Guðmundur Andri Thorsson - Nach Island

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Am Ende des 19. Jahrhunderts reist ein junger Engländer nach Island, der sagenumwobenen Insel im Norden. Denn dort möchte er die Familie seiner Mutter finden und gleichzeitig das Land kennen lernen. Doch aus der geplanten abenteuerlichen Forschungsexpedition wird sehr schnell ein Höllentrip. Die schroffe Inselwelt und der bäurischer Menschenschlag sind nicht das, was er erwartet hat. Langsam realisiert der junge Mann, dass seine sentimentale Reise eine Lüge ist. Er ist nicht einfach nur ein abenteuerlicher Gentleman, er ist auf der Flucht. Dieser Roman, der lange die Bestsellerlisten anführte, erhielt seinerzeit den Literaturpreis der isländischen Zeitung DV.1957 wurde Gudmundur Andri Thorsson in Reykjavik geboren. Dort, sowie in Wien und Göteborg, studierte er Slavistik. Seit einigen Jahren lebt er nun, gemeinsam mit seiner Frau und seinen zwei Kindern, in Island. Der junge Mann, der als Journalist, Literaturkritiker und Verlagslektor tätig war, arbeitet nun als freier Autor und Übersetzter. -

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Denn jetzt segeln wir nach Island, und auf Island erfahre ich vielleicht, wo meine Wurzeln liegen, finde ich vielleicht jemanden, der mir nicht ängstlich ausweicht, wenn ich nach meiner Mutter frage.

Montag, 5. Juni

„… Es war, als käme die Sonne selbst

zur Tür herein …“

Hólm hat mir heute morgen sein Herz geöffnet und mir eine Geschichte erzählt, die so abenteuerlich und ergreifend zugleich ist, daß meine Vorstellungen von der romantischen Saga-Insel im Norden wieder deutlich vor mir auflebten. Wir saßen am Frühstückstisch und hatten uns über die irische Frage unterhalten, zu der er beinahe noch radikalere Ansichten als die Iren selbst hatte. Ich wußte nicht recht, was ich ihm antworten sollte, da ich mir ehrlich gesagt noch keine Meinung gebildet habe, wie wir mit den Iren verfahren sollen, und so versuchte ich, das Gespräch geschickt in andere Bahnen zu lenken. Dabei ergab es sich, daß ich ihn fragte, ob er nicht daran denke, zu heiraten und eine Familie zu gründen. Er legte mit einemmal das Besteck zur Seite, wischte sich mit der Serviette über den Mund und seufzte. Dann sagte er unvermutet, er wolle mir den eigentlichen Grund für seine Reise nach Island verraten, zu dem es aber eine gewisse Vorgeschichte gebe. Ich halte die Erzählung in etwa seinen eigenen Worten getreu hier fest:

„Es war in dem Jahr, als ich den großen Handel abschloß, der dann im Sand verlief. Ich reiste kreuz und quer durch die Insel und kam unter anderem in ein kleines Fischerdorf an der Südküste. Dort lebt ein reicher Bauer, der es gewohnt ist, zu tun und zu lassen, was immer ihm beliebt. Er kümmert sich um die Angelegenheiten der anderen, schlichtet Streitfälle, und jeder tanzt nach seiner Pfeife. Er ist ein freier isländischer Landmann, wie sie seit der Zeit der Sagas hier regiert haben. Ich besuchte ihn, und es gelang mir, ihn für meine Sache zu gewinnen. Er war bereit, mich tatkräftig zu unterstützen, und lobte mein Vorhaben in höchsten Tönen, sagte, daß den Isländern mehr so junge und wackere Männer wie ich not täten. Dann bot er mir an, einige Tage zu bleiben, was ich dankend und gerne annahm. Schließlich stellte er mir seine Frau, eine stattliche Person aus angesehener Familie, vor, und zuletzt kamen seine beiden Töchter herein, die als die besten Partien im Südland, wenn nicht im ganzen Land gelten. Als ich die jüngere Tochter, Agnes, sah, brachte ich kein einziges Wort heraus. Ich war geblendet, mich schwindelte – ja genau so, mein teurer Freund, habe ich mich gefühlt, und das ist keine poetische Übertreibung. Es war, als käme die Sonne selbst zur Tür herein. Der ganze Raum begann zu leuchten, alles darin erhielt Farbe und neue Gestalt in ihrem Glanz. Kennst du die Liebe? Hat sie an deine Tür gepocht? Sie war siebzehn Jahre alt und so schön wie der erste Frühlingsmorgen. Die blonden, offenen Haare fielen ihr voll und seidig bis auf die Taille herab. Sie hatte eine wunderbar schlanke, zierliche Gestalt, bewegte sich geschickt und voller Anmut – ihr ganzes Wesen strahlte Lieblichkeit und Wärme aus.

