in Tirza zwei Jahre lang: So MT, entsprechend der Abfolge mit dem Ort an erster Stelle, wie sie bei den israelitischen Königen praktiziert wird, bei denen beide Angaben genannt werden (Bascha, Ela, Ahab, Joahas, Jehoasch, Jerobeam II., Secharja, Pekachja und Pekach). G BLhaben zwei Jahre in Tirza . Zu Tirza als Hauptstadt siehe zu 15,33.
9 Simri: So G BL. MT: sein Diener Simri . Der Name ist dem Simri-Lims von Mari vergleichbar und wahrscheinlich eine Kurz- oder Koseform von der Wurzel * ḏmr , „Schutz“. 1Er bedeutet „Jhwh hat geschützt“. Ein hebräisches Siegel belegt die vollständige Form zmrjhw , 2und das Samaria-Ostrakon 12 hat das ähnliche b‛lzmr , „Baal beschützt“. 3G BLhaben Ζαμβρει und Josephus Ζαμβριας , worin sich die häufige Verwechslung der Labiale m und b und die Vokalisierung mit einem a in der ersten Silbe spiegelt. Letzteres ist wahrscheinlich ursprünglich; in der Vokalisierung des MT spiegelt sich eine Angleichung.
Arza: Noth sieht dies als Beispiel eines semitischen Tiernamens mit der Bedeutung „Holzwurm“ an. 4Doch eine verkürzende oder Koseform der Wurzel רצה („zufrieden, wohlgesinnt sein gegenüber“) ist wahrscheinlicher. 5
10 im siebenundzwanzigsten Jahr Asas, des Königs von Juda: So MT. Die Wendung wird in G BLausgelassen, was dazu passt, dass dort in V. 15 eine andere Angabe zur Thronbesteigung Simris gemacht wird.
11 sobald er auf dem Thron saß: Zur Bedeutung von sobald siehe Joüon §166l.
er tötete: Mit G Bgelesen: καὶ ἐπάταξεν = ויך, was besseres Hebräisch ist als das Perfekt הכה des MT.
nicht übrig lassen: Bei G BLfehlt der Rest des Verses aufgrund der Haplographie, die sich bis V. 12 erstreckt und durch die Wiederholung der Wendung das ganze Haus Baschas verursacht wurde.
männliches Mitglied des Königshauses: Zu dieser Wiedergabe von משתין בקיר siehe die Einleitung.
und auch keine Verwandten und Freunde: Das abschließende Wort (ורעהו) scheint im MT im Singular zu stehen, auch wenn dies ein Fall des Plurals sein könnte, bei dem das Jod ausgelassen wird (GesK 91k; vgl. 1 Sam 30,26; Ijob 42,10); ich jedenfalls verstehe es mit VL, Syr und Targum sowie ad sensum als Plural. Das Wort scheint in 2 Sam 15,37; 16,16 der Titel eines königlichen Beamten zu sein, vielleicht „Brautführer“, 6und das könnte es hier auch bedeuten. Das erste Waw in der Wendung ist epexegetisch, es „verbindet eine umfangreiche Kategorie mit einer vorangegangenen, generelleren Ausage“. 7
12 So rottete Simri das ganze Haus Baschas aus: Fehlt in G aufgrund der Haplographie im vorangegangenen Vers.
gegen … durch: Siehe die Anmerkung zu 16,1.
Bascha: So MT. G BL: Haus Baschas , vermutlich eine Erweiterung, obwohl es auch möglich ist, dass es durch die Wiederholung von ב zu einer Haplographie gekommen ist.
der Prophet Jehu: G L+ Jehus Patronym.
13 wegen: Gelesen wird על mit G BL(περὶ) aufgrund des Sinns; ist אל im MT vorzuziehen.
und Elas: So G. MT: und die Sünden Elas.
die sie begingen und die sie Israel begehen ließen: So MT: אשר חטאו ואשר החטיאו את־ישראל. In G BLfehlt חטאו ואשר aufgrund von Haplographie. Hierin spiegelt sich auch der Singular החטיא.
Jhwh erzürnten: Diese Lesart wird durch die VL nahegelegt, in der sich nur der Name Jhwh spiegelt, aber der Infinitiv erzürnen fehlt . G Lhat ihn zu erzürnen , doch das Suffix und die letzte Erwähnung des Jhwh-Namens stehen in einigem Abstand voneinander. MT und G Bhaben Jhwh, den Gott Israel, erzürnen , was eine Ausweitung zu sein scheint. Zur Nuance beim Infinitiv an dieser Stelle, also in erzürnender Weise , vgl. Joüon §124l.
mit ihren Götzen: Siehe die Anmerkung zu 16,2.
