John Mill - Die Unterwerfung der Frauen

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Harriet Taylor Mill (1807–1858) ist eine der wichtigsten Frauenrechtlerinnen, ihr Mann John Stuart Mill (1806–1873) gilt aufgrund seiner Überlegungen zu Utilitarismus und Freiheit nicht nur als einer der einflussreichsten Philosophen überhaupt, sondern auch als ein früher und entschiedener Kämpfer für die Gleichberechtigung. Das Werk über die Unterwerfung der Frau, ein Ergebnis langer Diskussionen zwischen den beiden, stellt einen der wichtigsten feministischen Texte des 19. Jahrhunderts dar: Wie lässt sich eine freiheitliche Gesellschaftsordnung vor dem Hintergrund der Geschlechterfrage entwickeln?
Der Text erscheint hier in neuer und kommentierter Übersetzung.
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Ebenso wenig hilft es zu sagen, dass die Natur der zwei Geschlechter sie für ihre gegenwärtigen Funktionen und Positionen bestimmt oder dafür in besonderer Weise geeignet macht. Auf der Grundlage des gesunden Menschenverstands und der Natur des menschlichen Geistes bestreite ich, dass irgendjemand die Natur der beiden Geschlechter kennt oder kennen kann, solange sie nur in ihrem gegenwärtig bestehenden Verhältnis zueinander anzutreffen sind. Hätte es jemals eine Gesellschaft gegeben, in der die Männer ohne Frauen oder die Frauen ohne Männer sind, oder in der die Frauen nicht unter der Herrschaft der Männer gestanden hätten, wüssten wir möglicherweise etwas über die Unterschiede in Denken und Handeln, die sich auf ihre jeweilige Natur zurückführen lassen. Was gegenwärtig die Natur der Frauen genannt wird, ist etwas eminent Künstliches – das Resultat einer gewaltsamen Unterdrückung in einigen und einer unnatürlichen Stimulierung in anderen Richtungen. Ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass keine andere Klasse von Abhängigen durch die Beziehung zu ihren Herren ihren natürlichen [43]Eigenschaften so radikal entfremdet worden ist. Eroberte und versklavte Völkerschaften sind zwar in einigen Hinsichten noch gewaltsamer unterdrückt worden. Doch wurde alles in ihnen, was nicht mit eisernem Fuß zertreten wurde, verschont und behielt die Freiheit, sich nach eigenen Gesetzen zu entwickeln; während man bei den Frauen anders verfahren ist und einige ihrer natürlichen Fähigkeiten zum Nutzen und Vergnügen ihrer Herren unter Treibhausbedingungen kultiviert hat. Weil aber in dieser erhitzten Atmosphäre und unter dieser aktiven Pflege bestimmte Pflanzenteile besonders üppig gedeihen, während andere Schösslinge aus derselben Wurzel, die man draußen an der Winterluft lässt und noch zusätzlich in Eis packt, verkümmern und einige sogar mit Feuer ausbrennt, machen es sich Menschen, die [277] unfähig sind, ihr eigenes Werk zu erkennen (das Kennzeichen eines naiven Geistes) bequem und glauben, dass der Baum von selbst so wächst, wie sie ihn wachsen lassen, und dass er eingehen würde, würde nicht die eine Hälfte im Dampfbad und die andere im Schnee gehalten.

Das gegenwärtig größte Hindernis für den Fortschritt des Denkens und eine aufgeklärte Sichtweise des Lebens und der gesellschaftlichen Verhältnisse ist die namenlose Ignoranz und Gleichgültigkeit der Menschheit in Bezug auf die Einflüsse, die den menschlichen Charakter zu dem machen, was er ist. Was auch immer es ist, was für einen bestimmten Teil der menschlichen Gattung charakteristisch ist oder zu sein scheint: Es wird einer natürlichen Tendenz zugeschrieben, auch dann, wenn eine auch nur elementare Kenntnis der Umstände, denen diese Menschen ausgesetzt sind, unmissverständlich darauf hinweist, warum sie so [44]geworden sind, wie sie sind. Weil ein Kleinbauer, der mit den Zahlungen an seinen Landbesitzer im Rückstand ist, nicht besonders fleißig ist, denken manche, alle Iren seien von Natur aus faul. Weil Verfassungen gestürzt werden können, wenn die Regierungen, die sie durchsetzen sollen, ihre Waffen gegen die Regierten kehren, denken manche, die Franzosen seien zu jeder freien Regierungsform unfähig. Weil die Griechen die Türken betrogen, während die Türken die Griechen nur ausgeplündert haben, denken manche, die Türken seien von Natur aus ehrlicher. Und weil, wie häufig gesagt wird, Frauen an Politik, außer wenn sie persönlich betroffen sind, uninteressiert sind, denken viele, im Allgemeinen seien Frauen natürlicherweise weniger interessiert als Männer. Die Geschichte, die heute viel besser verstanden wird als in früheren Zeiten, lehrt etwas anderes, nicht zuletzt die außergewöhnliche Empfänglichkeit der menschlichen Natur für äußere Einflüsse und die extreme Variabilität ihrer am ehesten als universal und konstant geltenden Erscheinungsformen. Doch in der Geschichte – wie auf Reisen – sehen die Menschen zumeist nur, was sie schon zuvor im Kopf hatten, und wenige, die sich dazu nicht in besonderer Weise eignen, sind fähig, aus der Geschichte zu lernen.

