Rudolf Nährig - Gern hab ich Sie bedient

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Wer würde nicht gerne sein Abendessen in einem der Luxushotels der Welt genießen, sich dort nicht nur einfach bedienen, sondern nach allen Regeln der Kunst verwöhnen lassen? Das Hotel Vier Jahreszeiten in Hamburg zählt zu den internationalen Topadressen. Rudolf Nährig avancierte dort in seinen 35 Dienstjahren zum Oberkellner und wurde zu einer gastronomischen Legende der Hansestadt.Rudolf Nährig, in der Nähe Wiens geboren, berichtet mit viel Humor, Witz und immer mit einem verschmitzten Augenzwinkern über die Welt seines Restaurants. In Nährigs Augen ist Dienen etwas, wofür man berufen sein muss und das man von der Pike auf zu lernen hat, eine sehr ernste, verantwortungsvolle Aufgabe und gleichzeitig doch voller komischer Momente. Davon erzählt er, höchst unterhaltsam und informativ, anhand vieler kleiner Begebenheiten mit bekannten und unbekannten Hotelgästen, Hamburgern und Nichthamburgern, die Nährig im Laufe der Jahre ans Herz gewachsen sind. Und mit einem Mal versteht der Leser, weshalb es für Nährig immer ein leidenschaftliches Vergnügen war, seine Gäste zu bedienen, und er taucht ein in den geheimnisvollen Zauber des Dienens.-

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Es war Mitte September 1976. Mein erster Arbeitstag im Jahreszeiten-Grill. Das Restaurant vollkommen ausgebucht. Ein Tisch mit etwa fünfzehn Personen ganz speziell mir zugeteilt. Der Oberkellner, der bereits erwähnte Herr Kröger, wies mich an, alle aufgetragenen Arbeiten mit größter Sorgfalt zu handhaben, denn es handelte sich um eine alteingesessene Hamburger Kaufmannsfamilie. Das Handelshaus Nordmann, Rassmann & Co. ist in der Hansestadt ein Name mit bestem Klang. Der Begriff »ehrbarer Kaufmann« hat in diesem Fall absolute Gültigkeit. Dass Herrn Krögers Ermahnung zur größtmöglichen Sorgfalt nicht gerade beruhigend auf mich wirkte, kann man sich denken. Im Gegenteil, mein Gemütszustand steigerte sich vielmehr von Aufregung zu einer fast schon an Panik grenzenden Nervosität. Sofern der Auslöser ein anderer ist, kann eine ähnliche Nervosität auch sehr angenehm sein. In diesem Fall war sie entschieden unangenehm.

Die Vorspeise war serviert, alles gut und fein, wunderbar, kein Grund zur Beanstandung. Als Nächstes kam die Suppe, heiß und dampfend, in Tassen serviert. Ich nahm, wie gelernt, drei Tassen in die Hand und servierte als Erstes der Frau des Hauses, Inge Nordmann. Gastgeber war, meine ich, der erstgeborene Sohn von Georg Nordmann, Edgar, der jetzige Konsul Nordmann. Es kam, wie es kommen musste. Die Hand zitterte, die Tasse wackelte und ich goss der Dame die Suppe in den Rücken. Nicht zwei, drei Tropfen. Nein, gleich die halbe Tasse. Wenn schon, denn schon.

Die Gespräche am Tisch verstummen. Sohn Edgar wirft mir einen Blick zu, der nicht gerade danksagend anmutet. Verständlich. Oberkellner Kröger glücklicherweise außer Sichtweite. Ich stand angewurzelt da, wie ein begossener Pudel – was, genau genommen, doch eigentlich eher die Dame war. Abwechselnd blass und rot, fahrige Bewegungen machend, die suppengetränkte Frau Nordmann im Auge. Sie mich auch. Hatte mich fest im Visier. Diese Sekunden entschieden über meinen weiteren Berufsweg. Jeden Moment konnte das Gepolter losgehen.

Es passierte – nichts. Absolute, unerträgliche Stille. Wie Frau Nordmann sahen auch alle Anwesenden mein versteinertes Gesicht.

Dann geschah ein kleines Wunder. Mein stilles Stoßgebet wurde erhört. Sie schenkte meinem erbärmlichen Zustand ein Lächeln und sagte in feinem Hamburgisch: »Na ja, das kann ja mal passieren.« Das war’s. Auch Edgars Gesicht entspannte sich. Meine Stellung war gerettet. Von jenem Tag an war mir Frau Nordmann wohlgesonnen. Ich hatte eine »Freundin« auf Lebenszeit. Dieses Wohlwollen übertrug sich auch auf ihre Kinder, im Besonderen auf Sohn Edgar, groß, stattlich und schlank noch heute, nur der Bart ist ab.

Im Laufe der Jahre, es sind nun fünfunddreißig, hat sich zwischen uns ein Verhältnis entwickelt, das von gegenseitiger Achtung und der Wertschätzung des jeweiligen Tuns geprägt ist. Seine Korrektheit bei gleichzeitiger Lebensleichtigkeit, sein philanthropisches Denken, sein Sinn für Genuss und vor allem sein feiner Humor haben mich stets beeindruckt. In den gesteigerten Genuss all dieser guten Eigenschaften kam ich, als ich vor einigen Jahren eine Einladung zu seinem runden Geburtstag erhielt. Zudem darf ich mich jährlich zur Weihnachtszeit einer von seiner liebenswürdigen Gattin immer mit viel Liebe ausgesuchten Gabe erfreuen. Das ist vornehmer Edelsinn. Nicht mehr allzu sehr verbreitet. Solche Gunstbezeigungen sind für einen Oberkellner die eigentlichen Auszeichnungen, Würdigungen, Orden – Orden, die man nicht anstecken kann, die man nicht sieht, die mich aber im Herzen schmücken und berühren. Für immer. Dafür bin ich sehr dankbar!

