Markus Hengstschläger
GENE SIND NUR UNSER WERKZEUG. DIE NUSS KNACKEN WIR SELBST!
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1. Auflage
© 2020 Ecowin Verlag bei Benevento Publishing Salzburg – München, eine Marke der Red Bull Media House GmbH, Wals bei Salzburg
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Medieninhaber, Verleger und Herausgeber:
Red Bull Media House GmbH
Oberst-Lepperdinger-Straße 11–15
5071 Wals bei Salzburg, Österreich
Satz: MEDIA DESIGN: RIZNER.AT
Umschlaggestaltung: kratkys.net
Lektorat: Maria-Christine Leitgeb
ISBN 978-3-7110-0279-2
eISBN 978-3-8974-1937-7
Für Elke
Um die Lesbarkeit des Buches zu verbessern, wurde darauf verzichtet, neben der männlichen auch die weibliche Form anzuführen, die gedanklich selbstverständlich immer miteinzubeziehen ist .
Vorwort – gegen die Mitmachkrise
WAS WIR WOLLEN – die Wünsche des Menschen an die Zukunft
Erfolg im Wandel der Zeit
Für die Zukunft Neues erschaffen
Sich für das Vorhersehbare und für das Unvorhersehbare rüsten
WAS WISSENSCHAFT (NICHT) KANN – vom ungerichteten zum gerichteten Menschen?
Die Verbesserung des Menschen?
Ein neuer Mensch durch Genoptimierung?
Der Mensch und die digitale Revolution
WAS DER MENSCH (NICHT) IST – Gene und Umwelt
Der lösungsbegabte, innovative Mensch
Der denkende Mensch
Der soziale Mensch
Der mutige Mensch
WAS ES BRAUCHT – Gegenwartskompetenz
Die richtige Mischung
Die nachhaltige Förderung von Mut
Gerichtete und ungerichtete Strategien
Die beflügelnde Wechselwirkung
Die Chance des Unvorhersehbaren
Die Zukunft der Gegenwart
WO ES ETWAS BRAUCHT – im Namen der Lösungsbegabung
Die Vielfalt von Wissen und Bildung
Talent- und Personalmanagement neu gedacht
Forschung mit fließenden Übergängen
Gesellschaft und Politik
Das alte und das neue Arbeiten
Die Renaissance des Sich-Einbringens
Exkurs
Danksagung
Literatur
Vorwort – gegen die Mitmachkrise
» Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen .« (Seneca)
Große Herausforderungen unserer Zeit wie zum Beispiel der Klimawandel, der Einfluss disruptiver Technologien auf unser Leben im digitalen Wandel, Terrorismus, die Gefahr eines Atomkrieges oder die Flüchtlingskrise erinnern ganz augenscheinlich und täglich daran, wie dringend neue kreative Ideen und innovative Konzepte auf allen Ebenen gebraucht werden. Donald Trump ist wahrlich nicht das einzige, aber ein sehr präsentes Beispiel dafür, welche Gefahren gegenwärtig von politischem Populismus ausgehen. Anlässlich des Todes des Afroamerikaners Georg Floyd empörte sich die Welt vollkommen zu Recht wieder einmal darüber, dass Rassismus den Menschen auf diesem Planeten einfach schon zu lange begleitet. Und schließlich meldete sich noch ein anderer bekannter Begleiter der Menschheit wieder einmal zu Wort – eine Pandemie. Das SARS-CoV-2-Virus machte klar, wie unverzichtbar es ist, globale aktuelle Probleme anzugehen, zeigte aber auch, wie wichtig es plötzlich sein kann, kleine, vielleicht unter anderen Umständen banal wirkende Probleme lösen zu können.
Mit dem Blick auf all die vielen neuen und alten Herausforderungen manifestiert sich das Bewusstsein darüber, dass es nun einmal vorhersehbarere und unvorhersehbarere Anteile der Zukunft – mit allen Übergängen dazwischen – gibt. Die COVID-19-Pandemie ist ein Beispiel dafür, dass das, womit sich der Mensch auseinandersetzen muss, wofür Lösungen gebraucht werden, nicht immer einfach in zwei Zukünfte, eine vorhersehbare und eine unvorhersehbare, unterteilt werden kann. So klar es ist, dass Pandemien immer wieder kommen können, so unvorhersehbar ist es, welcher Erreger wann, wie und mit welchem Ausmaß die Welt heimsuchen wird. Für so manche bereits gut bekannte Herausforderungen der Menschheit ist es schon fünf vor zwölf. Und es kommen aber mit Sicherheit demnächst andere, heute noch gar nicht bekannte Problemstellungen dazu. Konsequenterweise ergibt sich die Frage, ob die Zukunft heute vorhersehbarer ist, als sie das früher einmal war, oder ob sie weniger vorhersehbar geworden ist. Wird die Zukunft in Zeiten digitaler Revolution und Industrie 4.0, durch globale Vernetzung, nahezu uneingeschränkte Daten- und Informationsverfügbarkeit, Big Data, Predictive Analytics , das Auswerten digitaler Fußabdrücke in sozialen Netzwerken, Internet of Things und künstliche Intelligenz immer kalkulierbarer? Oder zeigen uns überraschende Wahlergebnisse, exzentrische Politikerpersönlichkeiten, Finanzkrisen, gesellschaftliche Transformationsprozesse, Fukushima, 9/11, durch Klimawandel ausgelöste, extreme Wetterereignisse oder Virus-Pandemien immer öfter, wie VUKA (volatil, unsicher, komplex und ambivalent) die Welt geworden ist? Die einen argumentieren, dass in unserer heutigen digitalisierten Datenwelt der einzelne Mensch, Kommunen, Staaten und Unternehmen so transparent, durchschaubar und »gläsern« sind wie noch nie in der Geschichte unseres Planeten. Die anderen wiederum sprechen schon immer öfter vom völligen Verlust der Vorhersehbarkeit.
Globale Einigkeit scheint aber darüber zu bestehen, dass Ausmaß und Geschwindigkeit der Veränderung enorm zugenommen haben. Das Ende der Linearität, exponentieller Wandel und permanent zunehmende Beschleunigung scheinen dazu zu führen, dass jeder täglich immer mehr vorhersehbare Dinge zu erledigen hat, aber sich auch immer öfter und immer mehr mit unvorhergesehenen Entwicklungen und Ereignissen konfrontiert sieht. Es scheint fast so, als würden in unserer schnelllebigen Welt sowohl vorhersehbare als auch unbekannte Fragestellungen immer öfter und immer schneller in unserem privaten und beruflichen Alltag aufschlagen. Das schafft für die Zukunft der Gegenwart natürlich Chancen, schürt aber auch Ängste.
Wir haben so viel erreicht! Die Welt ist so viel besser geworden! Ja, es gibt noch sehr viele ungelöste Probleme, und es kommen, oft vom Menschen selbst verschuldet, auch stetig neue dazu. Wir müssen also dranbleiben. In Anbetracht der vielen über die Medien permanent zeitgleich in jedes Wohnzimmer transportierten, globalen und lokalen Problemstellungen darf es aber nicht verwundern, dass Menschen sich und ihren Talenten immer öfter die Lösungen dafür nicht mehr zutrauen. Und unweigerlich taucht die Frage auf: »Was würde mein Beitrag schon daran ändern?« Dann nehmen politischer Frust, die Ablehnung jeglicher Andersdenkender, die Flucht in eine ausschließlich anonymisierte Beteiligung, psychische Überbelastungssyndrome und Ängste aller Art logischerweise zu. Und schon steckt man in der Mitmachkrise.
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