Axel Rudolph - Eingereist über Wladiwostok

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Eingereist über Wladiwostok: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein bleichgesichtiger, hagerer Mann empfängt Heinz und Helle Beier im Vorzimmer des russischen Passamtes in Tokio und verschwindet mit ihrem Reisepass hinter einer von unzähligen Türen. Den beiden ist mulmig, doch Helles Entschluss steht fest. Sie hat sich aus einem ganz bestimmten Grund der Weltreise des Chors ihres Bruders angeschlossen – und diesem geht nach und nach erst auf, was seine Schwester da eigentlich vor hat… Der bleiche Russe betrachtet Helle scharf unter gesenkten Lidern, setzt dann aber ein freundliches Gesicht auf: «Wir haben nichts dagegen, dass Ausländer die Sowjetunion besuchen. Im Gegenteil, wir freuen uns darüber und tun, was wir können, zur Hebung des Fremdenverkehrs. Hätten Sie gesagt, dass Sie als Touristin Russland bereisen wollen, so hätte ich Ihnen ohne weiteres das Visum erteilen können. Nun, Ihre Wahrheitsliebe macht Ihnen alle Ehre. Aber ich bin unter den obwaltenden Umständen verpflichtet, Sie zu ersuchen, mir irgendwelche Unterlagen über den Zweck Ihrer Reise vorzulegen!». Helle will allein nach Russland einreisen, zu ihrem Verlobten, Kola, mit dem Helle von einer Glücklichen Zukunft träumt. Und damit nimmt der Schlamassel seinen Lauf, das Abenteuer beginnt.-

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„Ach, Sie sind eine Deutsche? Das ist ja sehr schön. Da können wir ebensogut deutsch reden.“

„Sind Sie denn etwa auch ...?“

„Pawel Karlowitsch Gentzer heiß’ ich.“ Der Mann lüftet ein wenig seine Lammfellmütze. „Bin zwar in Sibirien geboren, aber mein Vater war aus Deutschland.“

Eine Glocke schlägt gellend an. Prustend und fauchend schiebt sich die lange Wagenreihe des transsibirischen Expreß an den Bahnsteig. Ein Höllenlärm hebt an. Schreiend, rufend, scheltend drängen sich die Menschen mit ihren Koffern, Ballen und Kisten durcheinander. Soldaten fluchen und brechen sich mit rücksichtslosen Ellbogenstößen Bahn. Um die schmalen Türen der Wagen ist ein Drängen, Stoßen und Schreien, als sei eine Panik ausgebrochen.

Pawel Karlowitsch hat sich durch ein paar knappe Fragen über das Reiseziel Helles vergewissert und geleitet sie sachkundig und umsichtig zu einem Abteil der „Fremdenklasse“.

„Haben Sie nochmals recht herzlichen Dank!“ Dem Wirrwar auf dem Bahnsteig glücklich entronnen, sieht Helle sich aufatmend in dem sehr bequem und luxuriös eingerichteten breiten Abteil um und streckt ihrem Helfer die Hand entgegen. „Reisen Sie auch nach Irkutsk, Herr Gentzer?“

„Genosse Gentzer,“ verbessert Pawel Karlowitsch ruhig. „Nein, aber bis Werchni Udinsk habe ich das Vergnügen, mit Ihnen reisen zu können. Darf ich in Ihrem Abteil Platz nehmen?“

Dreimal inerhalb der ersten Stunden der Fahrt wird kontrolliert. Zweimal erscheinen im Abteil Soldaten, die nicht nur die Pässe, sondern auch das Gepäck revidieren. Das dritte Mal ist es ein zivilgekleideter Polizeibeamter.

„Man gewöhnt sich daran,“ sagt Pawel Karlowitsch achselzuckend, als Helle zum dritten Male ihren kostbaren Reisepaß eingesteckt hat. „Hier in Fernost lebt man seit Jahren sozusagen im Kriegszustand. Es ist kein reines Vergnügen, mit der transsibirischen Bahn zu reisen.“

Helle kuschelt sich behaglich in die Polster. „Aber sehr elegant sind die Wagen hier, das muß man gestehen. Ich hätte das kaum erwartet.“

Pawel Karlowitsch zieht ein etwas spöttisches Gesicht. „Nun, es gibt auch andere Wagen. Ich würde Ihnen nicht raten, in der dritten Klasse zu reisen. Aber das war schon früher so in Rußland. Hochelegante, bequeme Wagen für die wohlhabenden Fremden und schmutzige, vollgepfropfte „Maximkas“ für diejenigen, die nicht zahlen können. Darin hat sich bei uns nicht viel geändert.“

„Und Sie leben also immer hier in Sibirien, Herr — Verzeihung: Genosse Gentzer?“

Pawel Karlowitsch lächelt gutmütig. „Von mir aus können Sie mich nennen, wie Sie wollen. Aber ich rate Ihnen, sich ganz allgemein den amtlichen Ausdruck ‚Towarischtsch‘ im Gespräch mit jedermann anzugewöhnen, solange Sie in Rußland sind. Man macht sich sonst leicht verdächtig, ausgenommen, wenn man einen Kommissär oder Offizier versehentlich mit dem verpönten ‚Herr‘ anredet.“

„Danke. Ich werde es mir merken.“

„Ja, ich lebe in Fernost,“ fährt Pawel Karlowitsch fort, „und bedeutend lieber als in Moskau oder Leningrad. Hier sind die Lebensmittel billiger.“ Er wartet gar keine Frage seiner Reisegefährtin ab, sondern beginnt sofort, ausführlich seine Verhältnisse auseinanderzusetzen.

