Leo Bigger
Auserwähltes Werkzeug in seiner Hand
Andreas Blaser
Vom Geist Gottes geführt
Martin Bühlmann
Fasziniert von Gottes Wirken
Michael Dufner
Schwarz. Oder: vom Schornsteinfeger zum Pastor
Tobias Faix
Wenn Gott ruft …
Nicole Fiausch
Das Streben nach dem zweiten Leben Jesu
Markus Giger
Berufung gefunden
Freimut Haverkamp
Leb dein bestes Leben
Sören Koch
Mein Weg in den Dienst der Lehre
Ralph Kunz
Überrascht von Gott
Reiner Lorenz
Kirche im Dialog
Sabrina Müller
Mein Leben geweiht
Esther Müller-Vocke
Sehnsucht nach mehr
Marc Nussbaumer
Mit Leidenschaft für den dreieinigen Gott
Hans-Peter Pache
Dienst in der Balance zwischen Wort und Geist
Markus Schär
Der beste Job der Welt
Martin Scharnowski
Von Jesus gerufen
Birgit Schindler
Plötzlich Pastorin
Gabi Schranz
Vom schwachen Hauptschüler zum leitenden Pastor
Artur Siegert
Theologin aus Berufung und Leidenschaft
Debora Cornelia Sommer
Es ist nie zu spät
Erika Urech
Das Leben findet jenseits von Theorie und Praxis statt – aber Gott ist immer mittendrin
Matthias Wenk
Gib nie auf!
Johannes Wirth
Autorenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Die weiteren Bücher der Edition IGW:
Band 1 der Edition IGW
Band 2 der Edition IGW
Band 3 der Edition IGW
Band 4 der Edition IGW
Band 5 der Edition IGW
Band 6 der Edition IGW
Band 7 der Edition IGW
Über den Verlag
Johannes Reimer
„Pastor – ein Traumberuf? – Wer das behauptet ist selbst nie Pastor gewesen“, entgegnete mir einer meiner pastoralen Kollegen, der wieder einmal völlig überarbeitet, gestresst und entnervt über die Zukunft seines Dienstes nachdachte. „Es wäre sicher ein klasse Beruf, wenn es da nicht all die komischen Menschen in der Gemeinde gäbe“, meinte er noch. „Und bezahlen könnte man uns Pastoren auch besser.“
Mein Kollege ist bei weitem nicht der einzige, der so denkt. Erschreckend hoch ist die Anzahl der Aussteiger aus pastoralen Beschäftigungen in Kirchen und Freikirchen, Gemeinden und Gemeinschaften. Pastoren halten den Druck nicht aus und verlassen ihren Beruf, den sie einmal mit so viel Elan angetreten haben. Überdurchschnittlich hoch ist die Zahl derer, die im Pastoren-Beruf ausbrennen. Man spricht von 15 % der psychisch kranken Christen, die aus einem kirchlichen Beruf kommen. Kann man da noch vom „Traumberuf“ reden?
Und dann die Bezahlung. Ein freikirchlicher Pastor in Deutschland wird schlechter bezahlt als ein Grundschullehrer. Der Vergleich mag hinken, vielleicht ist der Stresslevel eines Lehrers ja auch noch höher. Leider ist ja auch dieser Beruf notorisch unterbezahlt. Pastor, ein Traumberuf? Und das bei schlechter Bezahlung, viel Stress und mangelhaftem Verständnis? Zweifel mögen da berechtig sein.
Und doch bin auch ich nichts lieber als das – Diener meines Gottes inmitten seiner Kirche. Ja, auch ich glaube, dieser schwierige Beruf ist klasse. Wie komme ich dazu, so etwas zu behaupten? Klassifiziere ich mich nicht selbst durch die Einleitung in diesem Vorwort? Nein, bestimmt nicht. Für mich sind es folgende Argumente, die den absoluten Reiz dieses Berufs ausmachen:
1.Es ist ein Traum eines Träumers, bei dem jeder Traum wahr wird;
2.Es ist eine überaus schöpferische Vision, die in diesem Beruf verwirklich wird;
3. Es ist ein Beruf, in dem es kein Wachstumslimit gibt;
4.Es ist der einzige Job auf der Erde, den der Himmel direkt bezahlt. – Was meine ich damit?
