Pavel Kohout - Meine Frau und ihr Mann. Eine Beichte

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Ein junger Mann mit geradezu weiblichem Gemüt, zart, scheu, keusch, völlig unerfahren, streng autoritär und bigott erzogen, begegnet anlässlich einer Betriebsfeier zufällig einer Frau in den besten Jahren, die in einer Damenkapelle musiziert, mit mehr als bunter Vergangenheit, groß, stark und allseits dominant. Ein bizarres Paar kommt zusammen, bei dem alles, aber auch alles, verkehrt funktioniert. Und weil seine verrückte Geschichte in Prag just während der Monate der großen Wende von 1989 spielt, wird eine existentielle Groteske gleichzeitig zur politischen Satire, wenn die Helden praktisch über Nacht vom realen Sozialismus in den nicht minder realen Kapitalismus wechseln. Biografische Anmerkung Pavel Kohout, 1928 in Prag geboren, zählt zu den international bekanntesten Schriftstellern und Dramatikern. Als einer der Wortführer des «Prager Frühlings» von 1968 wurde er aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen und über 20 Jahre totgeschwiegen. Mitverfasser der «Charta 77», daraufhin 1979 ausgebürgert. Zu seinen bekanntesten Werken gehören «Die Henkerin» (1978), «Wo der Hund begraben liegt» (1987) und «Sternstunde der Mörder» (1995). 2010 erschien seine Autobiografie «Mein tolles Leben mit Hitler, Stalin und Havel». Pavel Kohout lebt heute wieder in Prag.

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Ich beschloß, ihr alles zu sagen.

«Aber sie haben nicht gewollt, daß ich mich schon jetzt verheirate. Vielleicht fällt Mutsch in Ohnmacht!»

«Dann hast du das, armes Kerlchen, also von ihr!» sagte meine Gattin mit ungeheucheltem Mitgefühl, setzte jedoch sogleich fest hinzu: «Weißt du was? Du bleib nur fein still und überlaß alles hübsch mir, ja? Wirst du mein braves mäuschenstilles Käferchen sein?»

«Ja», sagte ich mit maßloser Erleichterung, «ja, das werde ich, aber ...» in meinen Augen glomm neue Befürchtung auf, «... aber sagen Sie ihnen, ich flehe Sie an, wenigstens nicht, daß ... daß wir ... daß wir beide zusammen ...»

«Daß wir beide zusammen was ... Ach, du meinst ...»

«Ja, daß wir beide zusammen die Möwen gefüttert haben ...»

Das überraschte meine Frau.

«Aber warum denn nicht?»

«Das ... das ist ... ist so eine ... so eine alte ... eine alte Geschichte ...» stotterte ich verlegen, denn es war keine Zeit mehr, sie mit der bewegten Historie meiner Aufklärung vertraut zu machen, «Mutsch würde sofort erkennen, daß wir beide ... wir beide uns ... uns zusammen ... zusammen vermehrt haben ...!»

Endlich hatte meine Frau mit ihrem Scharfsinn begriffen.

«Ach so! Das meinst du! Aber, Närrchen», fuhr sie in entschlossenem Ton fort, «hab ich dir nicht selbst gesagt, daß ich erst dann Nachkommen haben will, wenn wir unsere Ehe reichlich konsumiert haben? Du brauchst nicht im mindesten Angst zu haben, heute hat nichts passieren können!»

In dieser felsenfesten Gewißheit lag etwas Geheimnisvolles. Konnte sie etwa das Schicksal voraussagen? Das hätte mich in der Tat nicht gewundert. Trotzdem umkrampfte ich auch weiterhin fest das Geländer und hinderte meine Frau so am Weitergehen.

«Mutsch ist fromm ...!» flüsterte ich eindringlich. «Wenn sie erfährt, daß ... daß wir ... wir noch vor dem Sakrament der Vermählung gesündigt haben, würde sie uns nie ihren Segen geben!»

Meine Frau wurde ernst.

