit, vielleicht kricht er denn ’n Schreck und hört uff!“

„Ick hab’ det Biest ja schon mit’ne Haarnadel jepolkt, aba det hat janischt jenutzt“, wimmerte Frau Lemke.

„Denn weeß ick nur noch een Mittel“ — sagte Herr Lemke — „ick werd’ dir aus’t Kichenspinde ’n ollen Brotkanten holen, den hälste uff den hohlen Zahn und denn beißte mal richtich druff!“

Und ohne ihre Antwort abzuwarten, tappte er sich in der Dunkelheit durch den Korridor und kam nach langem Rumoren draußen in der Küche mit einem Stück steinharten Brotes zurück.

„So — nun wird’s jleich uffhören“, sagte er tröstend. Und dann beobachtete er, wie Frau Lemke mühsam den geschwollenen Mund öffnete, den Kanten hineinklemmte und entschlossen zubiß.

Der Effekt war ziemlich überraschend. Herr Lemke erinnerte sich am andern Morgen, daß seine Frau im nächsten Augenblick in der entgegengesetzten Ecke der Schlafstube den Versuch machte, am Ofen hochzuklettern und daß sie gleich darauf mit Gewalt den Kopf unter ihr Bett zwängte.

„Anna — Anna —“, sagte er entsetzt, „wat wiste denn da unten, du wirst dir akälten.“ Als er sich aber näherte, telegraphierte sie ihm durch heftiges Schwenken ihres Beines, daß es nicht ratsam für ihn sei, auch nur einen Schritt weiterzukommen.

„Jott und Vata“ — sagte Herr Lemke kummervoll, „is det hier schon eene vaflixte Zucht bei uns! An’nere Leite schlafen jetz ruhich und friedlich, und wir missen hier son Theata machen. Und det is nu seit vierzehn Tagen jede Nacht so!“

Er bekam keine Antwort — hörte auch kein Stöhnen. Bis dann plötzlich Frau Lemke mit einem Ruck wieder im Bett saß und sich mit der Faust an die Backe schlug.

„Feste — feste“, ermunterte Herr Lemke, „hau det Biest, bis et wacklich is! Soll ick dir villeicht ’ne Strippedranbinden und mal ziehen?“

„Weg — jeh weg —“ schrie ihn seine Frau mit so furchtbarer Stimme an und machte dabei so haßerfüllte Augen, daß Herr Lemke ganz entsetzt zurückwich.

„Denn jeh ick raus und setz mir lieba in die Kiche“ — sagte er beleidigt. „Ick kann den Rummel hier nich mehr mit ansehen, sonst steck ick mir an und krieje ooch Zahnschmerzen.“

Frau Lemke weinte. „Ick wer’ ja noch varickt, ick komme ja um vor Schmerzen, wenn’t doch man bloß erst Tach wär’, det ick bein Dokta jehen könnte!“

Und dann schwur sie — es war ein feierliches Gelübde — Herrn Lemke wurde ganz sonderbar dabei ums Herz: „Morjen fackle ick nu nich länga und wenn er mir ooch sämtliche Zähne rausreißt, Amen!“

Es war, als habe der Zahn nur auf dieses Gelübde gewartet. Frau Lemkes Wimmern verstummte allmählich, sie streckte sich und begann leise zu schnarchen.

Herr Lemke aber schrieb diesen wunderbaren Erfolg dem Brotkanten zu und beschloß, das Mittel allen Zahnschmerzlern zu empfehlen. „Zuerst wird’s ja ’n bisken dolla, aba denn hört’s uff“ — sagte er und kroch befriedigt unters Deckbett. — — — — — — — — —

Am andern Morgen erinnerte sich Frau Lemke nur noch mühsam ihres nächtlichen Schwurs. Sie befühlte den kranken Zahn vorsichtig mit der Zunge und sagte: „Weh tut er eejentlich nich mehr, aba er is ’n janz Sticke jrößer als die an’nern Zehne!“

Nachher aber, als sie beim Kaffee saß und eben die eingeweichte Semmel in den Mund gesteckt hatte, sprang sie, wie von der Tarantel gestochen, plötzlich auf: „Ick hab’ ma wieda druffjebissen — ojottojottodoch!“

„Det schadt ja nischt — denn hört’s ja jleich wieda uff“, beschwichtigte Herr Lemke, „hab’ man bloß ’n bisken Jeduld!“

Aber Frau Lemke wußte, daß diese Schmerzen jetzt die Strafe für ihren vergessenen Schwur waren, und daß sie von ihrer Qual nur befreit werden könnte, wenn sie ihr Gelübde erfüllte.

Mit einem Gemisch von Bewunderung und Grauen beobachtete dann Herr Lemke aus dem Hintergrund, wie es seine Gattin plötzlich sehr eilig hatte, sich den Zangen des Zahnarztes auszuliefern. Man hätte darüber im Zweifel sein können, ob sie eigentlich schon frisiert gewesen war — jetzt machte sie diesen Zweifeln ein Ende, setzte sich — als wäre es der gut passende Deckel zu einem Topf — den Hut auf, nahm ihre Mantille — gleich den spanischen Stierkämpfern — nur auf eine Schulter und verließ, noch die gestickten, bunten Hausschuhe an den Füßen, ohne Adieu die Wohnung.

Im Sturmschritt sahen sie dann die Leute aus der Nachbarschaft bis zur nächsten Straßenecke marschieren und in dem Hause dort verschwinden. Auf der Treppe bemühte sie sich, etwas ruhiger zu werden, und ehe sie bei Dr. Beck klingelte, parlamentierte sie zum letztenmal mit dem Zahn.

„Wiste jetz uffhören — freiwillig — oda nich?“

Nein, er wollte nicht, gut, so sollte er sterben. In dem Augenblick aber, da sie das Wartezimmer betrat, wurde der Zahn schmerzlos — er verstellte sich und tat, als wäre er kerngesund, obwohl sie ihm mit einem Streichhölzchen malträtierte und reizte. Wenn sie gewußt, wie sie mit Anstand wieder aus dem Wartezimmer hätte kommen können, wäre sie jetzt sofort wieder nach Hause gegangen, aber da saßen ringsum auf den Stühlen andere Leidtragende, die in Albums und Zeitschriften blätterten und so behaglich und zufrieden taten, als säßen sie in einer Konditorei. Nun betrachteten sie plötzlich alle Frau Lemke und lächelten schmerzlich.

„Schafsköppe!“ dachte sie — ging gelassen auf das Polsterrondell mitten in der Stube zu, nahm — sozusagen — den Ehrenplatz ein und drapierte den Rock über den Morgenschuhen, die ihr nun selbst ein bißchen zu bunt vorkamen.

Die allgemeine Aufmerksamkeit wandte sich allmählich wieder der Tür des Nebenzimmers zu. Wer dort herauskam, zeigte ein eignes Dulderlächeln oder preßte das Taschentuch vor den Mund. In seinen Mienen suchten dann alle ihr eignes Schicksal zu lesen, aber der Patient tat nun ebenso geheimnisvoll wie der elegante Herr Doktor Beck, der jedesmal verbindlich lächelnd, eine Kollektion Musterzähne entblößte. Und hinter ihm — durch die Türspalte konnte man ihn sehen — stand jener Stuhl, auf dem man „erlöst“ wurde.

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