Theodor Kallifatides - Schnaps und Rosen

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"Der Telefonanruf, den ich seit Achzehn Jahren fürchtete, kam am Abend des fünfzehnten Februars 1982." Vor vielen Jahren ist Alkis aus Griechenland nach Schweden emigriert. In Schweden lebt und arbeitet er als Schriftsteller. Er schreibt in Schwedisch. Als der Vater in Griechenland stirbt, fliegt Alkis aus Schweden zurück in die alte Heimat, zurück in seine Kindheit, seine Liebe zum fernen, schweigsamen, ihm wenigbekannten Vater, dessen Leben er erst jetzt in den Tagebüchern des Vaters nachlesen kann. Am Ende steht Alkis zwar am Grab des «Alten» aber sein Vater ist für ihn keine unbekannte Größe mehr. Ein Sohn arbeitet die Beziehung zu seinem Vater auf, und er tut dies. ohne irgendwo pathetisch oder larmoyant zu werden. Was diesen Roman so fesselnd und anrührend macht, ist die Tatsache, dass die Geschichte vom Tod eines Menschen nicht im Trauergewand daherkommt, sondern leicht und melancholisch beschwingt erzählt wird. Theodor Kallifatides erzählt eine greifende, humoristische und ganz unsentimentale Geschichte .. AUTORENPORTRÄT Theodor Kallifatides wurde 1938 in Griechenland geboren. 1963 emigrierte er nach Schweden. Bevor er an der Universität von Stockholm Philosophie zu studieren begann, schlug er sich als Tellerwäscher, Postbote und Nachtportier durch. In der Zeit von 1972 bis 1976 war er Herausgeber der angesehenen Literaturzeitschrift «Bonnier Literary Magazine». Sein eigener literarischer Durchbruch gelang ihm mit einer autobiographischen Trilogie. Es folgten Romane, Erzählungen, Gedichte und ein Kinderbuch. Er erhielt zahlreiche literarische Auszeichnungen, seine Werke liegen in mehrere Sprachen übersetzt vor. REZENSION von 'Die Sieben Stunden im Paradies' «Wie immer stellt Kallifatides das Problem der Moral mit Leichtigkeit und Scharfsinn in den Mittelpunkt; so dass das Lesen dieses Romans zu einem Genuss wird.» – Magnus Eriksson, Svenska Dagbladet REZENSION von Der Kalte Blick Theodor Kallifatides schreibt eine moderne Version der griechischen Tragödie und einen literarischen Krimi der Spitzenklasse

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Ich küßte Bella erneut, und ich kroch mit den Lippen über ihren Nacken – ich wußte, daß sie da nicht widerstehen kann –, da läutete wieder das Telefon. Diesmal war es eine Journalistin der Zeitung Expressen, die zu dieser relativ späten Stunde wissen wollte, was ich zur Situation der modernen Frau meinte.

Auf meine Frage, warum gerade ich irgend etwas zu diesem heiklen Problem meinen sollte, antwortete sie, daß man von einem Literaturpreisträger erwarte, über alles eine Meinung zu haben.

Diese Antwort, vorgebracht von einer intelligenten und zugleich einschmeichelnden Stimme, gefiel mir, und ich erklärte mich bereit, die Frage am nächsten Tag nach elf Uhr umfassend in meinem Arbeitszimmer zu beantworten.

«Aber ich brauche die Antwort heute!»

«Heute können Sie überhaupt keine Antworten bekommen! Ich bin völlig damit beschäftigt, meine Frau zu verführen», flüsterte ich in ihr Ohr. Die Journalistin lachte und gab nach. Sie würde sich dann morgen wieder melden.

Währenddessen hatte Bella meine Küsse mit einer Kopfbewegung abgeschüttelt und war in das eheliche Schlafgemach gegangen, das in den letzten Jahren mehr und mehr zum Übernachtungsraum geworden war. Ich stellte mir vor, wie sie sich entkleidete, wie sie den Bademantel überzog und mit geheimnisvoller Miene im Bad verschwand. Ich wußte, daß sie im Bett liegend auf mich warten würde, den neuesten feministischen Roman vor der Nase.

