Michael Marrak - Das Haus Lazarus

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In den acht Geschichten dieses zweiten Bandes der Werkschau mischt Michael Marrak erneut alle phantastischen Genres und schafft daraus seine eigenen skurrilen, wunderbar farbigen und zuweilen bedrückenden Welten, die die Atmosphäre der Werke von Samuel Beckett oder Franz Kafka ins 21. Jahrhundert transportieren.
Michael Marrak schrieb bereits New Weird, bevor dieses heute äußerst beliebte Genre erfunden wurde. Seine Werke sollte man in einem Atemzug mit denen von Jeff VanderMeer und China Miéville nennen.
Der in diesem Band enthaltene Kurzroman «Insomnia» sowie die titelgebende Novelle «Das Haus Lazarus» liegen in ihrer hier präsentierten und erweiterten Form als deutsche Erstveröffentlichungen vor. Die eröffnende und erstmals seit 1993 wiederveröffentlichte Vignette «Halbes Männlein und Tod» bildet die Ur-Version und Grundidee des 2017 erschienenen, mit dem SERAPH und dem Kurd Laßwitz Preis ausgezeichneten Romans «Der Kanon mechanischer Seelen».

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Augenblicklich herrschte Stille. Dann hörte ich hinter der Barriere ein Zischen, gefolgt von einem Geräusch wie von Krallen, die über das Holz kratzten.

Ich wusste nicht, was sich auf der anderen Seite an der Barrikade zu schaffen machte, aber es war zweifellos kein Regent oder Häscher, der da rumorte. Dicht über dem Boden vernahm ich nun wieder leises Scharren, fast so, als wollte mein mysteriöses Gegenüber sich durchs Gestein graben. Unvermittelt erzitterte die Barrikade unter einem kräftigen Hieb, dann hörte ich sich rasch entfernende Schritte, die klangen, als würden zwei oder drei Kreaturen gleichzeitig die Flucht ergreifen.

Ich wartete, bis ich sicher war, dass das Wesen nicht zurückkehren würde, dann brach ich eine Bresche in das Hindernis und schlüpfte durch die Öffnung.

O ja, Kinder, ich bin der Kreatur gefolgt. Ihr fragt euch, welcher Teufel mich geritten haben mag, so unverfroren in das Refugium eines Regenten vorzudringen.

Ich weiß es nicht.

Vielleicht war meine Waghalsigkeit der Gewissheit geschuldet gewesen, dass nach all den Jahren des Gedankenspendens für die Schatten sowieso nicht mehr viel von mir übrig war und ich daher kaum noch etwas zu verlieren gehabt hatte.

Die Eisenstange schlagbereit erhoben, schritt ich über den Korridor, in der Erwartung, aus einem der angrenzenden Räume angefallen zu werden. Doch nichts dergleichen geschah. Was auch immer die Barrikade errichtet und bewacht hatte, schien sich in Luft aufgelöst zu haben.

Bereits von Weitem konnte ich erkennen, dass der Flur zu einem Hochbalkon führte. Und dort, am Ende des Korridors, fand ich die Schwingen! Wie eine wertvolle Trophäe aus dem Krieg der Schatten gegen das Licht prangten sie an der Wand; kupferrot, glänzend, formvollendet.

Seht nur her, wie wunderschön sie sind!

Nun rennt doch nicht gleich wieder davon, Kinder. Es ist nur eine Maschine mit Riemen und metallenen Schalen. Habt ihr denn jegliches Vertrauen verloren? Die Schwingen sind meine Diener, nicht ich der ihre. Kommt her, berührt sie, fühlt ihre Wärme. Das Metall wächst mir nicht aus dem Leib. Ich mag ja vieles sein, aber bestimmt kein Wolkenscherge oder gar Regent.

Während ich im Buhlturm einst ebenso staunend wie ihr vor ihnen stand und mit der freien Hand über das Metall strich, nahm ich aus dem Augenwinkel heraus eine Bewegung wahr. Doch ich reagierte zu langsam, um es genau erkennen zu können. Ich sah nur etwas Massiges, Dunkles, das sich durch die von mir geschaffene Bresche in der Barrikade hinaus auf die Galerie zwängte.

Nachdem ich ihm rasch zurück ins Treppenhaus gefolgt war, erschaute ich im Halbdunkel ein unförmiges schwarzes Etwas, das auf einer Vielzahl von Armen und Beinen die Stufen hinabrannte. Auf Höhe der vierten Galerieebene sah es von der gegenüberliegenden Seite des Treppenschachts zu mir empor und schenkte mir einen unergründlichen Blick, dann hetzte es weiter abwärts.

Und dann, als das Stakkato seiner Schritte sich in der Tiefe verloren hatte, traf mich eine Windböe …

Während ich mich verwundert nach der Ursache umsah, wurde der Wind jäh zum Sturm, und der Sturm zum Orkan. Ich beugte mich über die Balustrade und blickte in den weit unter die Grundfeste des Turmes reichenden Abgrund. Etwas Gigantisches quoll aus der Tiefe empor wie aufsteigendes Magma in einem Vulkanschlot, eine kosmische, alles verschlingende Schwärze ohne Konturen. Entsetzt wirbelte ich herum, kroch durch den Durchschlupf zurück in den Korridor – und rannte!