„Mein Vater war einer der deutschen Pioniere hier in Sibirien, schon im Anfang des Jahrhunderts eingewandert. Er betrieb ein Sägewerk am oberen Jenissei. Als der Krieg ausbrach, versuchte er, nach Hause zu gelangen, um seine Pflicht als Soldat zu erfüllen. Man holte ihn aus dem Zug und internierte ihn. Als er auch aus dem Internierungslager floh und verfolgt wurde, verbarg ihn eine junge deutschstämmige Frau auf ihrem Bauernhof. Sie wurde meine Mutter. Eines Tages war dann die Gefahr vorüber. In Rußland ging alles drunter und drüber. Aber — in Deutschland sah es nicht viel besser aus. Der Krieg war verloren, und als mein Vater von jenem Hexenreigen von Unwürdigkeit, Schmach und Schmutz erfuhr, der damals durch Deutschland tobte, blieb er, wo er war.“

„Ihre Eltern leben also auch hier in Sibirien?“

„Sie sind beide tot. Im großen Hungerjahr ... nun, reden wir nicht davon! Das ist vorbei. Mein Vater hatte den Bauernhof verkauft und dafür in Selenginsk, nahe bei der mongolischen Grenze, ein Sägewerk errichtet. Nach den bestehenden Gesetzen gehört es jetzt dem Staat, aber man hat mich trotz meiner Jugend zum Leiter ernannt, und so konnte ich bleiben. Zu klagen habe ich nicht. Meine Stellung ist praktisch vollkommen selbständig, denn die örtlichen Behörden in Selenginsk haben nicht viel Ahnung vom Holzgeschäft. Mit dem Gehalt hapert es zwar. Manchmal bleibt die Löhnung für meine Arbeiter und mich monatelang ganz aus. Nitschewo. Hier in Sibirien fühlt man das nicht so. Man hilft sich selbst, nimmt ein paar Schläge Wald und verkauft sie unter der Hand. Oder man geht auf die Pelztierjagd. Seitdem ich die Lieferungen für die fernöstliche Armee habe, Holzbaracken und so weiter, kann ich auch über das Geld nicht mehr klagen. General Blücher zahlt pünktlich. Ich war eben jetzt wieder in Wladiwostok, um über neue Lieferungen zu verhandeln. Aber nun bitte erzählen Sie auch, Genossin Beier! Was führt Sie denn mutterseelenallein nach Rußland?“

Einen Augenblick ist Helle daran, dem jungen, sympathischen Mann alles zu erzählen, aber dann überkommt sie die Erinnerung an all die Warnungen, die man ihr mit auf den Weg gegeben hat, und das Mißtrauen meldet sich. Dieser Pawel Karlowitsch verkehrte so sicher und selbstbewußt vorhin mit den kontrollierenden Beamten. Sie schienen ihn auch gut zu kennen, denn der Polizist warf kaum einen Blick auf seinen Ausweis. Wer weiß denn, ob dieser Pawel Karlowitsch nicht ein Agent ist, der sie zu überwachen und auszuhorchen hat?

„Ich reise nach Irkutsk, um meinen Verlobten aufzusuchen,“ sagt sie kühl.

„Oh, Sie haben einen Bräutigam in Irkutsk? Einen Deutschen? Dann müßte ich ihn eigentlich kennen.“

Helle merkt ganz deutlich, Pawel Karlowitsch wartet darauf, daß sie den Namen nennen und weitererzählen soll, und beschließt, ihm den Gefallen nicht zu tun. Auch ihr Reisegefährte scheint die absichtliche Zurückhaltung zu merken und schlägt ein anderes Thema an.

„Haben Sie viel Scherereien mit Ihrem Visum gehabt?“

„Gar keine. Man hat mir auf dem Tokioter Paßamt anstandslos die Einreise bewilligt.“

Pawel Karlowitsch zieht die Brauen hoch. „Das wundert mich eigentlich. Oder hatten Sie Empfehlungsbriefe? Ich meine: Konnten Sie sich auf jemand in Deutschland berufen, der — sagen wir mal — der Sowjetunion nahesteht?“

Es stimmt. Er will mich aushorchen! — denkt Helle belustigt und schüttelt den Kopf. „Ich habe mit derartigen Kreisen absolut keine Verbindungen.“

„Dann verstehe ich nicht recht ... Es ist für Deutsche sonst nicht leicht, Einreiseerlaubnis nach Fernost zu erhalten. Nach Moskau oder Leningrad schon eher. Hier oben hat man zu viel Angst vor Spionen.“

„Ich bin aber keine Spionin, Herr Gentzer!“

„Gewiß nicht. Aber es ist doch merkwürdig, daß man Sie so leicht einreisen ließ. Sie haben keine Ahnung, wie mißtrauisch die Behörden hier sind. Ich selber habe vor zwei Jahren auf Grund meiner nachweislich rein deutschen Abstammung um die Erlaubnis nachgesucht, meine Stellung aufzugeben und nach Deutschland auszuwandern. Was meinen Sie, was ich da erlebt habe! Wenn sich die örtlichen Behörden in Selenginsk nicht hinter mich gestellt hätten, säße ich heute an der Murmanküste oder in einem Gefängnis. Das Gesuch wurde natürlich glatt abgelehnt.“

Helle schürzt ein wenig die Lippen. „Warum wollten Sie denn nach Deutschland? Sie sind doch hier in Rußland geboren und kennen Deutschland gar nicht!“

„Das ist wahr.“ Pawel Karlowitsch macht ein nachdenkliches Gesicht. „Ich habe die Heimat meiner Eltern nie gesehen und fühle doch, daß es auch meine Heimat ist. Merkwürdig, nicht? Vielleicht kommt es daher, daß bei uns zu Hause immer nur deutsch gesprochen wurde. Aber ich ...“

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