Guðmundur Andri Thorsson - Nach Island

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Am Ende des 19. Jahrhunderts reist ein junger Engländer nach Island, der sagenumwobenen Insel im Norden. Denn dort möchte er die Familie seiner Mutter finden und gleichzeitig das Land kennen lernen. Doch aus der geplanten abenteuerlichen Forschungsexpedition wird sehr schnell ein Höllentrip. Die schroffe Inselwelt und der bäurischer Menschenschlag sind nicht das, was er erwartet hat. Langsam realisiert der junge Mann, dass seine sentimentale Reise eine Lüge ist. Er ist nicht einfach nur ein abenteuerlicher Gentleman, er ist auf der Flucht. Dieser Roman, der lange die Bestsellerlisten anführte, erhielt seinerzeit den Literaturpreis der isländischen Zeitung DV.1957 wurde Gudmundur Andri Thorsson in Reykjavik geboren. Dort, sowie in Wien und Göteborg, studierte er Slavistik. Seit einigen Jahren lebt er nun, gemeinsam mit seiner Frau und seinen zwei Kindern, in Island. Der junge Mann, der als Journalist, Literaturkritiker und Verlagslektor tätig war, arbeitet nun als freier Autor und Übersetzter. -

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Schläfst du?

Schwarze Locken, die über ihre sanften Wangen herabfielen. Es gelang mir, sie an mich zu ziehen, bevor sie sich zum Gehen wandte. Ich umarmte sie voller Leidenschaft. Ich spürte, wie mich ihre Arme umschlossen. An meiner Wange spürte ich ihre Wärme. Ich wußte, was uns ein Leben lang verbindet, würde auch das sein, was uns letztendlich voneinander trennt.

Auf dem Weg nach Norden. Stundenlang, und draußen ein trüber Morgen über einer trostlosen Landschaft. Abgrundhäßliche Erzschmelzen. Baufällige Hütten, Ebenen, Kohle. Alles schwarz, naß, häßlich; alles grau in grau.

Cameron schläft, und währenddessen unterhalten wir beide uns. Hólm ist außerordentlich offenherzig. Er hielt es für nötig, mich in die komplizierten Familienverhältnisse auf dem Hof, wo er geboren wurde, einzuweihen. Dort schien ein jeder mit jedem Kinder zu zeugen, wie es sich gerade ergab, Knechte, Mägde, der Hausherr – alle, bis auf die Herrin des Hauses, die bereits aus dem Gebäralter heraus war und es ertragen mußte, daß ihr Mann eine Magd nach der anderen schwängerte und es dann seinen eigenen Knechten oder andern in die Schuhe schob. Hólm war eines dieser Kinder. Seine Mutter war eine junge Dienstmagd gewesen, die im Kindesalter von ihrer Mutter getrennt worden war und sich von da an selbst für ihr Brot abschuften mußte, mißbraucht, geknechtet, unfreie Magd auf immer. Als sie diesen Jungen bekam, erklärte sie einen Knecht dort am Hof zum Vater, und dieser bekannte sich auch dazu, obwohl sich alle darüber einig waren, daß es ein Kind des Hausherrn war. Hólm selbst will dem keinen Glauben schenken, sondern meint, der Pfarrer der Gegend sei sein Vater. Es war weithin bekannt, daß dieser Mann, der sich um einen christlichen Lebenswandel der Menschen hätte kümmern sollen, selbst ein berüchtigter Hurenbock war, der jeder Frau nachstellte, die in seine Nähe kam. Und wie hätte sich ein junges, unerfahrenes Mädchen, das von niemandem Hilfe erwarten konnte, gegen einen solchen Mann wehren sollen? Andererseits, sagt er, habe sich ihm der Pfarrer später als gut erwiesen. Er nahm ihn zu sich und ließ ihm Bildung zuteil werden. Seine Mutter sah er nie, da sie aus der Gegend fortzog.

