Jörg Heinrich - Thomas Müller
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Warum also mögen wir alle diesen Müller so? Weil er so wunderbar naturbelassen jubelt, weil seine herzige Spielerfrau Lisa eigentlich gar keine Spielerfrau ist, weil er die unmöglichsten Tore möglich macht, weil er die besten Sprüche der Bundesliga (und weit darüber hinaus) klopft, weil er keinen Lamborghini fährt, weil seine Haare garantiert noch nie gestylt wurden, weil er nicht einmal tätowiert ist, weil er sich nie verletzt (vier verpasste Spiele seit 2009!), weil er der Nachfolger vom großen Gerd Müller ist, weil er rackert bis zum Umfallen und weil wir das Gefühl haben: Der Müller Thomas, der ist noch einer von uns – bloß, dass er halt zufällig ein bisserl besser Fußball spielt als wir. Aber auch nicht so erschreckend gut wie Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo. Der Fußball, den Thomas Müller draufhat, wirkt irgendwie noch greifbar, volksnah. Auch das macht ihn so sympathisch.
Es ist höllisch schwer, gegen diesen Thomas Müller anzukommen, gegen diesen Anarchisten, Hundling, gegen den lässigsten Kicker der Welt. Dortmunds Trainer Thomas Tuchel soll gerade ein neues Rezept gegen Müller, gegen den FC Bayern entdeckt haben. Der asketische Fußballlehrer will die Münchner nun auch mit Meditation und Yoga besiegen, heißt es. Deshalb lasse er jetzt zweimal pro Woche Dr. Ulrich Bauhofer aus München einfliegen. Der Ayurveda-Guru gilt als Kapazität für die Kunst der Versenkung, wie sie bereits im 6. Jahrhundert der chinesische Großmeister Chi-Chi (nicht zu verwechseln mit Gigi Buffon, der erst schätzungsweise im 8. Jahrhundert geboren wurde) lehrte. Doch einen besseren Experten für die Kunst der Versenkung als Thomas Müller wird auch der BVB nicht auftreiben. Zwanzigmal hat Müller allein in der Bundesligasaison 2015/16 die Kugel im gegnerischen Tor versenkt. In Sachen Versenken sollte Thomas Tuchel daher noch einmal tief in sich gehen.
KAPITEL 2
Ortstermin: Das Phantom von Pähl
Am Ortseingang das große Schild: „Die Thomas-Müller-Gemeinde Pähl heißt ihre Besucher willkommen.“ Nur 100 Meter weiter eine riesige Holzschnitzerarbeit mit den ineinander verschlungenen Wappen des TSV Pähl und des FC Bayern München: „Pähl, Heimat von Fußball-Weltmeister Thomas Müller“.
So stolz, so prahlerisch, so protzig … würde Pähl seine Gäste niemals begrüßen. Die Wahrheit schaut so aus: Die riesigen Anschlagtafeln am Ortseingang, auf denen zum Beispiel Wallgau lange Zeit seine Biathlon-Königin Magdalena Neuner hochleben ließ – in Pähl fehlen sie komplett, was überaus angenehm, bescheiden und zurückhaltend wirkt. Der Müller würde so ein Remmidemmi ohnehin nicht mögen und die Leute in Pähl erst recht nicht. Wenn Thomas Müller ungefähr einmal im Monat heimfährt, zu Mama Klaudia, zu Papa Gerhard, zu Bruder Simon, und dann jedes Mal an seinem eigenen Gesicht vorbeikäme, das ginge gar nicht. Es langt schon, dass überall die Rewe-Reklame mit dem Müller rumsteht.
Im Gegenteil: Wer durch Pähl schlendert, tut sich schwer, auch nur den kleinsten Hinweis darauf zu finden, dass hier ein Superstar des Weltfußballs seine Wurzeln hat. Thomas Müller ist das „Phantom von Pähl“, der große Unsichtbare in seinem Heimatdorf. Selbst am Tag vor dem EM-Finale 2016 in Frankreich ist Pähl praktisch fußballfrei. Hier müllert es nicht. Keine Autos mit Fahnderl brausen durch den Ort. Und die Gärten der alten Bauernhöfe und der neuen Einfamilienhäuser sind nicht schwarz-rot-gold beflaggt. Das mag daran liegen, dass Thomas Müller und Kollegen zwei Tage zuvor gegen den Gastgeber ausgeschieden sind. Und vielleicht auch daran, dass Null-Tore-Müller zwei Jahre nach dem WM-Titel eine für seine Verhältnisse recht bescheidene Europameisterschaft spielte. Aber man möchte beinahe wetten: So wie Pähl und seine Pähler ticken, wäre es hier genauso stad, genauso ruhig, wenn Thomas Müller tags darauf als triumphaler EM-Torschützenkönig im Finale gegen die Portugiesen, gegen Cristiano Ronaldo, um den Titel spielen würde.