Der »Rosenkavalier« und mein vorlautes Mundwerk

In einem anderen Fall, ebenfalls zu Beginn meiner Zeit im Hotel Vier Jahreszeiten, war es weniger körperliche als verbal-akustische Ungeschicktheit, die mich in Schwierigkeiten brachte. Sonntagmorgen. Ich hatte Frühstücksdienst. Das bedeutete, um fünf Uhr früh aufstehen. Am Abend vorher hatte ich einfach nicht einschlafen können und daher eine Schallplattenaufnahme von Strauss’ Rosenkavalier gehört. Das sonntägliche Frühstück zog sich immer lange hin. Am Tag des Herrn geruhen die Gäste, sich später zu erheben, und lassen sich auch länger Zeit, das reichhaltige Frühstück zu genießen. Wurst, Käse und Fischspezialitäten wie Büsumer Krabben und verschiedene Lachsvariationen wurden auf einem oder auch zwei fahrbaren Kühlwagen zum Tisch gebracht, wo dem Gast nach seinen Wünschen davon serviert wurde. Das Büffet kam sozusagen zum Gast. Das war in den Siebzigern ganz einmalig, gab es in keinem anderen Hotel in Deutschland. Es war schon elf Uhr vorbei, und wir mussten das Restaurant nun wieder für den Mittagstisch vorbereiten, für zwölf waren die ersten Gäste avisiert. Endlich, der letzte Tisch, eine Familie mit vier Kindern, steht auf, um zu gehen. Die Mutter als Erste, die Kinder ganz gesittet im Gänsemarsch hinterdrein und zuletzt der schon recht dicke Vater. Gott sei Dank, sie sind draußen!

Jetzt müssen wir uns sputen, um mit den Aufräumarbeiten fertig zu werden. Im Kopf geht mir immer noch der Rosenkavalier vom Vorabend herum, und von guter Laune geritten stimme ich die Arie der Marschallin an: »Da geht er hin, der aufgeblasene schlechte Kerl, und kriegt das junge hübsche Ding und einen Pinkel Geld dazu.«

Da geht die Tür auf, der dicke Vater kommt wieder herein und fragt, etwas launisch: »Meine Frau ist zwar hübsch, aber alt, Geld hab ich genug, dick bin ich auch, aber ein schlechter Kerl bin ich nicht, wie war das denn gemeint?«

Oh je, das war nicht gut!

Zum Mittagessen kam August Everding, der damalige Intendant der Bayrischen Staatsoper, ins Restaurant, und ich habe ihm erzählt, in welch missliche Lage mich mein Gesang gebracht hat. Er hat sich darüber halb totgelacht. Dank dem verständnisvollen dicken Vater, der in der Tat kein schlechter Kerl war, kam ich glücklicherweise mit einem blauen Auge davon.

Übermut tut selten gut.

Mein Kellner!

1985: Ein Hamburger Kaufmann. Elegante Erscheinung. Jahrelanger Stammgast. Maßanzug vom besten Schneider der Stadt. Im Gilet des Anzugs – in Deutschland sagt man Weste dazu – eine goldene Uhrkette von links nach rechts. Das blütenweiße Hemd mit Tabkragen wird durch eine Krawatte in Hamburger Blau komplettiert. Er kommt zum Empfangspult des Oberkellners und sagt laut: »Mein Tisch, mein Wein, mein Kellner!«

Das kann man so und so empfinden. Die Zeit der Domestiken war 1985 noch nicht vorbei. Ich nahm es als Kompliment.

Begegnungen mit großen Namen und Menschen I

Es ist kaum zu glauben, was jeder Mensch glaubt, was er für ein Mensch ist!

Johann Nepomuk Nestroy

Sir Peter Ustinov – Waschen Sie doch einen Elefanten

Durch meine langjährige Tätigkeit in einem so renommierten Haus wie dem Vier Jahreszeiten hatte ich das Glück und die Ehre, die Bekanntschaft vieler mehr oder weniger bedeutender Persönlichkeiten aus allen Bereichen von Kultur, Politik und Zeitgeschehen zu machen. Das waren häufig sehr anregende Erfahrungen, an die ich gerne zurückdenke.

Zu den Menschen, die bei mir einen unvergesslichen Eindruck hinterlassen haben, gehört auch Weltenbürger und »Universalgenie« Peter Ustinov. Zum ersten Mal bin ich ihm während meiner Wiener Zeit im Nobelrestaurant zu den »Drei Husaren« begegnet. Als ich dann 1976 nach Hamburg kam, traf ich ihn im Hotel Vier Jahreszeiten wieder, wo er Stammgast war. Sogar eine Suite heißt heute nach ihm: die Sir Peter Ustinov Suite. Wenn Sir Peter den Grill betrat und mich sah, dann begrüßte er mich mit dem Titel »Exzellenz«. Er wusste, dass man in Wien großen Wert auf Titel legt.

Einmal kam er mit einer jungen Journalistin in den Grill, um zu Mittag zu essen und dabei ein Interview zu geben. Nachdem er mich mit »Exzellenz« begrüßt hatte, ließ er, noch während ich ihn zu seinem Tisch begleitete, gleich eine ganze Reihe verbaler Kunststücke aus sich heraussprudeln, indem er französische Politiker imitierte. Dies beeindruckte die junge Dame so sehr, dass sie beim Platznehmen ehrfurchtsvoll sagte: »Sir Peter, diese Stimmen, die Sie machen, diese Töne, man möchte fast nicht glauben, dass Sie das alles mit dem Mund machen.« Ustinov zuckte kurz mit der rechten Schulter und meinte: »Na, ich hoffe doch.«

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