Gudmund Vindland - Der Irrläufer

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"Lieber Gott und Jesus, Verzeihung! Bitte macht, dass ich nicht so bin, und bitte macht, dass das vorbeigeht." Aus den Befürchtungen wird für den 13-jährigen Yngve schnell eine Sehnsucht nach mehr, nachdem er mit Magnus auf der Turnmatte lag. Es beginnt eine Liebe, die vollkommen zu sein scheint. Vor anderen verborgen treffen sie sich heimlich in einem romantischen Waldstück und die Beziehung und Gefühle der beiden wachsen stetig («Er. kam wie ein Geysir mit Lärm und Getöse»). Belastet wird die Freundschaft durch das stark religiöse Elternhaus von Magnus und einer Gesellschaft, die Schwule nicht akzeptiert. Die Freundschaft zerbricht und mit ihr auch Yngve. Es beginnt eine lange Reise, die von der Suche nach seiner eigenen Identität angetrieben wird. Der daraus resultierende Irrlauf ist geprägt durch Alkohol, Drogen, Sex und Wahnsinn und endet mit einem längeren Aufenthalt in der Psychiatrie, der zur Hölle wird.Vindland inszeniert durch die skurrilen Erlebnisse des Icherzählers Yngve ein Bild der Gesellschaft Norwegens in den 60er- und 70er-Jahren. Seine schonungslose Darstellung der Verhältnisse in der Psychiatrie und der schwulen Szene lösten in den 80er-Jahren noch heftige Kritik aus. Neben dieser Gesellschaftskritik steht eine der schönsten und romantischsten Liebesgeschichten, die je geschrieben wurden. Vindland verzichtet auf Klischees und Vorurteile. Wir erleben die Erzählung durch Yngves Sichtweise der Dinge und durch sein tief gehendes Erleben. Dadurch erhält der Der Irrläufer im Gegensatz zu anderen Coming-out-Romanen eine starke emotionale Dimension. -Emir Ben Naoua-

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Der Herbst wurde ganz schön hektisch. Zusätzlich zur Schule hatten wir beide eine Menge zu tun, und alles erforderte viel Zeit. Jeden Dienstag und jeden Donnerstag trafen sich die Kreuzritter bei Christian Priestermann, um ihre Gebete aufzusagen und ihre Moral zu stärken. Wir sahen uns in der Schule und im Jugendclub, aber nur an den Wochenenden hatten wir die Möglichkeit, miteinander zu schlafen. Das wurde dadurch nur noch schöner.

Ich war in der Zeit sehr aktiv. Lernte unheimlich fleißig und war dem Pensum weit voraus. In dem Herbst entdeckte ich auch die Literatur. Alles, was die Mühlen des Norwegischunterrichts vorher zu Müll gemahlen hatten, bekam plötzlich einen Sinn! Jawohl: Jens Björneboe mit seinem Jonas öffnete mir die Augen! Ich bekam das Buch von Harald zum Geburtstag und las es in einem Rutsch. Und damit war das Eis gebrochen: mehr von Björneboe, Agnar Mykle (zwei Bücher von ihm hatten seit Jahren bei uns im Regal gestanden, und ich hatte nichts davon gewußt!), Arnulf Överland und Sigurd Hoel. Jede Nacht las ich, bis das Buch mir aus der Hand fiel. Und ich merkte, wie ich von Buch zu Buch wuchs.

Aber ich konnte das nicht mit Magnus teilen. Natürlich sprach ich viel über meine Bücher und lieh ihm einige davon, aber ich glaube nicht, daß er auch nur ein einziges aufgeschlagen hat. Wenn ich so richtig davon loslegen wollte, brachte er mich mit Küssen zum Verstummen. Auch von sich selber mochte er nicht mehr sprechen. Und wenn ich nach der Bruderschaft fragte und wie er damit fertig werde, antwortete er ausweichend, daß «es so gehe».

