Rupert van Gerven - Die Zeit ohne uns

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Aaron, Jude, Dekorateur beim KaDeWe, und Herbert, Kommunist und Schriftsteller, lernen sich 1927 in Berlin kennen. Ab 1933 sind die beiden Repressalien ausgesetzt und für die Liebenden beginnt eine schreckliche Zeit, die sie zwar überleben werden, aber Konzentrationslager und Zuchthaus hinterlassen nicht nur auf dem Körper tiefe Narben.
Rupert van Gervens Debütroman ist eine Zeitreise von den goldenen 1920er bis zu den 1950er Jahren des Wirtschaftswunders. Gleichzeitig ist es die Geschichte der homosexuellen Liebe, die durch politische und gesellschaftliche Ideologien gefeiert, gequält und bestraft wird.

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»Ich möchte Auto fahren lernen! Kannst du mir eine gute Fahrschule empfehlen?«

Aaron hat sich nie im Voraus von Victor bezahlen lassen. Heute weiß er, dass es sich rechnen wird. Der Hausherr verlässt das Bad, um Geldscheine in Aarons Hosentasche zu stecken, die Summe hat er verdoppelt. Vielleicht ist es übertrieben, aber wie viel Spaß steht einem Mann in seinem Alter und mit seinem Aussehen schon zu? Sein Wunsch ist es, ausschließlich zu genießen, nur für den Moment zu glauben, dass er tatsächlich geliebt wird und nicht nur gefickt.

»Gisbert wird dir eine Fahrschule empfehlen, die Rechnung lässt du dann einfach an meine Adresse schicken.«

»Victor, du bist so großzügig, dafür liebe ich dich.«

Aaron springt aus der Badewanne, umarmt seinen Gastgeber mit triefend nassem Körper, spürt Knochen, die aus der Haut hervorzustechen drohen. Victor hat sich in einen weichen Bademantel gewickelt. Aaron schnappt sich ein Badelaken, drückt es seinem Gegenüber in die Hände und lässt sich abtrocknen. Ihm bleibt nicht verborgen, dass der Mann, dessen Hände auf seinem Rücken das Handtuch kreisen lassen, wieder vor Erregung vibriert.

»Ach, Liebster«, säuselt Aaron, »wenn ich die ganze Nacht Zeit hätte, würden wir uns noch einmal vergnügen, aber es geht nicht. Ich habe leider noch Termine.«

»Dir steht mein Wagen zur Verfügung, und alle wichtigen Fragen zum Führerschein wird dir Gisbert beantworten.«

Victor lässt den Wagen vorfahren. Er steht auf der oberen Stufe der Treppe und schaut dem jungen Mann hinterher. Wie ein Vogel fliegt Aaron davon und sieht Victor unbewegt am Treppengeländer stehen. Noch im Wegfahren meint er, in der Dunkelheit seinen sehnsüchtigen Blick zu erkennen.

Aaron hat die hintere Autotür, welche Gisbert ihm geöffnet hatte, zugeschlagen, um zur Beifahrertür einzusteigen. Erschöpft lehnt sich ein Nachtarbeiter in weichem, hellem Nappaleder zurück und beobachtet Gisbert beim Fahren. Gewaltig schnurrt der Horch über die Straßen, lässt Jugendstilvillen hinter sich.

Aaron fragt den Fahrer aus, er will alles wissen: Wo er am besten den Führerschein machen kann, welche Voraussetzungen er beachten muss, wie viel Fahrstunden wohl nötig sein werden. Aaron spürt die Abneigung des Fahrers, bemerkt in dessen Mundwinkeln ein süffisantes Lächeln, als er nur für Sekunden seinen Blick von der Straße weg- und ihm zuwendet, um dann wieder auf die Straße zu schauen. Die weiß behandschuhten Hände halten konzentriert das Lenkrad fest. Mit kaum spürbarem Übergang zwischen den Gängen wird der Wagen souverän geschaltet, um dann die Geschwindigkeit zu erhöhen. Aaron kann sich vorstellen, was der Chauffeur über Menschen denkt, die ihren Wagen selbst durch Berlin lenken möchten. Einer männlichen Hure Rede und Antwort zu stehen, widerspricht ihm sicherlich ganz und gar. Aaron versucht, sich in die Gedankenwelt des Fahrers hinein zu versetzen, dieser hat sicherlich viele kommen und gehen sehen. Gisbert hat probiert, seinen Dienstherren gegen Schmarotzer und Diebe zu schützen, aber Victor war eben hungrig nach menschlichen Kontakten. Aaron schmunzelt über Gisberts herablassenden Blick. Die Moralvorstellungen anderer interessieren ihn längst nicht mehr – zumal er mit seinen Besuchen bei Victor wahrscheinlich so viel verdient wie der Chauffeur in einem ganzen Monat.

