Schließlich kam ich jedoch darauf, dass ich es nicht länger zulassen wollte, dass ein fremder Mensch so über meine Gefühle bestimmt. Ich dachte an den Sinn des Lebens, meinen Seelenplan und den Weg der Seele nach dem physischen Tod. Mir fiel der Lebensrückblick ein, den auch ich eines Tages zusammen mit meinen Engeln vornehmen würde. Alle Emotionen, die dann noch aktiv schlummern und nicht verarbeitet sind, werden erneut angeschaut und müssen geklärt werden. Dieser Prozess ist sehr wichtig für das weitere Reifen und den Weg der Seele durch die himmlischen Dimensionen und später in eine nächste Inkarnation.
Vor diesem Hintergrund fragte ich mich nun, ob ich tatsächlich zulassen wollte, dass ich in meinem weiteren Leben und eventuell auch nach meinem Tod noch mit den Emotionen, die diese Journalistin in mir hervorrief, zu tun habe. Wollte ich mich wirklich weiterhin mit der Frau und ihrem Artikel herumärgern? Wollte ich noch mehr Zeit meines wertvollen Lebens zähneknirschend und verärgert verbringen, nur weil diese Frau diesen Artikel auf diese Weise verfasst hatte? Wollte ich ihr erlauben, mein Licht zu verdunkeln? Wollte ich ihr dermaßen viel Macht über mich geben? Ganz sicher nicht!
Schnell erkannte ich, dass ich der Frau vergeben musste. So entschied ich mich, jetzt gleich mit dieser Geschichte abzuschließen, um dann befreit weiterzugehen. Auch das war für mich ein Zeichen der Selbstliebe. Es war ja nur zu deutlich: Wenn es mich nach meinem Tod, wo die Seelenqualitäten betrachtet werden, nicht mehr interessierte, was irgendein Mensch irgendwann einmal über mich gedacht und geschrieben hat, dann war es auch nicht wichtig genug, mich jetzt dafür zu interessieren oder mich gar davon fesseln zu lassen. Ich konnte jetzt gleich damit abschließen und ein Vergebungsgebet sprechen. Dabei spürte ich innerlich: »Ich vergebe dir, denn du weißt nicht, was du tust.« Es war eine wertvolle Erfahrung für mich, und seither bin ich sehr viel eher dabei, allem zu vergeben, was mich ärgert und herausfordert … Ich lasse es erst gar nicht mehr dazu kommen.
Ich habe daraus gelernt, dass wir uns bei allen emotionalen Herausforderungen im Leben bewusst fragen sollten: »Wie lange will ich dieses Päckchen noch tragen?«
Wenn dich etwas ärgert oder jemand Wut, Trotz und Empörung in dir hervorruft, frage dich: Möchtest du zulassen, dass dich diese Geschichte, dieser Mensch in deinem weiteren Leben, vielleicht sogar noch im Jenseits, interessiert und beschäftigt? Möchtest du zulassen, dass dieses Geschehen, dieser Mensch so viel Macht über dich hat, dass du die ungeklärten Emotionen dein Leben lang mit dir herumtragen und selbst nach deinem Tod noch damit zu tun haben wirst?
Wenn du dies nicht zulassen willst, dann vergib! Sei es dir selbst wert zu lieben, zu vergeben und erfüllt von innerer Freiheit dein Leben zu genießen.
Ich wünsche dir sehr viel Freude auf deiner Lebensreise, viel Segen und himmlische Führung, und möge dieses wundervolle Buch von Manfred Mohr dir helfen zu vergeben und deinem Herzen zu folgen.
Jana Haas
Kreuzlingen/Schweiz
»Wer will, dass die Welt so bleibt, wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt.«
(Erich Fried)
Während ich das hier schreibe, befinden wir uns in der zweiten Hälfte des Jahres 2020, in einer intensiven Zeit der Veränderung und des Wandels. Das Neue möchte werden, und das Alte und Bestehende muss nun immer mehr dem Neuen Raum und Leben schenken. Im Grunde befinden wir uns deshalb irgendwo in der Mitte dieses Wechsels, das Neue ist zur Hälfte da, das Alte noch zur Hälfte fortbestehend.
