Thilo Koch - Berliner Luftballons

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In diesem Werk sammelt Thilo Koch eine Anzahl an Feuilletons. Es wurde in seiner ursprünglichen Fassung für den Rundfunk geschrieben und auch zwischen 1952 und 1957 in der NWDR-Sendung «Berliner Feuilleton» vom Autor selbst gesprochen. 1958 wurde diese Sammlung an Feuilletons schließlich zu diesem schönen Buch zusammengefasst und veröffentlicht.Thilo Koch wurde am 20. September 1920 in Kanena geboren. Nachdem er sein Abitur 1939 als Jahrgangsbester abgelegt hatte, studierte er Philosophie, Geschichte und Germanistik. Thilo Koch wollte zunächst Autor und Dichter werden, aber nach der Veröffentlichung einiger Bücher schlug er jedoch den Laufweg zum Fernsehjournalismus ein. Er bewarb sich erfolgreich beim NWDR und arbeitete später beim NDR. Für viele Jahre war er auch Korrespondent nach Washington und schrieb für DIE ZEIT. Neben dieser Tätigkeit arbeitete er jedoch während seines gesamten Lebens regelmäßig als Sachbuchautor und Herausgeber. Am 12. September 2006 verstarb er in Hausen ob Verena. -

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Rumore, alter Adam

»Fleisch, lebe wohl!« – zu gut italienisch: carne vale! – Fastnacht, auf gut münchnerisch: Fasching – jetzt jeht dat all Widder los. Vom »feisten Donnerstag« übern Rosenmontag bis Aschermittwoch, ach herrje! Fastnacht sind ja eigentlich nur die letzten drei Tage vor Beginn der Fastenzeit, aber mit »Weiberfastnacht« darf man auch schon beginnen; denn also: prost!

Im protestantischen Norden und Osten, zum Beispiel in »preußisch Berlin«, weiß man ja kaum, was man tut, wenn man hier Fasching feiert, einen Rosenmontagszug inszeniert. Aber obwohl die Reformation dat janze Jedöhns als Verirrung und Aberglauben ablehnte und sogar anfangs verbot, können wir jetzt desto weniger genug kriegen, je weiter wir von Kölle, Mainz und München entfernt sind. Vor zwei Wochen bereits sind wir das erste Mal wie die Narren durch die Flure einer Berliner Kunsthochschule gehüpft und gekalbert.

Das ist aber kein ganz doll feiner Unsinn, dessen Sinn man nicht begreift. Drum schlug ich nach. Fastnacht, nanu, muß doch mit »fasten« zu tun haben? Dabei schmaust und braust, trinkt und singt alles durcheinander? Nun also: wie jede gute Sache beginnt auch der Fasching in der Antike, beziehungsweise der Steinzeit. Rom feierte die Saturnalien, Hauptmerkmal: Aufhebung der Standesschranken. Aha: drum turtelt auch alles wahllos durcheinander in diesen Tagen, ohne Ansehen der Person, der Wagenmarke, der Brieftasche, des Parteibuches, der mittleren Reife und höheren Beamtenlaufbahn,

Die Bezeichnung Karneval, Fleisch ade, entsteht erst im Barock; der Brockhaus behauptet zu wissen: seit genau 1699. Sehr gut. Das Wort leitet sich wirklich her vom venezianischen, florentinischen, römischen »Carnevale«. Fasching, ein anderes Wort für die gleiche Sache, bürgerte sich in Österreich ein und in Bayern. Kommt von vastschane: Ausschenken des Fastentrunks. Auch wieder listig: man trinkt erst mal einen, um sich »auf d’ Abstinenz einzukonjugieren«.