Deshalb gilt auch für die schwierige Frage nach den natürlichen Unterschieden zwischen den Geschlechtern – eine Frage, die man auf den gegenwärtigen Stand der Gesellschaft unmöglich vollständig und korrekt beantworten kann –, dass nahezu alle darüber dogmatisieren und das einzige Mittel vernachlässigen, von dem man zumindest eine Teilantwort erhoffen kann, nämlich das genaue Studium der wichtigsten Abteilung der Psychologie, der Gesetze [45]der Abhängigkeit des Charakters von den Umständen. Wie groß und scheinbar unabänderlich die Unterschiede zwischen Mann und Frau in Denken und Verhalten auch immer sein mögen: Sie beweisen nichts über natürliche Unterschiede. Nur diejenigen Unterschiede können als natürlich gelten, die auf keine Weise künstlich sein können – der Rest, der bleibt, wenn man alle durch Erziehung oder andere äußere Umstände erklärbaren Merkmale abzieht. Eine gründliche Kenntnis der Gesetze der Charakterbildung ist unerlässlich, wenn man berechtigterweise einen Unterschied zwischen den Geschlechtern hinsichtlich ihrer moralischen und intellektuellen Fähigkeiten behaupten oder sogar sagen will, worin dieser besteht. Und da bisher niemand über diese Kenntnis verfügt (denn es gibt kaum ein Thema, das gemessen an seiner Bedeutung so wenig zum Gegenstand systematischer Untersuchung gemacht worden ist), ist soweit niemand berechtigt, dazu eine dezidierte Ansicht [278] zu vertreten. Alles, was dazu gegenwärtig gesagt werden kann, hat den Charakter von Vermutungen – Vermutungen, die mehr oder weniger wahrscheinlich sind, je nach der Kenntnis, die wir von den psychologischen Gesetzen der Charakterbildung haben.

