Jürgen Bertram - Torschrei - Bekenntnisse eines Fußballsüchtigen

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Torschrei - Bekenntnisse eines Fußballsüchtigen: краткое содержание, описание и аннотация

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Kriegslast und Verdrängung, Aufbruch und Neubeginn prägen das Deutschland der Nachkriegszeit. In einem kleinbürgerlichen Elternhaus wächst ein Fußballfan heran, allein zwischen seinem autoritären Vater und seiner unglücklichen Mutter. Die Leere, die das Familienleben hinterlässt, füllt der Heranwachsende mit seiner Leidenschaft für das runde Leder. Die Geschichte beginnt mit den Bolzplätzen der niedersächsischen Provinz, führt weiter über Tramptouren zu internationalen Arenen und erreicht am Ende das Paradies: die Begegnung des längst Erwachsenen mit seine Idolen. AUTORENPORTRÄT Jürgen Bertram, Jahrgang 1940, begann seine journalistische Laufbahn bei einer niedersächsischen Heimatzeitung und kam 1972 nach Redakteursjahren bei der Deutschen Presseagentur und beim Nachrichtenmagazin Der Spiegel zum NDR-Fernsehen, für das er 13 Jahre als Fernsehkorrespondent aus China und Südostasien berichtete. Er ist Autor zahlreicher zeitkritischer Bücher.

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Am 18. Mai, dem Himmelfahrtstag, ist es endlich so weit. Ich bin einer von 8000 begeistert klatschenden Zuschauern, als die Mannschaften kurz vor 16 Uhr den Platz betreten – Peine in blauen Hosen und roten Hemden, Schalke in weißen Hosen und Hemden, die so blau sind wie der Himmel über dem Iberg. Cornelissen … Beverungen … Karla … Abramczik … Groß … Ernst Kuzorra und Fritz Szepan sind nicht dabei. Eine Reisemannschaft ist das, beklagt sich einer der Zuschauer in meiner Reihe. Kuzorra und Szepan, klärt ihn ein anderer Zuschauer auf, haben ihre Laufbahn doch gerade beendet.

Mir ist es egal, ob Kuzorra und Szepan spielen oder nicht. Hauptsache, Schalke 04 spielt im Teufelstal. Schalke ist spitze. Peine ist spitze. Bad Grund ist spitze. Ich bin spitze. Schade, dass sich an diesem Nachmittag mein Vater nicht an meiner Seite befindet. Ob er mich beim ersten Schalker Tor wohl genauso in den Arm genommen hätte wie der alte Herr neben mir?

Schalke 04 gewinnt 2 :1 – und hinterlässt dem SV Viktoria Bad Grund ein Geschenk. »Glück-auf-Kampfbahn« darf der Verein seinen neuen Platz nennen. Genauso heißt das Stadion, in dem die Gelsenkirchener Meistermannschaft spielt. Glück auf! Das ist der Gruß der Kumpel im Ruhrgebiet und auch der Bergleute im Harz.

Glück auf, Glück auf, der Steiger kommt.

Und er hat sein helles Licht bei der Nacht,

und er hat sein helles Licht bei der Nacht,

schon angezünd’t …

Der eine gräbt das Silber,

der andre gräbt das Gold;

doch dem schwarzbraunen Mägdelein bei der Nacht;

dem sein sie hold, dem sein sie hold.

Beim Abschlussball im Iberger Kaffeehaus, erzählt man sich in Bad Grund noch Tage später, war der Gelsenkirchener Spieler Groß nicht von der Tanzfläche wegzukriegen. Bis in den frühen Morgen ist er auf dem Parkett gewesen, und besonders beim Foxtrott hat er sich so schnell und elegant bewegt wie beim Schalker Kreisel.

3 Totemannsteich

Mein Vater arbeitet nun wieder im Büro – in der Berginspektion, wie man das Verwaltungsgebäude der Grube »Hilfe Gottes« nennt. Im Gegensatz zum Bergwerk, das sich am Rande des Städtchens hinter einem Wald versteckt, liegt es mitten im Ort, ganz in der Nähe des Kurparks mit seinen Beeten und Bänken, seinem Pavillon, seinen Moorbädern. Die Angestellten, die ausrechnen, wie viel Lohn den Arbeitern zusteht, trinken ihr Bier abends im »Römer«, einem Hotel, in dem, wie mein Vater sich ausdrückt, die »Haute wo Laute« absteigt. Hautevolee meint er damit. Das ist französisch und bedeutet: »die feine, bessere Gesellschaft«. Im Duden habe ich das nachgesehen.

Einmal in der Woche probt im »Römer« auch der Gesangverein, dem die Angestellten angehören. Der Chor für die Bergleute trifft sich im »Oberharzer«. In diesem Lokal gibt es eine Bühne, auf der manchmal Theaterstücke aufgeführt werden. Das Stück, das ich sehe, heißt: »Die Letzte Fris(s)t«. Am Ende des Stückes läuft eine Reihe von Mädchen über die Bühne. Das Mädchen am Ende der Reihe – es ist die Lehrerstochter Ute – beißt kräftig in ein dick mit Wurst belegtes Brot. Die Letzte frisst … Mein Vater singt im »Römer«.

Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,

Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort.

Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere

Vernimm, O Mensch, ihr göttlich Wort …

Herr Zucker, unser Musiklehrer, leitet den Chor. Neulich beim Sommerfest im Iberger Kaffeehaus war er so besoffen, dass er auf dem Weg zur Toilette ausrutschte und den Abhang hinuntertrudelte. Von oben bis unten, sagen die Leute, sei sein Anzug mit Lehm beschmiert gewesen. Und an dem Lehm hätten die Blätter der Buchen geklebt. Wie ein Pfingstochse habe er ausgesehen. Bei Herrn Zucker, das wissen wir Schüler, sitzt die Hand locker. Manchmal wirft er auch mit der Stimmgabel nach uns. Wer nicht hört, meint auch mein Vater, muss fühlen. Mein Sohn, hat er mal zu dem alten Bartels gesagt, pariert noch nicht so, wie ich es mir vorstelle.

Wer trägt der Himmel unzählige Sterne

Wer führt die Sonn’ aus ihrem Zelt

Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne

Und läuft den Weg gleich wie ein Held …

Mein Held heißt Kurt Brandt, genannt »Todos«. Er arbeitet als Schlosser in der Grube »Hilfe Gottes«, trinkt sein Bier im »Oberharzer« und steht beim SV Viktoria im Tor. Lautenthal greift an – Todos fängt. Ecke für Wildemann – Todos faustet. Elfmeter für Zellerfeld – Todos hechtet. Ich bin in unserer Klassenmannschaft der Torhüter. Darum nenne auch ich mich Todos. Irgendwann kennt mich jeder in Bad Grund unter diesem Namen.

Der Film, den ich seit meinem ersten Fußballerlebnis im Teufelstal im Kopf speichere, wird länger und länger. Als ich mal am Totemannsteich Blaubeeren pflücke, spule ich ihn, um mich abzulenken von einer schrecklichen Begegnung, vom Anfang bis zum Ende ab. »Toter Mann« sagen die Bergleute zu einem verlassenen Stollen. Und das Gewässer darüber nennen sie Totemannsteich.

Ich lege beim Sammeln der Blaubeeren eine Pause ein und entdecke am Ufer einen jungen Mann, der in der rechten Hand einen Sack trägt. In dem Sack bewegt sich ein Körper. Aus der Öffnung ragt eine schwarzweiß gezeichnete Pfote. Als wolle sie an die Wälder, die Wiesen, die Bäche, die Seen einen letzten Gruß richten, löst sie sich hin und wieder aus der Starre. Der junge Mann sieht sich nach allen Seiten um, beschwert den Sack mit einem großen Stein, schwingt ihn ein paarmal hin und her – und lässt ihn los. Einmal noch bewegt sich, einen Kreis dünner Wellen malend, die Pfote. Während sich die Oberfläche wieder beruhigt, versinkt der Sack mit dem Stein und der Katze glucksend in der Tiefe.

Ich verstecke mich, um nicht entdeckt zu werden, hinter einem Wall aus Büschen. Es ist windstill. Als mein Fuß abrutscht, berührt er den Eimer mit den Blaubeeren. Der junge Mann blickt in meine Richtung, hastet den Abhang hinauf. Ist es Mokri, der Italiener, der in den Schrebergärten zwischen unserer Wohnung am Roland und dem Kurpark haust? Nein: Mokri kann es nicht sein. Mokri brät oder kocht oder dünstet unsere Katzen, nachdem er sie gefangen hat. Warum sollte er sie im Totemannsteich versenken?

Der junge Mann brüllt mich an: »Ich weiß genau, wer du bist, und ich weiß auch, wo du wohnst, Todos! Wenn du nur einen Mucks sagst, dann schlage ich dich windelweich!« Auf dem Weg nach Hause nehme ich zehn Blaubeeren aus meinem Eimer und werfe sie in die Luft, so hoch es geht. Für jede Beere, die ich fange, gebe ich mir einen Punkt. Bleibt die Beere heil, kommt ein Punkt hinzu. 2 : 0 … 4 : 0 … 6 : 0 … 8 : 0 …

Hurra, ich bin so gut wie Todos!

4 Schlägermütze

Mach auf! Bitte, mach auf! Bitte, bitte: Mach auf! Meine Mutter macht nicht auf. Im Schlafzimmer hat sie sich eingeschlossen. Immer öfter tut sie das.

Mein Vater sagt: Mensch, wir wohnen jetzt nicht mehr in Bad Grund, diesem Kaff, sondern in Goslar, der alten Kaiserstadt. Weißt du, wie viel Einwohner Bad Grund hat? Viertausend. Und weißt du, wie viel Einwohner Goslar hat? Vierzigtausend. Du wolltest doch immer nach Goslar! Zum Bürovorsteher hat man mich befördert. Das gibt hundertsechsunddreißig Mark mehr im Monat. Hundertsechsunddreißig. Und die Knappschaft zahlt mir später eine Pension, von der andere nur träumen. Und seit der Koreakrieg ausgebrochen ist, geht’s dem Bergbau wieder richtig gut. Mensch, unser Sohn besucht jetzt das Gymnasium. Du wolltest doch immer, dass er das Gymnasium besucht! Ich weiß nicht, was du hast. Ich weiß es wirklich nicht.

Ich knie mich vor die Tür und beuge mich zum Schlüsselloch vor. Meine Mutter hat den Schlüssel abgezogen, so dass ich durch einen Lichtschacht ins Schlafzimmer blicken kann. Hinter der Gardine erhebt sich der Förderturm des Erzbergwerks Rammelsberg. Viele Hundert Meter tief fahren die Kumpel in den Berg hinein. Hundertsechzig Gramm Silber und ein Gramm Gold enthält jede Tonne des Erzes, das sie in den Stollen aus den Wänden sprengen und auf Loren laden. Das Silber, das wir prägen zum Taler blank und wert – bedenke, dass drum der Knappe in Berges Tiefe fährt .

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