14 Alles Übrige von Ela, auch was er alles erreicht hat: So G B(καὶ τὰ λοιπὰ τῶν λόγων Ηλα ἃ ἐποίησεν = ויתר דברי אלה וכל־אשר עשה) als Kurzform der Formel wie in 2 Kön 1,18; 14,15; 16,19; 21,25 (alles MT). VL hat unverständlicherweise Bascha statt Ela.
ist selbstverständlich aufgeschrieben: Siehe die Anmerkung zu 16,5.
15 Im siebenundzwanzigsten Jahr Asas, des Königs von Juda: So MT. In G Bfehlt die Phrase. G L(= OG) hat zweiundzwanzigsten . Ein Grund für diese Differenz lässt sich nicht ausmachen, doch sie hat keinen Einfluss auf die Chronologie im Anschluss.
sieben Tage lang: G B: sieben Jahre lang , ein Fehler.
Während das Heer belagerte: So MT und VL ( exercitus castra posuit ): והעם חנים; G BL: καὶ ἡ παρεμβολὴ Ισραηλ = ומחנה ישראל = und das Lager Israels. Burney schlägt vor, dass die G-Vorlage durch das Auslassen von ע entstanden ist, was zu המחנה geführt hat; dazu wurde Israel als Erklärung hinzugesetzt. 8Zu עם im Sinne von Heer vgl. 20,15; 2 Kön 8,21; 13,7.
Gibbeton: G B: Gibeon . Siehe die diachrone Analyse.
16 die Truppen im Lager: So G BL(ὁ λαὸς ἐν τῇ παρεμβολῇ = העם במחנה); die Wiederholung von העם החנים im MT ist auffällig.
hörten, dass gesagt wurde: Burney erläutert diese Konstruktion folgendermaßen: „Die Verwendung von לאמר mit einem Subjekt, das von dem des vorangegangenen Satzes abweicht, ist nach dem Verb שמע idiomatisch. … Das neue Subjekt ist faktisch das implizite Objekt des vorangegangenen וישמע, z. B., את־השמע ‚die Meldung‘“. 9Er führt Gen 31,1; 1 Sam 24,10; 2 Kön 5,6 an.
der König: G L+ Ela .
die Truppen(2): Wörtlich: „das Volk“. So G L(ὁ λαὸς = העם). MT: ganz Israel ; G B: in Israel , was beides weniger Sinn ergibt und wohl durch Israel im weiteren Fortgang des Verses motiviert ist.
machten zum König: MT und G Bhaben den Plural, während G Lund VL den Singular wiedergeben; angesichts des kollektiven Charakters von ‛am / Israel ist beides möglich.
Omri: G ABhat hier und im Rest des Kapitels unverständlicherweise den Namen Simri statt Omri. Der Name Omri kommt sonst in der Bibel nicht vor, und seine Etymologie ist unklar. Im Wesentlichen finden sich hierfür drei Erklärungen: 10(1) von √ ‛mr , das sonst im Hebräischen nicht belegt ist, sich aber im arabischen ‛amara „leben“ findet sowie im Namen Omar; Noth versteht ihn als ausländischen, d. h. arabischen Namen, doch Gray postuliert ein Hypokoristikon von ‛omrijāhû , was „das Leben, das Jahwe (gegeben hat)“ bedeutet; 11(2) vom amoritischen hamr- , das in den Namen Hamrurapi , Hamru , Humranu belegt ist, sich auf den Pilgerstatus bezieht und also „Pilger (zum Tempel) Jahwes“ bedeutet; 12(3) verwandt mit dem hebräischen ‛omer „Garbe“, was in spöttischem Sinn „Mann der Garbe“ bedeuten würde, als Gegenstück zu Tibni, „Mann des Strohs“. 13Zu ergänzen ist hier noch die Möglichkeit, dass der Name phönizisch ist, und zwar aufgrund des Vorkommens der Wurzel ‛mr in phönizischen/punischen Namen. 14Die Erwähnung des Namens in neuassyrischen Quellen in der Wendung „Haus Omris“ ( bit Humri ) lässt die dritte Möglichkeit unplausibel erscheinen. Der mögliche ausländische Ursprung des Namens hat zu erheblichen Spekulationen über Omris ethnische Herkunft geführt (siehe die diachrone Analyse).
Читать дальше