Hans Leip - Idothea oder Die ehrenwerte Täuschung

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Die intelligente Komödie «Idothea», die mitten im Zweiten Weltkrieg am Berliner Deutschen Theater aufgeführt wurde, wurde bereits nach wenigen Wochen des Erfolgs als regimekritisch verboten. Umso interessanter, sie heute studieren zu können. Ist Helena, die schönste Frau Griechenlands, unschuldig an dem zehnjährigen Morden in Troja? Ist ein von den Göttern gesandtes Trugbild, Helena völlig gleichend, dem Paris nach Troja gefolgt, während Helena treu und unberührt in Ägypten auf den endlich rückkehrenden Gatten wartete? Hans Leip, von dessen Annäherung an die schöne Helena von vornherein Ungewöhnliches zu erwarten ist, nimmt sich als erster Schriftsteller der Neuzeit auch des Trugbilds an und unternimmt damit die anmutigste und ritterlichste Ehrenrettung der Helena. Verfolgen Sie als Leser den Weg Helenas und Idotheas, die Namen und Geschick tauschen.-

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So geht die Komödie das Böse vernichtend an, indem sie es lächerlich macht und ihm seine Macht nimmt, da in ihr der Halunke sich selber die Stricke spannt, über die er zur Erheiterung der anderen stolpern wird, und sie unterstützt das Gute, indem sie ihm durch alle Täuschungen den Weg zur Rettung weist, durch die Hinführung zur Erkenntnis. Diese Erkenntnis, die seit Aristoteles berühmt gewordene Anagnorisis, hat die Komödie mit der Tragödie ebenso gemeinsam wie den Schicksalsumschwung im Verlauf der Handlung, aber während sie dort den Menschen das Verderben gewahr werden läßt, das er sich bereitet, erblickt er hier die Rettung, die ihm geworden, und nur der Bösewicht sieht, daß er selbst in dem Netz zappelt, in dem er die anderen fangen wollte.

Merkwürdig im Lebensgang der Komödie war dabei nur das eine, was vielleicht die Schuld daran trug, daß ihr nicht das gleiche Ansehen wurde wie der Tragödie: War der Tragödie schon von ihrer Geburtsstunde an der Welthorizont zu eigen, ihr Hintergrund Himmel und Hölle und Tod, und ging es ihr immer schon um letzte, tiefste und steilste Daseinsdeutung, um die Aufdeckung der geheimsten Weltgesetze, so brauchte die Komödie, die sich zunächst dieseitsbegierig ans kräftig sprießende Leben klammerte, verhältnismäßig lang, bis auch sie vom Ewigkeitsatem großer Dichtung erfüllt wurde. Sie hat sich wohl erst in dem Augenblick zur weltweiten Dichtung aufgetan, als sie sich — bei Shakespeare — mit der Poesie vereinigte; denn Poesie im eigentlichen Sinne war bislang der Komödie fremd geblieben, so kühn, phantasievoll, vielfältig und genial ihre Einfälle auch waren, so tapfer sie dem Bösen und Dummen auf den Leib rückte und für den Guten in die Bresche sprang. In der Komödie Shakespeares erst atmet das Innere der Welt, hier ist auch in der dichterischen Höhe die Nähe der Tragödie erreicht, hier erst die Heiterkeit in jenem tiefsten Sinne erfahren, den schon Homer, aber seither unter den Dichtern keiner mehr erahnt hatte, so daß es kein Zufall ist, daß Shakespeare neben Homer als die elementarste Kraft in der europäischen Dichtung empfunden wird. Beide haben dieses gemeinsam: die heitere Überwindung einer als furchtbar erkannten und von allem Grauen erfüllten Welt.

Uns Deutschen ist das heitere Drama, das sich allmählich fast alle europäischen Völker, wenn auch in sehr verschiedener Form, geschaffen haben (seine Mannigfaltigkeit ist weit größer, bunter, bestürzender als die des ernsten Dramas), immer besonders schwergefallen, und unser Hinweis auf die „Minna von Barnhelm“ und den „Zerbrochenen Krug“, ja noch auf Raimund und Nestroy kann vor allem angesichts der Größe, Tiefe, Vielfalt und Bedeutung unserer Tragödie und unseres Schauspieles am wenigsten uns selber rccht überzeugen. Um so dankbarer müssen wir jeden Versuch begrüßen, der es unternimmt, gerade im Bereich der eigentlichen Komödie gegenüber den zahlreichen Bemühungen um die Belebung des Lustspiels uns eine neue und uns gemäße Ebene zu eröffnen, jener Komödie, deren Schicksalsgewebe zwischen der Antike und Shakespeare ausgespannt ist, die Götter und Menschen und ihre Geschicke ineinanderfädelt und wieder entwirrt, die den Mythos durchleuchtet und ins Menschliche abwandelt, die in allen Gründen und Untergründen der Seelen zu Hause ist und in allen heimlichen und offenkundigen Weisen der Heiterkeit, die in Leichtigkeit und Anmut des Weges kommt und doch im scheinbaren Leichthin und Darüberhinweg das Tiefe und der Tragik Verwandte anrührt und enthüllt, die wieder den Ursinn und das innerste Wesen der Komödie offenbart: die Errettung des Menschen vor den ihn bedrohenden Mächten, die freilich mehr in den Tiefen der eigenen Seele als in denen des Schicksals wohnen.

