Trotz erfreulicher Gegenbeispiele friedlicher Koexistenz, vor allem in den besseren Wohngegenden, wäre es naheliegend, dass sich die Ethnien und Kulturen schließlich auch räumlich wieder trennen, so wie es die Ostasiaten tun, anstatt in einem tribalisierten Europa feindselig nebeneinander zu hausen, doch selbst wenn sich die restlichen Weißen irgendwohin zurückzögen, die anderen würden ihnen doch immer wieder folgen und die Hände aufhalten, sie würden Sozialknete, Technologien und Blondinen erst erbetteln und später, wenn sie zahlreich genug sind, fordern, und es würde sich in den Reihen der Weißen immer eine zahlenmäßig relevante Linke finden, die diese Forderungen unterstützt. Der Kommunismus kehrt wieder als »Antirassismus«. Man muss diese Misteln weiter miternähren oder gemeinsam mit ihnen untergehen.
Nachtrag zu meinen gestrigen bzw. ewiggestrigen Ausführungen. Inzwischen veröffentlicht sogar der Tagesspiegel Artikel zur inneren Sicherheit in einer Tonlage, wie sie seit Jahren eigentlich nur der AfD vorbehalten ist: »Wird Berlin zum Angstraum?«, »Innensenator Geisel spricht über die Verwahrlosung des öffentlichen Raumes und ›Deutschenfeindlichkeit‹ in Berlin«.
Was den Innensenator angeht, der in diesem Kontext wieder beflissen vor den »Rechtspopulisten« warnt, statt seine Arbeit zu machen, so muss der Mann einfach aus seinem Amt entfernt werden, ungefähr wie ein Arzt aus seinem Job entfernt werden müsste, der das Thermometer zerschlägt, um das Fieber des Patienten zu bekämpfen. Da Geisel ein SPD-Mitglied ist, geschieht das praktisch en passant . Leider Gottes muss man ihn wie auch die CDU-Politiker einstweilen weiter ihre – womöglich irreparablen – Fehler machen lassen, bis sich diese Erkenntnis landesweit durchsetzt. Sobald die CDU nicht mehr ausreichend Jobs versprechen kann, weil ihre Prozente fallen und fallen, wird auch dieser Laden unattraktiv. Derjenige, der danach die Aufräumarbeiten übernehmen muss, ist freilich nicht zu beneiden.
Einen Kommentar verdient der wiederholte Hinweis auf die gesunkene Zahl der erfassten Straftaten. Der Tagesspiegel -Autor erwähnt immerhin, dass die Polizei viele Straftaten nicht erfasst, weil sie gar nicht erst angezeigt werden, und führt dies auf das fehlende Vertrauen in die Aufklärung zurück, deren Quote vor zehn Jahren bei 50 Prozent lag und heute bei 44,2 Prozent. Es gibt noch drei weitere, meines Erachtens maßgeblichere Gründe fürs Nichtanzeigen. Zum ersten haben viele Opfer Angst vor Vergeltung – die Täter haben Brüder, Familien, sie treten in »Gruppen« auf, oft gibt es keine Zeugen, oder die Zeugen haben Angst, auszusagen. Zum zweiten haben viele Opfer kein Vertrauen in die Bereitschaft der Justiz, die Täter zu bestrafen, denn sie erleben, dass regelmäßig auch Schwerkriminelle mit Bewährungsstrafen aus dem Gerichtssaal schlappen und weiter Angst verbreiten können. Zum dritten dürfte ein großer Teil jener Delikte, die innerhalb reiner Einwanderermilieus geschehen, ebenfalls nicht zur Anzeige kommen, weil man die Kartoffelbehörden aus solchen Dingen raushält und das untereinander regelt.
Wenn in Deutschland die Zahl der Straftaten sinkt, ist damit noch keine Aussage über die Schwere der Delikte getroffen. Dass ein »Mann« eine Frau an seinem Auto durch die Stadt schleift; dass regelmäßig bewaffnete »Gruppen« in Innenstädten aufeinander losgehen; dass Nacht für Nacht Messer in Bäuche oder Köpfe gerammt werden; dass ein junger Mann eine Schwangere lebendigen Leibes verbrennt, weil er das Kind einer Unreinen nicht will; dass Frauen erstochen werden, weil sie gesündigt haben, und die Täter den Todeskampf filmen, um das Video später zu veröffentlichen; dass eine »Gruppe« ein Mädchen stundenlang vergewaltigt und dann bei Minusgraden bewusstlos in den Hof entsorgt, dergleichen habe ich früher nicht in den Gazetten gelesen.
