Jürgen Thiem - Helden für einen Sommer

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Von dieser Mannschaft träumt man noch heute auf Schalke: Die Spieler, die 1972 den DFB-Pokal holten und Vizemeister wurden, galten in Schalke als «goldene Generation», der eine große Zukunft vorausgesagt wurde. Namen wie Norbert Nigbur, Reinhard Libuda, Klaus Fichtel, Klaus Fischer oder die Kremers-Zwillinge sind jedem Schalker Fan geläufig. Doch diese hoffnungsvolle Mannschaft versank kurz nach diesem Triumph im Sumpf des großen Bestechungsskandals, der damals die Bundesliga erschütterte. Das Team wurde auseinandergerissen, einige Spieler zu Sperren verurteilt. Der Verein durchlebte eine der schwersten Krisen seiner Geschichte.
Dieses Buch beschreibt auf sehr persönliche Weise Aufstieg und Niedergang der großen Mannschaft. Dafür hat der Autor Gespräche mit vielen der damals aktiven Spieler oder ihren Angehörigen geführt: eine emotionale Begegnung mit dieser «verlorenen Generation».

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Erst nach dem Spiel dringt die ganze Wahrheit in sein Bewusstsein. Er entschuldigt sich bei Maas und lädt den Nachbarn und Akis Vater zum gemeinsamen Essen mit der Mannschaft ein. Mit der Leistung des Zuspätgekommenen ist Cramer hochzufrieden. Beim 1:1 gegen die Iren hat Aki ein starkes Spiel gemacht. Von der suboptimalen Vorbereitung keine Spur.

1966 tritt Nachbar Maas ein zweites Mal als Heilsbringer auf den Plan. Seit Wochen hat Aki ein Angebot vom Regionalligisten TSV Marl-Hüls vorliegen. Er ist 18, dem Fußballjugendalter entwachsen. In Marl soll er zum Probetraining erscheinen. Bestätigt er die guten Eindrücke, könnte er seinen ersten Profivertrag unterschreiben. In der zweithöchsten Spielklasse. Es gibt schlechtere Karrieresprungbretter für einen Jungen vom Dorf. Doch Aki zögert. Die Aussicht, von zuhause wegzugehen, erscheint ihm wenig verlockend. Andererseits: Ewig in der Verwaltung arbeiten, sein Talent vergeuden, das ihm alle bescheinigen, darunter selbst die lokale Tageszeitung, die schon mehrfach über ihn berichtet hat – nein, das kann es auch nicht sein. Aki verdrängt die Gewissensfrage, zögert die Entscheidung hinaus, bis es nicht mehr geht.

Am Tag, als die Wechselfrist abläuft, schellt im Büro von Werner Maas bei den Chemischen Werken in Marl-Hüls das Telefon. Es ist seine Frau, die ihm berichtet, der Aki stehe vor der Tür und wolle jetzt doch wechseln. Wieder reagiert Maas prompt. Der Geschäftsführer des TSV Günter Schumacher ist sein Arbeitskollege. Für den Abend wird das Probetraining vereinbart. Nach dem Duschen unterschreibt Aki den vorbereiteten Zweijahresvertrag.

Gleich in seiner ersten Saison prägt er das Spiel des Regionalligisten. An der Seite von Hermann Erlhoff, der 1967 zu Schalke wechselt. Es sind zwei Faktoren, die ihm den Einstieg erleichtern. Aki kann sich voll und ganz auf seinen geliebten Fußball konzentrieren. Auch die Fahrerei ist geregelt. Mit 18 hat er seinen Führerschein gemacht, ist stolzer Besitzer eines Käfers. Und er hat einen Vertrauten an seiner Seite. Manfred Krause, einer seiner besten Freunde und Mitspieler aus Borkener Jugendzeiten, spielt ebenfalls beim TSV.

In der zweiten Saison steht der Name Lütkebohmert bereits auf der Wunschliste einiger Bundesligisten. Werder Bremen mit Schalkes Ex-Trainer Langner, 1860 München, der 1. FC Kaiserslautern. Sie alle schicken ihre Späher nach Marl-Hüls. Hartnäckigster Werber um die Gunst des 20-Jährigen aber ist ein Nachbarklub. Dessen Präsident höchstpersönlich wird in der Saison 1967/68 gleich mehrfach auf der Tribüne des Jahnstadions gesichtet. Der Mann bescheinigt sich selbst ein Diamantenauge und meint damit seinen geschärften Blick für Talente der Region. Es ist nicht der einzige Vorzug, den Günter Siebert in die Waagschale werfen kann.

Der junge Schalke-Boss kommt mit der persönlichen Empfehlung von Heinz van Haaren, der einst selbst beim TSV gespielt hat und jetzt seine Kontakte spielen lässt. Siebert vermittelt dem noch Unentschlossenen mit leidenschaftlichen Worten seine Pläne. Aki soll ein Herzstück des Schalker Mittelfelds werden, mithelfen, den Verein wieder dort hinzuführen, wo er nach Meinung seines Präsidenten hingehört.