Wer oder was aber schließlich fastet denn nun irgendwann einmal und warum? Kirchenjahr! Osterfestkreis! Vierzig Tage vor der Auferstehung Christi ist Fastenzeit; sie beginnt Aschermittwoch. Ist also diese Fastenzeit gleichsam der Advent auf Ostern? Richtig. Und die Fastnacht ist der ausschweifende Knalleffekt davor, der letzte konzentrierte Jubel zum Abgewöhnen, der kurze Narrenpossen vor der langen Besinnlich- und Enthaltsamkeit, damit dieselbe nicht allzu schwerfalle.

Ja, das ist fein, zu wissen, warum man sich den Magen verdirbt, einen Brummschädel antrinkt – zu welchem bitteren Ende das alles einander drückt und küßt, umfaßt und zwickt, betanzt und besingt. Das christliche Jahr, die weise Liturgie der Kirche, ist aber nur eine und die spätere Wurzel des ganzen Trubels. Herders Konversationslexikon weiß über die andere: »Ursprünglich war die Fastnacht ein Frühlingsfest.«

Aha. Gut, daß uns dies Jahr ein eiskaltes Hoch und eine dichte Schneedecke so sehr rechtzeitig lenzen. Allerdings verstehen wir protestantischen Stillen im Lande jetzt den lauten Klimbim am Karneval. Der »Rummelpott«, die Schellen und das Peitschenknallen sollen »böse Dämonen von der erwachenden Vegetation abwehren«. »Schadenzauber« nennt sich das. Also doch Aberglaube! »Fruchtbarkeitsübertragungszauber« – darum auch die groteske Maskierung: zur Abschreckung böser Geister, denen man ihr eigenes Zerrbild vorhält. Brauchten doch die meisten von uns nur ihr Alltagsgesicht im Festzug mitzuführen. Der alte Adam, er soll rumoren! Fleisch, sei noch mal schwach – dann erst, leb wohl: für lange. Doch nicht für immer, gottlob.

Schräger Zinnober

Zuckender, rappelnder, klappernder, wabbernder, schaukelnder, kreischender, foppender, hoppender, schwingender, singender, hängender, pendelnder, schwippender, schwappender Surrealismus, Expressionismus, eine Mechanik in Rosa und Blau, Schwarz-Weiß und Erdig, Unholde, Schaumgeburten aus Fiebertraum und depressiven Räusehen, eine malade, sinistere, taumelnd-verzwickte Aber-Welt von Formen, abnormen: schräger Zinnober.

Nun, Aschermittwoch, liegt der Staub fingertief in den Fluren, auf Treppen und Böden und Bars, Staub, den die tausend Füße aufwirbelten, die jazzgeschüttelten Paare, umschlungen, stampfend, springend, scharrend. Die Dekorationen, die Alpträume aus Pappmaché, Farbe und Leim lassen die Flügel hängen, zerfallen auch schon, sterben hinunter zum Staub.

Alles ist Staub. Aus ihm wird Welt, zu ihm wird Welt. Schräg hinab in den Staub, Aschermittwochsstaub, Aschenstaub sinken die Dinge, kaum, daß sie waren. Schräger Zinnober, Farbe der Liebe, schräges Erröten, Flamme aus Asche, Flamme zwischen Staub und Staub, wie nie geglüht. Eingeschlafen wieder die Stundengötter der Maskennächte, gesenkte Häupter zwischen dem letzten Ton des letzten traurigen Blues und dem ersten Besen der ersten Reinemachefrau. Schwapp die Eimer, ade, Patina aller Feste, Luft und Sonne durch die Fenster, Gesundheit, Frühlingsknospen, verscheucht die dumpfen Träume, die schweren Ekstasen.

Kater, Aschegeschmack auf der Zunge, seelisches Tief. Aber da regt sich leise seufzend jenes vergessene Paar hinter dem abgestürzten Riesenauge aus Lack und Papier. Ihn schmerzt der Kopf, möchte weinen. Aber sie richtet sich auf, streicht langsam das Haar aus der Stirn, blinzelt zum Mittag, der durch die zersprungene Scheibe dringt, sieht nieder, auf ihn – und lächelt.

