Theodor Kallifatides - Schnaps und Rosen

Здесь есть возможность читать онлайн «Theodor Kallifatides - Schnaps und Rosen» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Schnaps und Rosen: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Schnaps und Rosen»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

"Der Telefonanruf, den ich seit Achzehn Jahren fürchtete, kam am Abend des fünfzehnten Februars 1982." Vor vielen Jahren ist Alkis aus Griechenland nach Schweden emigriert. In Schweden lebt und arbeitet er als Schriftsteller. Er schreibt in Schwedisch. Als der Vater in Griechenland stirbt, fliegt Alkis aus Schweden zurück in die alte Heimat, zurück in seine Kindheit, seine Liebe zum fernen, schweigsamen, ihm wenigbekannten Vater, dessen Leben er erst jetzt in den Tagebüchern des Vaters nachlesen kann. Am Ende steht Alkis zwar am Grab des «Alten» aber sein Vater ist für ihn keine unbekannte Größe mehr. Ein Sohn arbeitet die Beziehung zu seinem Vater auf, und er tut dies. ohne irgendwo pathetisch oder larmoyant zu werden. Was diesen Roman so fesselnd und anrührend macht, ist die Tatsache, dass die Geschichte vom Tod eines Menschen nicht im Trauergewand daherkommt, sondern leicht und melancholisch beschwingt erzählt wird. Theodor Kallifatides erzählt eine greifende, humoristische und ganz unsentimentale Geschichte .. AUTORENPORTRÄT Theodor Kallifatides wurde 1938 in Griechenland geboren. 1963 emigrierte er nach Schweden. Bevor er an der Universität von Stockholm Philosophie zu studieren begann, schlug er sich als Tellerwäscher, Postbote und Nachtportier durch. In der Zeit von 1972 bis 1976 war er Herausgeber der angesehenen Literaturzeitschrift «Bonnier Literary Magazine». Sein eigener literarischer Durchbruch gelang ihm mit einer autobiographischen Trilogie. Es folgten Romane, Erzählungen, Gedichte und ein Kinderbuch. Er erhielt zahlreiche literarische Auszeichnungen, seine Werke liegen in mehrere Sprachen übersetzt vor. REZENSION von 'Die Sieben Stunden im Paradies' «Wie immer stellt Kallifatides das Problem der Moral mit Leichtigkeit und Scharfsinn in den Mittelpunkt; so dass das Lesen dieses Romans zu einem Genuss wird.» – Magnus Eriksson, Svenska Dagbladet REZENSION von Der Kalte Blick Theodor Kallifatides schreibt eine moderne Version der griechischen Tragödie und einen literarischen Krimi der Spitzenklasse

Schnaps und Rosen — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Schnaps und Rosen», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

«Dieser Mensch hier will nicht sterben!»

Damals wollte er nicht sterben. Er war beinahe neunzig Jahre, aber er wollte nicht sterben. Das Blut rann aus ihm, aber sein Gehirn bekam noch genug.

Mein Bruder und ich sahen uns an. Er war bleich. Wie ich aussah, weiß ich nicht. Erschreckt vielleicht. Ich blickte zu dem dunklen Fleck im Zimmer, wohin der Alte mit seinen schönen Fingern deutete. Der Punkt war immer dort gewesen, und er würde immer dort sein.

Wir baten die Frauen, das Zimmer zu verlassen. Sie zögerten, aber mein Bruder versicherte ihnen, daß wir damit fertig werden würden. Sie gingen hinaus. Wir saßen jeder auf einer Seite des Bettes. Wir drückten sanft auf seine Brust. Wir flüsterten ihm ununterbrochen zu:

«Kennst du uns nicht? Wir sind deine Söhne.»

Vorsichtig steckten wir den Schlauch in sein Nasenloch.

Der Alte wurde müder und müder. Er schrie weiterhin, versuchte aber nicht mehr aufzustehen. Es war zwei Uhr nachmittags. Ich rief meine Mutter zu Hause an und sagte, daß es Papa gutginge und sie brauchte nicht zu kommen. Wir würden noch eine Weile bei ihm bleiben und danach käme die Nachtschwester. Sie beruhigte sich.

