Bruno Gwelo - Währenddessen und gleich danach

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Harare, Zimbabwe, 20. März 2020. Auf dem internationalen Flughafen kreuzen sich die Wege von Roman Assberger, Universitätsdozent, und Tungamirai Zvagarisa, Schriftsteller. Sie kennen sich, tauschen Adressen aus, vielleicht noch etwas anderes. Dann reist der eine zurück nach Deutschland, der andere weiter nach Mazowe zu seiner 90jährigen Mutter.
Verbunden bleiben sie durch die Gleichzeitigkeit einer Pandemie unter ungleichen Bedingungen.

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Zvagarisa hörte es sich ohne Widerworte an, griente und ärgerte sich im nächsten Moment darüber, als er merkte, dass er selbst fast Siebzig war. Nicht nur ihr Erstgeborener, der sich ans Papier verschrieben hatte und dem keine Frau schmackhaft zu machen war, sondern selber heute achtundsechzig Jahre und vierzig Tage alt. Gogo, ich bitte dich!

Am Mittwoch danach nahm er es sich heraus, Mazowe für einen Abend gegen die Stadt einzutauschen, mit lauwarmer Erlaubnis der Alten. In der Gallery Delta traf sich ‚tout Salisbury‘, wie er französelnd meckerte und sich von einer Zimlit Celebrity seiner Generation mit dem Auto abholen ließ, vielleicht Chikere oder Chinodya, vielleicht – eher – jemand anderes. Vierzig Kilometer und eine Welt lagen zwischen der Hütte der Mutter und dem improvisierten Bohei zwischen den Avenues und Eastlea North.

Die Ausstellung junger Künstler, irgendwas mit Artists und Stream X, interessierte niemanden und keiner merkte sich den genauen Titel. Die Bilder und Graphiken und Skulpturen waren Kulisse für eine Bottle- und Belagerungsparty, das witterte Zvagarisa schnell und ließ sich trotzdem fallen. Das Virus war der Belagernde, obwohl es offiziell noch gar nicht Stellung bezogen hatte, und der Garten der Galerie war eine Interzone, in der sich auswärtige Sekretärinnen und Attachés und Botschafter mixten mit den V.I.P.s von Harare.

„Ausgerechnet Zororo Makamba macht den Auftakt“, sprach Chikere oder ein anderer Zimliterat im Halbkreis über einem Glas Sliwowitz.

„Wer weiß, wozu es gut ist“, antwortete der serbische Zahnarzt, Honorarkonsul der Republik Österreich, und schenkte nach. „Promis geben der Krankheit Credibility“. Machen sie zur ernsten Sache für ihre Follower, die leichtsinnige Jugend.

„Aus gut unterrichteten Kreisen“, nickte der britische Kulturattaché und feixte, „wissen wir hier schon heute, was morgen die Royals bekanntgeben werden. Prinz Charles hat es auch“.

„Und wem bringt der was für die Credibility von Covid-19?“, fragte die schlanke Deutsche aus der EU Delegation, ein raspelkurzer Blondschopf mit List im Blick.

Zvagarisa knabberte sich durch eine Handvoll Cracker. Eine Antwort nach seinem Geschmack war das. Er äugelte dem Begleiter der Deutschen zu, einem hochgewachsenen, alterslosen Shona, und bekam ein Zwinkern und Lippenzucken als Wechselgeld.

„Den Evangelikalen hier im Land“, meinte der Anästhesist aus der Newlands Clinic. „Der ZANU/PF. Es ist Gottes Zorn, glaubt es endlich“.

Der Serbe schenkte auch ihm und dem japanischen Botschafter nach. Was seid ihr Schwarzen für Spottdrosseln, dachte er oder ließ es beschwipst fallen. Eine andere Deutsche, Gesandte des Gesandten aus Berlin, schwieg und sprach nur mit den Augen. Sie musterte die Runde.

„Dem Tunga hier“, lallte Chikere oder ein Kollege, „dem bedeutet Charlies Corona was. Hab ich Recht, alter Knabe? Der Henkeltopf ist in deinem Alter, und seine Mom wird sich Sorgen machen. So wie die Queen von Maschonaland Central um dich“.

Zvagarisa quälte sich ein Lächeln ab. Das müsse er der Runde erklären, meinte die Hübsche von der EU. Die Queen von Mashonaland Central? Und war er nicht Senior Fellow in Deutschland? Warum war er dann hier?