Ehe ich das Ende des Flurs erreicht hatte, sprengte der Sturm hinter mir die Barriere und wirbelte Balken und Bretter wie Geschosse umher. Atemlos am Ende des Korridors angelangt, riss ich die Regentenflügel von der Wand und legte sie an. Statt mich jedoch mit ihnen vom wenige Schritte entfernten Balkon zu stürzen, vollbrachte ich es nur noch, mich dem Sturm zuzuwenden – und stand ihr zum ersten Mal gegenüber. Der Dunkelheit. Dem Uterus der Schatten. Einer Finsternis, in der nie ein Stern geleuchtet hatte oder jemals auch nur das kleinste Licht aufgeflackert, der leiseste Hoffnungsschimmer aufgekeimt waren. Ich blickte in die Abwesenheit allen Seins, das wir lieben und an das wir glauben – in eine Tiefe, erfüllt von allem, was wir fürchten und verabscheuen.

Ich wusste nicht, was sie zögern ließ. Vielleicht waren es die Flügel auf meinem Rücken, vielleicht aber auch die Verwunderung darüber, sie im Domizil ihres einstigen Protegés von einem Menschen getragen zu sehen. Und zu erkennen, dass ihr Ruf nicht einen der anderen Schatten herbeigelockt hatte, sondern – mich!

Einen Überlebenden.

Ich erinnere mich an eine mächtige Stimme in meinem Kopf und nie gehörte Worte wie Donnergrollen. Dann kam etwas aus der Schwärze herausgeschossen, traf mich im Gesicht, riss es mir von den Knochen und ersetzte es durch einen Teil ihrer selbst. Die Schwärze füllte die schreckliche Wunde aus, der Schmerz der Entstellung währte nur kurz. Kaum hatte die Dunkelheit ihren Tribut eingefordert, entschwand sie auch schon wieder durch den Korridor wie abziehender Dunst und sank zurück in den bodenlosen Abgrund, aus dem sie gekommen war.

Oh, ich kann hinter den Schrecken in euren Augen blicken … Trotz eurer Furcht wollt ihr wissen, was es mit der Kreatur auf sich hatte, die von mir verjagt wurde, habe ich recht?

Nun, ich habe sie wiedergesehen. Sie war noch vor Sonnenuntergang zurückgekehrt, hatte ein wärmendes Gespinst um mich gewoben, derweil ich – gelähmt vom Kuss der Dunkelheit – auf dem Korridor lag, und mir Essen gebracht, nachdem ich mich wieder zu regen vermochte.

Ja, da staunt ihr, nicht wahr?

Trotz seines abstoßenden Äußeren hat mich das Verhalten dieses Unwesens nicht wirklich überrascht. Im Gegenteil, es war mit ein Grund dafür gewesen, weshalb ich es letztlich gewagt hatte, den Turm zu betreten. Denn seit Ende der Revolution wird auf den Straßen gemunkelt, jeder Turmregent habe einen treu ergebenen Adjutanten, der die Schwingen seines Schattens pflegt und zur Stelle ist, wann immer er gerufen wird.

So nenne ich heute also nicht allein einen Turm mein Eigen, sondern auch eine Dienerin.

Ich weiß nicht, ob sie mich versteht, wenn ich zu ihr spreche, und wie es um ihre Loyalität tatsächlich bestellt ist. Vielleicht handelt sie einfach nur intuitiv oder liest meine Gedanken, derweil sie Pläne für mein Ableben schmiedet. Schon ein flüchtiger Giftbiss würde mich zweifellos töten. Ein einziger ihrer Fäden kann mir zum Verhängnis werden. Ein leiser Ruf von ihr könnte womöglich alles Ungeziefer des Turms auf mich hetzen.

Ob sie tatsächlich die Adjutantin des toten Regenten war und nun die meine ist, oder bisweilen nur das mächtigste und intelligenteste Ungeziefer im Turm, weiß ich nicht. Und ihr könnt mir glauben, Kinder, diese Ungewissheit macht mir Angst und raubt mir den Schlaf.

Doch seht, ich lebe noch, und meine Flügel sind geölt und glänzen. So vermag ich heute Abend unter euch zu weilen, um euch in die Geheimnisse der Schatten einzuweihen – und morgen dank der Schwingen auf meinem Rücken schon in einer weiteren Kolonie vor den Ruinen einer anderen fernen Stadt.

Vielleicht waren der Tod des Regenten und meine damalige Freveltat an ihm eine willkürliche Verkettung besonderer Umstände gewesen. Vielleicht hatte aber auch eine weitaus höhere Macht die Geschicke gelenkt. Womöglich ist mein Los ein Zeichen an die Welt, die Hoffnung nicht aufzugeben. Solange einer der Herrscher unsere Luft atmet, werde ich sonach weiterhin Abend für Abend auf der Spitze meines Turmes sitzen und auf sie niederblicken.

So hört, ihr Kreaturen, die ihr euch im Angesicht der Sonne hinter dem Klang eurer Glocken versteckt: Ich bin dem Ruf der Dunkelheit gefolgt, obwohl mir davor gegraut hatte, in Blut, Kot und Erbrochenem zu erwachen und im Sumpf der Entsetzlichkeiten unterzugehen. Sie hat mich gelehrt, dass das bitter gewordene Wasser dieser Welt sich nur mit den Schatten eurer Seelen wieder in süßen Wein verwandeln lässt. So predige ich zwischen den Wolken und den Leichentüchern, die einst um die Leiber der geschändeten Kirchen gehüllt waren, über euch Söhne ohne heiliges Land.

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