Die Menschen seien ihm nicht gut gewesen. Trotzdem ist Gentleman das Wort, das Hólm am häufigsten in den Mund nimmt, wenn er über Menschen und deren Tun spricht – er unterscheidet beharrlich zwischen den Menschen, die in seinen Augen eine solche Bezeichnung verdienen, und jenen, die ihrer nicht würdig sind.

Er spricht ununterbrochen von Island. Er sagt, die ersten Wochen, als er in ferne Länder aufgebrochen war, habe er jeden Abend geweint, so unsäglich sei es ihm nahegegangen, nicht in seinem geliebten Lande zu sein. Und das, obwohl er sich zu Hause, auf Island, stets danach gesehnt hatte, die Sitten und Bräuche anderer Völker kennenzulernen. Er scheint wahrhaftig sein ganzes Leben dem einen Zweck gewidmet zu haben, die Entwicklung auf Island voranzutreiben. Ich unternahm einen Versuch, mein ärmliches Isländisch, das mir der alte Jón in meiner Kindheit beigebracht hatte, hervorzukramen, und erntete dafür bei Hólm Begeisterung und Freudenrufe. Er lobte mein Isländisch in höchsten Tönen, obwohl er mich zugegebenermaßen da und dort korrigieren mußte, und bald unterhielten wir uns wieder auf Englisch, nachdem wir uns köstlich über meine Bemühungen amüsiert hatten – so köstlich übrigens, daß Cameron davon erwachte und mir im Spaß einen Hieb versetzte.

Faszinierend, dieses starke Heimweh der Isländer. Genauso war der alte Jón auch gewesen. Oft habe ich ihn bitterlich weinen gesehen, und wenn ich ihn fragte, was ihm so zu Herzen gehe, sagte er jedesmal, er habe gerade an Island gedacht.

Hólm war nun richtig in Fahrt gekommen, stand auf und stolzierte im engen Zugabteil auf und ab, während er mir isländische Gedichte vortrug, die – wenn ich es recht verstanden habe – von ihm selbst stammten und prunkvoll und pathetisch klangen, obwohl ich ehrlich gesagt einige Schwierigkeiten hatte zu verstehen, worum es dabei eigentlich ging. Er rezitierte dann noch ein recht langes Gedicht eines isländischen Poeten namens Matthías Jochumsson, angeblich ein Freund von ihm und der größte Dichter des Landes, doch ich verstand auch von dieser Dichtung kaum mehr als vorhin, was aber vielleicht daran gelegen haben mochte, daß mich langsam eine gewisse Müdigkeit überkam.

Es hemmte den Redefluß Hólms nicht, daß ich immer schweigsamer wurde. Er war jetzt bei Jón Sigurdsson angelangt, von dem mir auch mein Vater schon erzählt hatte. Jón ist der Rebellenführer im Lande. Ich war begierig, mehr über den Freiheitskampf der Isländer zu erfahren, und fragte, ob sich die Aufständischen in Gruppen organisiert hätten, ob sie sich in den Bergen versteckt hielten und von dort gezielte Angriffe führten und ob sie große Unterstützung in der Bevölkerung fänden.

Aber ich werde wohl noch etwas auf die spannenden Erzählungen blutiger Kämpfe und heldenhafter Taten der tapferen Vaterlandsfreunde auf dem Feld der isländischen Geschichte warten müssen, denn Hólm überging meine Fragen. Dagegen schien ihm viel daran gelegen zu sein, mir die Weisheit und Weitsicht Jón Sigurdssons vorzuführen, die er mir nun in langen und ausführlichen Worten schilderte. Dann folgte ein Bericht von seiner Bekanntschaft mit Jón, die ihren Anfang nahm, als er noch ein junger Bursche auf dem Hof des Pfarrers gewesen war. Er war nicht mehr als ein einfacher Knecht, aber als Jón zu Besuch kam, durfte auch er mit den andern in der Wohnstube sitzen und sich mit dem Anführer unterhalten. Er zeigte schon damals wenig Respekt vor den Obrigkeiten und ließ viele große Worte über die Unterdrückung durch die Dänen fallen. Jón Sigurdsson gefiel diese Rede so, daß er ihn tags darauf beiseite nahm, und nachdem sie sich lange unterhalten hatten, sagte er etwas in der Art: Du gefällst mir gut, und ich habe vor, einen Kaufmann aus dir zu machen. So wirst du unserem Volk am besten nützen. Angeblich hat sich Jón daraufhin an den Pfarrer gewandt, und gemeinsam hätten sie beschlossen, den Burschen auf die Schule zu schicken.

