Dietrich Schulze-Marmeling - Der FC Bayern, seine Juden und die Nazis

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Als der FC Bayern 1932 seine erste Deutsche Meisterschaft errang, waren etwa zehn Prozent seiner Mitglieder Juden. Gut sieben Monate später wurde Hitler Reichskanzler und der Antisemitismus zur Staatsräson erhoben. Auch der FC Bayern, der seine Spitzenposition im deutschen Fußball auch einem jüdischen Präsidenten, jüdischen Trainern und jüdischen Sponsoren zu verdanken hatte, passte sich Schritt für Schritt den neuen Machthabern an. Die Nazis wurden trotzdem nie richtig warm mit dem Klub.Das Buch behandelt eingehend den Prozess der Nazifizierung des FC Bayern und das Schicksal seiner jüdischen Mitglieder. Ausführlich wird zudem dargestellt, wie der Klub nach 1945 erneut zur einer Anlaufadresse für fußballbegeisterte Juden wurde, aber auch die ehemaligen NSDAP-Mitglieder wieder aufnahm. Und wie das «jüdische Erbe» des Klubs in Vergessenheit geriet, bis sich Fans, Fußballhistoriker und Journalisten dafür interessierten.

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Zerstörung einer liberalen Fußballkultur und sportlicher Abstieg

Dass der Deutsche Meister von 1932 in den folgenden Jahren einen sport-lichen Abstieg erlitt, hatte vor allem drei Gründe:

▶ Die veränderten fußballpolitischen Rahmenbedingungen nach der nationalsozialistischen Machtübernahme. Zu erwähnen sind hier die Aufwertung der Auswahlmannschaften des Verbandes (auf Kosten des Klubfußballs) sowie die Zementierung des Amateurprinzips und die damit einhergehende »Umstellung vom Spesen-Amateur auf den ›bargeldlosen‹ Amateur« (»Fußball-Woche«), wovon so mancher »Arbeiterverein« profitierte und worunter so mancher »bürgerliche Klub« litt.

In den Jahren der Weimarer Republik gehörte der FC Bayern mit seinem Präsidenten Kurt Landauer zu den Kräften, die ein Ende der Scheinheiligkeit und eine legale Basis für die Bezahlung von Fußballspielern forderten. Im Oktober 1932 schienen diese Kräfte an ihr Ziel gelangt zu sein, aber die DFB-Führung nutzte die nationalsozialistische Machtübernahme und die folgende Neuordnung des deutschen Sports, um die Uhr wieder zurückzudrehen.

▶ Die Vertreibung der jüdischen Funktionsträger, Mitglieder und Sponsoren, namentlich des visionären und energetischen Präsidenten Kurt Landauer sowie des Meistertrainers und De-facto-Geschäftsführers Richard Dombi. Dadurch verlor der FC Bayern wichtige Mitarbeiter und Unterstützer, die den Klub und seinen Aufstieg an die nationale Spitze maßgeblich mitgestaltet hatten.

▶ Die gewisse anfängliche Widerständigkeit von Teilen des Klubs, der zunächst eine dezidiert nationalsozialistische Führung umging. Auch nach der nationalsozialistischen Machtergreifung sei der »alte demokratische Einschlag überwiegend geblieben«, heißt es in der Festschrift. Hier ist wohl etwas zu stark der Wunsch Vater des Gedankens der Autoren, aber dass die Nazifizierung des FC Bayern zunächst holperiger und zäher verlief als bei einigen anderen Vereinen, ist offensichtlich.

Die Nazis blieben dem FC Bayern gegenüber bis zum Schluss skeptisch bis ablehnend. Wohl wissend, dass es in dem Klub unverändert Mitglieder gab, die ihren ehemaligen jüdischen Präsidenten nicht vergessen hatten und das Regime nicht mochten. Als der FC Bayern im Mai 1944 südbayerischer Meister wurde, der einzige halbwegs erwähnenswerte Titel für den Klub in den NS-Jahren, lehnte der nationalsozialistische Oberbürgermeister eine Ehrung der Meisterelf mit der Bemerkung ab, »dass der FC Bayern bis zur Machtübernahme von einem Juden geführt worden ist«. Elf Jahre, nachdem Kurt Landauer sein Amt als Präsident »mit Rücksicht auf die staatspolitische Neugestaltung der Verhältnisse« niedergelegt hatte, und fünf Jahre nach seiner Flucht in die Schweiz war für die Nazis der FC Bayern noch immer mit der Person Kurt Landauer verbunden.

Ohne die Jahre des Nationalsozialismus hätte der Aufstieg des heutigen Rekordmeisters zum Branchenführer des deutschen Profifußballs möglicherweise eher begonnen. Und vielleicht hätte der FC Bayern auf seinen zweiten nationalen Meistertitel nicht bis 1969 warten müssen, also 37 lange Jahre.

Obwohl die Nazi-Periode zunächst einmal die weitgehende Zerstörung seiner liberalen Fußballkultur bedeutete, lässt sich beim FC Bayern doch deutlicher als bei vielen anderen Klubs ein roter Faden der Geschichte ausmachen. Je intensiver man sich mit der Zeit vor 1933 beschäftigt, desto augenscheinlicher werden die Übereinstimmungen des FC Bayern der Ära Kurt Landauer mit dem heutigen Klub.