Ich wurde zuerst müde. Die Augen fielen mir immer wieder zu, aber mein Bruder hielt durch. Das habe ich seit jeher gewußt. Seine Psyche war stärker als sein Körper, genau wie bei meinem Vater.

Ich war der Sohn eines sehr starken Menschen, und ich war der jüngere Bruder eines ebenso starken Menschen.

Ich wüßte gerne, was das für mich bedeutet.

Die Stunden vergingen. Der Alte schlief ein. Er sprach wirr durcheinander, manchmal flüsterte er den Namen seiner ersten Frau, meine Mutter war seine zweite Frau. Manchmal redete er von seiner Heimat, der dunklen Küste an der türkischen Seite des Schwarzen Meeres, auf griechisch Efxinos Pontos, was in der derben Ironie der Griechen «die gastfreundliche Bucht» bedeutet.

Sie war überhaupt nicht gastfreundlich, von Anfang an hieß sie Axinos Pontos, «die ungastliche Bucht», aber die Griechen konnten einen Namen nicht ertragen, der etwas anderes als die einfache Wahrheit aussagt. Welcher Grieche hat sich jemals um die einfache Wahrheit gekümmert?

Gegen zwei Uhr morgens konnte ich nicht mehr. Mein Bruder sah es, und ohne den geringsten Vorwurf sagte er zu mir, ich solle mich unten in der Halle hinlegen, dort stünde ein Sofa.

«Aber du weckst mich, dann löse ich dich ab!» schlug ich vor.

Mein Bruder nickte zustimmend. Aber er weckte mich nicht vor sechs Uhr morgens. Sein Blick war glasig vor Müdigkeit und Kraft.

«Er hat es geschafft!» sagte er nur.

Ich ging mit verschlafenen Augen hinein zu meinem Vater. Er lag ruhig im Bett. Seine Wangen hatten wieder ihre dunkelgraue Farbe, der Bart war während der Nacht gewachsen. Er lächelte matt, und mit blinzelnden Augen, den Augen, die ich so liebte, begrüßte er mich mit den Worten:

«Willkommen zur Auferstehung!»

Mein Bruder lachte, und zum erstenmal seit langem erkannte ich sein großes Lachen wieder, seinen Schlüssel zur Welt. Ich sollte das Lachen nie mehr hören.

5

Die Werbeagentur «Idee und Bild» war während der sechziger und siebziger Jahre äußerst erfolgreich. Hinter dem Erfolg steckte ein examinierter Philosoph, der sich mit dem Phänomen Werbung beschäftigt hatte und davon überzeugt war, daß ein Philosoph mehr Geld als Werbefachmann denn als akademischer Lehrer verdienen kann.

Zu Beginn der achtziger Jahre, als es mit der Wirtschaft bergab ging, waren der examinierte Philosoph und der Besitzer der Agentur wieder am schnellsten. Letzterer verkaufte rechtzeitig seine Aktien, verkaufte die Villa in Stocksund und das Sommerhaus auf Gotland und zog mit seiner zweiten und jungen Frau nach Portugal in der Absicht, dort eine neue Werbeagentur zu gründen, sobald er einigermaßen Fuß gefaßt hatte.

Dadurch bin ich zu einer Art Chef der Agentur geworden. Zweifellos war ich der beste Texter der Agentur. Ich konnte alles besingen, von italienischen Pilzen bis zu schwedischer Unterwäsche. Man schätzte meine Texte sehr, und ich brauchte nur ein paar Stunden pro Tag an der Schreibmaschine zu sitzen, um das zu schreiben, wofür andere eine Woche brauchen.

Ich pflegte bis zwölf Uhr in der Agentur zu arbeiten. Danach ging ich mit meinen Mitarbeitern zum Essen und verschwand dann in meiner Arbeitshöhle, einem winzigen Appartement in Gamla Stan, wo ich versuchte, meine Romane und Gedichte zu schreiben. Manchmal ging das und manchmal auch nicht.