Jetzt im nachhinein sehe ich, daß sich alles, was später kommen sollte, damals schon abzeichnete. Einzelheiten, die mir im Moment nicht wichtig vorkamen: ab und zu ein weher, hoffnungsloser Blick. Seine ungeheure Heftigkeit, wenn wir miteinander schliefen. Seine Art, sich nachher an mich zu klammern, ohne daß ich sein Gesicht sehen durfte. Alles war da. Er wußte schon, daß sich unsere Beziehung ihrem Ende näherte. Ich merkte das nicht. Ich war gerade fünfzehn geworden.

Beim ersten Clubabend im Advent gab Magnus mir einen Zettel, auf dem stand:

Yngve.

Mein Vater will, daß die Familie von jetzt ab Samstag abends zusammen ist und sonntags in die Kirche geht. Und nach dem Gottesdienst ist dann noch ein Treffen im Gemeindehaus. Außerdem muß ich für das Weihnachtsexamen sehr viel wiederholen, deshalb kann ich dich eine Weile nicht treffen. Hoffentlich geht’s dir gut. Gruß, Magnus

In meinem Kopf ging der Alarm los. Im ganzen Körper. Wieso schrieb er mir einen Brief, anstatt es mir selbst zu sagen? Es war doch so wichtig! Als ich ihn fragen wollte, war er fort. Am nächsten Tag war Samstag und keine Schule, und ich bekam ihn vor Montag nicht zu sehen. Samstag abend ging ich zu ihm nach Hause, aber seine Schwester sagte mir, er sei nicht da. Alarm! Ich machte allein eine Wanderung. Das half nichts. Als ich dann endlich in der großen Pause mit ihm allein war, bekam ich wirklich Angst. Er sagte, sein Klassenlehrer und sein Vater hätten ihm beide streng befohlen, sich einstweilen nur um die Schule zu kümmern.

«Das ist es nicht! Ich seh’s dir doch an, Magnus, du kannst mich nicht belügen, das weißt du!»

«Yngve! Frag mich nicht mehr. Bitte. Quäl mich nicht! Es ist schon schlimm genug, ohne daß du mir auch noch Vorwürfe machst!»

«Ja, aber, was ist mit mir? Du kannst doch nicht einfach so verschwinden ...»

«Gib mir Zeit! Zeit zum Überlegen. Ich möchte nicht darüber reden, bevor ich ... darüber reden kann.»

«Also, hör mal ...»

«Nein, hör du! Wenn du mich noch magst, dann tust du, was ich sage. Wenn nicht, machst du alles kaputt. Jetzt muß ich weg. Und laß mich in Ruhe!»

«Ja, aber wann können wir denn miteinander reden?»

«Ich seh dich zu Silvester im Jugendclub», sprach mein Liebster und verschwand. Magnus, der Angsthase.

Meine schlimmste Erinnerung an dieses Weihnachtsfest ist, daß ich Kindheit eines Chefs von Sartre las. Es war ein grausames Erlebnis. Er schildert darin einen Jungen, der von einem älteren homosexuellen Mann verführt wird. Es ist eine realistische und ziemlich brutale Erzählung. Und ratet mal, wen ich dabei vor mir sah! Meinen Magnus und Christian Priestermann. Außerdem erlebte ich zum ersten Mal Homosexualität in der Literatur, das waren ganz schön drastische Sachen. Unerträglich aufgeilend! Ich las und wichste abwechselnd, und zwischendurch ging ich vor Verzweiflung und Eifersucht die Wände hoch. O selige Weihnachtszeit!

Gott, wie ich mich nach Magnus sehnte. Ein paarmal erwischte ich mich auf dem Weg zu ihm, fest entschlossen, irgendwie zu ihm zu kommen. Aber immer, wenn ich das große Haus sah, verließ mich der Mut. Ich lief stundenlang draußen herum – und kotzte fast das ganze schöne Weihnachtsessen wieder aus.