Sieberts drittes Argument enthält weniger Überzeugungskraft. 1.200 Mark Grundgehalt und 15.000 Mark Handgeld versprechen keinen akuten Reichtum. Aki befindet sich in echter Entscheidungsnot, berät sich mit Schwester Luzie, die bereits seit zwei Jahren in Gelsenkirchen lebt und glühender Schalke-Fan ist. Bremen, München, Kaiserslautern? Weg von Heiden, weg vom Kreuzweg, weg von Familie und Freunden? Nein, eigentlich ist es gar keine schwere Entscheidung. Das Ausschlussverfahren nach dem Motto „Was geht gar nicht?“ lässt ihm nur eine Option. Es muss Schalke sein. Die zwei Jahre in Marl-Hüls haben ihm gezeigt, dass er am besten ist, wenn er Kraft aus seinen Wurzeln saugen kann. Die zu kappen, unvorstellbar.

Am 2. Mai 1968 sitzen Günter Siebert und Heinz Aldenhoven in der Geschäftsstelle unter der Tribüne der Glückauf-Kampfbahn vier Männer aus Heiden gegenüber: Werner Maas, Ernst Heiming, Geschäftsführer von Viktoria Heiden, Franz Lütkebohmert und sein Sohn Herbert. Das Vertragsgespräch dauert gerade mal 15 Minuten.

Für Aki ist die Entscheidung Herzensangelegenheit und Glaubensfrage zugleich. Geholfen hat ihm dabei der heilige Christophorus, sein Talisman, an einer Halskette baumelnd. Ein Geschenk seiner Eltern zur Kommunion. Im Lexikon hat er seinerzeit die überlieferte Bedeutung des Christophorus nachgelesen, erfahren, dass dieser das Jesuskind auf Schultern über einen reißenden Fluss getragen haben soll und als Schutzpatron aller Autofahrer gilt. Seitdem er selbst am Steuer sitzt, bekreuzigt sich Aki an jedem Kruzifix am Straßenrand.

Jetzt, wo er nach Schalke wechselt, wird er die schützende Hand von oben noch häufiger brauchen. Hier, in gewohnter Umgebung, in Autonähe des Elternhauses, das spürt er, werden sie ihm helfen, die christlichen Regeln. Die in all den Gottesdiensten gepredigten Werte sind fest verankert in seinem Leben. Geradezu wie Leitplanken, die rechts und links des Weges Schutz bieten und zwischen denen sich mit überschaubarem Risiko ordentlich vorankommen lässt. Begriffe wie Himmel und Hölle, Sünde und Buße sind für ihn keine leeren Worthülsen. Sie bestimmen schon früh sein Denken und Tun. Dass er bald zum überzeugten Wähler der Christlich-Demokratischen Union wird – wie die meisten Heidener –, für ihn hat es vornehmlich mit dem ersten Wort im Parteinamen zu tun.

Aufeinander Rücksicht nehmen, einander helfen, sich um den Nächsten kümmern, all das sind längst bewährte Verhaltensmuster für ihn. Die Überschaubarkeit der dörflichen, kleinbürgerlichen Welt verleiht ihm Sicherheit. Die gewohnte Enge gibt ihm Halt und Orientierung. Ein Leben lang.

Ungewohnte Höhenluft

Günter Siebert ist nicht zu bremsen. Der Mann lebt seinen Traum. Mit offenen Augen. Weshalb er nur wenig schläft. Drei bis vier, maximal fünf Stunden. Der Bierverlag und die Lebensmittelläden, das ist die Pflichtübung. Die Kür aber ist Schalke, der Aufbau seiner Wunschelf. Dafür ist ihm kein Weg zu weit, kein Opfer zu groß und – überraschenderweise – kein Spieler zu teuer. Über seine Privatgeschäfte hat er gute Kontakte zu den ortsansässigen Banken geknüpft. Günter Siebert ist wer in Gelsenkirchen – und damit auch kreditwürdig. Die hohen Schulden des Vereins wandelt er in mittel- und längerfristige Kreditverträge um. Aus eigener Tasche gewährt er eine Bürgschaft über 300.000 Mark. Vizepräsident Orzewalla bürgt gar für 500.000 Mark.

Geld ist dennoch knapp auf Schalke. Verträge wie der von Aki Lütkebohmert lassen sich noch problemlos aus dem laufenden Etat bestreiten. Für Spieler mit größerem Namen aber muss man sich etwas einfallen lassen. Siebert zahlt 600.000 Mark an Ablöse für Lütkebohmert, Reinhard Libuda und Heinz van Haaren. Ein ungeheurer Kraftakt für einen darbenden Klub wie Schalke 04. Und doch wären Libuda und van Haaren nicht gekommen, hätte ihnen Siebert nicht noch ein zusätzliches Bonbon in Aussicht gestellt: Grundstücke zum Spottpreis im städtischen Großbauprojekt Tossehof. Später profitieren auch noch Klaus Fichtel und Norbert Nigbur von dieser Joint-Venture-Maßnahme zwischen Stadt und Verein. Die guten Kontakte ins Rathaus beginnen sich auszuzahlen.

Der Vertrag mit Libuda ist schnell gemacht. Der Arbeiterjunge aus dem Gelsenkirchener Stadtteil Haverkamp ist trotz Europacup-Triumph in Dortmund nie glücklich geworden. Obwohl er keineswegs auf Kohle, sondern im ostwestfälischen Wendlinghausen bei Lemgo geboren ist, gilt der „Stan“, wie er in Anlehnung an den englischen Rechtsaußen Stanley Matthews genannt wurde, auf Schalke als Identifikationsfigur. Zurückhaltend, oft scheu, der Gegenentwurf zu einem Star.

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