An diesem Morgen, dem ersten nach meinem Telefongespräch mit meinem Bruder, hatte ich mich kaum auf meinen Sessel gesetzt, als meine Sekretärin mit einer Tasse Kaffee hereinstürzte und einem großen Bild eines italienischen Stuhles, zu dem ich einen Text erfinden sollte. Der Text sollte um elf von einem Boten abgeholt werden.

Ich seufzte. Ich zündete eine Zigarette an und starrte auf den Stuhl. Er war aus schwarzlackierter Espe gefertigt, der Sitz bestand aus Bast. Er war schön, aber mir fiel nichts ein. Der Rücken des Stuhles war gewölbt, und ich dachte an Kirchen auf dem Land. Aber weil kein Mensch, der einen solchen Stuhl kaufen will, noch in die Kirche geht, ließ ich die Idee fallen. Ich rief nach der Sekretärin.

«Gib diesen Stuhl einem anderen! Mir fällt nichts ein!» Die Sekretärin kam ins Zimmer. Sie war um die vierundzwanzig und normalerweise ein elegantes und liebes Wesen, mit der ich gerne ein Verhältnis angefangen hätte, aber sie war mitten in einer qualvollen Geschichte mit einem verheirateten Mann. Er arbeitete als schwedischer Repräsentant in einer internationalen Handelskommission und war selten zu Hause, und wenn er zu Hause war, mußte er seine Zeit zwischen seiner Familie und meiner Sekretärin teilen.

«Was Neues von Lars?» fragte ich.

«Gestern bekam ich eine Karte aus Hongkong!»

«Ein Glückspilz!» stellte ich fest.

«Wer?» wollte sie wissen. «Er oder ich?»

Zu diesem Problem hatte ich keinerlei Lust, Stellung zu nehmen. Ich sehnte mich nach meiner Arbeitshöhle. Ich wollte zwischen meinen Aufzeichnungen sitzen, wollte nichts tun, nur an die Wand starren, aber umgeben von meinen eigenen Sachen, von meinen eigenen Gedanken, falls mir zufällig welche kommen sollten.

«Was ist los mir dir?» fragte Lena (die Sekretärin).

«Ich weiß nicht!» log ich, obwohl ich sehr genau wußte, was mit mir los war.

«Komm und gib mir ein Küßchen!» bat ich mit kläglicher Stimme, und, o welches Wunder, sie kam zu mir und machte es. Ihre weichen Lippen strichen federleicht über meine Wange, und ich schloß die Augen. Dann war sie wieder weg. In der Tür sagte sie lächelnd:

«Nun sieh zu, daß du mit dem Stuhl klarkommst!»

Herrgott, dachte ich, wann werde ich einmal einen Kuß bekommen, ohne etwas dafür tun zu müssen?

In dem Moment läutete das Telefon. Es war nicht mein Bruder. Es war die Journalistin von «Expressen» mit ihrem Wunsch, meine Ansicht über die Frau in der heutigen Gesellschaft zu erfahren.

«Nun?» erkundigte sie sich mit schmeichelnder Stimme.

«Haben Sie Strindbergs Ehegeschichten gelesen?» fragte ich.

«Nein!» antwortete sie, überzeugt, daß diese Antwort die richtige war.

«Kommen Sie um zwei Uhr in mein Arbeitszimmer, da können wir weiterreden.» Sie bekam die Adresse, und als ich den Hörer auflegte, fiel mir meine Verabredung mit der Frau vom Finanzamt ein. Verdammt, mir blieben nur noch zwanzig Minuten, um den Text für den Stuhl zu schreiben, dann mußte ich sofort in meine Höhle. Ich schrieb: «Wenn man es eilig hat, soll man bequem sitzen.» Ich warf Lena den Zettel zu, die vor Bewunderung laut stöhnte, und stürzte aus dem Büro.

«Kommst du zurück?» rief Lena.

«Ich glaube nicht!» log ich wieder. Ich wußte ja, daß ich nicht zurückkommen würde.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Schnaps und Rosen»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Schnaps und Rosen» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Schnaps und Rosen»

Обсуждение, отзывы о книге «Schnaps und Rosen» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x