Erstens, der Pastorenberuf ist Gottes Erfindung. Er, Gott selbst, setzt in seiner Gemeinde Pastoren ein, um die Heiligen zum Werk ihres Dienstes zuzurüsten (Eph 4,11). Nicht Menschen – Gott beruft Menschen in den Pastorendienst. Er beruft, setzt ein und benennt die Rahmenbedingungen für diesen Beruf. Er schreibt die Jobdescription. Und Gott, der Schöpfer, hat in seiner göttlichen Größe noch nie ein eigenformuliertes Ziel verfehlt. Sein Wort kommt nie leer zurück (Jes 55,11). Was er sich ausdenkt, was er benennt – das wird. Wer also Pastor aus seiner Hand ist, hat eine Erfolgsgarantie auf dem Tisch. In welchem anderen Beruf gibt es so etwas? In keinem! Man ist überall aufs Ausprobieren und damit regelmäßig auf Frust und Scheitern angewiesen. Pastoren dagegen sind dabei, Gottes Traum zu verwirklichen. Natürlich nur dann, wenn sie das, was sie da tun, auf seinen Auftrag hin und unter seiner unmittelbaren Führung tun. Man kann also nicht einfach Pastor werden. Theologie studiert, einen Job in der Kirche übernommen – das allein ist ein sicherer Weg ins oben beschriebene Problem des Scheiterns. Aber das kann auch anders gehen. Und Zeugnisse im vorliegenden Buch machen das deutlich. Wo Gott beruft, wo Er einsetzt und sein Geist leitet – bleibt immer Begeisterung zurück! Wie sagt es Apostel Paulus so treffend – „Der Geist gibt die Gaben, der Herr die Aufgaben und Gott wirkt Kraft“ (1Kor 12,4–6).
Zweitens, der Pastorenberuf zielt auf Erkennung von Potenzialen, Einsetzung in den richtigen Dienst, Ermächtigung und Begleitung von Menschen. Pastoren sollen „die Heiligen zum Werk ihres Dienstes anleiten“ (Eph 4,12). Wo sie tätig werden, da blühen Menschen auf, heilen Wunden und Beziehungen und entsteht Leben. Man kann mit Fug und Recht behaupten – Pastoren sind Lebensgestalter. Sie gestalten menschliche Biografien und wie es keinen zweiten Menschen auf der Erde geben kann, der ganz und gar einem anderen ähnelt, so sind auch ihre Aufgaben. Kein anderer Beruf ist so vielfältig, so kreativ, so herausfordernd und spannend wie dieser. Freilich auch nur dann, wenn sich Pastoren nicht auf die Stufe eines Religionsverwalters reduzieren lassen. Das ist natürlich langweilig. Aber die Zeugnisse dieses Buches sprechen eine andere Sprache. Hier reden Menschen, die die Herausforderungen ihres Berufes nicht verschweigen, aber die an der Innovation und Kreativität ihrer Aufgabe wahre Freude gefunden haben und diese auch zum Ausdruck bringen. Und natürlich ist ein Beruf klasse, in dem ich meine Zeit selbst planen, meine Aufgaben selbst aussuchen und gewichten kann und dabei noch die allerbeste Hilfe erhalte, die es geben kann – die Führung des Heiligen Geistes.
Und drittens, der Pastorenberuf ist eine Welt für sich. Was muss ein Pastor nicht alles während eines Pastorenlebens gewesen sein? Wie der Apostel Paulus strebt er danach, den Juden ein Jude, den Griechen ein Grieche, den Armen ein Armer, den Reichen ein Reicher, eben „… allen alles zu werden, um wenigstens einige zu gewinnen“ (1Kor 9,22). Sicher geht ein solcher Anspruch über alle Köpfe. Man könnte darunter zusammenbrechen, oder man versteht wie Paulus, niemand muss alles zugleich sein, Pastoren dürfen wachsen, sich entwickeln und bis ins hohe Alter lernen. Für sich selbst hatte der große Apostel es auf die Formel gebracht: „Ich bilde mir nicht ein, dass ich es schon erreicht habe, aber eines tue ich – ich vergesse, was dahinter liegt und strebe nach vorne – dem Ziel meiner Berufung nach“ (Phil 3,13f). Sie finden viele Geschichten des persönlichen Wachstums in den Zeugnissen des vorliegenden Buches. Sie ermutigen, weil sie zeigen: Pastoren sind niemals ein für alle Mal gemachte Menschen. Sie sind, weil sie werden!
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