Der FC Bayern der Jahre 1900 bis 1933, zumal der Jahre 1919 bis 1933, war von seinem Denken her nicht so viel anders als der moderne FC Bayern. Die Identität des heutigen FC Bayern wurde zu Teilen bereits von Kurt Landauer geprägt. Unter dem »bayerischen Urgestein« Landauer wurde der FC Bayern ein »Volksverein«, blieb aber vornehm und bewahrte sich einen Rest an »Anderssein« und avancierte zu einer modernen und treibenden Kraft im deutschen Fußball.

* * *

Dieses Buch erzählt in groben Zügen die Geschichte des FC Bayern und seiner Juden. Zwangsläufig müssen dabei die politischen Entwicklungen in Deutschland, Bayern und München sowie die allgemeineren Tendenzen im deutschen Fußball mitbetrachtet werden. Dazu gehört der enorme Einfluss, den das Auftreten ungarischer (und vielfach jüdischer) Spitzenkicker in München auf den FC Bayern hinterließ. Und dazu gehören natürlich die Konflikte, die moderne Klubs wie der FC Bayern München mit der Führung des DFB um die Frage des Berufsfußballs ausfochten.

Auch werden einige Klubs gestreift, denen die Münchner auf dem Spielfeld begegneten und die ebenfalls, manchmal in einem noch stärkeren Maß als die Bayern, als »Judenklubs« galten. So vor allem eine Reihe von Klubs aus Wien (Austria, WAC), Budapest (MTK, VAC) und Prag (DFC, Slavia), den Metropolen des sogenannten Donaufußballs, aber auch die AS Rom, der Racing Club de Paris oder die Tottenham Hotspurs. Selbst in Deutschland stand der FC Bayern mit seinen jüdischen Funktionsträgern und Mitgliedern unter den Spitzenklubs nicht alleine, wie u. a. die Beispiele Eintracht Frankfurt und 1. FC Nürnberg zeigen. Die Begegnungen mit diesen Klubs verdeutlichen, wie reichhaltig die kontinentaleuropäische Fußballkultur vor 1933 war – und wie viel sie durch den Nationalsozialismus und dessen europaweiten Vernichtungsfeldzug gegen die jüdische Bevölkerung anschließend verlor.

Aber die Geschichte des FC Bayern und seiner Juden endet nicht 1933 und auch nicht mit dem Holocaust. Die letzten Kapitel des Buches widmen sich der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und der Rückkehr Kurt Landauers an die Spitze des Klubs; sie betrachten die Jahre, in denen die Vergangenheit auch beim FC Bayern in Vergessenheit geriet, und schließ-lich den langen und schwierigen Weg des Klubs zur Anerkennung seines »jüdischen Erbes«.

Das vorliegende Buch ist erstmals 2011 erschienen. Es wurde für die folgenden beiden Auflagen (2013, 2017) überarbeitet und an einigen Stellen stark ergänzt. Möglich wurde dies durch die Mithilfe des FC Bayern, namentlich Andreas Wittners und Fabian Raabes, die in der »FC Bayern Erlebniswelt«, dem 2012 eröffneten Klubmuseum des Rekordmeisters, ein Archiv aufbauten und sich im Rahmen dieser Arbeit auch auf die Suche nach den jüdischen Mitgliedern begaben. Auch Anton Löffelmeier vom Stadtarchiv München konnte mir bei vielen Recherchen helfen.

Bedanken möchte ich mich aber auch bei Bernd-M. Beyer (Autor einer Biografie über Walther Bensemann), Dirk Kämper (Autor einer Biografie über Kurt Landauer), Eberhard Schulz (Initiator und Sprecher der Initiative »Nie Wieder! Erinnerungstag im deutschen Fußball«), Klaus Schultz (Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau), Werner Skrentny (Autor einer Biografie über Julius Hirsch) sowie den Sporthistorikern Prof. Dr. Lorenz Peiffer und Dr. Henry Wahlig.

Im Übrigen wird auch die dritte Auflage nicht das letzte Wort sein …

Kapitel 1

Von Freiburg nach München: Jüdische Fußballpioniere

Im Sommer 1993 stieg der Sportclub Freiburg erstmals in die 1. Bundesliga auf. Seither ist die Studentenstadt, die seit 2002 als erste deutsche Großstadt von einem grünen Oberbürgermeister regiert wird, aus dem deutschen Profifußball nicht mehr wegzudenken.

Die Saison 1994/95 beendete der Sportclub sogar als Dritter, lediglich drei Punkte trennten das vom ehemaligen Studienrat Volker Finke trainierte Team vom Deutschen Meister Borussia Dortmund. Die Breisgauer spielten den attraktivsten und modernsten Fußball der Liga und waren in aller Munde.

Bis Ende der 1970er Jahre war Freiburgs Nr. 1 aber nicht der Sport-club, sondern der um einige Jahre ältere Freiburger Fußball-Club (FFC), der sogar 1907 Deutscher Meister geworden war. In der Saison 1968/69 verpasste der FFC nur knapp den Aufstieg in die Bundesliga. Doch seit der Saison 1981/82, als man aus der 2. Bundesliga abstieg, ist der FFC aus dem Profifußball verschwunden. 1999 musste der von finanziellen Problemen geplagte Klub sein traditionsreiches Möslestadion verlassen, das nun zum Nachwuchszentrum des Lokalrivalen umgebaut wurde.

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