Ich unterhielt mich diesen Abend und die nächsten beiden Tage lange mit den beiden Mädchen, während der Bauer seiner Arbeit nachging und die Frau ihre Geschäfte im Haus verrichtete. Ich erzählte ihnen von meinen Reisen durch ferne Länder, sprach über Bücher, trug Gedichte vor und beschrieb merkwürdige Menschen, denen ich begegnet war. Und angespornt vom Blau dieser Augen und der stillen Aufforderung, die in ihrem bescheidenen Schweigen lag, erzählte ich von meinen Träumen und dem Plan, eine Dampfschiffgesellschaft zu gründen. Beide Mädchen waren gut gebildet, fragten viel und hörten mir aufmerksam zu, und obwohl die ältere öfter eine Frage an mich richtete, wandte ich meine Rede doch unwillkürlich an die jüngere. Wir spielten Karten, sangen zusammen, während Agnes auf der Gitarre begleitete, und taten manches, mit dem sich junge Leute vergnügen – und nach und nach wurde uns allen klar, daß sich zwischen mir und Agnes ein Band knüpfte, das nicht mehr zu lösen war. Niemals. Ich blickte in ihre Augen, und sie erwiderte meinen Blick, und aus ihren Augen las ich die Stärke und Willenskraft, die mir den Mut verliehen, sie am Abend des zweiten Tages aufzusuchen, um eine Stunde mit ihr allein zu sein. Ich brauche dir nicht weiter auszumalen, was sich bei diesem Treffen zutrug, da du selbst gewiß am besten weißt, was sich zwei junge Liebende an einem schönen Sommerabend zu sagen haben, wenn die Welt den Atem anhält und alles stillsteht, bis auf zwei Herzen, die in einer jungen Brust pochen. Soviel kann ich dir aber verraten, daß wir uns schon bei diesem Treffen fest versprachen zu heiraten, was auch immer geschehen mochte.

Gleich am nächsten Morgen ging ich zum Bauern und trug ihm mein Anliegen vor, mit aller Höflichkeit, die ich unter zivilisierten Völkern gelernt, mit der Ernsthaftigkeit, die ich von meiner Mutter geerbt, und mit der Überzeugungskraft, die ich an Jón Sigurdsson beobachtet hatte. Ich schmeichelte ihm. Ich stellte ihm meine Liebe dar, versicherte ihn meiner redlichen Absichten, rückte meine Zukunftsaussichten ins beste Licht – kurz, versuchte alles, was ich nur konnte. Aber alles umsonst. Er weigerte sich schlichtweg, mir seine Tochter zu geben, sagte, er hätte ihr eine Heirat zugedacht, die ihrem Stand besser entspreche – später stellte sich heraus, daß es ein altersschwacher Pfaffenkittel war. Er sagte, obwohl ich zweifellos in mancher Hinsicht ein vielversprechender Mann sei und vielleicht sogar ein passender Bräutigam für ein Mädchen aus dem Volk, sei meine Zukunft doch zu ungewiß, meine Pläne Luftschlösser und mein Schicksal zu sehr mit dem Los dieses armseligen Landes verstrickt, als daß er es verantworten könne, die Zukunft seiner Tochter meinem Geschick, ob gut oder schlecht, auszuliefern. Er wünsche mir Glück, und er werde sich weiterhin für meine Sache einsetzen, denn ich sei der rechte Mann, den Island in seiner Hilflosigkeit, seiner Einfältigkeit und seinem Elend brauche, und jetzt – sagte er wörtlich – muß ich dich leider bitten, mein Haus so schnell wie möglich zu verlassen. Auf keinen Fall darf eure Zuneigung noch mehr geschürt werden, als es ohnehin schon geschehen ist …

Ich verließ noch am selben Tag sein Haus.“

Er verstummte und blickte nachdenklich vor sich auf den Tisch.

Ich räusperte mich. „Hast du sie nie wiedergesehen?“

„Doch, einige Monate später, unter abenteuerlichen Umständen.“

Er blickte mich mit einem verschmitzten Lächeln an, aber noch bevor er Gelegenheit hatte, seine Erzählung fortzusetzen, kam Cameron in den Speiseraum gestürmt und führte uns ohne Umschweife seinen Sextanten vor. Damit war mir klar, daß ich auf die Fortsetzung der Geschichte noch etwas würde warten müssen.

Ich spazierte über das Schiff und sog die Seeluft in mich ein. Die tiefe Erfahrung, die ich gestern gemacht habe, muß in einem Gedicht gebührend zu Papier gebracht werden. Dort die Sterne erglänzen lassen!

Das Schiff ist sauber und nett, nachdem es die Besatzung geschrubbt hat. Ein Dreimaster mit zwei rechteckigen Segeln sowie Vor- und Stagsegel am Fockmast, ebenso am Großmast, aber kein Segel am Besanmast. Das Steuer auf einem erhöhten Deck. Über der Kombüse befindet sich das Steuerhaus, in dem sich der Kapitän und der Steuermann aufhalten. Zwischen Kombüse und Deckkabine ist ein kleiner Platz, auf dem ich gerne herumspaziere, und von der Deckkabine führt die Treppe in unsere Kajüte hinab.

Vorhin hörte ich einige Matrosen ein wehmütiges Seemannslied singen, das empfindliche Gefühle in mir weckte. Cameron ist irgendwo, hantiert mit seinen Instrumenten und Geräten herum, beobachtet Vögel oder plaudert mit der Mannschaft. Das ist das richtige Leben für ihn.

Ich sehe das Gesicht vor mir, halte bei den Augen inne, sehe den starren Blick …

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