Für uns Menschen, die diesen Prozess miterleben, ist die aktuelle Phase erfüllt von Unsicherheit und Sorge. Wo geht der Neue Weg hin? Noch sehen wir nicht, wohin die Entwicklung uns führen möchte. Bekannte Strukturen, die uns Sicherheit gegeben haben, lösen sich langsam auf.
Der neue Rahmen, die neue Struktur, muss sich erst finden und schöpferisch ausbilden. Der ewige, alchemistische Vorgang des solve et coagular , des sich Auflösens und Verfestigens, verlangt nun wieder eine neue Transformation unserer Lebensumstände. Diesmal hat keine Naturgewalt oder Bankenverwicklung dafür gesorgt, nein, es war das Narrativ eines kleinen unscheinbaren »Virus«, der die Welt zum Stillstand und zum Ausatmen gebracht hat.
Wie wird die Neue Welt ausschauen, wenn das Räderwerk des Lebens wieder Fahrt aufnimmt? Wie werden wir es erleben, wenn die Welt wieder einatmet und ein neuer Zyklus beginnt? Noch wissen wir es nicht. Und doch, da wir ein Teil des kosmischen Geschehens sind, gestalten wir es, jeder für sich, ein winziges Stück weit mit. Jeder von uns kann etwas zur positiven Veränderung beitragen. Niemand ist »zu klein«:
»Falls du glaubst, dass du zu klein bist, um etwas zu bewirken, dann versuche mal zu schlafen, wenn eine Mücke im Raum ist.« (Dalai Lama)
Astrologisch betrachtet war im Jahr 2020 der wichtigste Transit die Konjunktion von Pluto und Saturn im Steinbock. Von den möglichen Deutungen möchte ich besonders diejenige herausstellen, die den Saturn der bestehenden Struktur und den Pluto der Transformation zuordnet. Da Pluto noch dazu der Überzeugung, der Vorstellung und dem Glauben zugerechnet werden kann, findet der äußere Wandel gleichzeitig innerlich in den Köpfen der Menschen statt, in ihrem Denken und ihren Meinungen. Sozusagen auf allen Ebenen.
Wenn jetzt selbstverständlich eine gewisse Unklarheit bestehen muss, wie diese Wachablösung Alt gegen Neu sich vollziehen wird, hilft ein Blick in die Geschichte. Das letzte Mal, als Pluto in Konjunktion zum Saturn im Steinbock stattgefunden hat, war vor etwa 500 Jahren. Als wichtigsten Moment der Geschichte findet sich, dass damals 1517 Martin Luther seine Thesen an die Kirchentür in Wittenberg genagelt hat. Es war der Beginn der Reformation, dem eine Spaltung der Gesellschaft in die beiden konkurrierenden Parteien katholisch (alt) und evangelisch (neu) folgte. Die Auseinandersetzung der beiden mündete in viele kriegerische Auseinandersetzungen, etwa den Dreißigjährigen Krieg. Schaut man genauer hin, ging es dabei um den »richtigen« Glauben, im Gegensatz zum »falschen«. Je nach persönlicher Meinung konnte dabei als »richtig« entweder der katholische, althergebrachte oder der neue, protestantische Gottesglaube herangezogen werden. Als neue Struktur entstand dabei die evangelische Kirche mit ihrem moderneren Glaubenssystem. Der Glaube (Pluto) hatte zur Veränderung (Pluto) der bestehenden Struktur (Saturn) geführt.
»Zu glauben ist schwer .
Nicht zu glauben ist unmöglich.« (Victor Hugo)
Wo finden wir nun Parallelitäten zur aktuellen Zeit Ende des Jahres 2020? Bei der Suche nach einem Glauben hinsichtlich »richtig« und »falsch« stoßen wir rasch auf eine Vielzahl von Meinungen, die das Narrativ des »Virus« betreffen. Die öffentliche Diskussion ist so emotional aufgeladen, weil es hier schlichtweg um Leben und Tod geht, weshalb ich schon von einer Art Spaltung der Gesellschaft sprechen möchte. Auf der einen Seite stehen die treuen und solidarischen Bürger, die den Vorgaben der Politik bereitwillig folgen, auf der anderen Seite die skeptischen und kritischen Mitmenschen unterschiedlichster Couleur, die anderer Meinung sind, an etwas anderes glauben und andere Wege gehen möchten. Und dieser Riss geht durch alle Gesellschaftsschichten, durch Familien ebenso wie durch Firmen und den privaten Bekannten- und Freundeskreis.
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