Ihre «Entpuppung» dauerte bereits einige Zeit an. Ich war einst verliebt in ein zwanzigjähriges Mädchen, das durch seine schüchterne Lebensfreude daran gehindert wurde, mit dem Studium zurechtzukommen, das sich aber nach zehn Jahren ehelichen Zusammenlebens in eine äußerst effektive Chefsekretärin in irgendeiner staatlichen Institution verwandelt hatte.

Inzwischen hatten wir uns ein Kind zugelegt, den dunkelhaarigen, dunkeläugigen und ziemlich hysterischen Sohn. Er ist während eines Besuches bei ihren Verwandten in der neureichen Stadt nördlich von Mailand entstanden. Dort hatten italienische Mafiosi einen von Polizisten unberührten Zufluchtsort, wo sie sich ungestört damit beschäftigen konnten, ihre Kinder und Kindeskinder zu verheiraten und zu Gott zu beten.

Eines Nachmittags machten Bella und ich einen Spaziergang – ich brauchte nach so vielen frommen Gangstern um mich herum frische Luft –, und wir gingen hinauf in die Berge in ein Dorf mit dem seltsamen Namen Latona. Wir waren kaum angekommen, als ein gewaltiges alpines Unwetter einsetzte. Der Wind pfiff, Schneeflocken wirbelten um uns, und Bellas kunstvolle Frisur ging zum Teufel. Wir waren gezwungen, in Latona in einem elenden, kalten Hotel zu übernachten. Es war so kalt im Zimmer, daß wir die ganze Nacht nicht schlafen konnten, und wenn man außerdem frisch verheiratet ist und einen vortrefflichen französischen Cognac neben dem Bett stehen hat, dann dürfte klar sein, was wir alles angestellt haben, um uns warm zu halten.

Neun Monate später wurde Bella im Danderyds-Krankenhaus von unserem Vittorio entbunden. Vittorio scheint seine Anlagen weder von mir noch von Bella geerbt zu haben, sondern eher von dem alpinen Sturm, in dessen Winden er konzipiert wurde, und vom ersten Augenblick an konnte er mich nicht leiden.

Ich war natürlich dabei, als er an das Licht der Welt gezogen wurde, und sein markerschütternder Schrei war so fürchterlich, daß ich die ganze Zeit Bella ansehen mußte, die mit rotem Gesicht und Schweiß auf der Stirn auf dem Entbindungstisch lag, um mir zu versichern, daß das, was sie gebar, ein Kind war.

Später, als Vittorio auf Bellas Brust lag und zufrieden schnorchelte, brüllte er jedesmal, wenn ich in seine Nähe kam. Bella zwang ihren Sohn, mich anzusehen, aber der dunkle, wäßrige Blick des Kindes verfluchte mich ein für allemal. Er brüllte noch mehr und beruhigte sich erst, als ich den Raum verlassen hatte.

Meine Schwiegermutter, die fromme Gangsterfrau Sofia Monarka, bekreuzigte sich und murmelte unzusammenhängende Tiraden auf Latein. Doch mein Schwiegervater Cosimo M. Monarka, der sich noch nicht in das Zimmer gewagt hatte und auf dem Flur in der alten Männern typischen Art mit den jungen finnischen Hilfsschwestern flirtete, tröstete mich.

«Alle gesunden Söhne hassen ihre Väter!» erklärte er mir und betrachtete kritisch einen schwesterlichen Hintern, der auf klappernden Holzschuhen vorbeiging. Und dann fuhr er fort:

«Als Vittorio Emanuele Kronprinz war, versäumte er es nie, seinen Vater, den König, anzupinkeln, wenn er auf seinem Schoß saß. Oh, ich weiß es noch, als sei es gestern gewesen, es stand in allen Zeitungen!»