Fuge in C-Dur: aus Stein

Im Abendhauch wispernd die Büsche und Bäumchen des wiederaufgeforsteten neuen Tiergartens. Auf der anderen Seite das stumm-träge Strömen der Spree zwischen Kanalmauern. Festlich von innen illuminiert – ein Diadem, eine Krone dies helle, dies kühne, dies leicht sich erhebende Haus zwischen Reichstagsruine und Schloß Bellevue. Das künstliche Wasser vorm Aufgang, Fontänen sprühend darüber, wie Federbuketts ihm zu Füßen, dem Haus, dessen schwingende Proportionen vergessen machen die vernarbte Misere der Trümmer im Norden, die schreiende Dissonanz der roten »Losungen« aus dem Osten, die mühselig grüne Kultur des nicht zerbombten Tiergartens im Süden, die hektisch-powere Eleganz des wiedererstandenen Kurfürstendamms im Westen.

Gelassen und heiter ruht die Kongreßhalle inmitten, ein demokratischer Bau, tolerant sich öffnend, detailliert individuell, von menschlichem Maß überall, festlich – doch ohne Pathos. Da wird nichts vorgetäuscht, nichts demonstriert. Die leere Repräsentation älterer Kulturbauten ist abgeschüttelt wie ein finsterer Alptraum; die Herkulesse und nachgemachten Karyatiden, die üppig-quellenden Giebel mit antikischen Friesen, der Säulenbombast, das wuchernde Stuckwerk. Aber auch die dürftige Nudität abstrahierender Sachlichkeit ist vermieden. Kein Ingenieur, ein ingeniöser Baumeister schuf diese anmutige Rundung des Auditorium Maximum, diesen großzügigen Schnitt der gegliederten Hallen, dies verläßliche Viereck der Fundamentierung und schließlich: die weite Schwingung des herrlichen Daches.

Hugh Stubbins hat einen Traum gehabt, einen glücklichgesegneten. Und hielt ihn fest auf dem Reißbrett. Wie phantasielos daneben die kahlen Käsewürfel mißverstandener »Moderne«! So lebensecht und doch akkurat-transparent wie die Unterschrift dieses Architekten ist sein Stil. Des Künstlers Handschrift im Werk, buchstäblich. Luft und klingende Leere in diesen Hallen, unter der verläßlichen Waagerechten des Daches; aber auch Fülle und Wärme, lockende Rundung, vertikale Befreiung. Es lebt, es atmet, es empfängt uns, bewahrt und entläßt wieder leicht und mit natürlicher Geste. Keinen Augenblick fühlst du dich fremd oder bedrückt oder verquer in diesem Haus. Es vermittelt einen wohligen Einklang von Distanz und Intimität.

Die Räume nehmen den Menschen an, beziehen ihn ein in den Zweck ihrer Bestimmung: Theater, Konferenz, Musik, Diskussion, Ballett, Vortrag – oder auch einfach nur das pausierende Wandeln zwischen Akten und Szenen. Das »Foyer«, ein Wort wie aus rotem Plüsch mit Quasten – hier ist es die reizendste Komposition aus großer »hall« eines modernen amerikanischen Hotels und Forum gesellschaftlichen Lebens in der Stadt von morgen. Dort ein Wandteil aus kupfernem Marmorbruch, davor die blaue Sitzecke auf anthrazitfarbenem Teppich. Hier Rot und Grau vor Gelb, Schwarz mit Grün – bis in die Aschenbecher und Vasen ist Individualismus leitend; mehr als zweitausend Menschen können gleichzeitig umgehen, sitzen und laufen, hören und arbeiten in diesem Haus – und doch ist der einzelne immer wie in einen Rahmen gestellt, der nur ihn allein unterstreicht, heraushebt, freundlich umgibt und zu anderen, vielen, aber immer auch einzelnen in die rechte Beziehung setzt.

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