«Das ist freilich etwas anderes», sagte sie. «Gut, daß du mir das nicht verschwiegen hast. Ich möchte, daß du in deinem ganzen Leben zu mir rückhaltlos aufrichtig bist, denn selbst die grausamste Wahrheit ist für die Beziehung zweier Menschen heilsamer als die barmherzigste Lüge. Hab keine Angst, Pinscherchen», setzte sie dann hinzu, «jetzt weiß ich genug, wie ich mit ihnen zu reden habe. So, und nun komm!»

Die letzten Worte sprach sie gebieterisch und riß mich mit einem Ruck ohne Mühe vom Geländer los. Als sie die Hand zur Klingel ausstreckte, fragte sie mich unerwartet.

»Wie oft klingelt ihr?»

Ich schwankte. Noch nie hatte ich das einem Menschen verraten, eingedenk der gestrengen Weisung, die mir schon im zarten Kindesalter eingebleut worden war. Doch sogleich wurde mir klar, daß meine Frau bald zu meiner Familie gehören würde, und das gab ihr das Recht, auch deren Geheimnisse zu kennen. Deshalb gab ich zu.

«Paps einmal, Mutsch zweimal und ich dreimal ...»

«Das ist schlau», sagte meine Frau anerkennend. «Merk dir also, ich werde viermal klingeln.»

Teure, teure Liliane! Wie sie trotz ihrer ungeheuren Überlegenheit an Jahren und Erfahrungen nicht den Bruchteil einer Sekunde lang zögerte, sich in der familiären Stufenfolge erst nach mir, ihrem Gatten, einzuordnen! Die Tür wurde fast im selben Augenblick geöffnet. Auf der Schwelle stand meine blasse Mutsch, und ihrem Gesichtsausdruck wie ihrer Körperhaltung war unschwer zu entnehmen, daß sie schon seit Mitternacht meiner harrte. Sie sah meine Frau so wissend an, als habe ihr deren viertes Klingeln alles verraten. Erneut muß ich denken, daß die Frauen tatsächlich so etwas wie einen siebten Sinn haben, der uns anderen Geschlechtern versagt geblieben ist. Des Rates meiner Frau eingedenk, sagte ich kein Wort, sah aber mit um so größerer Bangigkeit abwechselnd auf sie und Mutsch.

«Gelobt sei Jesus Christus», grüßte meine Frau.

Erst jetzt vermochte ich zu beurteilen, wie vorausschauend es von ihr war, sich für diesen Besuch ein schwarzes Kleid von schlichtem Schnitt und Absatzschuhe anzuziehen, die sie einen Kopf größer machten als mich. Das verlieh ihren Worten eine so überzeugende Würde, daß Mutsch verwirrt und ohne zu zögern antwortete.

«In Ewigkeit. Amen.»

«Ich habe Ihnen Ihren Buben gebracht, teure Schwester», hob meine Frau an, und ich hatte dabei für einen Augenblick das drückende Gefühl, sie könne in Wahrheit meine Tante sein, «meine Freundinnen und ich haben ihn völlig erschöpft vor unserem Heim gefunden und ihn die ganze Nacht sorgsam gepflegt. Wir haben Ihnen keine Nachricht geben können, denn er war in einem solchen Zustand, daß er uns nicht einmal sein Geschlecht andeuten konnte. Deshalb haben wir ihn Erna genannt, bis wir heute früh feststellen konnten, daß er sein Sakko rechts knöpft. Ich hoffe, Sie haben keine allzu große Angst ausgestanden, und wenn ja, dann möge es Ihnen ein Trostpflaster sein, daß Ihr Sohn die kritische Nacht bei voller Gesundheit überstanden und bewiesen hat, welch gute Wurzel er besitzt. Ich wollte die Gelegenheit nutzen, um persönlich die beneidenswerte Mutter zu begrüßen, die ihn so vorbildlich geboren hat.»