Und er würde tagelang seine Königsgeschichten fortspinnen – sein Entsetzen vor dem Zimmer mit den Frauen war größer als der Wunsch, seinen Enkel zu sehen –, wenn nicht meine Schwiegermutter, eine hochgewachsene, norditalienische Gräfin, die ihren Mann so mitleidig, ach so mitleidig verachtete, daß ihm Tränen in die Augen stiegen, wenn er daran dachte, herausgekommen wäre und ihn an das Lager der Tochter, die in ihrem Bett thronte und vor Glück heulte, gezogen hätte. Ich kenne niemanden, weder unter den Lebenden noch unter den Toten, der eine solche Vorliebe für heruntergekommene Adelige und königliche Hoheiten im Exil hat wie mein Schwiegervater. Er verließ Italien, als Mussolini die Macht übernahm, nicht aus Protest gegen den Faschismus – Faschist war er von Geburt, durch die Erziehung und aus alter Gewohnheit –, sondern deshalb, weil Mussolini sich seines Vittorio Emanuele entledigt hatte.

Cosimo M. Monarka irrte quer durch Europa auf der Suche nach dem Land, wo ihn die Behörden am wenigsten verfolgten, das war die eine Bedingung, die andere war, einen sicher auf seinem Thron sitzenden König zu finden. Den gab es nur in Norwegen und Schweden, und er entschied sich für Schweden, dessen König Archäologe war und in Italien Ausgrabungen machte.

Cosimo M. Monarka hatte genug Geld. Er begann seine Laufbahn in dem schmutzigen süditalienischen Dorf San Domenico unter seinem richtigen Namen Cosimo Vighliaco, und mit dreißig Jahren war er Bankier in Mailand und frisch verheiratet mit der verarmten Gräfin Sofia Medici, die in einem Schloß wohnte und tagaus, tagein Spaghetti aß.

Niemand wußte, wie ihm das so schnell geglückt war, alle sprachen sie von seinen Verbindungen zur Mafia, aber keiner wußte oder sagte Genaueres. Von sich aus erzählte er niemandem etwas, am wenigsten seiner Ehefrau, aber ich habe ab und zu beobachtet, wie junge, dunkelhaarige Männer sein unscheinbares Büro in Gamla Stan (Altstadt von Stockholm) aufsuchten, wo er Antiquitäten per Post verkaufte. Alle küßten ihm die Hand und nannten ihn «nonno».

Ich redete ihn mit seinem Vornamen Cosimo an, obwohl er gerne von mir als «Papa» tituliert worden wäre. Doch er ertrug meine Unart, das einzige, was er nicht vertragen konnte, war, wenn ich Fragen stellte nach dem mystischen Buchstaben zwischen dem Vor- und dem Nachnamen. Er nannte sich ja Cosimo M. Monarka.

Einmal fragte ich seine Tochter, also meine Frau Bella, was dieses «M» bedeuten solle. Es stand für Medici, dem Namen der Gräfin, und mein Mafioso von Schwiegervater strebte nach dem adeligen Namen, aber so weit zu gehen, den Namen seiner Frau anzunehmen, wagte er nicht.

Dabei bestand eine verblüffende Ähnlichkeit zu Cosimo Medici, dem großen florentinischen Bankier und Mäzen, der Henrik Tikkanen zufolge «die Schönheit überall außer im Spiegel» sehen konnte. Mein Schwiegervater war ganz einfach ungewöhnlich häßlich. Sein Gesicht war rund wie eine Wassermelone, die Augen waren schmutziggrau, klein und so eng beieinander, wie bei einem Schwein; die Augenbrauen waren breit und buschig, und mitten in dem Ganzen thronte die Nase wie ein Felsvorsprung, zu dessen Füßen sich zwei tiefe, dunkle Höhlen auftaten: die Nasenlöcher, voller weißgrauer Haarbüschel, die sich bewegten, wenn er den Rauch seiner stinkenden Zigarren ausblies.

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