Last but not least: Wenn in Deutschland die Zahl der Straftaten sinkt, heißt das gemeinhin, dass die Zahl der von Deutschen verübten Straftaten schneller sinkt als die Zahl der von Ausländern verübten Straftaten steigt. Ich habe die aktuelle Berliner Statistik nicht gelesen, aber ich wette, dass es sich auch dort genauso verhält.
Die sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva-Maria Stange, eine Sozialdemokratin, tat heute kund und zu wissen, dass der Schriftsteller Uwe Tellkamp in einem Streitgespräch mit Durs Grünbein am Donnerstag in Dresden eine »Privatmeinung« vorgetragen habe, »die ich nicht teile«.
Das wirft zunächst die Frage auf, was es außer Privatmeinungen noch für Meinungssorten gibt und in welchem Verhältnis sie zu jener stehen. Fraktionsmeinung? Parteimeinung? Regierungsmeinung? Offizielle Meinung? Landesmeinung? EU-Meinung? Weltmeinung? Gattungsmeinung? Wie der Suhrkamp-Verlag gestern verkündet hat, gibt es auch eine Verlagsmeinung, die sich von jener Tellkamps unterscheidet, wobei man gern erführe, wie man innerhalb des Geltungsbereiches der Suhrkamp-Kultur mit Angestellten umgeht, die besagte Verlagsmeinung nicht teilen.
Daraus folgt die Frage, welche Art von Meinung außer seiner privaten nach Ansicht der Kunstministerin ein Schriftsteller bei einem Podiumsgespräch vortragen sollte. Und warum eine vom Steuerzahler finanzierte politische Amtsträgerin, die angeblich als Schirmherrin von Wissenschaft und Kunst fungiert, die Bonzenmentalität an den Tag legt, die Meinung eines Schriftstellers als sekundär (= privat = nicht staatlich zertifiziert) und von ihrer abweichend zu klassifizieren. Die Dame war übrigens von 1981 bis 1988 Mitglied der SED. Diese Prägung scheint heute noch zu wirken.
Wir sind »weltoffen« und dürfen uns nicht »abschotten«, lautet bekanntlich das Mantra der Willkommenskulturschaffenden und ihrer Führungsoffiziere. Aber welches Land »auf der Erde Rücken« (Wanderer, Siegfried , 1. Akt) ist nicht »weltoffen« und »schottet sich ab«? Nordkorea, gewiss – doch weitere Beispiele sind nicht so einfach zur Hand. Gut, die Australier schicken sämtliche Boote mit Migranten zurück, weshalb wohl auch keine mehr aufkreuzen, doch sonst herrscht Down Under ein reges Kommen und Gehen. Die Saudis lassen weder Israelis noch Touristen bei sich einreisen, dafür aber Frauen sogar ohne Begleitung, sofern sie am Flughafen von ihrem Ehemann oder einem männlichen Gastgeber abgeholt werden. Ähnliche Restriktionen dürfte es auch in einigen anderen Ländern geben, wo noch rechtgeleitet geglaubt wird, doch dass diese Länder sich regelrecht abschotten, wird gleichwohl niemand behaupten. Nicht einmal die Schotten schotten sich ab. Bei Lichte besehen hat niemand vor, sich abzuschotten, doch sogar der weltoffenste Grüne schließt seine Tür ab.
In der Semantik des gesinnungsethischen Lagers wird dem Imperativ, wir dürften uns nicht »abschotten«, gern die Feststellung beigesellt, dass »Zäune keine Menschen aufhalten«. Das erscheint zwar nicht besonders logisch – warum sollten wir ermahnt werden, uns nicht abzuschotten, wenn es sowieso unmöglich ist? –, aber Logik ist ja Glaubenssache. Allerdings führt uns dieser Widerspruch mitten hinein in eine Argumentation, wie sie die Kanzlerin im Januar in Davos in die funkelnden Worte fasste: »Seit der chinesischen Mauer, seit dem römischen Reich wissen wir: Reine Abschottung hilft nicht, um Grenzen zu schützen.« Und Abschottung durch Unreine wahrscheinlich auch nicht! In der Gegenwart findet man zwar keine abschreckenden Beispiele von exzessiver Weltverschlossenheit mehr, speziell nicht im besten Deutschland, das es je gab, aber der schottende Schoß ist gewissermaßen fruchtbar noch, weshalb unsere Fremdenführerin auch rhetorisch mit dem Grenzzaunpfahl der beiden historisch krassesten Exempel reiner Abschottung winkte. Andere Geschichtsexperten aus ihrer Entourage griffen die Beispiele auf und brachten sie unter die schon länger hier Lebenden. Seither weiß jeder: China, Rom, Abschottung – so geht’s einfach nicht.
Читать дальше