Dies ist zuletzt der erlösende Sinn von Hans Leips „Idothea oder Die ehrenwerte Täuschung“. Es ist wohl mehr als Zufall, daß er im Bilde jener Helena sich entfaltet, die als erstes Schicksalszeichen in der europäischen Dichtung die Abhängigkeit und Tragik des Menschen verkündete, indem sie nach dem Willen der Götter, schuldig schuldloses Werkzeug, den ersten zehn Jahre währenden Krieg des Abendlandes entzündete. Früh schon hat man sich bemüht, die Ehre der schönsten Frau Griechenlands zu retten, was freilich zu einer weiteren Belastung der Götter wurde. Stesichoros sang als erster einen Widerruf, dessen heitere Elemente Aischylos in seinem „Proteus“ als versöhnenden Abgesang zu seiner schaurigen Agamemnon-Trilogie darbrachte. Euripides, der in den „Troerinnen“ der unnachsichtigste Ankläger der Helena geworden war, folgte ihm nach, in seiner „Helena“ ist uns ihre Rechtfertigung erhalten: Nicht sie, sondern ein von den Göttern gesandtes Trugbild, völlig ihr gleichend, sei dem Paris nach Troja gefolgt, während Helena treu und unberührt in Ägypten auf den endlich rückkehrenden Gatten gewartet habe.

Merkwürdigerweise hat sich niemals ein Dichter näher mit dem Trugbild befaßt, das doch zehn Jahre lang an der Seite des Paris in Troja residierte und alle Schauer des Krieges miterlebte und nach Trojas Fall schließlich noch von Menelaos als rechtmäßige Helena in Empfang genommen wurde. Hans Leip, von dessen Annäherung an die schöne Helena von vornherein Ungewöhnliches zu erwarten stand, nimmt sich als erster auch des Trugbilds an und unternimmt im Gegensatz zu den modernen Gestaltern, die alle der schuldigen Helena den Vorzug geben, wohl die ritterlichste und anmutigste Ehrenrettung, die ihr bisher zuteil geworden, indem er die wahre und die falsche Helena einander gegenübersetzt (es dem Zuschauer überlassend, ob er in solchem Doppelgängertum die Tag- und Nachtgestalt derselben Seele sehen will).

Helena und Idothea tauschen Namen und Geschick und tauschen sie zurück nach dem Gesetz ihres Wesens, das allein sich nicht auswechseln ließ. Menelaos, der in echter Liebesverblendung allzu leicht die eine für die andere nimmt, muß diese Täuschung büßen, war sie gleich ehrenwert, nicht minder wie Helena die ihre, so will es die Komödie, die hier leise an das Tragische hinführt in ihrem Glauben an die tiefste und innerlichste Gerechtigkeit als geheimes Gesetz der Welt. Aber langsam werden Helena und Menelaos gleich denen, die mit ihnen in das mannigfach bezaubernde Spiel der zarten und kräftigen Liebesirrungen und -wirrungen verstrickt sind, der Anagnorisis, der Wiedererkennung und Lösung von der Täuschung zugeführt.

Nur zwei Gestalten sind solcher Wiedererkennung enthoben: Proteus, der ewig sich wandelnde, schicksalsweisende Gott, der die Gesetzlichkeit der Menschen nicht teilt und vor ihren Wirrnissen und Süchten wieder in die von ihnen unberührte Ferne und Weite flieht, und — Herr Potiphar. Mit ihm ist Hans Leip eine bleibende Komödienfigur geglückt von den Gnaden und Graden des aristophanischen Prügelknaben Kleon, eine Gestalt von jener durch nichts und niemals zu erschütternden Sicherheit, die nur die vollendete Beschränktheit verleiht. Während der Held Menelaos ob des gleichen Geschickes, das ihm geschah, eine Welt und sich selbst dem Tode nahebringt, nimmt Potiphar gelassen den Tausch der wahren Helena gegen die falsche hin in der verblendeten Sicherheit, daß ihm eine Täuschung und Enttäuschung nie jemals widerfahren könne, was denn, in einem unheimlichen Sinne allerdings, den Tatsachen entspricht. Ihm ist das nichtverlöschende Gelächter sogar noch derer sicher, die, selbst Potiphar, im Zuschauerraum sitzen, notwendig immer ahnungslos, daß sie es sind, die hier gespielt werden.

Vor solch heilloser, aber wirklichkeitsgetreuer Verzerrung des ursprünglichen Menschenbildes wird erst deutlich, daß des Menschen Los und Möglichkeit, einer Täuschung zu erliegen, ist sie nur ehrenwert, nicht des Menschen schlechtester Teil ist, wenngleich sie ihn den Schmerzen ausliefert, ohne die ihre Wiederaufhebung nicht möglich ist. Schmählich, schlecht und jeder Verspottung würdig ist nur, keine Fähigkeit zu haben zu irren, zu leiden und zu begreifen. Was die Tragödie als das schlechthin Tragische empfindet, das Ausgeliefertsein des Menschen an die Verblendung, an den „unaufhebbaren Widerspruch der Dinge“, hier ist es aufgehoben und das Irren selbst noch einbezogen in den notwendigen Kreislauf menschlicher Ordnung, in dem die Götter, so willkürlich und grausam sie scheinen, doch keinem zumessen können, was in einem tiefen Sinn nicht sein Teil ist. Hat die Tragödie den Menschen dem Schicksal anheimgegeben, so will ihn die Komödie wieder auslösen aus solcher Verkettung, nicht mehr wie in ihrem Beginn durch die bloße leidenschaftliche Beschwörung des Lebens und seiner Gewalt, sondern immer mehr durch jenen Glauben, daß eine immanente Gerechtigkeit in der Welt wirke und daß doch endlich siege, was tausendfach mißbraucht, verkannt, verachtet, verstoßen, verzerrt und mißhandelt wird — das Gute.

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