„Ich weiß nicht, ob wir was tun können, Sekuru“. Der Anästhesist nahm Zvagarisa beiseite, als der durch war mit seinen spärlichen Erklärungen, den Sorgen auch seiner alten Mutter und der Windsors von Mazowe. Die anderen drifteten ab, hechelten durch, was der Belagerer tagsüber sonst noch angerichtet hatte: der Japaner erklärte sich zur Absage der Olympischen Spiele, die Blonde klagte über Viktor Orbán und alle über das ‚Wuhan Virus‘, wie Donald Trump es ab sofort genannt wissen wollte.

Die Deutsche schwieg und beobachtete, auch der alterslose Mann hörte genau zu.

„Ich weiß es zu schätzen“, antwortete Zvagarisa dem jungen Arzt.

„Noch leben wir im Lande Konjunktiv“. Der Arzt fand nicht heraus aus seinen Gedanken. „Das Biest ist noch nicht da, aber wenn es aus dem Sumpf steigt …“

„Dann wünsche ich Ihnen ein gutes Händchen bei der Triage“. Zvagarisa fischte eine Visitenkarte aus dem Jackett. „Wenn ich irgendetwas tun kann, lassen Sie es mich wissen, Doktor“.

Und das wurde missverstanden, diese Geste. Zvagarisa ist aber auch ein Idiot, sowas macht man diskret und nicht vor so vielen Umstehenden .

In Zim gibt es sie noch, die Umstehenden, die auf Tuchfühlung und Horchposten gehen. Immerhin. Physical Distancing: Fehlanzeige. Manchmal imponiert mir dieses Land, seine Regenten tun aus lauter Unfähigkeit das Richtige, nämlich nichts. Ihnen gehen als Beifang mittelgroße Fische wie der Motzer Zvagarisa ins Netz .

Keine Frage, auch hier würde niemand widersprechen, wenn der Souverän sein Völkchen vereinzelte. Wenn er die Leute in die Isolation zwänge, auf anderthalb Meter Abstand voneinander hielte. Dem Ausnahmezustand widersetzte sich hier niemand der Ausgenommenen, sie sind es nicht anders gewohnt. Ein über vierzig Jahre geduldig herangezüchtetes Paradies, ein schönes Agambenland ist Zimbabwe .

Und daheim im Reich, zur selben Zeit, am 24. März? Da gaben die Experten ihren Senf zu allen und allem, Zeit genug hatten sie dafür, freigesetzt wie sie waren. ‚Kontaktsperre könnte rechtswidrig sein‘, ach was! Interview mit einer Juristin im Linksblatt aus Frankfurt. Das aus München berichtete Drolliges über Corona Challenger, die Handläufe und Geländer ablecken. In Polizei-Tweets sind sie einhundertvierzig Zeichen lang berühmt, ehe die Handschellen klicken. Junge spuckten alte Menschen auf der Straße an. Die Nerven von Caravanern in Marokko lagen blank, weil Spanien die Grenze zumacht. Verstörend das fehlende Livepublikum, der fehlende Applaus nach der Pointe und dem gut gesetzten Stich in den Talkshows. Lanz lanzt im leeren Studio, Welke albert vor dem Hausmeister und der Praktikantin. In Zeiten der Not müssen sie Vorbild sein, führen den Verlust der Sinnlichkeit des Hörens vor. Die rabiate Anstalt, Uphoff und von Wagner, sonst wahrlich nicht mein Ding, nahm das Vorbild vorbildlich auf die Schippe. Nur der Himmel ist noch Grenze, the limit is the skype .

Vom Kopf her war Deutschland im Ausnahmezustand. So unnötig .

Das Virus war ein auf die Schnelle sichtbar gemachtes, in den Fokus gerücktes und aufgeblasenes, manifestes. Aber auch eines, das nicht schlimmer war als eine Grippe. Epidemien und Pandemien kommen und gehen, und wir bleiben. So wie wir Eyjafjallajökur überstanden haben, Goldman-Sachs, Madruff und HIV oder Ebola hier unten, und was weiß ich noch. Der Unterschied zur Grippe ist der mediale Reachout, die Coverage, die den politischen Reachout triggerte und die Heinis daheim erfasst hatte, und zwar allesamt. Da könnte ich kotzen, das verstehe ich nicht. Alle blubbern sie was vom Schritt, der nun erforderlich wird. Ich bin eine anstudierte Politologin und keine Sprachwissenschaftlerin, aber man beachte das Passiv, ‚der Schritt, der wird‘ .

Das Virus wartet auf das Ende der Knappheit an Antworten auf seine Bekämpfung. Es nutzt den Mangelwarenstatus aus, wie Klopapier. Sobald dem Mangel wirkungsvoll begegnet werden kann (durch einen Wirkstoff aus den Laboren, in denen fieberhaft und in Konkurrenz zueinander geforscht wird um den Grand Prix des ersten Patents), stellt es sich ins Glied. Es gibt nach, es gibt auf. Jede Wette .

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