Selbst die Vorfrage, worin die Verschiedenheiten zwischen den beiden Geschlechtern gegenwärtig bestehen, lässt sich – abgesehen von der Frage, wie diese Verschiedenheiten entstanden sind – auf dem heutigen Stand des Wissens nur ansatzweise beantworten. Ärzte und Physiologen haben ein Stück weit die Verschiedenheiten in der körperlichen Konstitution beschrieben und damit dem Psychologen eine wichtige Grundlage geliefert. Aber kaum ein Arzt ist gleichzeitig Psychologe. Was die geistigen [46]Eigenschaften der Frauen betrifft, taugen die Beobachtungen der Ärzte nicht mehr als die von Männern im Allgemeinen. Darüber wird man so lange nichts Endgültiges wissen können, wie diejenigen, die allein darüber etwas wissen können, die Frauen selbst, darüber nur wenig – und dann zumeist geschönt – Aufschluss geben. Es ist leicht, dumme Frauen als solche zu erkennen. Dummheit ist auf der ganzen Welt ziemlich dieselbe. Die Dummheit der Gedanken einer Person lässt sich ziemlich gut aus der Dummheit der Gedanken erschließen, die in dem Milieu, das sie umgibt, verbreitet sind. Anders bei denen, deren Gedanken und Meinungen aus ihrer eigenen Natur und ihren eigenen Fähigkeiten hervorgehen. Es gibt nur wenige Männer, die auch nur eine leidliche Kenntnis des Charakters selbst der Frauen ihrer eigenen Familie haben. Ganz zu schweigen von deren Fähigkeiten. Diese kennt niemand, nicht einmal sie selbst, denn diese sind niemals gefordert worden. Manche Männer meinen, sie kennten die Frauen in- und auswendig – weil sie mit mehreren Liebesbeziehungen hatten oder vielleicht mit vielen. Falls sie gute Beobachter sind und sich ihre Erfahrung auf Qualität und nicht nur auf Quantität erstreckt, mögen sie etwas über einen kleinen, wenn auch zweifellos wichtigen Ausschnitt ihrer Natur erfahren haben. Aber es gibt wenige, die über den Rest nicht zutiefst unwissend sind, weil der Rest vor ihnen so sorgfältig verborgen gehalten wird. Die größte Chance für einen Mann, den Charakter einer Frau kennenzulernen, besteht im Allgemeinen bei seiner eigenen Ehefrau. Die Gelegenheiten sind zahlreich und Sympathie zwischen Ehegatten nicht selten. Dies dürfte tatsächlich die hauptsächliche Quelle sein für alles Wissen, das sich in dieser Sache zu [47]erwerben lohnt. Das heißt jedoch, dass die meisten Männer keine Gelegenheit haben, mehr als einen einzigen Fall kennenzulernen. In einem nahezu lächerlichen Ausmaß kann man aus dem, was ein Mann über die Frauen im Allgemeinen zu sagen hat, auf den Charakter seiner eigenen Frau schließen. Wenn dieser eine Fall in irgendeiner Weise aussagekräftig sein soll, muss die Frau nicht nur so beschaffen sein, dass sie das Kennenlernen lohnt, und der Mann so, dass er sie kompetent beurteilen kann, sondern er muss auch vom Charakter her so empathie- und anpassungsfähig sein, dass er ihren Charakter intuitiv erfasst und nichts an sich hat, was sie hindert, ihn offenzulegen. Nichts ist, wie ich glaube, seltener als diese Kombination. Es kommt häufig vor, dass Eheleute in Meinungen und Interessen vollständig einig sind, soweit sie äußere Dinge betreffen, das Innenleben des einen dem anderen aber ebenso wenig zugänglich ist wie bei entfernten Bekannten. Das Verhältnis von Herrschaft auf der einen und Unterordnung auf der anderen Seite, in dem beide zueinander stehen, verhindert selbst bei wahrer Zuneigung ein echtes Vertrauensverhältnis, und auch wenn nichts bewusst zurückgehalten wird, wird doch vieles nicht gezeigt. Ein entsprechendes Phänomen kann keinem Beobachter in der dazu analogen [279] Beziehung zwischen Eltern und Kindern entgehen. Was das Verhältnis zwischen Vater und Sohn betrifft: In wie vielen Fällen ist offenkundig, dass der Vater – trotz echter Zuneigung auf beiden Seiten – nichts von bestimmten Seiten des Charakters seines Sohnes weiß oder ahnt, die dessen Freunden und Gefährten nur allzu vertraut sind. Die Wahrheit ist, dass die Position, zu jemand anders aufzublicken, vollständige Aufrichtigkeit und Offenheit ihm [48]gegenüber weitgehend verhindert. Die Furcht, in seiner Achtung und Meinung zu verlieren, ist so stark, dass selbst bei einem aufrichtigen Charakter eine unbewusste Tendenz wirksam ist, sich nur von der besten Seite zu zeigen, oder, wenn auch nicht von der besten, von einer Seite, die der andere am liebsten sieht. Und man wird mit Fug und Recht sagen können, dass bei einem Paar eine tiefe Kenntnis des jeweils anderen kaum anders denkbar ist, als wenn die beiden nicht nur miteinander vertraut, sondern auch einander gleichgestellt sind. Wie viel mehr muss das gelten, wenn der weibliche Teil nicht nur unter der Herrschaft des anderen steht, sondern wenn ihr als Pflichtprinzip eingeprägt worden ist, dass seine Bequemlichkeit und sein Vergnügen allem anderen vorangeht und sie nichts von sich selbst preisgeben darf, was ihm nicht angenehm ist. Alle diese Schwierigkeiten sorgen dafür, dass ein Mann selbst die eine Frau, die die einzige ist, die er im Allgemeinen kennenzulernen Gelegenheit hat, nicht wirklich kennt. Und wenn wir bedenken, dass eine einzige Frau zu verstehen, nicht hinreicht, irgendeine andere Frau zu verstehen, und dass selbst die Gelegenheit, viele Frauen eines Standes oder eines Landes zu kennen, nicht hinreicht, Frauen anderer Stände und Länder zu kennen, mögen diese Frauen auch ein und derselben geschichtlichen Periode angehören, können wir mit einigem Recht sagen, dass die Kenntnis der Frauen, zu der die Männer über die Frauen gelangen können – selbst auch nur darüber, wie sie gewesen sind und sind, ungeachtet dessen, was sie sein könnten – erschreckend unvollkommen und oberflächlich ist und bleiben wird, solange die Frauen nicht selbst sagen, was sie zu sagen haben.

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