Im Grunde traute ich mich vor allem deshalb nicht, ihn aufzusuchen, weil er selbst gesagt hatte, ich solle ihn in Ruhe lassen. Aber, meinte er das denn wirklich? Wollte er das, oder hatte ihm das jemand eingeredet? Im tiefsten Herzen wußte ich ja die Antwort, aber ich dachte, ich würde alles nur noch schlimmer machen, wenn ich mich aufdrängte.

Der Silvesterabend war der reine Alptraum. Es sollte ein festlicher Abend im Jugendclub werden, und natürlich sollte ich mir all das Festliche aus den Fingern saugen. Aber ich ging doch überhaupt nur wegen Magnus, wegen meiner Erwartung und meiner Hoffnungen auf ihn dorthin. Der ganze Club mit seinen ewigen Verantwortlichen kotzte mich restlos an.

Magnus sah krank aus. Blaß und angespannt und blaue Ringe um die Augen. Wie ich befürchtet hatte, wich er mir und meinen Blicken aus.

Als Frode und ich an die Reihe kamen, hatte ich das Gefühl, wahnsinnig zu werden, und wir gaben die hysterischste Darstellung aller Zeiten von Der Schneider und das Pusterohr zum besten. Mit Kleidern und Hüten, Konfetti und Luftschlangen. Ich hatte heimlich die Rotfuchsboa meiner Mutter «ausgeliehen». Die ging während einer Balgerei auf der Bühne in Stücke, daß die Pelzflocken nur so flogen. Ich bombardierte Frode mit Knallfröschen. Als er auch ein paar Feuerwerkskörper hervorzog, griffen die Verantwortlichen ein. Der Sketch war zu Ende. Um elf sollte es einen Fackelzug zur Kirche geben, danach den Mitternachtsgottesdienst. Ich stand vor der Tür und wartete auf Magnus. Die anderen hatten sich schon in Reih und Glied aufgestellt. Endlich kam er – und mit ihm Christian, natürlich. Der Pastor warf einen Blick auf mich, und aus irgendeinem Grund verkannte er die Situation – zum letzten Mal: «Okay, ihr macht die Nachhut, Magnus. Ich geh nach vorne!»

Damit war der Fackelzug für uns beendet. Als er sich in Bewegung setzte, brach ich in hilfloses Schluchzen aus. Ich sah Magnus’ gequältes Gesicht. Dann zog er mich in den Schatten hinter der Hausecke. Ich weiß nicht, wie lange wir dort standen und wieder zusammen waren, schließlich gingen wir nach Hause. Wir waren beide völlig außer uns. Verängstigt und zitternd – nach so langer Zeit würden wir endlich wieder alleine sein. Wir warfen unsere Mäntel in den Flur und stürzten in das nächstbeste Zimmer, das Schlafzimmer meiner Eltern. Wir ließen die Kleider fallen – doch plötzlich sprang Magnus (noch in der Unterhose!) ins Bett und sagte mit brechender Stimme: «Mach das Licht aus, Yngve!»

Und ich sah ihn und fiel über ihm ins Bett und weinte und weinte ...

Erst nach langer Zeit wurden wir zusammen ruhig und warm. Aber trotzdem war es nicht wie früher. Magnus war ganz seltsam. Er veränderte sich dauernd: Erst war er weich und nah, dann krümmte er sich in Embryostellung und wimmerte, dann warf er sich über mich, wild und aggressiv. Wir redeten nicht. Immer, wenn ich etwas fragte, legte er mir seine Hand auf den Mund oder küßte mich. Und ich dachte, ich könnte bis nachher warten. Magnus kam zuerst. Quer durchs Zimmer und voll in die Gardinen meiner Mutter. Ich küßte ihn sanft im ganzen Gesicht. Er flüsterte: «Ach, Yngve. Zum ersten Mal seit damals. Ich hab aufgehört zu wichsen ...»

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