Wider meine Erwartung begann Mutschs Blässe auf wundersame Weise zu schwinden. Sie betrachtete meine Frau von Kopf bis Fuß, und ihr Gesicht hellte sich auf.

«Treten Sie näher», sagte sie freundlich. «Ich bin froh, daß mein Vilémek in so guten Händen war!»

Es war das erste Mal seit jenem Besuch meiner zwanzig Klassenkameraden, daß ein Gast über unsere Schwelle trat. Meine Angst verebbte. Für mich stand fest, daß meine Frau eine Zauberin war, und ich war bereits sicher, daß sie auch das erreichte, was mir noch im Treppenhaus völlig unmöglich erschienen war. Da sprang jedoch mit einem Krach eine Tür auf, und Paps erschien, den Riemen in der Hand.

«Wo hast du dich herumgetrieben?» schrie er mich an.

Meine Hoffnung platzte wie eine Seifenblase. Vor meinem inneren Auge sah ich bis in alle Einzelheiten, wie ich vor meiner Frau die Hosen und Unterhosen herunterließ, um die schmähliche Strafe zu empfangen, und auf der Stirn perlten mir Tröpfchen Todesschweiß.

«Gesegneten Abend, Bruder Rosol», sagte meine Frau, «ich habe mir erlaubt, Ihrer Frau Gemahlin und Ihnen eine kleine Aufmerksamkeit mitzubringen!»

Sie schlug das Seidenpapier auseinander, das sie gleich sorgfältig zusammenlegte und ordnungsbewußt an ihrem Busen barg. Paps sah die Teerosen an, als überreichte sie ihm die Krönungskleinodien.

«Sie sind aus dem Loreto-Garten», fuhr meine Frau in liebenswürdigem Ton fort, «und ich habe sie mit Weihwasser besprengt. Haben Sie ein Bildnis der Muttergottes da?»

«Ja, bitte sehr ...» sagte Paps heiser und mußte sich räuspern, «im Schlafzimmer ...»

«Dann wollen wir sie dort gleich hinstellen, nicht wahr?» schlug meine Frau vor und trat sicher ins Schlafzimmer. Paps und Mutsch folgten ihr wie Traumwandler. Als ich jedoch ebenfalls mitwollte, schüttelte meine Frau entschieden den Kopf und wandte sich zu Paps um.

«Haben Sie auch eine Küche?»

«Ja, bitte sehr ...» sagte Paps erneut, «in der Küche ...»

«Dann lauf hin, Vilémek», befahl mir meine Frau, «und nimm dir brav was zu lesen. Ich hätte mit deinen elterlichen Herrschaften gern unter vier Augen gesprochen!»

Die Stunde, die nun folgte, möchte ich kein zweites Mal erleben. Ich saß an dem alten Küchentisch und starrte mit blicklosen Augen auf die Seiten eines Buches, in dem ich erst lange Zeit später ein altes Kursbuch erkannte. Ich erstarb vor Begierde, mein Ohr an die Schlafzimmerschwelle zu drücken, wo sich durch mein jahrelanges heimliches Lauschen schon eine kleine Vertiefung gebildet hatte. Doch seltsam: Was ich mich meinen gestrengen Eltern zum Trotz immer wieder getraut hatte, wagte ich meiner liebevollen Frau nicht anzutun. Nein, ihr Vertrauen gedachte ich nicht im geringsten zu enttäuschen. Und so ließ ich nur den Blick von einem Gegenstand zum andern wandern, bis mir bewußt wurde, daß ich von meinem Stuhl aus die ganze Landschaft meines bisherigen Lebens überschaute. Da der Winkel, in dem ich für meine Versehen von der ersten bis zur fünften Klasse der Volksschule auf Erbsen gekniet habe, hier das Bügelbrett, an dem man mich festband, damit ich mich in den Pubertätsjahren nicht herumtriebe, und dort das Regal mit dem kleinen Klappult, auf dem ich zuletzt nach dem Selbstmord meines Vorgesetzten hundertmal kalligraphisch geschrieben habe:

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