Hólm sagt, es gebe keine isländischen Kaufleute und aller Gewinn fließe in die Taschen der Dänen. Er nannte viele unschöne Beispiele, wie dieses Herrenvolk seine Hauptstadt Kopenhagen aus dem Erlös des Islandhandels erbaut habe und sich am Verkauf vieler wertvoller Gegenstände aus der Zeit bereichere, als die Isländer ein stolzes und mächtiges Volk waren, das über alle Meere der Welt segelte.

Und Hólm war nicht untätig gewesen. Was er von seinen ersten Versuchen im Geschäftsleben erzählte, war höchst interessant und ist es wohl wert, hier festgehalten zu werden.

Jón Sigurdsson hatte Hólm auf eine Handelsschule in England geschickt, denn er meinte, daß man die Geschäftsverbindungen Islands mit Europa, vor allem aber mit dem mächtigen England, stärken müsse. Ich war überrascht zu hören, welch großes Interesse Jón an Handel und Geschäft hat und daran, Anschluß an die europäische Wirtschaft zu finden; wahrscheinlich ist er nicht allzugut mit diesen Dingen vertraut und merkt nicht, welche Hölle auf Erden die Geldgier den Menschen bereitet hat – ich freue mich auf eine Unterhaltung mit ihm, falls er mit seinen Männern unsere Wege auf Island kreuzt. Hólm weiß bestimmt, wo er sich versteckt hält.

Hólm fiel das Studium nicht schwer. Er stach unter den ausländischen Schülern hervor, weil er keinerlei Scheu vor den Lehrern zeigte und ihnen, wenn es sich so ergab, schon mal aus vollem Halse antwortete, wodurch er sich schließlich deren Vertrauen und letztendlich auch deren Freundschaft erwarb. Einer dieser Männer hieß Miller, und nach Abschluß der Schule begann Hólm für ihn in Schottland zu arbeiten. Miller verfügte zusammen mit seinem Partner über drei Dampfschiffe, und als Jón Sigurdsson an Hólm schrieb, daß man ihn gebeten habe, einen Käufer für tausend Islandschafe zu suchen, gelang es dem jungen Geschäftsmann, das Interesse der Kaufleute an diesem Handel zu wecken – seine Überzeugungskraft und sein Eifer waren so überwältigend, daß sie beschlossen, so viele Schafe von Island zu kaufen, wie sie nur kriegen könnten; auch Pferde, Rinder und Kühe. Hólm reiste mit dieser guten Nachricht sofort nach Island, und dort wollen natürlich alle verkaufen, was immer sie können. Bisher war noch nie ein derartiges Geschäft zustande gekommen. Viele Bauern hatten jetzt plötzlich die Aussicht, zum erstenmal in ihrem Leben Geld zu Gesicht zu bekommen. Eine neue Zeit war angebrochen – das goldene Zeitalter stand vor der Tür. Und was nicht gerade das schlechteste an der Sache war: hier war es Hólm gelungen, einen tüchtigen Keil in das Handelsmonopol der Dänen zu treiben. Das großartigste nach Hólms Ansicht aber war, daß sich nun eine Möglichkeit für regelmäßige Schiffsverbindungen mit Island geöffnet hatte.

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