»Bitte lassen Sie mich an der nächsten Ecke raus ... ja, genau hier. Sie müssen Victor nicht auf die Nase binden, dass Sie vor dem Hotel gehalten haben, nicht wahr?«

Aaron überquert die Straße. Zwei Portiers sind eigens dafür da, immerfort Gäste durch die hohen Eingangstüren hinein- und hinauszulassen. Er findet sich in der riesigen Eingangshalle des »Excelsior« wieder. Der Fußboden ist aus weißem Marmor, darüber liegen wertvolle persische Teppiche, die Wände sind mit rotem Samt bespannt, ein großer Kronleuchter hängt von der Decke. Eine Gruppe Japaner hat sich am munter plätschernden Springbrunnen niedergelassen. Blumenarrangements in großen Töpfen, Palmen, wie selbstverständlich, in riesigen Terrakottagefäßen.

Aaron durchschreitet die Lobby. Der Champagner hat ihn ein wenig beschwipst. Manchmal wundert es ihn, wie selbstverständlich er sich hier bewegt. Der Raum ist wie elektrisiert. Zigarettenrauch vermischt sich mit sehnsuchtsvollem Atem und verstohlenen Blicken. Männer in teuren Anzügen und mit kostbaren Accessoires ausgestattet suchen mit halb geöffneten Augen nach jungen Frauen oder noch jüngeren Knaben, welche ihre Begierden stillen könnten. Manch einer wird fündig. Hier muss niemand um den Preis feilschen. Die Herren wissen, was sich gehört, dennoch verhalten sie sich vorsichtig, denn Denunziation ist immer möglich, obwohl in diesem Haus so gut wie ausgeschlossen. Das Hotel ist berühmt für seine Diskretion.

Die schwere, in Bronze gefasste Milchglastür führt zur Bar. Aaron zieht seinen Mantel aus und ein Junge mit manikürten Nägeln ist zur Stelle, um ihn ihm abzunehmen. Mit einem angedeuteten Nicken setzt er sich auf einen mit braunem Leder bezogenen Barhocker. Der Barkeeper ist dezent geschminkt, seine atemberaubend schwarzen, dichten Wimpern bewegen sich im Zeitlupentempo, das weiße Oberhemd wirkt wie leicht über einen gut gebauten Körper geworfen, die graugestreifte Weste und die ausgezeichnet sitzende schwarze Hose bilden einen schönen Abschluss. Er serviert Aaron einen Dom Pérignon mit einem lächelnden Zwinkern. Kerzen brennen in Lüstern, Salzgebäck liegt in silbernen Schalen auf dem Tresen. Luxus in seiner schönsten Form umgibt den Gast.

Aaron gleitet neben Edgar, einem etwas behäbigen Mann in seinen Vierzigern. Die Anzugweste spannt leicht über seinem Bauch, aber für den neuesten Klatsch setzt sich Aaron trotzdem immer gerne zu ihm.

»Stell dir vor, Marlene war in Begleitung hier, sie wird leider immer dicker, irgendwann hört es auf, schön zu sein, aber auf mich hört ja keiner. Das Kleid, das sie trug, hättest du sehen sollen.« Edgar tupft sich mit einem lindgrünen Einstecktuch den Schweiß von der Stirn.

»Wie hieß er?« Aaron nippt an seinem langstieligen Glas.

»Oh, du verstehst nicht, es war kein Er.«

»Du meinst, sie ist doch ein Biest? Was Rudi wohl dazu sagt?«

»Wie immer nichts, soweit ich weiß, tröstet er sich natürlich mit einer Schauspielerin. Sie stammt aus Russland. Tamara so heißt sie kümmert sich offiziell um das Kind. Du siehst, alles ist ganz normal. Möchtest du noch einen Dom? Wann wollen wir uns eigentlich mal wieder näherkommen?«

Edgar hat so viel Erotik, wie es ihm möglich war, in seine Stimme gelegt und hofft auf ein Aufwärmen der vergangenen Affäre.

»Ja, setz es auf die 27, und bitte, wir sollten die Vergangenheit ruhen lassen. Ich muss gleich hoch, mein Kunde wartet.«

Aaron schlendert zum Empfang.

»Guten Abend!«

»Generaldirektor Köhler erwartet mich. Würden Sie mich bitte anmelden?«

»Sehr gerne, wen darf ich melden?«

»Einfach nur Aaron, dann weiß der Herr schon Bescheid.«

Die Aufzugtüren öffnen sich wie von Geisterhand. Ein neuer Liftboy mit linkischem Lächeln begrüßt den Gast. Die beiden schauen sich stumm an. Schnell sind sie in der zweiten Etage angekommen, geräuschlos wird die Tür vom Aufzug geöffnet. Suite 27. Die Tür ist nur angelehnt, auf einem zierlichen Stuhl sitzt ein übergewichtiger Mann, der nur Unterwäsche trägt. Die beiden verlieren keine Worte. Die Einzelheiten sind vor Urzeiten besprochen worden, es ist immer der gleiche Ablauf. Die Reituniform liegt im Bad auf einem Hocker, darauf wiederum liegt die Gerte. Die schwarzen, blank geputzten Lederstiefel stehen neben dem Hocker. Das Geld steckt im Zahnputzbecher. Geräusche aus dem Schlafzimmer deuten darauf hin, dass der Kunde sich eine Zigarette anzündet. Mit einem Peitschenhieb in die Luft betritt Aaron das Schlafzimmer der geräumigen, im englischen Stil gehaltenen Suite. Der Kunde zuckt zusammen.

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