Aber wie ticken sie eigentlich, die Pähler? Bürgermeister Werner Grünbauer, überraschend nicht von der CSU, die die Erfindung des prächtigen Freistaats Bayern und all seiner Herrlichkeiten für sich reklamiert, sondern von der Unabhängigen Bürgerliste, findet vor allem ein Wort: „Beschaulich“. Im Bayerischen Fernsehen regte er sich beinahe unbeschaulich auf, weil der Reporter sich erkundigte, warum in Pähl nicht mehr vom Thomas-Müller-Fieber zu spüren sei: „Ganz Pähl muss irgendwo ausflippen, weil der Thomas Müller halt jetzt da eine tragende Rolle spielt? Aber das ist natürlich nicht so. Das ist ein beschaulicher Ort, die Bürger sind beschaulich.“ Grünbauer denkt jetzt allerdings darüber nach, eine Turnhalle nach Thomas Müller zu benennen – für Pähler Verhältnisse beinahe schon eine kleine Revolution. Ein Müller-Denkmal würde er dagegen für übertrieben halten, zumindest vorerst: „So etwas bekommt man nach Lebzeiten für sein Lebenswerk, und nicht mit 24 oder 25 Jahren.“ Anatomisch wäre ein Müller-Denkmal auf jeden Fall interessant, auch wenn die Gefahr bestünde, dass die dürren Haxen und Ärmchen des spargelbeinigen Superstars beim leichtesten Windhauch vom Denkmal abbrechen. Denn nicht nur Bürgermeister Grünbauer weiß: „Der Müller hat ein Gestell, das ist unvergleichbar. Den erkennst du aus 200 Metern Entfernung.“
Der Duden beschreibt die Pähler Beschaulichkeit, in der der kleine Müller groß wurde, ganz wunderbar als „in Wohlgefühl vermittelnder Weise geruhsam“. Zur Vertiefung gibt’s noch die synonymen Adjektive „besinnlich, betulich, friedlich, gemütlich, geruhsam, idyllisch“ mit auf den Weg. Und genauso fühlt es sich an, das Örtchen Pähl mit seinen knapp 2.400 Einwohnern im beschaulichen Pfaffenwinkel, das vom Ausflippen mindestens so weit entfernt ist wie Thomas Müller von einem Wechsel zu den Münchner Löwen (Gott behüte!). Wer verstehen will, warum der Müller Thomas zum Müller Thomas wurde, zum bodenständigsten, zum entspanntesten, zum schlitzohrigsten Kicker mindestens seit „Katsche“ Schwarzenbeck, der muss sich in Pähl umschauen. Ein Mann, ein Ort. Hier werden keine coolen Hip-Hopper wie Jérôme Boateng groß und wahrscheinlich auch keine Mario Götzes. Hier gedeihen Müllers mit spindeldürren Haxen.
Wobei man sagen muss: Es gibt tatsächlich einen Müller in Pähl, der unübersehbar mitten im Ortszentrum auf sich aufmerksam macht – allerdings keinen Thomas, sondern ein Wirtshaus. „Müllers Lust“ heißt das Restaurant mit deutschösterreichischer Küche, das erst seit Januar 2016 unter neuer Leitung in der über 400 Jahre alten Pähler Hofmarkmühle ansässig ist. Das „Müllers Lust“ ist Wirtshaus und Greißlerei gleichzeitig. (Wer sich erkundigt, was eine Greißlerei ist, der erfährt, dass der Österreicher, der sich sprachlich längst auch in Bayern ausgebreitet hat, ein kleines Geschäft, quasi einen Tante-Emma-Laden, als „Greißlerei“ bezeichnet. Und tatsächlich: Zum Wirtshaus gehört ein kleiner, feiner Hofladen, der allerlei Spezialitäten verkauft – Selbstgemachtes, Eingelegtes, Eingekochtes, Vergorenes und Gebranntes.) Dass „Müllers Lust“ ausgerechnet „Müllers Lust“ heißt, lässt sich mit der Geschichte der Hofmarkmühle allemal gut begründen. Und dass ein Müller-Wirtshaus mitten im Müller-Dorf steht, kann dem Umsatz bestimmt nicht schaden. Das Spekulieren auf den Müller-Tourismus sei den tüchtigen Wirtsleuten Annabelle und Josef Hohensinn verziehen, denn die Grammelknödel „von dahoam“, die der Josef zaubert, und die handgwuzelten Schupfnudeln als Nachspeise sind von wahrhaft Müller’scher Qualität, also weltmeisterlich. Ein Besuch wird dringend empfohlen.
Direkt gegenüber von „Müllers Lust“ war ein anderer Prominenter quasi daheim, nämlich der Sänger Peter Maffay, seit vielen Jahren ansässig in Tutzing am Starnberger See, nur elf Kilometer von Pähl entfernt. Weil es den Maffay ärgerte, dass der Traditionsgasthof „Alte Post zu Pähl“ mit seinem herrlich grünen Biergarten geschlossen war, kaufte er die „Post“ 2009 kurzerhand und ließ dort ein paar Jahre lang neben weiteren Köstlichkeiten den angeblich gschmackigsten Kaiserschmarrn des ganzen Pfaffenwinkels auftischen. Zum großen Hit hat es dennoch nicht gereicht, obwohl die Bild den Maffay-Gasthof als „Leberkäs-Paradies“ und „Bayern-Juwel“ feierte. Weil sich die Leut’ in und um Pähl bekanntlich von Prominenz nicht besonders beeindrucken lassen, lief der Laden offenbar nicht gut genug, und so hat die „Alte Post“ mittlerweile wieder geschlossen. Der prächtige Biergarten ist einmal mehr verwaist, Tische und Bänke sind in einer Ecke zusammengerückt und geben ein trauriges Bild ab. Wer Fragen hat, so ein Aushang, möge sich telefonisch im Büro von Peter Maffay melden. Ja, so gehen die Dinge in Pähl ihren Gang, beschaulich, gemächlich, unaufgeregt. Jeden dieser Orte, jede Straße, jede Gasse kennt Thomas Müller wie seine Westentasche. „Zu vielen Plätzen habe ich eine emotionale Beziehung, weil ich in der Kindheit oder Jugend hier bestimmte Dinge erlebt habe“, hat er der Welt verraten. „Im Hochschloss hat zum Beispiel ein Schulfreund von mir gewohnt, den ich öfter besucht habe. Darum ist es schön, irgendwo hinzukommen, wo man quasi jeden Stein kennt.“
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